Endlich wieder in Rom...
Wie hat Quirinalis diese Stadt mit dem pulsierendem Leben vermisst.
Na, dann wollen wir mal...
Und Quirinalis macht sich auf zu einer kleinen Besichtigungstour durch Rom.
Endlich wieder in Rom...
Wie hat Quirinalis diese Stadt mit dem pulsierendem Leben vermisst.
Na, dann wollen wir mal...
Und Quirinalis macht sich auf zu einer kleinen Besichtigungstour durch Rom.
Dieselbe Idee hatte wohl auch ich, auch wenn es bei mir mehr einer Irrfahrt glich. Wenn man zuletzt als kleines Kind hier war hätte sich doch ein Fremdenführer, oder wenigstens eine Karte angeboten...
An einer Straßenecke blieb ich stehen, um erst einmal meine Orientierung wiederzufinden...unglücklicherweise hatte diese große Übung darin, sich zu verstecken
Diese kleinen Gässchen mit ihren ruhigen Ecken... Quirinalis spürte den Drang, von der großen Menschenmenge weg, in die stillen Orte der Stadt. So bog er in die nächst beste Straße ein und blieb mit einem Mal wie vom Blitz getroffen stehen... Was - oder besser gesagt - wen er da sah war wunderschön. Nie hatte er eine solche Frau gesehen; völlig nervös brachte er nur ein unruhiges
"Salve!"
heraus.
Als ich ein 'Salve' nicht unweit von mir hörte sah ich neugierig zum Ursprung dieses Worts. Ein junger Mann, ein bisschen nervös, wie mir schien, stand da und sah mich an.
Meinte er mich? Wunderte ich mich und sah mich um. Anscheinend ja, um mich herum stand sonst niemand. Also lächelte ich freundlich und erwiderte: "Salve! Kennen wir uns?"
Anders konnte ich mir nicht erklären, warum mich ein wildfremder mitten auf der Straße...mitten an der Hauswand ansprach.
Interessiert versuchte ich meinen Blick nicht zu musternd werden zu lassen, aber irgendwie...irgendetwas brachte mein Herz dazu schneller zu pochen
"Nein, wir kennen uns leider nicht, aber so eine wundervolle Frau kann man doch nicht einfach übersehen! Mein Name ist Flavius Tiberius Quirinalis - darf ich deinen Namen erfahren, Schönheit?
Ich hoffe, ich habe dich nicht erschrocken?"
Quirinalis merkte, wie unbeholfen er war, aber er konnte sich einfach nicht beruhigen...
Prüfend sah ich ihn an, doch schließlich erschien wieder ein Lächeln in meinem Gesicht.
"Didia Marcia heiße ich.", beantwortete ich seine Frage. "Mich erschrocken? Nein, nein, keine Sorge, mich erschreckt nichts so leicht."
"Man kann mich nicht einfach übersehen?", wiederholte ich seinen ersten Satz und grinste. "Das erzähl mal dem Weinhändler, der mir beinahe sein Fass auf die Füße gestellt hätte."
"Die haben wohl auch keine Manieren mehr!
Du bist doch garantiert mit Marcus Didius Falco verwandt? Dann hätten wir den selben Pater Factiones!
Aber was machst du hier - so alleine und ohne Begleitung?"
Quirinalis wurde langsam wieder ruhiger...
"Vielleicht war er einfach kurzsichtig.", gab ich schmunzelnd zu bedenken.
"Falco? Ja, er ist mein Großonkel."
Aha, vor mir stand also ein Grüner. Das machte ihn doch gleich nochmal um 100% sympathischer
Ich sah mich suchend um, ehe ich meinen Blick wieder auf Quirinalis richtete.
"Naja, ich bin gestern erst hier angekommen und wollte mich ein bisschen in der Stadt umsehen. Dummerweise, war ich das letzte Mal hier, als ich 8 Jahre alt war und jetzt habe ich leicht den Überblick verloren.", gestand ich und schaute verlegen.
"Ach das ist kein Problem, wenn du willst, kann ich dir die Stadt zeigen! Ich habe hier einige Zeit gelebt!"
Voller Hoffnung schaute Quirinalis Marcia an...
Bitte sag ja, bitte sag ja!!!, dachte er.
"Hm...", murmelte ich und sah nachdenklich zum Himmel.
"Lass mich nachdenken...stundenlang weiter herumirren, ohne zu wissen wohin eigentlich genau, dann feststellen, dass es dunkel wird, in einer Gegend landen, in der die Vigiles 'vergessen' Streife zu laufen und dann als Mordopfer im Tiber enden, oder mit einem Mann, dessen Motive mir noch schleierhaft sind, aber der offensichtlich sehr nett und ein Grüner ist durch Rom schlendern und dann hoffentlich morgen noch am Leben sein....schwierig..."
Schmunzelnd sah ich wieder zu Quirinalis und zwinkerte ihm zu. "Ich denke, das letztere klingt doch besser."
"Wunderbar, du wirst es nicht bereuen, Marcia!", lächelte Quirinalis.
"Da du die Frau bist: Wohin solls denn gehen?"
Es war wie eine neue Geburt; Quirinalis hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Wenn es nach ihm ginge, könnte das hier ewig dauern.
"Interessant, du folgst also den Anweisungen der Frauen?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und grinste fröhlich.
Kurz überlegte ich und sah mich einmal mehr um.
"Ich würde sagen, fangen wir mit dem Forum an?!"
"Dir folge ich überall hin!
Aber wir können gern mit dem Forum beginnen!"
Und so machten sich Marcia auf dem Weg zum Forum...
Während wir so dahinschlenderten schielte ich ab und an zu meinem neuen Begleiter.
"Du hast gesagt, du hast einmal in Rom gewohnt? Wo lebst du denn jetzt?", fragte ich schließlich.
"Ich lebe jetzt in Carthago Nova, im schönen Hispania. Obwohl Rom natürlich viel schöner ist! Aber ich habe in meiner neuen Heimatstadt eine Anstellung bekommen und so lebe ich dort - wie auch der Rest meiner Gens."
Die kurzen Blicke von Marcia konnte Quirinalis nicht deuten, aber er empfand sie nicht als störend. Er war vielleicht auch ein wenig Stolz, dass er diese Frau begleiten durfte.
"Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bist du auch erst kurze Zeit wieder in Rom? Dann muss ich wohl den Göttern danken, dass das der richtige Zeitpunkt war, um dich zu treffen!", lächelte er Marcia an.
"Tja, Fortuna scheint es mit uns beiden heute gut zu meinen.", erwiderte ich schmunzelnd und zwinkerte Quirinalis zu.
"Hispania...ja, das steht auf meiner Reiseliste auch noch ganz oben, aber für meine Arbeit muss ich erst eine zeitlang in Rom bleiben.", seufzte ich.
Die ganze Gens in einer Stadt...das würde bei meiner wohl Mord und Totschlag geben, dachte ich und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
Das Grinsen von Marcia konnte Quirinalis nicht ganz deuten, aber wahrscheinlich dachte sie an ihre Familie.
"Schade, dass du nicht so schnell nach Hispania kommen kannst, denn so lange kann ich nicht in Rom bleiben, da in Carthago Nova Arbeit auf mich warten könnte...
Aber wollen wir nicht über den Abschied reden,", grinste Quirinalis, "denn noch bin ich ja hier.
Aber ich hoffe doch, wir werden uns wiedersehen, oder? Du würdest mir damit einen großen Gefallen tun!"
Quirinalis lächelte Marcia bei diesen Worten an. Er suchte während des Gesprächs den Augenkontakt mit ihr und jedesmal, wenn sich ihre Blicke trafen, schlug sein Herz ein wenig höher.
"Ja...Glück für mich, dass du noch hier bist.", meinte ich lächelnd und zwinkerte ihm zu.
"Wiedersehen? Sicher, gerne...wie lange bleibst du denn noch in Rom?"
Dieses Lächeln...mir wurde ganz anders, als ich so in Quirinalis´ Augen sah. Um nicht in meinen alten Trott zu fallen und wie üblich über meine eigenen Füße, oder die von anderen zu stolpern sah ich jedoch schnell wieder geradeaus.
Wieso musste auch ausgerechnet ich der Tollpatsch in der Didier-Familie sein?
Dieses Lächeln und das Zwinkern, Quirinalis hätte nie gedacht, dass er so schnell schwach werden würde - es war ihm vorher zumindest noch nie passiert... Irgendwas musste zwischen den beiden in diesem Augeblick passiert sein. Quirinalis verstand aber überhaupt nicht, warum Marcia so plötzlich wieder nach vorne schaute.
Auf dem Forum fanden sie nahe bei der Basilika eine ruhige Stelle, an der sich eine Treppe befand und auf der sie sich niedersetzten.
"Weißt du, wenn es nach mir ginge, könnte ich ewig hier bleiben - wann ich genau wieder nach Hispania reise, weiß ich nicht, aber allzu lange kann ich mich hier wohl nicht mehr aufhalten!
Aber wann würden wir uns wiedersehen? Nach Wochen? Nach Monaten? Ich fürchte mich vor dem Zeitpunkt des Abschiedes!", sagte Quirinalis mit leichter Trauer in der Stimme. Er schaute Marcia mit einen verklärtem Blick an und rückte fast wie von selbst näher zu ihr.
Mit fragendem Blick drehte ich den Kopf zu Quirinalis.
"Ich weiß es nicht...aber...du redest, als ob wir uns schon Jahre kennen würden. Ich wette, kaum bist du wieder in Carthago Nova hast du schon vergessen, dass du hier in Rom eine Orientierungslose gerettet hast."
Mit einem Schmunzeln im Gesicht hatte ich das gesagt und doch war ich jetzt schon traurig darüber.
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