Ich brauchte einen freien Kopf, frische Luft...was auch immer.
Kaum war ich aus dem Jupiter-Tempel gegangen lenkte ich meine Schritte quer durch Rom, wohin ich ging war mir relativ egal, nur erstmal weg vom Tempel, weg von diesem merkwürdigem Menschen, dem ich dort begegnet war.
Ich sah stur auf den Boden, achtete nicht auf das, was um mich herum passierte. Und so hörte ich auch kaum die Stimme, die meinen Namen sagte...
Beichte...
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"Salve Aelia! Wie gehts? Wie stehts?"
Schnellen Schrittes kam Victor neben seiner Verlobten zum stehen, als er ihr bedrücktes Gesicht sah, fasste er sie am Arm und hielt sie fest.
"Was ist? Fandest du den Spruch von Sybille etwa so schlimm?"
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"Victor!", rief ich erschrocken und zuckte zusammen.
Für wenige Sekunden stand ich stumm da und starrte meinen Verlobten an. Sollte ich es ihm erzählen? Wie würde er reagieren? Was würde er tun?
"Sibylle? Äh...nein...nein, das ist es nicht...", sagte ich und senkte den Kopf. -
Als ich den Tempel verlies sah ich Aelia mit einem Soldaten der Cohortes Urbanae zusammen stehen.
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Victor liess Aelia auch erschrocken los, als sie so zusammenzuckte. Mit einem großen fragezeichen im Gesicht schaute er sie an.
"Was ist denn los? Ist was passiert? Hat dir jemand was getan?"
Als sie den Kopf senkte, hob Victor ihr Kinn mit einer Hand wieder hoch, um ihr in die Augen schauen zu können.
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Ich sah ihm in die glänzenden Augen, die voller Sorge schienen...
"Nein, das auch nicht...weißt du...hör zu, versprich mir, dich nicht aufzuregen...", bat ich, obwohl ich wusste, dass das wohl nicht sonderlich viel nützen würde. -
Als ich sah wie er sie anfasste wollte ich loslaufen, doch ich durfte nicht. Sie musste in sich fühlen, musste für sich selbst feststellen ob er der Richtige. Als seine groben Soldatenhände an ihr Alabasterkinn griffen ...
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Nun war Victors Neugier aber mehr als nur geweckt. Langsam wurde er allerdings auch wütend auf den/die/das, der/die/was Aelia soviel Sorgen bereitet hatte.
"Nun sag schon, bitte! Ich bin die Ruhe selbts..."
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"Sicher", sagte ich im Urton der Überzeugung.
"Ich komme gerade vom Tempel...ein Mann wollte dort Minerva opfern...ich weiß, nichts ungewöhnliches...aber...", ich stockte, suchte nach den richtigen Worten.
"Er sagt, er hätte sich in mich verliebt." Angespannt sah ich in Victors Gesicht. -
Ich konnte es nicht mitansehen, konnte und wollte nicht Zeuge sein. Und doch konnte ich nicht gehen. Verzweifelt legnte ich meinen Kopf gegen den Tempel und konnte doch den Blick nicht abwenden.
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Zitat
Original von Didia Aelia
"Sicher", sagte ich im Urton der Überzeugung.
"Ich komme gerade vom Tempel...ein Mann wollte dort Minerva opfern...ich weiß, nichts ungewöhnliches...aber...", ich stockte, suchte nach den richtigen Worten.
"Er sagt, er hätte sich in mich verliebt." Angespannt sah ich in Victors Gesicht.Etwas verwirrt sah Victor sie schon an. Wenn das alles war, musste die Sache doch schnell bereinigt sein, schliesslich waren sie schon miteinander verlobt.
"Ich kann verstehen, dass sich jemand in dich verliebt, war es doch bei mir auch Liebe auf den ersten Blick, aber hast du ihm nicht gesagt, dass du schon vergeben bist? Oder..bist du.. etwa.. auch... mit ihm...?
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"Nein!", rief ich schnell. Wie konnte er so etwas nur glauben?
"Victor, das ist es doch, ich habe es ihm gesagt. Ich habe ihm gesagt, dass ich verlobt bin, dass ich nur dich liebe...aber es ist, als ob er es gar nicht hören würde." -
"Das glaube ich dir von ganzem Herzen."
Mit beiden Händen umschloss Victor die Hände von Aelia und sah sie entschlossen an.
"Belästigt er dich etwa? Sag mir, wenn er dich belästigt, dann werde ich ein Wörtchen mit ihm reden..."
Mit wildem Blick, schaute Victor sich um und suchte nach diesem jemand, bsi ihm einfiel, dass er ja noch nichtmal wusste, wie der Mann aussah.
"Wie sieht er denn aus? Wie heisst er?"
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Ich zögerte.
"Ich bin sicher, ich werde damit fertig, mach dir keine Sorgen..."
Außerdem wollte ich nicht, dass mein Verlobter sich im Eifer des Gefechts zu etwas hinreißen lies, was er einmal bereuen könnte.
"Sein Name und sein Aussehen tun nichts zur Sache.", sagte ich und egriff Victors Hände. "Ich glaube auch nicht wirklich, dass es etwas bringen würde, wenn du mit ihm redest, das muss ich selbst tun." -
Ich wollte weglaufen, hinlaufen, hier sein und dort.
Wohin? Ich setzte mich nieder und zog ein Tuch heraus und versuchte mich zu errinnern. Der Hase? Nein! Die Lilie? Ich wollte so viel, sagen bitten schreien. Meine Finger rasten meinen Gedanken hinterher
Ein Palmwedel! -
"Ich glaube nicht, dass du dir dabei sicher bist, sonst würdest du nicht so sorgenvoll dreinschauen..."
An den Händen zog Victor seine Verlobte zu sich heran und umarmte sie dann. Mit seinem Kopf neben dem ihrem flüsterte er ihr ins Ohr.
"Dafür bin ich doch da, um dir zu helfen und ich will eher sterben, als zu sehen, wie du unter einem Bessesenen leidest!"
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Mit pochendem Herzen lehnte ich meinen Kopf gegen Victors Schulter.
Ich war nicht sein Kindermädchen, er würde schon wissen, wie weit er gehen kann...
"Sein Name ist Spurius Scribonius Sulla...", murmelte ich schließlich. -
"Ein Scribonier? Donnerwetter, das hätte ich nun nicht erwartet... und du weißt nicht zufällig wo ich ihn finden könnte...?"
Victor hoffte, dass sich seine Stimme um einiges ruhiger anhörte, als wie es in seinem aufgebrachten Inneren aussah. Wie konnte es dieser Scribonius Sulla überhaupt wagen Aelia solche Sorgen und Schmerzen zu bereiten.
"Sag mir bitte sofort bescheid, wenn du Hilfe brauchst!!!"
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"Was hat das damit zu tun, dass er ein Scribonier ist?", wunderte ich mich und beugte mich ein wenig nach hinten, damit ich Victor ins Gesicht sehen konnte.
"Ich weiß es nicht und ich will es auch nicht wissen. Und du solltest es erstmal auch auf sich beruhen lassen. Vielleicht vergisst er das ganze ja auch wieder?!", eine schwache Hoffnung, aber immerhin.
"Ich bin schon ein großes Mädchen Victor, wenn ich mit den Galliern fertig geworden bin, dann auch mit einem Scribonier."
Mir war zwar nicht nach Witzen zumute, aber ich wollte auch nicht zu niedergeschlagen wirken. -
"Deine Entscheidung soll es bleiben... erstmal! Wenn er dir aber noch weiter hinterherläuft
Mit vor unterdrücktem Zorn zusammengepressten Lippen sah Victor noch eine Weile in Aelias Augen, dann versuchte er sich wieder zu beherrschen. Würde der Scribonius Sulla ihm über den Weg laufen, würde er schon was von ihm zu hören bekommen, aber wenn Didia Aelia nicht wollte, dass er diesem Lüstling die Leviten las, dann würde er sich erstmal zurückhalten.
"Ich höre und gehorche... und das er ein Römer und kein Gallier ist, beruhigt mich nicht sonderlich, denn scheinbar entsprechen doch seine Manieren denen deiner barbarischen Gallier..."
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