"Nein, das sicherlich nicht." sagte er mit einem leichten Kopfschütteln.
"Ich muss ja zugeben, ich empfand meine Zeit in Germania wirklich als angenehm. Wenn man von den klimatischen Herausforderungen absieht, ist es wirklich eine schöne Provinz. Und auch die Einheimischen sind recht angenehm im Umgang."
- Officium XXV
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- Officium - Procurator a libellis
- Quintus Decimus Mercator
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"Wo genau warst du in Germania? In Mogontiacum?" Weswegen er dort war, wollte Phelan nicht fragen, es ging ihn ja auch nichts an, aber falls Balbus in Mogontiacum gewesen wäre, fände Verus es doch schon recht interessant. Es wäre auf keinen Fall unwahrscheinlich, dass er seinen Verwandten über den weggelaufen sein könnte, oder wirklich mit ihnen zu tun hatte.
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"Ich war lange Zeit in Confluentes, als ich die dortige Ala kommandierte." sagte er. "Allerdings führte mich meine Arbeit auch nach Mogontiacum und lange Zeit zuvor besuchte ich meinen Vater auf seinem Landgut, in der Nähe der Colonia Claudia Ara Agrippinensium."
Alle Orte dort hatten ihm im Prinzip recht gut gefallen.
"Meine Familie besitzt auch noch immer ein Haus in Confluentes und eines in Mogontiacum, wo auch eine Verwandte von mir derzeit noch lebt. Und jenes Landgut meines Vaters befindet sich natürlich ebenfalls noch im Besitz der Familie." -
Ein Haus in Mogontiacum? Das war interessant, wage Erinnerung kamen in dem jungen Duccier auf "In Haus in Mogontiacum? Jetzt wo du es sagst, ich glaube mein Vetter kennt eine von deinen Verwandten die dort lebt. Sag Balbus, hattest du mit Verwandten von mir zu tun?" schnell fügte er hinzu "In Mogontiacum natürlich, nicht in Roma." bei diesen Worten musste er dem Procurator ein wenig zuzwinkern, er wusste was gemeint war.
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Ob er mit Verwandten des Ducciers zu tun hatte? Fast hätte er lachen müssen, denn es war seiner Meinung nach unmöglich sich in Germania aufzuhalten und nicht mit den Ducciern zu tun zu haben.
"Ja, ich hatte mit deinen Verwandten zu tun. In Confluentes diente Duccius Eburnus unter mir. Ich forcierte auch seine Berufung in die Reihen der kaiserlichen Garde. Dann hatte ich in der Curia Provincialis mit Duccia Venusia zu tun und mit Duccius Lando verband mich eine ertragreiche geschäftliche Beziehung." sagte er. "Ich war sogar mal als Gast bei einem Fest im Haus deiner Familie in Mogontiacum." -
"Das du Duccius Eburnus kennst wusste ich." wieder musste er sein Grinsen unter Kontrolle halten, waren Eburnus und Balbus nicht bei der duccischen Hausdurchsuchung präsent gewesen.
"Leider ist Venusia vor meiner Ankunft in Mogontiacum mit ihrem Ehemann nach Alexandria gezogen." erklärte der junge Duccier "Mit Lando Geschächte zu machen ist immer gut, mit der Freya Mercurioque fehlt einem eigentlich an fast nichts, es gibt alles, man bekommt alles und das zu einem akzeptablen Preis."
Zu gern hätte er gewusst, um welche geschäftlichen Beziehungen es sich handelte, aber darüber wollte er hier kein Wort verlieren.
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"Ja, es war ein grosser Verlust für die germanische Verwaltung, als Venusia das Schiff nach Aegyptus bestieg." bestätigte er. Er hätte damals sicherlich weniger Arbeit gehabt, wenn er sie nicht als Princeps Curiae hätte beerben müssen.
"Man könnte fast meinen, du bist hier um Werbung für die Geschäfte deines Verwandten zu machen." sagte er dann grinsend.
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"Ich hörte nur davon, leider war das vor meiner Zeit. Ich denke, sie ist ebenso eine gute Mutter. Mit den beiden kleinen hat sie nun reichlich zu tun denke ich." das Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, so war der Lauf der Dinge, eine Frau bekommt ein Kind oder sogar Kinder und schon ist erstmal der Mutterschaftsuralub angesagt.
"Nein nein keines Falls!" er zwinkerte "die Freya ist ebenfalls vor meiner Zeit gegründet worden, vermutlich ist es eher Bewunderung als mehr Werbung. Ich werde mich jetzt mal so langsam auf den Heimweg machen, habe noch ein paar Schriften zu studieren. Ich danke dir für deine Zeit und bin sehr erfreut, dass du die Geschenke und das Schreiben an den Imperator weiterleitest. Falls wir uns vor meiner Abreise nicht mehr über den weglaufen wünsche ich dir schonmal alles gute. Vale!"
Der junge Duccier verließ erfreut über den Erfolg dieses Termines das officium des Procurators a libellis.
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"Vale, Duccius Verus. Mögen die Götter dich stets leiten." sagte Balbus zum Abschied.
Auch wenn auf seinem Tisch viel Arbeit wartete, war ihn in diesem Moment nicht danach sich ihr zu widmen. Stattdessen lehnte er sich in seinem Stuhl etwas zurück und schloss für einen Moment die Augen, um in schönen Erinnerungen an Germania zu schwelgen.
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Mit gemessenem Schritte erreichte ich das Officium des Procurator a Libellis und klopfte an die Türe
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Nur einen kurzen Augenblick nach dem Klopfen öffnete sich die Tür und ein heraustretender Notarius, vollgepackt mit Tabulae, kreuzte den Weg des Tiberiers. Er drückte ihm quasi die Tür in die Hand, bevor er, etwas Entschuldigendes murmelnd, davoneilte.
Balbus, der hinter seinem Tisch sass und das Spiel an der Tür beobachtet hatte, winkte dem Tiberier zu. "Tiberius, komm herein." sagte er und legte dabei ein Schriftstück zur Seite, das er zuvor noch in der Hand hielt.
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Salve Prudentius, die Götter mögen uns Beistehen. Bei all den Mengen an Tabuli, Pergamenten und Papyri wird hier keiner arbeitslos begrüßte ich meinen Vorgesetzten nach ich die Türe geschlossen hatte.
Ich komme gerade vom Notarius Palatinus der mir einen ersten Eindruck gab. Wir sollten besprechen in welchem Umfang ich Entscheidungen treffen kann und in welchem Umfange Du auf jeden Fall eingebunden werden möchtest.
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Balbus grinste ein wenig. "Die Verwaltung und Koordinierung eines Weltreiches ist halt nicht ohne einen grossen bürokratischen Aufwand zu bewältigen. Wobei wir uns ja noch glücklich schätzen können. Der Procurator ab epistulis und seine Abteilung haben viel grössere Haufen, weil das Exercitus und die Provinzverwaltungen noch um einiges mehr Aufwand erfordern."
Er deutete auf einen freien Stuhl vor seinem Tisch. "Nimm Platz." sagte er."Gut, dann hst du ja zumindest schon mal einen groben Überblick über deine Aufgaben. Die Notarii sind recht fähig und werden dir sicherlich bei Problemen jederzeit zur Seite stehen."
Er lehnte sich ein wenig zurück.
"Entscheidungen treffen kannst du, solange sie nichts mit dem Kaiser direkt zu tun haben. Also wenn Anfragen wegen Terminen bei mir eintreffen, kannst du nach Konsultierung meines Terminplans einen Termin festlegen. Das gilt sowohl für schriftlichen Anfragen als auch für unangemeldet auftauchende Bittsteller." sagte er. "Wenn jemand ohne Termin bei dir auftaucht, kannst du selbst entscheiden, ob er wichtig genug ist, um eventuell trotz allem direkt zu mir gebracht zu werden. Allerdings sollte das der Ausnahmefall sein. Ich habe genug zu tun und möchte mich nicht mit jedem daherkommenden Bittsteller beschäftigen können, wenn du verstehst."
Er überlegte kurz.
"Am Ende jedes Tages möchte ich über alles informiert werden, was den Tag über an Anfragen eingetroffen ist, damit ich am kommenden Tag den Kaiser informieren kann. In dringenden Fällen sollte eine entsprechende Information natürlich auch zeitnaher zu mir gelangen." -
Du fasst sehr markant zusammen was ich mir selber hätte denken können, doch möchte ich schon am Anfang einen Vorschlag machen. Ich spreche von der Einführung eines standardisierten Anmeldeprozesses über den ich mir Gedanken mache seit ich hier bin. Ich könnte meine "noch unreinen" Gedanken schon jetzt äußern, ganz nach Deiner Zeit, oder auch einen Vorschlag ausarbeiten über den wir dann sprechen können. Was meinst Du?
Sei Officium was schön und groß, angemessen groß und angemessen schön doch fürchtete ich für Prudentius beides kaum auskosten zu können
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Balbus nickte leicht.
"Sofern du deine Gedanken einigermassen geordnet und verständlich präsentieren kannst, kannst du das direkt tun." -
Ich darf? maßte ich spontan an und nahm eine leere Tabula auf die ich kurz etwas skizzierte
Ich denke das wir gewisse Arbeitsprozesse dadurch straffen können das Arbeit nicht doppelt getan wird. Dafür wäre eine Anmeldung, oder sagen wir besser eine Art Antrag sicherlich ein geeignetes Werkzeug. Dies könnte in etwa so aussehen.
BESVCHERANMELDVUNG LIBELLISName:
Stand:
Ordo:
Amt:Wünscht Gespräch mit
Name:
Am:
Dringlichkeit:
Zweck:+---+---+---+---+---+
|Not|Prm|PaL|PaM|PaE|
|___|___|___|___|___|Der Bittsteller oder wer auch immer füllt es aus. Das weitere regelt eine Verfügung wie zu verfahren ist. So werden Peregrini ohne erkennbare Dringlichkeit nie, Senatoren dagegen wohl immer einen Termin bekommen. Die Tabula kann nach Erledigung bei Bedarf erst zu Pergament gebracht werden um dann neuverwendet zu werden.
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Balbus schaute sich die kurze Skizze des Tiberiers an und nickte leicht.
"Das klingt nach einer guten Idee. Arbeite deine Idee vollständig aus und dann sehen wir weiter." -
Gut. Hast Du besondere Anweisungen bezüglich des neuen Notarius? Ich weiss nicht in wie weit er mit Verrätern verwandt ist.
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"Ich denke eigentlich nicht, dass es mit ihm Probleme geben sollte. Falls dir jedoch irgendetwas negatives auffällt, so informiere mich bitte." sagte er.
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Das werde ich tun, falls sonst nichts ist werde ich mich mal an die Arbeit machen.
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