- Officium XXV

  • Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Der Alte zuckte mit den Schultern und meinte jedoch.


    Als ich dies hörte ging mir ähnliches durch den Kopf. Leider vermag ich auf deine Frage nicht zu antworten denn ich weiß es nicht. Aber wahrscheinlich sind wir einfach nur zu träge. Unsere Vorväter hätten so etwas nie zugelassen. Ich sage dir, so werden wir unterwandert und keiner merkt es. Es wird wieder wie damals unter Augustus als dieser Germane dem unglückseeligen Varus Honig um den Bart schmierte und dann in sein Verderben marschieren ließ. Und so wird es wieder kommen... Denke an meine Worte Callidus.


    Und viele, viele Jahre später sollten sich die Worte des Alten bewahrheiten... 8)


    Callidus lachte verhalten, ohne aber den Tiberier beleidigen zu wollen. In gewisser Weise hatte er Recht, und dass es kein Römer war, der über den Imperator schrieb, war wohl Ironie des Schicksals.


    > Hoffen wir, dass es zum einen nicht so komme, und wenn es jemals geschehe, dann, dass wir es nicht mehr erleben müssen.
    Ich danke dir für deine Informationen, sie werden den Caesar sicher sehr interessieren. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    ..."Ich werde ihm in der Zwischenzeit berichten, dass sein Anliegen in den besten Händen ruht. Hab Dank für deine Mühe, Aelius. Sollten diesbezüglich noch Fragen auftauchen, die ich die beantworten kann, zögere nicht, an mich heranzutreten."


    ... "Mein zweites Anliegen ist geschäftlicher Natur. [...] "Legst du auch Mosaike oder kannst jemanden empfehlen, den ich ansprechen könnte?" fragte ich und meinte natürlich nicht Callidus selbst, sondern seinen Betrieb.



    Callidus nickte bestätigend.


    > Sollte es noch Fragen zur vita des Mannes geben, die aufgeworfen werden, so werde ich mich persönlich darum kümmern und dich kontaktieren. <


    Dann hörte sich der Aelier das geschäftliche Anliegen des Aureliers an.


    > Natürlich habe ich grundsätzliche Kenntnisse im Bereich der Architektur, dies bleibt bei meinen Geschäften nicht aus, doch sind für die Umsetzung meine Baumeister verantwortlich, die ich angestellt habe. Sie alle aber sidn äußerst fähig, einer von ihnen sogar Grieche. Ich schiecke sie dir gern vorbei, so dass sie sich selbst ein Bild machen könnten Mosaike legen si auch, doch für Muster und Bilder,wie sie deinem Haus angemessen wären, solltest du dich an die fähigsten Leger wenden. Ich kann mich aber gern einmal umhören, um dir Empfehlungen zu geben. Was den Preis betrifft, so werde ich gern ein gutes Angebot machen, das dir zusagt. Aber du weißt, gerade im Bauwesen sind die Preise nach oben hin offen. <


    Besonders im letzten ahrhundert hat die domus eine Aufwertung erfahren. Der Luxus einzelner Häuser reicher Inhaber hatte unglaubliche Auswüchse angenommen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Selbstverständlich hatte ich nicht vermutet, den Aelier selbst Hammer und Meißel schwingen zu sehen, obwohl die Vorstellung dessen jedoch amüsant war. Während der procurator sprach, strich ich mir nachdenklich über das Kinn und versuchte im Kopf zu überschlagen, was gemacht werden sollte.


    "Grieche sagst du? Hmm. Die Vorstellung eines griechischen Zimmers gefällt mir, muss ich sagen. Ich bin mir selbst noch unschlüssig, was das anbelangt, auch der ägyptische Stil sagt mir zu. Sind deine Handwerker in beiden Milieus bewandert?" Sollte dies nicht der Fall sein, würde die Entscheidung wohl leichter ausfallen. "Es wäre mir ganz recht, würdest du dich da einmal umhören. Ich dachte an ein Motiv, das zum Baustil passt, also entweder mit ägyptischer Note oder griechisch angehaucht, eine detaillierte Vorstellung habe ich allerdings noch nicht. Nun, aber das sind Dinge, die man auch später noch besprechen kann. Du kennst die Örtlichkeiten, Aelius, ich dachte an einen länglichen Anbau, der eine exedra beinhaltet und zwei weitere, schlichte Zimmer, sowie einen direkten Zugang zum Peristyl."

  • Ägyptisch? Callidus hatte offenbar einen Trend verpasst, denn auch bei seinem letzten Gastgeber waren ägyptische Einflüsse stark vertreten.


    > Griechische Motive in der Baukunst sind kein Problem. Sie sind längst Standard und finden in allen Aufträgen ihren Platz. Ägyptische sind seltener, zeugen aber in heutiger Zeit durchaus von besonderem und extravagantem Geschmack, der nicht zum alltäglichem Bild der Häuser gehört. Ich erinnere mich an die Räumlichkeiten, doch für genauere Vorstellungen fehlt mir selbst eben jenes Vorstellungsvermögen und die Kenntnis aus dem Bauwesen. <


    Der Aelier war während des Sprechens aufgestanden und hatte Wasser und Wein geholt. Dies reichte er nun dem Aurelier. Callidus tat dies immer mit der Überzeugung, dass niemand den edlen Falerner ablehnte.


    > Das, was du aber an Vorstellungen und Räumen nanntest, ist gewiss zu verwirklichen und sollte keine Probleme bereiten, dafür will ich bürgen. Planst du den länglichen Anbau, der die Exedra beinhalten soll, als porticus? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Callidus lachte verhalten, ohne aber den Tiberier beleidigen zu wollen. In gewisser Weise hatte er Recht, und dass es kein Römer war, der über den Imperator schrieb, war wohl Ironie des Schicksals.


    > Hoffen wir, dass es zum einen nicht so komme, und wenn es jemals geschehe, dann, dass wir es nicht mehr erleben müssen.
    Ich danke dir für deine Informationen, sie werden den Caesar sicher sehr interessieren. <


    Der Alte nickte zustimmend.


    Möge es so sein wie du es sagst Callidus. Wenn es sonst nichts mehr zu besprechen gibt, würde ich wieder zu meiner Arbeit zurückkehren...

  • > Es gäbe noch ein Anliegen. Ich bat den legatus legionis Tiberius Vitamalacus um eine Liste fähiger Männer für die Besetzung einiger Posten bei den Praetorianern. Dies geschah im Namen des Caesar. Sollte in den nächsten Tagen noch kein Schreiben aus Mantua diesbezüglich den Palatin erreichen, würde ich dich bitten, der Sache nachzugehen und einen weiteren Brief zur erinnerung nach Mantua zu schicken. Ich will, dass diese Dinge erledigt sind, sobald der Caesar eintrifft. <


    Natürlich galt es auch, die Liste zuvor durch den praefectus praetorio genauestens überprüfen zu lassen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ist gut, ich werde die Augen offen halten...


    So mit verabschiedete sich der Alte nur um dann am übernächsten Tag wieder hier zu erscheinen und zwar mit besagtem Brief des Legaten der I. .



    Salve Procurator. Hier hab ich den Brief auf welchen du schon gewartet hast.


    Iuvenalis überreichte diesen.

  • In diesen schwierigen Zeiten, in denen der Vater des Vaterlandes, der erste unter Gleichen, der Erhabene fehlte, huschte Callidus nach langer Zeit wieder ein freudiges Lächeln über die Lippen. Eine gute Nachricht war es, und der Aelier würde zusehen, dass sein Patron diese möglichst bald erhalten würde.


    > Das ist eine gute Nachricht, ich danke dir, Iuvenalis. Diese Liste ist für das Wohlbefinden des Casesar von großer Bedeutung. <


    Für Callidus war diese Aussage in der Tat äußerst doppeldeutig, denn die Personen auf dieser Liste bdurften der Bespitzelung durch die entsprechenden Abteilungen der Praetorianer.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Nur kurze Zeit, nachdem Tiberius Iuvenalis das officium vrelassen hatte, stand er noch am selben Tag wieder vor der Tür. Doch gewohnt freundlich und prompt wurde er auch jetzt durch den Aelier eingelassen und begrüßt.


    > Sei gegrüßt, Iuvenalis! <


    ...sagte er und wandte den Blick auf den hinter dem Mann stehenden Fabier, dem er mit einem leichten Lächeln zunickte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ja."


    gestand der junge Rusticus und errötete wieder etwas. Nachdem sie herein getreten waren hielt er sich hinter Iuvenalis und schwieg. Als der Aelier ihn anlächelte, lächelte er freundlich, aber scheu zurück.

  • Iuvenalis grinste als vom Fabier die Antwort kam und hörte auch im selben Moment ein "Herein" aus dem Innern des Officium.
    Er öffnete die Türe und trat zügig ein.


    Salve Callidus, ich bin es schon wieder.


    Grinste er.


    Ich habe hier den jungen Marcus Fabius Rusticus...


    Er drehte sich um und winkte den Fabier ins Officium.


    Er möchte sich um die Anstellung als Notarius bei uns bewerben.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Sogleich wurde Flavius Lucanus eingelassen. Callidus stand auf und begrüßte den Flavier.


    > Cnaeus Flavius Lucanus, welch Freude! Was führt dich zu mir? <


    Auch wenn ich sogleich eingelassen werde, "sogleich" jedenfalls für eine kaiserliche Bürokratie, kontrolliere ich doch im spiegelnden Marmor, mit dem die Wände ausgekleidet sind, ob mir nicht irgendwas zwischen den Zähnen vom Frühstück hängt, meine Toga-Falten richtig und faltig genug sind, ohne eine übertriebene Eleganz und Stutzerhaftigkeit, und ob nicht ein Sandalenband sich mal wieder selbständig geöffnet hat.


    Vorbei an Skylla und Charybdis, den unvermeidlichen Vorzimmertippsen, begebe ich mit in das sanctissimum des Aeliden Callidus.


    "Salve Aelius Callidus! Die geteilte Freud' ist doppelt' Freud' - und ein Vergnügen, Dich hier anzutreffen. Danke, daß Du ein wenig Sand für einen kleinen Flavier erübrigen kannst." Auch wenn wir uns - wenigstens körperlich - mindestens auf Augenhöhe befinden.


    "Nun, was führt mich zu Dir? Verzeih', aber einerseits die Neugier, kenne ich islang doch nur die villa Flavia, aber nicht die domus Flavia ... aber andererseits suche ich eine neue Herausforderung und möchte weitere Erfahrungen sammeln. 'Warum', dachte ich mir, 'nicht in der kauserlichen Administration?' Und darum wollt' ich vorsprechen, ob es für einen jungen und unerfahrenen Advocaten und angehenden sacerdos publicus nicht vielleicht eine Vakanz gibt?" Ich lecke mir mit der Zungenspitze über meine Lippen und grinse. Ob Callidus sich nun immernoch freut?

  • Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Salve Callidus, ich bin es schon wieder.
    Grinste er.
    Ich habe hier den jungen Marcus Fabius Rusticus...
    Er drehte sich um und winkte den Fabier ins Officium.
    Er möchte sich um die Anstellung als Notarius bei uns bewerben.


    Callidus´Blick wechselte zwischen den beiden Männern hin und her. In den vergangenen Monaten hatte er in Abwesenheit des Augustus viele Gesuche bekommen. Mit einem weiteren undurchsichtigen Lächeln verharrte der Blick des Aeliers nun auf Rusticus.


    > Nun, Fabius, welche Referenzen bringst du mit hierher? In welchen Positionen arbeitetest du bisher? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus


    "Salve Aelius Callidus! Die geteilte Freud' ist doppelt' Freud' - und ein Vergnügen, Dich hier anzutreffen. Danke, daß Du ein wenig Sand für einen kleinen Flavier erübrigen kannst." Auch wenn wir uns - wenigstens körperlich - mindestens auf Augenhöhe befinden.


    "Nun, was führt mich zu Dir? Verzeih', aber einerseits die Neugier, kenne ich islang doch nur die villa Flavia, aber nicht die domus Flavia ... aber andererseits suche ich eine neue Herausforderung und möchte weitere Erfahrungen sammeln. 'Warum', dachte ich mir, 'nicht in der kauserlichen Administration?' Und darum wollt' ich vorsprechen, ob es für einen jungen und unerfahrenen Advocaten und angehenden sacerdos publicus nicht vielleicht eine Vakanz gibt?" Ich lecke mir mit der Zungenspitze über meine Lippen und grinse. Ob Callidus sich nun immernoch freut?


    Callidus grinste. Doch es war kein rein belustigtes Grinsen. Der Aelier überspielte mit der Mimik die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen und die er versuchte in der kurzen Zeit, bis er würde Antwort geben müssen, zu ordnen. Er hatte schon lange die politischen Einflüsse vieler Familien verfolgt, denn dies war in den gesellschaftlichen Verquickungen der aristokratischen Oberschicht geradezu unerlässlich. Die Flavier besaßen noch immer großen Einfluss in vielen Bereichen und Quarto hatte längst vor ihnen gewarnt.
    Der Aelier hatte sich jedoch schnell gesammelt und vermochte in wenigen Sekunden zu antworten.


    > Geziemt es sich für einen Flavier deines Standes in niederen Ämtern zu arbeiten? Ich denke, dir stünde ein höheres Amt zu Gesicht. Wie du erwähntest, im Bereich der Juristentätigkeit vielleicht? Du wirst ja sicher Gedanken zu Tätigkeitsfeldern angestellt haben, wie ich dich kenne. <


    Callidus war gespannt, was der Flavier im Schilde führte. Um als notarius vorzusprechen war er gewiss nicht gekommen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.


  • Nachdenklich strich ich mir mit Daumen und Zeigefinger der Rechten am Kinn entlang und lauschte den Worten des Aeliers. Besonderer und extravaganter Geschmack, hmm... Ein wenig in Gedanken versunken, blickte ich erst wieder auf, als Callidus mir verdünnten Falerner reichte. Ich nickte ihm dankend zu und wiegte den Kopf hin und her. "Das dachte ich mir, dein Name ist im Architekturwesen weitbekannt und sozusagen der Inbegriff von baulicher Verwirklichung. Deswegen kam ich zu dir", sagte ich und trank von dem guten Wein, der tatsächlich außergewöhnlich gut schmeckte.


    "Nun, ich denke, die Entscheidung ist soeben gefallen. Ich denke, die exedra sollte ägyptische Züge aufweisen. Schließlich soll sie ein Blickfang sein. Und ja, einen porticus hatte ich angedacht. Platz ist genug, das sollte zumidnest dahingehend kein Problem sein. Wie verfahren wir weiter? Möchtest du die Örtlichkeiten noch einmal begehen, ehe du mir einen Kostenvoranschlag unterbreitest?"

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    Callidus´Blick wechselte zwischen den beiden Männern hin und her. In den vergangenen Monaten hatte er in Abwesenheit des Augustus viele Gesuche bekommen. Mit einem weiteren undurchsichtigen Lächeln verharrte der Blick des Aeliers nun auf Rusticus.


    > Nun, Fabius, welche Referenzen bringst du mit hierher? In welchen Positionen arbeitetest du bisher? <


    >Ich war Discipulus in Hispania. Der Sacerdos Titus Musonius Bolanus hat mich unterichtet. Ich kann neben Latein auch Griechisch in Wort und Schrift und meine Schrift ist sehr sauber. Meister Bolanus war immer sehr darauf bedacht, dass seine Discipuli das können. Ansonsten habe ich nichts besonderes vorzuweisen.<


    sagte Rusticus nervös und errötete etwas, wie immer wenn er aufgeregt war.

  • Ein Scriba des Iuvenalis` klopfte an die Türe des Officiums des procurartors Callidus. Er wartete kurz und trat ein.


    Salve procurator. Der procurator Iuvenalis schickt mich mit diesen beiden Briefen zu dir. Ein mal diesen hier und diesen. Letzterer ist vom neuen Imperator.


    Mit diesen Worten verschwand der Scriba wieder...

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Das dachte ich mir, dein Name ist im Architekturwesen weitbekannt und sozusagen der Inbegriff von baulicher Verwirklichung. Deswegen kam ich zu dir", sagte ich und trank von dem guten Wein, der tatsächlich außergewöhnlich gut schmeckte.


    "Nun, ich denke, die Entscheidung ist soeben gefallen. Ich denke, die exedra sollte ägyptische Züge aufweisen. Schließlich soll sie ein Blickfang sein. Und ja, einen porticus hatte ich angedacht. Platz ist genug, das sollte zumidnest dahingehend kein Problem sein. Wie verfahren wir weiter? Möchtest du die Örtlichkeiten noch einmal begehen, ehe du mir einen Kostenvoranschlag unterbreitest?"


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    Es freute Callidus diese schmeichelnden Worte zu hören. Und in der Tat, die Auftragslage war gut und die Worte des Aureliers bestätigten nur, dass die Baumeister des Aeliers sich ihren guten Ruf erarbeitet hatten. Schließlich war es schwierig gegen Namen wie die des Germanicus Avarus anzukommen.


    > Ich werde mit einem meiner Baumeister dein Anwesen aufsuchen. Kein geringerer als der Fähigste von ihnen wird mich begleiten. Nach der Absprache mit ihm werde ich dir gern den Preis nennen. Doch für ein Haus wie das deine wird es bei jedem von diesem geannten Preis einen Abschlag von mir geben. Wäre dir dies recht? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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