- Officium XXV

  • Tja, was soll ich sagen. Ich mache nur das was mir von ganz oben gesagt wird. Und wer ihn zum Ritter gemacht hat und warum, ist mir ehrlich gesagt ähm ja, egal. Wenn du also alles weitere in Wege leiten könntest, wäre ich und vorallem unser Kaiser die sehr verbunden.


    Am liebsten würde er mal eine Runde Nachhause gehen um seinen Ärger abzubauen. So mußten eben die Untergebenen herhalten. Pech für sie.

  • Der Miles brachte Silko an die Türe des Officiums des Procurators. Silko klopfte an, und wartete auf Antwort. Dabei machte er eine entschuldigende Geste zum Miles, der hier mit ihm laufen musste. Aus eigener Erfahrung wusste er was es hieß immer jemandem hinterlaufen zu müssen.

  • Silko öffnete die Tür und schaute erstaunt, als er Prudentius Balbus hinter dem Schreibtisch sitzen sah. Eigentlich hatte er gedacht er sei Arbjons Vorgesetzter bei den Praetorianern. Aber eigentlich war das dem Sklaven auch egal und so war er erfreut ihn wiederzusehen, denn er hatte ihn damals sofort sympathisch gefunden.


    "Salve," Silko neigte den Kopf, bevor er weitersprach "ich habe einen Brief von Decimus Duccius Verus für dich, Herr." Er trat vor zum Schreibtisch, überreichte Balbus den Brief und machte zwei Schritte zurück, er wollte ja nicht aufdringlich wirken.



    Ab:
    Decimus Duccius Verus
    Discipulus Cultus Deorum
    Casa Duccia Roma


    Ad:
    Procurator a libellis
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti


    Salve werter Procurator,


    in meiner Funktion als Vertreter meiner Familie in Rom bitte ich Dich um einen kurzen Augenblick deiner Zeit, um Dinge zu besprechen die für mich und die meinen von größter Bedeutung sind.


    Ich bitte Dich daher darum, mir mitzuteilen wann es uns möglich wäre uns offiziell zu treffen.


    Der Sklave, der diesen Brief überbracht hat, ist angewiesen auf Antwort zu warten.


    Ich verbleibe in freundlichem Gruß,


    Decimus Duccius Verus


    _________________________________________________________
    Decimus Duccius Verus
    Casa Duccia - Roma / Italia

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  • Balbus schaute auf, als sich die Tür seines Arbeitsraumes öffnete. Natürlich erkannte er den dort eintretenden Sklaven und auch wenn er sich etwas wunderte, dass ein fremder Sklave den Palast betreten durfte, sagte er dazu nichts.


    "Salve." erwiderte er und nahm den Brief entgegen. Nachdem er ihn gelesen hatte, blickte er den Sklaven an.


    "Ich nehme nicht an, dass du weisst, welcher Art das Anliegen deines Herren ist?" Dabei holte er bereits einen Bogen Papyrus hervor und legte ihn bereit.

  • Diese Frage überraschte ihn. Natürlich wusste er nicht was Phelan von Balbus wollte. Er hatte zwar einen verdacht, aber er war sich da nicht sicher. Zumal er ja nicht wusste was in dem Brief stand.


    "Nein, ich weis leider nicht welches Anliegen mein Herr hat."

  • Er hatte auch eigentlich nicht damit gerechnet.


    "Nun, dann werde ich mich wohl überraschen lassen."


    Er griff zu seinem Schreibgerät und schrieb etwas auf das Papyrus.


    D Duccius Verus


    Ich habe deine Nachricht erhalten und da ich recht neugierig bin, was ich für dich und die deinen tun kann, lade ich dich hierher in mein Officium ein.
    Komme in den nächsten Tagen hierher und zeige diese Einladung den Milites der Torwache um passieren zu können.



    Tiberius Prudentius Balbus
    ~~Procurator a libellis~~



    Er siegelte das Schreiben und rollte es zusammen. Dann übergab er es an den Sklaven.
    "Richte deinem Herren meine besten Grüsse aus."

  • Silko nahm den Brief entgegen. "Danke Herr, ich werde deine Grüße ausrichten. Vale." Silko ging einige Schritte rückwärts und drehte sich dann kurz vor der Tür herum, verließ das Officium und schloss sachte die Tür hinter sich. Draußen wartete der missmutig dreinblickende Miles. "Wir können, ich bin fertig.", meinte Silko freundlich. So brachte ihn der Miles zurück zum Tor, und Silko machte sich auf den Weg nach Hause.

  • Balbus war dem Nervenzusammenbruch nahe. Das erste Klopfen liess ihn von seiner Arbeit aufblicken. Das zweite Klopfen kam genau in dem Moment, als er den Klopfenden hereinbitten wollte und verhinderte, dass er einen Ton hervorbrachte. Und als dann das dritte Klopfen kam, war er wirklich fertig. Er wusste nicht, was er tun sollte, denn er hatte die Erfahrung gemacht, dass ein dreifaches Klopfen meist Vorbote eines negativen Ereignisses war und so hatte er Angst, war er doch unbewaffnet.
    Andererseits konnte dort draussen kein Attentäter stehen, schliesslich wäre ein solcher nicht hier hineingekommen und ausserdem gab es hier im Palast viel lohnendere Ziele als ihn. Also beschloss er an seinem ursprünglichen Plan festzuhalten und rief voller Überzeugung und Zuversicht: "Herein."
    Gespannt blickte er zur Tür.

  • Nicht zu hastig aber bewusst betrat Duccius Verus das officium.
    An einem Schreibtisch sitzend fand er Prudentius Balbus vor, der gespannte in seine Richtung geschaut hatte.


    "Salve Tiberius Prudentius Balbus! Bin ich ein wenig zu früh?" der Procurator a libellis hatte ja keine feste hora angesetzt, so stand Phelan ziemlich genau zur horam tertiam des Mittags in seinem Officium.


    "Ich hoffe es geht dir gut, du siehst aus, als säße dir die Arbeit am heutigen Tage besonders im Nacken."

  • "Da hast du Recht!" entgegnete der Blondschopf Balbus und setzte sich auf den angeboteten Stuhl.


    "Zunächst einmal möchte ich dir zu deiner Hochzeit gratulieren, auf das deine Ehe lange halten möge und sie Früchte trage."
    Wenn man in Rom lebte, war es ausgeschlossen, dass man etwas wie eine Hochzeit von angesehenen Römern verpasste beziehungsweise nichts davon mitbekam.


    "Des weiteren habe ich ein Anliegen was den Kaiser betrifft." Phelan setzte sich auf und nahm eine bewusste Körperhaltung an.


    "Im Namen meiner Familie möchte ich dem Kaiser dieses Schreiben.."


    Der junge Duccier reichte Balbus den Brief entgegen



    Dem Imperator Caesar Augustus
    Urbs Aeterna



    Dem Imperator Caesar Augustus unsere Grüße,


    vierzehn Sommer ist es her seitdem der Sohn unseres Stammvaters in den Landen diesseits des mächtigen Rhenus eine Bleibe gefunden hat, und vierzehn Sommer ist es her seitdem das römische Reich ihm und den seinen die Ehre erwiesen hat das römische Bürgerrecht verliehen zu bekommen.
    Seitdem hat sich viel getan, Mitglieder unserer Familie taten ihren Dienst, wann immer das Imperium und der Kaiser sie dazu riefen, ob in Verwaltung oder Militär.
    Wir sind dem Dienst immer mit Ehrgefühl und Opferbereitschaft nachgegangen, und nun ist es wieder an uns unsere Treue dem römischen Reich und dem Kaiser zu beweisen.


    Aus diesem Grund bieten wir dir die dir präsentierten Gaben zum Geschenk, ein Pferd aus unserer familieneigenen Zucht um deinen Wegen, sollten sie dich in die Provinz des Nordens führen, zu folgen, edle Glaswaren die deuten dass die Kulturen unserer und der Väter Roms nicht unvereinbar sind, einen Pelz für die kalten Tage die auch dem Süden nicht unbekannt sind, sowie erlese Stutenmilch sowie feingearbeiteter Schmuck der aus dem Bernstein des hohen Nordens und mit Gold gemacht wurde.


    Die Familie der Duccii dient dem Kaiser mit Stolz und Ehre, so war es in den Zeiten des vergöttlichten Iulianus, und so wird es auch in den deinen sein.



    Im Namen meiner Familie.


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    _________________________________________________________
    Tiberius Duccius Lando - Handelshaus Freya Mercurioque - Mogontiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque
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    "und zwei Geschenke als Treuebeweis und als Beweis unserer Loyalität dem römischen Reich."


    Da er die beiden Geschenke nicht in das Officium nehmen konnte erklärte er dem Procurator a libellis den Sachverhalt.


    "Bei den Geschenken dreht es sich um eine Truhe voller römisch-germanischer Präsente und um ein Pferd aus familieneigener Pferdezucht der Gens Duccia."
    Er fügte noch hinzu "Zwei Tagelöhner warten vor dem Palast mit den Geschenken und warten auf Einlass."

  • Balbus freute sich natürlich sehr über jegliche Glückwünsche und lächelte daher.
    "Ich danke dir für deine Wünsche." sagte er ehrlich.


    Balbus nahm das Schreiben entgegen, sah jedoch erstmal davon ab ihn sofort zu lesen, auch wenn er ihn natürlich auf jeden Fall würde lesen müssen, da er höchstwahrscheinlich auch eine mögliche Antwort schreiben würde.
    Er hielt den Brief in der Hand, während er aufmerksam zuhörte. Dann atmete er kurz hörbar aus.


    "Natürlich werde ich das Schreiben gerne an den Imperator weiterleiten, das gleiche gilt ebenso für die Geschenke." sagte er dann. "Das ich dich leider jetzt nicht sofort zu ihm bringen kann, um dies zu tun, ist sicherlich verständlich. Falls du darauf bestehen würdest, müsste ich erst mit dem Kaiser darüber sprechen."

  • "Natürlich verstehe ich das!" Phelan war voll und ganz erleichtert, dass der Procurator die Geschenke der Duccier dankend für den Kaier annahm. "Es wäre eine überaus große Ehre für mich, als kleinen discipulus des Cultus Deorum, dem Kaier persönlich unter die Augen zu treten.." er atmete laut aus "Aber ich denke der Imperator hat besseres zu tun, daher möchte ich ihn nicht mit meiner Niedrigkeit aufhalten." Der junge Blondschopf fügte noch schnell hinzu "Es wäre schön, wenn du ein paar Männer beauftragen könntest die Geschenke abzunehmen, damit die Tagelöhner frei von Arbeit sind, denn die war schon schwer genug.. ein langer Weg und schwere Last."

  • Balbus nickte. "Gut. Ich erwähne es nur, da hier vor mir immer wieder Männer sitzen, die glauben, dass sie ganz dringend den Kaiser persönlich zu sprechen." sagte er.
    Dann rief er kurz in Richtung der Tür nach einem Schreiber und nur wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür und ein Schreiber trat ein. Balbus instruierte ihn, sich um die Übernahme der Geschenke zu kümmern. Der Schreiber nickte nur und eilte dann davon.
    Balbus wandte sich wieder dem Duccier zu. "Sag Duccius, wie steht es denn um deine Ausbildung, wenn du mir die Frage erlaubst. Immerhin ist ein Priester mit deinem Hintergrund eher selten hier in Rom."

  • Beruhigt lehnte sich Phelan zurück in den Stuhl, als er hörte wie Balbus seinen Schreiberling initiierte sich um die Geschenke zu kümmern.
    Erfreut lehnte der junge Duccier sich nach vorne, als der Procurator ihn nach seiner Ausbildung fragte.
    "Sehr gerne erzähle ich es dir. Ich habe meine letzte Unterrichtseinheit mit Aurelius Orestes vor mir und dann werde ich mich der praktischen Prüfung unterziehen. Ich denke ich werde sie angemessen Meister, immerhin ist mein magister ein sehr sehr guter." das konnte er sine dubio sagen. "Du sprachst von meinem Hintergrund, wahrlich ist es selten, aber auch in diesem Punkt konnte mich Orestes gut Unterweisen, die Ausbildung war gut von den Materialien her durchmischt, viel wurde verknüpft und viel habe ich ihn auch über die Germanische Religio aufgeklärt."
    Und schon wieder dachte er an seine Heimat, was ihn auch anregte direkt davon zu reden "Schon bald werde ich diese schöne Stadt wieder vergessen und in das Land zurück kehren, in dem die Schneeflocken schon angefangen haben unsere Länderreien mit dem weißen Wintermantel zu bedecken."

  • Balbus hörte aufmerksam zu und war froh, dass der Duccier auf Grund seiner Herkunft offensichtlich keine besonderen Probleme gehabt hatte. Ein Umstand, den Balbus sehr begrüsste.
    "Es ist schön zu hören, dass dein Lehrer sich auch ein wenig aufklären und informieren liess. Ich finde es wichtig, dass römische Priester, gerade wenn sie Kontakt mit den Provinzen haben, auch etwas über dort ansässige Götterkulte wissen." sagte er.
    Dann musste er bei Verus Erwähung des Schnees unweigerlich an seinen Aufenthalt in Germania denken und schüttelte sich leicht. "Wenn ich ehrlich bin, ist der Schnee das letzte, was ich an Germania vermisse, seit ich wieder hier in."

  • Aufgrund Balbus richtiger Feststellung konnte Verus nur noch "Da hast du vollkommen Recht." entgegnen.
    Als der Procurator von dem Schnee in Germania sprach musste Phelan lachen. "Ich glaube, das letzte was ich hier in Rom vermissen werde ist die Hitze, somit beruht es Gegenseitigkeit, aber ich denke, das Klima ist bestimmt nicht das einzige, was du als Erinnerung an mein Land hast oder?" Germania hatte da durchaus mehr zu bieten als nur das weiße Pulver, was zur späten Jahreszeit vom Himmel rieselte.

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