Fimbria trat wie geheissen ein
Salve Mercator, ich bin gekommen um mich nach dem Stand meiner Bewerbung zu erkundigen
- Officium XXV
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- Officium - Procurator a libellis
- Quintus Decimus Mercator
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Mercator durchwühlte einen Stapel Briefe.
„Oh! Ja!.... Deine Bewerbung! Tut mir leid, die muss wohl Untergegangen sein… Ich habe dir keine Antwort geschickt, oder?! Naja egal!“
Er zog das Schreiben von Fimbra aus dem Stapel heraus.
„Also…… Gaius Flavius Fimbra. Du kommst aus einer sehr angesehenen Familie. Ich denke, das einer Anstellung am Kaiserhof nicht im Wege steht. Erzähl mir ein bisschen etwas über dich. Bist du verheiratet? Hast du Kinder? Welche Kenntnisse bringst du mit?“
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Zitat
Original von Quintus Decimus Mercator
Erzähl mir ein bisschen etwas über dich. Bist du verheiratet? Hast du Kinder? Welche Kenntnisse bringst du mit?Ich und meine verstorbene Frau...
Fimbria schluckte heftig
...haben drei Söhne, Obscuro, Catullus und Sorex und eine Tochter Evana, diese ist allerdings verschwunden.
Fimbria schluckte heftiger
Dazu habe ich nun noch einen weiteren Sohn, Torquatus, in die Familie aufgenommen. Ich war über Jahre aus Rom fort, arbeitete in Ephesus als Scriba, in Antiochia als Magistratus und wäre in Alexandria wohl Duumvir geworden wenn mich nicht das Heimweh gepackt hätte. Ich bin in Verwaltungsdingen also durchaus bewandert, habe keine politischen Ambitionen, interessiere mich aber privat für Pferdezucht, wobei ich die Equiria der Factio Praesina leite. -
Mercator hörte sich interessiert die Geschichte von Fimbra an. Plötzlich horchte er auf. Hatte Fimbra gerade den Namen Evana gesagt?! Auch er kannte eine Evana – die Sklavin die er vor einiger Zeit seinem Sohn gekauft hatte. Es war zwar unmöglich, dass die Sklavin etwas mit der Tochter eines Flaviers zu tun hatte, aber dennoch beschloss er nachzufragen.
„Evana? Ein sehr seltener Name. Sie ist verschwunden? Was meinst du mit Verschwunden - seit wann und wie?“
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Zitat
Original von Quintus Decimus Mercator
Evana? Ein sehr seltener Name. Sie ist verschwunden? Was meinst du mit Verschwunden - seit wann und wie?Zuletzt sah ich sie als ich Rom das letzte Mal verlassen musste, das war DCCCXXXIII. Sie war damals erst I. Ihre Mutter floh dann ebenfalls, ich glaube nach Hispania wo sie gestorben sein soll. Ich weiss nicht was mit Evana seither geschehen ist
Fimbria schluckte erneut, als er seine Frau erwähnte glänzten seine Augen. -
Mercator dachte nach. Er wusste zwar nicht das genaue Alter der Sklavin, aber ungefähr nachgerechnet könnte es hinkommen. Es war nur eine wage Vermutung und er wusste nicht ob es eine gute Idee war, diesen armen Mann Hoffnung zu machen, die höchstwahrscheinlich ohnehin umsonst war, aber er entschloss sich ihm über die Sklavin zu erzählen.
„Fimbra! Es kling vielleicht komisch, aber ich habe vor einige Zeit eine Sklavin auf dem Markt gekauft. Ihr Name war ebenfalls Evana. Sie erzählte mir jedoch, dass sie schon ihr ganzes Leben in der Versklavung verbracht hat. Ich möchte dir keine unnötigen Hoffnungen machen, aber…..“
Mercator war sehr unsicher und wartete auf eine Reaktion Fimbrias.
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Zitat
Original von Quintus Decimus Mercator
Ich möchte dir keine unnötigen Hoffnungen machen, aber…..
Aber?
Fimbrias Herz gegann zu tanzen
Aber was? Könnte sie es sein?
Er mochte es gar nicht glauben, konnte Nemesis tätig sein?
Wo ist sie? Wie geht es ihr? Wie kann ich....?
Erst langsam sammelte sich Fimbria zur entscheidenden Frage deren Antwort sein Herz verlangte und vor deren Antwort es Angst hatte
Habt ihr sie gesehen? Hat sie besondere Kennzeichen? Wie ein Muttermal? So sprecht doch... -
Mercator war ziemlich verwirrt.
„Mein Freund! Ich habe sie Leibsklavin für meinen Sohn gekauft! Ich habe keine Ahnung ob sie Muttermale hat geschweige denn wo?! Sie ist ungefähr so groß wie ich, hat dunkelbraunes, langes Haar. Aber das wird dir bestimmt nicht viel sagen, wenn du sie zuletzt als Kleinkind gesehen hast. Sie lebt nun bei meinem Sohn in Hispania. Wenn du willst, dann kannst du ihr ja einen Brief schicken oder selbst nach Tarraco reisen. Mein Sohn ist Tribun in der IX Legion. Die beiden Leben in seinem Offiziershaus im Castellum."
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In Hispania! Welche Nachricht der Götter!
Fimbria sprang auf und umarmte Mercator ob dieser guten Nachricht
Sie mögen euch danken, Gesandter des Merkur, ich werde sofort nach Hispania aufbrechen! All meine Hoffnung verdanke ich euch, werter Geselle, auf ewig werde ich euch dankbar sein.
Fimbria küsste Mercator herzhaft und voller Dankbarkeit und rannte aus dem Officium, hoffte er doch noch heute ein Schiff in Ostia nehmen zu können. -
Überrascht und erfreut, sah Mercator dem Mann nach, als dieser aus dem Officium rannte. Lächelnd schüttelte er den Kopf. Hoffentlich war es keine Enttäuschung. Eine Sklavin die sich in Wirklichkeit als eine Flavia herausstellte?! Sehr unwahrscheinlich. Was wohl Livianus sagen wird. Mercator setzte sich wieder und machte sich wieder an die Arbeit.
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Ich würde mich gerne um eine Position beim Kaiserhofe bewerben.
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Mercator mussterte den Bewerber von oben bis unten.
"Bitte setzt dich doch! Welche Erfahrungen bringst du mit? Hast du bereit in einer Stadt- oder Provinzverwaltung hier im Reich gearbeitet?"
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Bislang bringe ich noch keine Erfahrungen mit. Ich möchte nur meinen Namen auf eine Bewerberliste setzen lassen. Ich möchte nämlich in die kaiserliche Leibwache
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Mercator schmunzelte.
„Ich verstehe, aber ich muss dich enttäuschen. Da bist du bei mir ganz Falsch! Die Leibwache wird durch die Prätorianergarde gestellt. Um Prätorianer zu werden, musst du aber zuvor bei einer anderen militärischen Einheit gedient haben. Zu den Prätorianern kannst du nicht einfach so beiträten. Du wirst ausgesucht. Dein Pater Familias ist doch seit kurzen bei den Prätorianern... vielleicht solltest du einmal mit ihm reden.“
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Danke
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Senator Geminus betritt das Büro. Die Toga blütenweiß und perfekt drapiert. In der Hand hält er eine Schriftrolle.
"Sei mir gegrüßt Magister Officiorum."
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Mercator stand auf.
"Es freut mich euch wieder zu sehen Senator!"
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"Die Freude ist ganz auf meiner Seite ...... auch wenn der Anlass, meiner Ansicht nach, eher unschön ist."
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Mercator schaute Geminus erschrocken an.
"Ist etwas passiert?"
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"Wir begnadigen Hochverräter, weiter nichts.
Man möchte eine Urkunde ausgefertigt und veröffentlich haben, die Lucius Vibullius begnadigt und die Bürgerrecht zurückerkennt."
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