Erst als der Mann sich zu einem etwas dunkleren Fleck auf dem Plaster vor dem Ianusbogen begab, bemerkte sie, dass sich dort jemand genähert hatte und zuckte etwas zusammen. Sie hatte ihn nicht einmal kommen gehört, zu sehr war sie in Gedanken gewesen, aber nun weckte er ihre Neugierde, zumindest für den Augenblick, um sich nicht mit ihren eigenen Sorgen auseinander setzen zu müssen. So folgte ihm ihr Blick, als er vor trat und den Strauß Rosen ablegte, mit ruhigem Schritt, getragenen Bewegungen, die sie ihn ihrer Sparsamkeit an jene ihres verstorbenen Gemahls zu erinnern wussten. Die Haltung indes deutete eine gewisse Niedergeschlagenheit an, der geflüsterte, aber doch hörbare Namen, der in einer Atempause des Stadtgeräuschs ausgesprochen wurde ...
Sie atmete unterdrückt aus, als er die Klinge offenbarte, wohl ein schmaler Dolch, aber genau konnte sie es nicht erblicken. War er in Trauer? Verzweifelt? Was wollte er nur mit dieser Waffe? Sie wusste genau, sie sollte sich nicht einmischen, aber ... "Du willst Dir doch nichts antun, oder?" sagte sie schnell und trat an die Seite des Fremden, den sie dann mit einem Erstaunen und erst jetzt durch das Mondlicht als einen der Kandidaten von der Rostra erkannte - sie hatte ihm sogar eine Frage gestellt. Unter dem durchsichtigen Stoff der Palla konnte man nun das Funkeln ihrer Augen recht gut erkennen.