Piso kratzte sich kurz am Kopf. "Aber er haette doch wenigstens reden koennen mit ihm. Das waere nicht allzu viel verlangt gewesen. Trotzdem, danke, dass du mit ihm noch einmal ueber das Fenster reden wirst."
Piso betrachtete den Prudentier, als jener durch das Schreiben des Florus ging. Er hoerte aufmerksam zu und runzelte dann seine Stirn. "Verzeihe mir, aber ich moechte dir in ein paar Punkten widersprechen. Annaeus Florus ist eine illustre Figur des Imperiums, eine Persoenlichkeit, die dafuer sorgt, dass unser Imperium bleibt, was es ist. Ich wuerde den Worten eines solchen Mannes vertrauen. Einmal insoweit, als dass ich mir den empfohlenen Kandidaten wenigstens einmal anschauen und nicht pauschal abweisen wuerde. Ein gewisses Mass an Ermessensspielraum gegenueber einem verdienten und beruehmten Buerger, der Decimus Verus genauestens kennt, wuerde ich schon zugestehen. Ausserdem war Decimus Verus in der Curia Italiae. Ich weiss, sie ist gescheitert. Aber nicht an ihm. Und er war Magister Officiorum. Hier in Italia. Ein sehr verantwortungsvolles Amt. Und noch etwas moechte ich sagen... ist die Tatsache, dass faehige Beamten sehr oft gerade aus den Offiziersriegen stammen, nicht gerade dadurch erwiesen, dass du hier vor mir sitzt?", meinte er mit einem einladenden Laecheln.
- Officium XXV
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- Officium - Procurator a libellis
- Quintus Decimus Mercator
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"Ich zweifle nicht am Urteil des Annaeus Florus, aber ich kenne andere Männer, die anders über eben jenen Decimer urteilten." sagte er. "Abgesehen davon, hast du dir einmal den Werdegang des Decimus Verus angesehen? Er war in seinem Leben schon vieles, aber nur weniges wirklich lang. Das langandauerndste was er bisher auf die Beine gestellt hat ist seine Karriere bei der Classis und selbst da sollte man vielleicht nochmal genauer nachsehen, befürchte ich."
Er schüttelte leicht den Kopf.
"Mir zu schmeicheln wird in dieser Angelegenheit auch nicht allzuviel bringen. Wenn du mich als Beispiel heranziehst, dann solltest du nochmal genauer hinsehen. Ich diente mich in einer Legion hoch, war über sehr viele Jahre ein Offizier der kaiserlichen Garde und kommandierte eine Einheit an der germanischen Grenze bevor ich hierher kam. Und auch ein einflussreicher Vater und ein einflussreicher Patron waren gute Begleiter auf meinem Weg."
Sicherlich war vor allem letzterer bei seinem letzten Karriereschritt hilfreich gewesen.
"Decimus Verus soll seinen Patron bitten für ihn vorzusprechen. Für ein anderes Amt, denn als Procurator a rationibus werde ich ihn dem Kaiser auf gar keinen Fall vorschlagen." -
Piso koennte sich auf den Kopf schlagen - er hatte sich in der Hitze des Gefechts versprochen und statt Magister Scriniorum Magister Officiorum gesagt. Der Prudentier schien aber diesen kleinen versprecher nicht mitbekommen zu haben. Den Goettern sei Dank, das waere eine Blamage gewesen.
"Andere Maenner? Solche habe ich noch nie getroffen. Mir ist ehrlich noch nie jemand begegnet, der schlecht ueber Decimus Verus geredet hat.", meinte Piso, sich naiv stellend, hoffend, dass Balbus sich vielleicht zu ein bisschen Name-Dropping hinablassen wuerde. Das waere vielleicht informativ.
"Ich habe mir den Werdegang des Decimers angesehen - er ist ein Mann mit vielen Faehigkeiten, das ist eben jenes, was der Werdegang beweist. Und zudem werde ich seine Zeit bei der Classis nicht in Zweifel ziehen. Er ist der Mann, der Gorgus, den letzten gefaehrlichen Piraten des Mittelmeeres, gestuerzt hat. Er ist der Mann, ohne den meine Nichte Flavia Celerina nun tot waere.", fuegte er hinzu. Den letzten Satz sagte er etwas leiser. Ja, er schuldete Verus etwas, so wie die ganze Familie ihm etwas schuldete.
"Ich kenne deinen Lebensweg ebenfalls, ich habe es mir erlaubt, ein bisschen in den Buechern zu schmoekern. Dass man dich zum Procurator ernannt hat, war nie ueberraschend, wenn man sich deinen Lebenslauf betrachtet. Aber auch in Decimus Verus stecken ungeahnte Talente. Und deshalb bitte ich dich um eines nur. Ich bitte dich nicht darum, ihm beim Kaiser zu empfehlen, oder den Decimer ohne Hinterfragungen zum Procurator zu erheben. Aber um eines bitte ich. Lade ihn einmal zu dir ein. Zu einem Gespraech. Einem einfachen Gespraech. Plennius Flaminius muss nichts davon erfahren. Du kannst ihn dann noch immer ablehnen. Aber ich bin sicher, dass der Mann dich beeindrucken kann.", sagte Piso. -
"Glaube mir, es gibt ausreichend Männer, die sich gegen ihn aussprechen würden." sagte er, er würde keine Namen nennen, denn das war nicht sein Stil, schliesslich war er ein Mann, der wusste wie man an Informationen kam, ohne die eigenen Informationen offen zu legen.
"Ich kenne die Berichte über die Mission gegen diesen Piraten. Die Verluste waren nicht unbedingt die geringsten." Auf die Nichte des Flaviers ging er nicht ein.
"Nun gut, um des lieben Friedens Willen, soll er herkommen, ich werde mit ihm reden. Du kannst ihm eine Einladung zukommen lassen." sagte er und erhob sich, um dann zum Fenster des Officiums zu gehen und hinauszusehen.
"Die iberischen Horden des Sertorius haben mich ebenso wenig beeindruckt, wie es Flavia Messalina Oryxa schaffte, also denke ich nicht, dass dieser Decimer das schaffen wird." War der letzte Kommentars des Procurators zu dem Thema, während er hinausblickte.
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Aha, genuegend Maenner, im Gegensatz zu Frauen und Kindern. Was der Procurator da sagte, war ein Paradebeispiel in Sachen uninformativer Saetze. Piso verkniff sich ein Seufzen.
Auch auf den naechsten Satz sagte er nichts. Was haette er sagen sollen? Eine Bemerkung zu den Verlusten der Ala in Confluentes unter Balbus' Zeit? Er haette seinem geliebten Beruf leise Servus sagen koennen. Also liess er es sein.
Was dann der Prudentier sagte, war dann doch etwas unerwartet. Piso nickte nur ernst. "Dann werde ich das sofort machen.", sagte er und verbiss sich ein breites Grinsen. Dies war geschafft. Nun war es an Verus, die Sache nicht zu verhauen.
Der Procurator sagte dann noch etwas, was Piso aufhoeren liess. Der Kerl erwaenhte in Anwesenheit eines Flaviers eine gewisse Flavierin, von der man in der Villa Flavia sicher nichts mehr hoeren wollte. Was fuer ein Chuzpe. Fast schon bewunderswert waere es, gehoerte man nicht der betroffenen Gens an.
Seine Stimmlage war einen Hauch tiefer als sonst. "Ich denke doch, dass Decimus Verus einem peregrinen Rebellen und einer unglueckseligen Frau das Wasser reichen kann. Meine Empfehlung. Vale.", meinte Piso und machte sich daran, zu gehen, ganz langsam. -
Fast hätte Balbus noch ein Wort gesagt zu jener unglückseligen Frau, die er selbst eher als Verräterin bezeichnet hätte, immerhin hatte sie Schuld an einem Attentat auf den Kaiser, das war für Balbus klar. Doch er sagte nichts und blickte weiter aus dem Fenster, darauf wartend, dass sich die Tür hinter dem Flavier schloss.
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Die Wache hatte Verus an diesen Punkt geführt. Verus schluckte. Hinter dieser Tür befand sich anscheinend ein Mann, der Verus zutiefst verachtete. Den Grund dafür kannte er nicht. Es soll solche Situationen geben, in denen man einfach von irgendjemanden gehasst wird. Verus war sich unsicher, sollte er klopfen? So stand er einige Momente vor der Tür, um seine Gedanken zu ordnen. Seine Hände zitterten nervös als er zum Klopfen ansetzte.
Er schluckte erneut. Konnte er da etwa Schreie aus dem Officium hören? Schreie aus dem Styx? Verus bekam innerlich Panik, auch wenn er sich die Schreie nur einbildetete. Er klopfte mit einem mittelkräftigen Schlag an. Er holte erneut tief Luft, doch seine Mimik konnte diese ernsthafte Traurigkeit nicht ablegen.
"Götter steht mir bei", dachte Verus bei sich.
-
Weit entfernt davon die strafende Seite des Pluto zu personifizieren thronte in jenem Officium ein unschuldiger Beamter, der die Tiefen des Orcus zwar schon gesehen hatte, sie aber nicht in diesem Raum verortet hätte.
Als es klopfte blickte er auf von seiner Arbeit, die darin bestand eine Liste mit zu quälenden Seelen über kaiserliche Entscheidungen zu informieren, auf und sprach, mit vollkommen ungöttlicher Stimme in Richtung der Tür: "Tritt ein!" -
Ein gedrungener Notarius, den Piso fuer den Botendienst eingeteilt hatte, klopfte am Officium an und trat ein.
"Zwoi Broife fuer den Koiser.", nuschelte er und legte jene auf den Tisch des Procurators.
An den
Imperator Caesar Augustus
GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
Palatum Augusti
Roma
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Salve mein Kaiser,
diesmal schreibe ich dir mit eienr Bitte.
Mein Klient Numerius Hadrianus Capitolinus, Eques und ehemaliger Duumvir von Mogontiacum, ist an mich herangetreten mit dem Interesse dir im Militär des Reiches zu dienen.
Nachdem ich ihn über seine Verantwortung und Möglichkeiten aufgeklärt hatte, wuchs in ihm der Wunsch nach dieser Aufgabe umso mehr.
So möchte ich dich auf diesem Wege bitten, ihn als Tribun in die siegreiche römische Armee aufzunehmen und ihn dort einzusetzen, wo du ihn brauchst.Mögen die Götter dich, deine Familie und das römische Reich beschützen.
An den
Imperator Caesar Augustus
GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
Palatum Augusti
Roma
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Salve mein Kaiser,
und wieder schreibe ich dir mit einer Bitte.
Mein Klient Tiberius Iulius Drusus, Centurio der ruhmreichen Legio II, hat sich im Dienst immer hervorgetan und würde sich für höhere Aufgaben durchaus eignen. Auch das absolvieren des Examen Secundum spricht dafür.
Darum möchte ich diesen, dir treu ergebenen Soldaten für die Erhebung in den Ritterstand vorschlagen und hoffe auf dein Wohlwollen!Mögen die Götter dich, deine Familie und das römische Reich beschützen.
Er verneigte sich und marschierte wieder ab.
-
Verus räusperte sich und stieß die Tür mit einem dezenten Schwung auf. Er trat nervös ein. Er war sich recht unsicher, was ihn erwarten würde. Tat sich gerade der Hades auf? Nein, es war nur ein normales Zimmer mit verputzten Wänden. Sein Blick wanderte durch den Raum. Es hatte keinen diabolischen Anschein und am Schreibtisch saß ein Mensch oder tarnte er sich?
"Salve," grüßte Verus vorsichtig und mit leiser Stimme. Sein Blick blieb auf dem Procurator haften. "Ich habe einen Termin," sprach Verus nervös und dies war auch seine einzige sinnvolle Aussage, die er in seiner Nervösität treffen konnte, so banal sie auch war.
-
Zitat
Original von Aulus Flavius Piso
Balbus nahm die Briefe entgegen und schaute sie sich an. Nach nur wenigen Worten schüttelte er den Kopf und ging hinaus auf den Korridor um dem Notarius hinterher zu rufen: "He da! Die Briefe hast du falsch abgegeben. Die sind für den Procurator ab epistulis."
-
Interessiert schaute er den eingetretenen Mann an und musterte ihn mit leicht fragendem Blick.
"Das haben viele. Wie ist das Name, Bürger?" fragte er, war der ihm gegenüberstehende Mann ihm doch vollkommen unbekannt und hatte er doch offensichtlich vergessen sich ein Namensschild umzuhängen um es dem armen, unschuldigen Procurator einfacher zu machen. Diese Frage war tatsächlich sogar ein Beweis dafür, dass Balbus nur ein Mensch war, denn die Personifikation des strafenden Plutos hätte den Namen sicherlich gewusst.
-
Verus schluckte, hatte er doch glatt vergessen, sich vorzustellen. "Decimus Verus, Procurator," antwortete er mit zitternden Händen. Er schluckte erneut und näherte sich dem musternden Mann. Ein wenig Angst fiel von ihm ab, obwohl die Nervösität noch zurückblieb.
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"Ah, der berühmte Kriegsheld." sagte Balbus. "Bitte, nimm doch Platz." Er deutete auf einen der beiden Stühle vor seinem Tisch.
Er füllte einen, auf dem Tisch bereitstehenden, Becher mit Wasser und schob ihn zu dem Decimer hinüber, da er dessen zitternde Hände durchaus registriert hatte und dem Decimer so die Gelegenheit geben wollte etwas zur Beruhigung in den Händen zu halten.
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Verus atmete leicht aus und setzte sich auf den ausgewiesenen Sedes, er griff den Becher. Das Wasser schwappte darin hin und her, durch die Muskelanspannung in Verus' Händen. Er schaute auf. "Danke," sagte er, wie es die Höflichkeit gebot.
Er trank einen Schluck, um sich ein wenig zu beruhigen. "Berühmt würde ich mich nicht nennen," sprach, nun etwas ruhiger und verständlicher. "Ich habe meinen Dienst erfüllt und viele Dinge gesehen, die ich hätte nie sehen wollen. Soldat zu sein, heißt Opfer zu bringen, mein Opfer war es, Nachts nicht mehr schlafen zu können. Ich sehe die Toten in meinen Träumen. Der Krieg hat Narben in mir hinterlassen. Ich schweife ab, warum erzähle ich ich dir dies? Es tut mir leid. Ich bin hier, um andere Dinge zu besprechen."
Verus trank einen weiteren Schluck und senkte seinen Blick. Warum kamen diese Gedanken immer in den unpassensten Momenten? Warum musste er es jedem mitteilen? Verus schaute erneut auf. "Ich bin nicht hier, um von meinen Erlebnissen zu berichten. Ich bin hier, um mit dir meine Bewerbung zu besprechen, Procurator."
Sein Blick wandelte sich von einer nervösen Mimik in ein ernstes und aufgeschloßenes Gesicht. Sein Trauma versuchte er zu verdrängen.
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"Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel, immerhin wurdest ausgezeichnet für die..." er schaute auf ein Papyrus, dass er hervorkramte, "...Aussergewöhnlich erfolgreiche Führung eines Feldzuges gegen Piraten. Das ist es schon wert, dass darüber gesprochen wird." sagte er.
"Als Flavius Piso genau dort..." er deutete auf einen Fleck des Bodens vor dem Tisch "... für dich sprach, nannte er dich einen Helden, der den letzten Piraten des Mare Nostrums zur Strecke brachte. Eine gewisse Berühmtheit scheinst du also auf jeden Fall zu haben."Die Träume und Narben, die der Decimer ansprach, kannte Balbus selbst zu Genüge, hatte er selbst doch genug erleiden müssen, daher beeindruckte ihn dies nicht wirklich, da er das auch für unangebracht hielt.
"Nun gut, kommen wir zu dem warum du hier bist. Du möchtest über deine Bewerbung sprechen. Also bitte, du hast das Wort."
Mit erwartungsvollem Blick schaute er sein Gegenüber an. -
Verus räusperte sich kurz und drehte den Becher nervös in seiner Hand. Er überlegte kurz und sprach dann:
"Ich bewarb mich um den Posten des Procurator a rationibus, da ich mich als fähig genug erachte für diesen Posten. Nicht aus Karrieresicht heraus, sondern viel mehr aus Interesse an Herausforderungen, natürlich könnte jetzt jeder andere argumentieren, warum suchst du dir nicht eine andere Aufgabe, warum gerade der Procurator?"
Er machte eine kurze Pause.
"Mich interessieren Zahlen und ich liebe es Dinge zu verwalten. In der Flotte diente ich als Schreiber des Präfekten und führte die Buchhaltung. Ich habe bereits Erfahrung in der Verwaltung größerer Gebilde, eben wie die Flotte. Ebenso sammelte ich bereits Erfahrung als Magister Scriniorum der Regio Italia, bevor diese aufgelöst wurde. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, warum hat dieser Mann seine Karriereleiter gewechselt? Warum wirkt seine Vita so sprunghaft? Darauf kann ich nur antworten, dass ich damals keine Perspektive mehr in der Verwaltung sah und ich quasi in ein tiefes Loch gefallen bin. Ich habe mich auf die Werte unserer Familie besonnen und wollte erst einmal verstehen, was es heißt zu dienen und sich aufzuopfern. Schließlich sprachen die Götter offen zu mir im Traum und wiesen mich auf die Flotte hin. Geschadet hat mir der Wechsel nicht. Ich habe viel mehr gelernt als ich in der Verwaltung je hätte lernen können. Als Soldat lernt man die Prinzipien unseres Reiches kennen, viel mehr als in einer Schreibstube. Schließlich kämpfte ich. Jedoch konnte ich die Finger nie von einem Griffel lassen und erfüllte, wie gesagt, in der Flotte administrative Tätigkeiten. Ich würde den Posten des Procurators mit der selben Hingabe erfüllen, wie ich Soldat war. Ich bin ein Bürger Roms und nehme diese Status sehr ernst. Ich habe Ideen für den Posten und Visionen. Ich würde die Verwaltung reorganisieren und wirtschaftlicher gestalten. Natürlich müsste ich dazu erst einmal einen Einblick in die Struktur des Postens des Procurator a rationibus gewinnen, dies sollte mir aber recht schnell möglich sein. Ich sehe mich selbst als couragierten Mann, der an seinen Aufgaben wächst."Er machte erneut eine Pause.
"Ich gewann viele Blicke in viele Sektoren unseres Staates. Ich habe viele Einblicke bekommen, die ich nun einbringen würde. Ich bin kein junger Mann mehr, ich werde auch älter und sehe meinen sinnvollen Karriereabschluss in diesem Posten. Es würde mir das Gefühl geben, noch gebraucht zu werden. Ich möchte Rom weiterhin dienen mit all' meiner Kraft."
Verus trank einen Schluck.
EDIT - Sinnfehler behoben.
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Balbus hörte aufmerksam zu und erkannte in den Worten jene, die schon so viele andere Bewerber für soviele andere Posten zum Besten gegeben hatten. Sicherlich hatte der Decimer einige interessante Variationen darin, aber grundsätzlich war es das gleiche wie immer.
"Wenn du Rom weiterhin dienen willst, warum nicht weiterhin als Soldat?" fragte Balbus dann als erstes, was für ihn eine durchaus berechtigte Frage war.
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"Wenn ich ehrlich bin, ich werde von einem Trauma geplagt und bin nicht mehr in der Lage zu kämpfen, im Sinne eines Kampfes Mann gegen Mann. Ich verzweifele teilweise an meinem Dienst. Ich sehe mich nicht mehr als guten Soldaten und Centurio," sprach er ehrlich.
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Das Problem mit Ehrlichkeit war häufig die Tatsache, dass man dafür ehrlich sein musste. Balbus an sich war meist ein ehrlicher Mensch - zumindest im Rahmen dessen, was er für ein vertretbares Maß an Ehrlichkeit hielt - und er bewunderte Menschen, die immer mal wieder hier auftauchten und versuchten ihn mit Ehrlichkeit zu überzeugen. Aber an dieser Stelle fand Balbus die Ehrlichkeit des Decimers nicht erfrischend, sondern eher etwas nachteilig. Ein Soldat, der nicht kämpfen konnte war seiner Meinung nach wertlos, sofern er nicht in der Lage war sein Defizit durch anderes auszugleichen und der Truppe auf andere Art und Weise zu dienen. Und vor ihm saß nun ein Mann, der ehrlich zugab ein wertloser Soldat zu sein, was nach Balbus Ansicht dazu führte, dass er vielleicht lieber direkt in den Ruhestand gehen sollte.
So schüttelte er ganz leicht den Kopf. "Und daher denkst du, dass du nun wieder eine Perspektive in der Verwaltung siehst? Interessant." sagte er.
"Nun kommen wir zum Posten des Procurator a rationibus, den du anstrebst. Wie du sicherlich weisst, ist dieser Posten derzeit nicht vakant, sondern mit einem fähigen Beamten besetzt, der sich seine Anstellung durch harte Arbeit verdient hat. Immerhin handelt es sich nicht um irgendeinen Posten in der niederen Verwaltung, sondern um ein hochrangiges ritterliches Amt in der kaiserlichen Kanzlei. Ein Posten, den die meisten Männer erst erreichen, wenn sie sich bereits zuvor auf anderen ritterlichen Posten bewiesen haben."Er schaute den Decimer an.
"Um es ehrlich auszudrücken, fehlt dir jegliche Erfahrung auf ritterlichen Posten und auch wenn du dir deinen Stand als Eques durch deinen Militärdienst verdient hast und daher zumindest die niedrigsten ritterlichen Posten überspringen könntest, wäre der Schritt doch recht gross."
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