Gemeinsam mit dem Prätorianer der Torwache erreichte Crassus die Türe zum Officium des Procurator a libellis. Crassus ignorierte den Prätorianer weitgehend und klopfte, vor der Türe angekommen, selber an. Da er keinen Termin hatte und sich nun auch nicht mehr alles erlauben konnte, wartete er erst eine Reaktion ab bevor er eintrat.
- Officium XXV
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- Officium - Procurator a libellis
- Quintus Decimus Mercator
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"Ja bitte?" rief Balbus in Richtung der Tür, als es an jener klopfte. Der kaiserliche Terminkalender vor ihm wanderte ein wenig auf die Seite.
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Nach der Einladung öffnete Crassus die Türe und betrat das Officium. Als er Balbus hinter seinem Schreibtisch sah lächelte er ein wenig und ging mit geöffneten Armen auf ihn zu: Balbus, sei gegrüßt, alter Freund! Ich hoffe du hast ein paar Momente Zeit für mich und ich komme nicht zu ungelegen, so ganz ohne jeden Termin...
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Balbus war ein kleines Bisschen überrascht über den Eintretenden, freute sich allerdings trotzdem.
So erhob er sich und kam sogar hinter seinem Tisch hervor, um seinen alten Freund zu begrüssen."Crassus, natürlich habe ich Zeit für dich." sagte er. "Was führt dich zu mir? Ich hoffe doch, dein Ruhestand langweilt dich nicht schon so sehr, dass du den Kaiser um ein neues Kommando bitten willst?"
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Zitat
Original von Tiberius Prudentius Balbus
Balbus nahm die Tabula in die Hand und betrachtete sie. Seine Augen wanderten Stück für Stück über das darauf notierte und er nickte langsam."Das sieht gut aus. Ich denke, wir werden es damit eine Zeit lang versuchen und wenn es sich bewährt, werden wir es auf Dauer übernehmen."
Ich nickte nur und nahm die Tabula wieder entgegen, wartete allerdings ob Dolabella noch etwas sagen würde, immerhin war er hier der "Antragsteller" ...
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Crassus begrüßte seinen alten Untergebenen und guten Freund in einer herzlichen Geste.
Nein, nein, so schnell wird mir dann doch noch nicht langweilig. Bislang genieße ich noch die Ruhe und das Wissen, dass ich am nächsten Tag ausschlafen kann - und keine Hochverräter jagen muss. Crassus lachte ein wenig. Als das Lachen wieder verstummt war sah er sich in dem Officium um:
Schön hast du es hier. Hast du dich soweit schon gut eingelebt und macht die Arbeit Spaß? -
"Bitte." sagte Balbus, deutete auf einen leeren Stuhl vor seinem Tisch und ging selbst wieder hinter jenen.
"Spass würde ich es nicht unbedingt nennen." sagte er. "Darf ich dir etwas anbieten? Ein wenig Wein aus den Kellern der kaiserlichen Kanzlei?" fragte er mit einem Zwinkern.
"Eingelebt hatte ich mich recht schnell, denn eigentlich ist die Arbeit hier nicht viel anders als das, was ich zuvor bei den Praetorianern oder der Ala gemacht habe. Wenn man davon absieht, dass ich das Fehlverhalten von Mitarbeitern nicht einfach so mit der Peitsche bestrafen lassen kann." -
Danke. Einem Schluck Wein wäre ich nicht abgeneigt. Crassus nahm auf dem Stuhl platz und ließ noch einmal seinen Blick durch das Zimmer gleiten ehe er auf Balbus liegen blieb. Ja, das sind die Vorteile im Militär. Da kann man Fehlverhalten konsequent mit den nötigen und passenden Konsequenzen abstrafen. Und hat im Zweifel noch hunderte andere Männer die man mit der Aufgabe betrauen kann. Andererseits musst du auf diesem Posten nicht damit rechnen hingerichtet zu werden, nur weil du mal bei der Nachtwache eingeschlafen bist. Und dein Bett in deiner Casa wird sicherlich auch bequemer als ein Feldlager im kalten Norden sein. Naja, so ist das im leben, da hat wohl alles seine Vor- und Nachteile.
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Balbus ging zu einem Beistelltisch hinter seinem Schreibtisch und füllte dort aus einer Kanne ein Wein-Wasser-Gemisch in zwei Glasbecher. Diese stellte er dann auf den Schreibtisch vor sich und Crassus und setzte sich.
"Das mag ja alles sein, aber glaube mir, das alles ist nichts verglichen damit, was passieren kann wenn man unseren Kaiser mit den falschen Informationen auf dem falschen Fuss erwischt. Der Zorn des Sohnes eines Gottes kann wirklich schlimm sein." sagte er scherzend, auch wenn er wusste, dass er nur leicht übertrieb.
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Crassus nahm sich einen der Glasbecher, prostete Balbus zu und nahm dann ein kleines Schlückchen aus eben diesem Glasbehältnis.
Na, da hatte ich wohl Glück, dass ich diesem Kaiser in meiner Zeit als Praefectus Praetorio überwiegend gute Nachrichten überbringen konnte. Da gute Nachrichten nie ungelegen kommen, musste ich diese Erfahrung den Göttern sei Dank nie machen. Crassus zwinkerte Balbus zu und es folgte noch ein kleiner Schluck aus seinem Becher.
Aber weshalb ich gekommen bin: einem Schreiber, mir wäre so etwas ja im Leben nicht aufgefallen, von mir ist aufgefallen, dass ich zwar die ganzen Abschiedsgeschenke erhalten habe - du solltest sie mal in meinem Officium sehen, kommen da sehr schön zur Geltung - aber offenbar die Zahlung des Entlassungsgeld vergessen wurde. Da ich dich sowieso einmal in deinem Officium besuchen wollte, dachte ich mir kläre ich das Missverständnis doch gleich persönlich. -
Auch Balbus trank einen Schluck und schaute dann ein wenig irritiert. "Dein Entlassungsgeld wurde nicht ausgezahlt?" wiederholte er langsam.
"Das klingt ganz so, als ob es drüben in der Finanzabteilung ein paar Probleme gibt. Würde mich nicht wundern, die Zahlenschieber dort wirken eh alle etwas verwirrt." sagte er und trank einen weiteren Schluck."Sei dir sicher, dass ich mich darum kümmern werde. Es kann ja nicht angehen, dass ein verdienter Mann wie du nicht bekommt was ihm zusteht."
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Crassus nickte zufrieden als Balbus versprach sich dieser Sache anzunehmen: Ich danke dir. Ich bin mir sicher, dass es sich dabei nur um ein Versäumnis oder Missverständnis handeln kann, das du sicher baldigst aus der Welt geschafft hast. Mein Dank dafür ist dir gewiss. Da damit dieses für Crassus etwas unangenehme Thema abgehakt war, nahm er noch einen Schluck aus dem Becher.
Kommt wohl öfters vor, dass die da drüben in der Finanzabteilung etwas verschlampen? Ich bin mir sicher, dass bei dem Privatvermögen des Kaisers genauer gearbeitet wird. Sonst hätten wir als Prätorianer wohl hier im Palast mehr zu tun gehabt. schmunzelte Crassus.
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Balbus nickte als Bestätigung nocheinmal und trank dann ebenfalls etwas. Er war sich sicher, dass sich das ganze sehr leicht lösen liess.
"Ich würde nicht sagen, dass es öfters vorkommt, aber ab und an fällt da schon mal was unter den Tisch. Aber in der Regel fällt es frühzeitig auf und kann dann entsprechend ausgebügelt werden."
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Aha murmelte Crassus und nickte verstehend. Im Anschluß daran nahm er einen Schluck aus seinem Becher und blickte dann einen Moment lang gedankenverloren im Officium herum. Viel mehr gibt es auch nicht, mit dem ich deine Zeit verschwenden möchte. Wenn du bei nächster Gelegenheit dem Kaiser Grüße von mir ausrichten könntest? Vielleicht kannst ihm ja noch ausrichten, dass ich bislang meine Pause genieße, ihm aber selbstverständlich, wie schon vor einiger Zeit versprochen, auch in Zukunft jederzeit noch zu Verfügung stehe.
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Balbus schmunzelte ein wenig, denn irgendwie hatte er das Gefühl, dass es wohl doch ein bisschen was mit Langeweile zu tun hatte.
"Ich werde es ihm bei unserer nächsten Besprechung ausrichten." sagte er und konnte sich nicht verkneifen zu fragen: "Langweilst du dich also doch ein ganz kleines Bisschen? Ich werde es natürlich niemandem verraten."
Er trank einen Schluck.
"Wenn du noch etwas Zeit hast, hätte ich aber noch ein kleines Anliegen, wegen dem ich dich sowieso in den nächsten Tagen aufsuchen wollte."
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Crassus lachte ein wenig bei Balbus Nachfrage:
Langweilig wäre wohl das falsche Wort. Aber natürlich ist es nicht einfach von einer so einnehmenden Tätigkeit wie die eines Präfectus Praetorio in ein "normales" Leben, wie es für Ritter ja nicht unüblich sein mag, überzugehen. Ab und an merke ich schon, dass ich wohl Energie für mehr hätte - andererseits bin ich aber auch nicht traurig wenn sich meine Energiespeicher erst noch ein wenig aufladen können, ehe er weiter geht. Crassus zwinkerte Balbus zu.
Natürlich habe ich noch etwas Zeit für dich... genaugenommen sogar so viel wie du für dein Anliegen brauchst. Um was geht es denn?
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"Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, wie es ist tatsächlich nichts zu tun zu haben. Ich kann mich nicht dran erinnern, wann ich zuletzt über längere Zeit keiner Beschäftigung nachgegangen bin." sagte Balbus und wenn er ehrlich war, wollte er es auch genau so, denn er hatte einfach viel zu viel Spass daran.
"Du stehst doch noch immer der Factio Praesina als Princeps vor, oder?" fragte er dann.
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Wie es ist nichts zu tun zu haben, weiß ich tatsächlich auch nicht. Es ist ja nicht so, dass ich Zuhause sitze und Däumchen drehe oder den ganzen Tag über meine Landgüter streife. Gerade diese und meine Betriebe, wie auch mein gesamtes anderes Vermögen, ist nun auch nicht etwas, das sich mal eben so nebenbei erledigen lässt. Ich habe immerhin viele Jahre nachzuarbeiten, in denen meine Verwalter die Betriebe betreut haben. erwiderte Crassus auf Balbus Worte. Nichts war wirklich nicht das, was Crassus zu tun hatte.
Das ist so, ja, das stimmt. Allerdings spiele ich schon länger mit dem Gedanken diese Position abzutreten und werde das auch machen, sobald ein vielversprechender und würdiger Nachfolger in Aussicht ist.
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"Hat dich die Lust am Rennsport etwa verlassen?" fragte er.
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Das kann man so wohl nicht sagen. Nur ist es etwas anderes ob man einfach nur zu den Rennen geht und dort für eine Factio mitfiebert und sich an dem ganzen drumherum erfreut oder ob man tagtäglich mit den Belangen einer Factio konfrontiert wird und es von einem verlangt wird, sich mit diesen zu beschäftigen. Crassus nippte an seinem Wein: Warum fragst du?
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