Domus Aeliana - Oecus

  • Der Hunger hatte Adria aus ihrem verdienten Nachmittagsschlaf gerissen und der Duft der guten Speisen hierhergelockt. Die Männer schienen gerade in intensivsten Gesprächen vertieft zu sein, trotzdem beschloss Adria einzutreten, da Quarto sich ohnehin nur selten daran störte, wenn sie sich hinzugesellte. Und wenn es ihn störte, würde er es ihr sicherlich sagen. ;)
    Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie die beiden Gäste.
    "Seid mir gegrüßt, Glabrio, Callidus!"
    Die letzten Sätze der Unterhaltung konnte sie als sie eintrat noch vernehmen.
    "Ihr sprecht von den Wagenrennen?", fragte sie mit einem Schmunzeln in Richtung Quarto. Sie wusste genau, wie sehr sein Herz immer mehr daran hängt.
    Dann sprach sie Glabrio an. "Gibt es denn keine Tradition in deiner Familie, welcher Factio man anhängt? Ich hatte bisher bei einigen Familien das Gefühl, die Wahl der Factio der Kinder ist den Vätern oft wichtiger als andere Erbanlagen."

  • > Aber ja, wie ich schon sagte, nicht immer sind die Siege das höchste Maß. Heute siegt die Veneta, morgen vielleicht sogar schon die Albata. Sicher wirst du für dich die richtige Wahl treffen, um bei den Rennen mitfiebern zu können. <


    Als Callidus Adria sah, lächelte er ihr zu. Bei seinen letzten Besuchen war sie nicht im Haus gewesen, doch nun würde er sie sicher desöfteren zu Gesicht bekommen. Vorsichtig überflogen seine Blicke ihren Körper, denn nachdem Quarto ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte, war Callidus doch neugierig, ob man schon etwas würde sehen können. Aber ihre Kleidung war recht weit und ihre Bewegungen machten es schwierig etwas zu erkennen, wenn man nicht allzu offensichtlich hinschauen wollte.


    > Salve, Adria! Eine Freude, dich einmal wiederzusehen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Die Frau seines Patrons hatte den Oecus betreten und begrüßte ihn - mit Namen -, was ihn schon ein wenig stolz machte, da auch Adria eine der mächtigsten Personen im Reich war. Er lächelte ihr zu um sie zu begrüßen und sprach:


    "Salve Adria! Es freut mich sehr, die wunderhübsche Frau meines Patrons kennenzulernen, die nicht nur schön ist, sondern auch noch weise. Wahrscheinlich hast Du nämlich recht und ich sollte der wichtigsten Familientradition treu bleiben und der Praesina anhangen, auch wenn sich mein Cousin auch in diesem Thema nicht mit Ruhm bekleckert hat und sich den Weißen zugewendet hat. Hm. Aber wahrscheinlich muss ich mich beim Rennen entscheiden."

  • Sie lächelte Callidus erfreut zu. Immer wenn sie ihn in letzter Zeit, seit er für die Schola arbeitete, sah, musste sie an Entspannung und Urlaub denken, und konnte nicht anders, als ihn erfreut anzusehen.


    Auch wenn sie tatsächlich schon Gewänder trug, die recht weit geschnitten waren, war sie davon überzeugt, schon eine deutlich runden Bauch vor sich her zutragen.


    Die Komplimente Glabrios zauberten fast eine leichte Röte auf ihre runden Wangen. Er wusste anscheinend genau, wie man mit dem Patron und dessen Familie umzugehen hat.
    "Sich erst während des Rennens zu entscheiden, wäre wohl die angenehmste Weise. So sinkt die Wahrscheinlichkeit durch schlechte Leistungen enttäuscht zu werden.
    Eigentlich oft unglaublich, welche seelischen Qualen manche eingefleischten Anhänger während den Rennen erleiden müssen."
    , fügte sie schmunzelnd noch hinzu, als kleiner Seitenhieb auf Menschen wie Quarto.

  • Quarto hatte nicht viel gesagt, seid sein Weib sich zu ihnen gesellt hatte. Auch nun schwieg er, doch sein Gesicht sprach Bände und es war ziemlich leicht zu erkennen, dass er der Meinung war, dass Frauen grundsätzlich nichts vom Wagenrennsport verstanden.

  • "Mit den Wagenrennen, meine werten amici,


    setzte Glabrio an und begann einen Themenwechsel anzustreben, als er merkte, dass das Wagenrennenthema wohl beendet schien, und erhob dazu den Becher mit Wein,


    "ist es wie mit den öffentlichen Dingen: die Massen jubeln und die Kandidaten wenden alle ihre Kräfte auf um das Ziel als Sieger zu erreichen. Auf die kommenden Ludi, dass sie für uns eine Freude und für den besten den Sieg bereit halten!"


    Auch wenn dies sicherlich nicht der beste Vergleich war, den Glabrio angestellt hatte, so konnte er doch das alte mit dem neuen Thema verbinden und ein kleiner Trinkspruch war auch dabei. Noch nicht perfekt, wie er fand, aber immerhin. Er trank einen Schluck und fuhr dann fort:


    "Und so möchte ich Euch auch um einen Rat bitten: Bald werden Wahlen in Misenum sein und ich glaube, dass ich gute Chancen habe Duumvir von Misenum zu werden und auch in die Provinzcurie gewählt zu werden. In zwei Dingen brauche ich nun Euren Rat: Zum ersten frage ich mich, ob ich nach meiner Wahl zum Duumvir, mich um Aufnahme in den ordo decurionum bemühen sollte, und zum zweiten, ob es sinnvoll erscheint sich auch durch die Kandidatur auf ein Amt in der Provinzcurie mich längerfristig an Misenum zu binden und so länger als eigentlich geplant in der Stadt tätig zu sein und erst einiges zu Ende zu bringen, bevor eine andere Orientierung käme."


    Glabrio hatte sich halb absichtlich, halb aus so etwas wie Schamgefühl kompliziert ausgedrückt, da es ihm schon etwas ungewohnt peinlich war sich um Unterstützung zu bemühen.

  • Quarto musste nicht lange überlegen:
    “Zu beidem kann ich nur sagen, dass ich diese Schritte absolut für richtig halte. Misenum braucht einen neuen Duumvir und ich denke, dass dich deine bisherige Tätigkeit dort bekannt und zum aussichtsreichsten Kandidaten gemacht hat. Misenum mag nicht Rom sein, aber wer sich dort auszeichnet, wird sicher nicht unbemerkt bleiben. Was meinst du, Marcus, dass sollte er doch tun, nicht wahr?“

  • Nachdem man von den Wagenrennen nun wieder zu ernsthafteren Themen gekommen war, hörte Callidus erst einmal Glabrio zu und darauf Quarto.
    Und selbstverständlich meinte Marcus auch genau das, was Quarto riet, war er selbst es doch vor längerer Zeit, der noch als scriba jenen Verwandten um Rat bat und dabei nicht enttäuscht wurde.


    > Ja, ich sehe es auch so. Man sollte Werke zuende führen. Ich denke auch, dass du deinem Namen in Zukunft noch zu größerer Bekanntheit verhelfen kannst, wenn du in Misenum tätig bleibst und es in der Kurie noch wirst. Dein Verwandter war einst princeps der Kurie, vielleicht wirst du es schon bald sein.Viele junge Männer wechseln sprunghaft in die Ämter, von denen sie sich etwas versprechen, doch ob dies langfristig dem Ansehen hilft, bezweifel ich. Du wirst dich einst auf deine Taten berufen können, wenn du Höheres anstrebst, und ich werde natürlich erfreut sein, solange ich Misenum in fähigen Händen weiß. <


    Callidus überlegte und trank einen Schluck.


    > An mich selbst trug man damals die Ratsherrenschaft heran, als ich Duumvir geworden war. Damals jedoch war der Census zu hoch. Solltest du dies vorhaben, wirst du finanzielle Unterstützung finden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Quarto kam in den Oecus, wo er seinen Sklaven Nakhti vorfand, der dort mit… tja, eigentlich war der faule Bursche mit gar nichts beschäftigt, sondern hielt mit zufriedenem Gesichtsausdruck und leise schnarchend, ein friedliches Schläfchen.


    “He, Bursche, aufgewacht!“, herrschte sein Herr ihn an, wobei er aber, weil er dem tumben Ägypter einfach nicht wirklich böse sein konnte, milde lächelte.
    “Hopp, hopp, ruf’ mir alle Sklaven zusammen und gehe zu meinem Weib und sage ihr, sie möge bitte hierher kommen. Schau auch, ob auch Callidus da ist.
    Ich habe ihnen etwas mitzuteilen.“

  • Nakhti, aus den süßesten Träumen gerissen, unterdrückte nur mühsam ein Gähnen.


    “Ja… -err.“, stammelte er. Dann verneigte er sich und eilte davon.

  • Äußerst schlecht gelaunt nahm Adria den Weg zum Speiseraum. Es war wieder einer der Tage, wo sie einfach alles spürte, das Kreuz, die Beine und der Busen schmerzten und trat sie ein. Doch sie wusste genau, wenn Quarto sogar Nakhti schickte um sie zu rufen, hatte es wohl einen guten Grund und der war meist ein Besucher.
    Sie riss sich also zusammen und betrat mit einem Lächeln den Raum.
    "Du hast nach mir schicken lassen?" begrüßte sie ihren Gatten und sah dann überrascht Severus.
    "Salve, so schnell sieht man sich wieder. Kommst du zu mir?"

  • Mindestens genauso überrascht schaute ich zur Rectorin zurrück. Erst jetzt fiel mir auf das beide den gleichen Nomen Gentile trugen. Jetzt war nur noch zu klären ob es sich um Verwandte oder Eheparner handelte.


    >>Salve Rectorix, es ist mir ein Vergnügen dich wiederzusehen. Ist mir die Frage nach deiner Verwandtschaft zu meinem Herren Quarto gestattet?<<


    Fragte ich voller Interesse.

  • Überrascht über seine direkte Frage, gemischt mit leichter Verwirrung, aber amüsiert gibt sie im Antwort.
    "Du darfst. Uns verbindet keine Verwandtschaft sondern etwas anderes. Ich darf mich Herrin dieses Hauses nennen. "
    Mit einem schmunzelnden Blick sieht sie zu Quarto während sie weiter mit Severus spricht: "Quarto dein Herr?"

  • Ich musste leicht lachen, an eine Ehe dachte ich zwar, aber ich stellte die Frage falsch. Soetwas sollte mir eigentlich nicht unterlaufen, gerade beim ersten Eindruck. Manchmal hatte ich eine begabung jedes Fettnäpfchen zu finden.


    >>Oh, dann darf sich Quarto sehr, sehr glücklich schätzen werte Dame.<<


    Ich machte eine kurze Pause nach dem ernstgemeinten Kompliment und fuhr fort.


    >>Ich bat im Palast um eine Stelle, doch anscheinend gibt es dort keine mehr für Nichtbürger und so schlug er mir vor für ihn zu arbeiten.<<

  • Sie schritt zu Quarto und stellte sich an seine Seite. Mit leiser Stimme sagte sie zu ihm in Bezug auf das Kompliment : "Er scheint mir recht kompetent zu sein. Gefällt mir."

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