Domus Aeliana - Porta

  • Das von der Wache angegebene Officium hatte Tacitus gefunden, doch nachdem nach längeren Klopfen niemand öffnete und ein Sklave, der des Weges kam, ihn zufällig davon in Kenntnis setzte, daß der Senator Aelius Quarto sich zur Stunde in seinem Domus aufhielt, ließ Tacitus sich den Weg zu eben jenen Domus zeigen und erinnerte sich auf seinem Gang zum entgegengesetzten Teil des Palatin an seinen Aufenthalt in den kaiserlichen Gärten, damals als Geminus noch als Legatus Augusti dem Kaiser näher stand als heute und es des öfteren zu einem nicht minder heftigen Disput zwischen ihm und Iulian gekommen war.


    Da erreichte er auch schon die Porta des Domizils und klopfte mit drei lauten Schlägen an.

  • Die Tür wurde geöffnet und Nakhti schaute durch den Spalt heraus.
    “Ja, -err, du wünschen?“, fragte er und machte dabei das für ihn so typische, zugleich arglose wie leicht dümmliche Gesicht.

  • Ungläubig sah Tacitus in das Gesicht des Sklaven, der die Tür geöffnet hatte. Was für ein Exot ? Als der Sklave auch noch den Mund aufmachte, erschauderte Tacitus. Der mußte einen ganz schlechten Lehrer gehabt haben. ;)


    "Ich wünsche Deinen Herrn, den Senator Aelius Quarto zu sprechen, sofern er Zeit hat."

  • Doch hier irrte der Helvetier. Denn Nakhtis Lehrer war zwar alt und manchmal schon ein wenig senil gewesen, aber die Hoffnungslosigkeit seiner Bemühungen lag fraglos in der sagenhaften Begriffsstutzigkeit des Schülers begründet. ;)


    “Wen ich darf melden?“, fragte dieser bedauerlich untalentierte Schüler nun in einem grauenhaften Latein und glotzte den Besucher fragend an.

  • Er folgte einfach den großen und von weißen Säulen gesäumten Marmorgängen, bis er schließlich vor dem Wohntrakt der Gens Aelia stand. Bewundernd sah Silanus sich um. Kaum vorzustellen, wie es für einen Plebejer sein musste, hier im Palast zu wohnen. Eigentlich war es für jemanden aus der Mittelschicht ein Palast im Palast, so groß schien der Wohnbereich der Aelier. Musternd zupfte er sich noch einmal seine Tunika zurecht und klopfte dann zögerlich an der Porta.

  • Überrascht sah Silanus den Sklaven an, den er sofort als Ägypter ausmachen konnte. Nun war er mehrere Jahre seines Studiums in Aegyptus gewesen und sein erster Ausgang in Roma führte in direkt zu einem Ägypter. Er überlegte kurz und versuchte dann in der Landessprache des Sklaven zu antworten. Recht zögerlich und stotternd kamen die Worte.


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    Was soviel hieß wie: Salve, mein Name ist Iunius Silanus und ich möchte deinen Herren sprechen. Auch wenn er in der ägyptischen Sprache nicht sehr geübt war, hoffte er, dass der Sklave ihn verstand und sich über einige Worte aus seiner Heimat freute.

  • Natürlich hatte Silanus damit gerechnet, dass der Ägypter wesentlich schneller und fließender antwortete und so bemühte er sich so viel wie möglich zu verstehen. Aus den einzelnen Wortbrocken konnte er sich dann zusammenreimen, dass der Sklave ihn in Tablinum weiter bat. Und so folgte er diesem auch mit einem freundlichen lächeln.

  • Nakhti öffnete die Haustür und erkannte einen der wichtigeren Klienten seines Herrn. Er verneigte sich zur Begrüßung und sagte: “Du mein –errn sprechen wollen?“

  • Mit einem dankenden Lächeln schaute er den Miles an, der ihn hierher geführt hatte, bedankte sich dann aber noch einmal per Worte:
    "Vielen Dank für das Geleit. Ich schätze, ich werde nun wohl alleine zurecht kommen.“
    Ich nickte ihm noch kurz zu und ging dann einen Schritt näher zur Porta des Domus, um an diese mehrmals hintereinander zu klopfen und auf den Türsklaven zu warten.

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