Domus Aeliana - Oecus

  • Callidus blickte zwischen den beiden hin und her. Er selbst hatte in seinem jungen Alter die Dinge noch nie aus dieser Perspektive betrachtet. Nachdenklich trank er einen weiteren Schluck.


    > Valerianus hat ein neues Kommando bekommen? Das bedeutet, dass die legio in Mantua abgezogen oder dass ein Führungswechsel stattfinden wird? <


    Wieder dachte er nach und schaute dabei ins Leere.


    > Interessant. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ein Führungswechsel. Nur Valerianus wird abgezogen und ersetzt."


    Sie sah Callidus an, wie er ins Leere blickte.
    "Wir haben dich doch hoffentlich nicht mit unseren leicht paranoiden Vorstellungen angesteckt?
    Nein, es hat sicherlich nichts zu bedeuten. In Illyricum soll es wieder Unruhen geben und ein guter Mann wird dort gebraucht. Also ist seine Versetzung doch durchaus ein Vertrauensbeweis des Kaisers."

    Sie hoffte damit, ernsthafte Zweifel doch wieder verschwinden lassen zu können.

  • Callidus wurde durch die Worte Adrias wieder aus seinen gedanken gerissen.


    > Oh, nein nein. Ich bin mir sogar sicher, dass die gens Aelia zu den geschätztesten und einflussreichsten Familien Roms zählt und gerade diese Nähe zu Rom ist es, die mir jegliche Sorgen verwirft. Allein Neider sind es, die einen Aelier an die Grenzen des Reiches wünschen, aber ich denke, dass darin derzeit keine Gefahr besteht. Es ging mir in meinen Gedanken eher um Mantua, denn der Wechsel des Stabes in der Legion wird sicherlich auch andere Einflüsse mit sich bringen. Als Comes werde ich vielleicht, so es die Zeit zulässt, nach Mantua reisen, um als höchster ziviler Beamter der regio den neuen Legaten zu begrüßen. Die legio I Traiana pia fidelis ist längst ein wichtiger Teil des zivilen Lebens der Umgebung geworden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Irgendwie ist es aber doch auch sonderbar, dass nicht wieder Macer zur Legio I zurückkehrt. Ich zumindest verbinde die beiden schon fast untrennbar miteinander, wenn nicht gerade ein guter Grund wie der Cursus Honorum ihn vom Militär abhält.
    Dich mit dem neuen Legateten gutzustellen, wird aber jedenfalls von Vorteil sein.
    Die Arbeit als Comes liegt dir? Ich nehme an es ist sehr zeitaufwendig, und umso mehr freue ich mich, dass du auch für die Schola tätig bist. Ich hoffe doch, du bereust es noch nicht, dich dafür hergegeben zu haben."

  • > Nun ja, es wird wohl bald wieder zeitaufwändiger, jedoch hast du Recht, die Arbeit des Comes ist sehr ausfüllend für mich. In Misenum schreiten die Bauarbeiten voran und ich kann nicht verschweigen, dass mir diese Stadt besonders am Herzen liegt. Aber auch um Ostia werde ich mich bald kümmern, so dass dort endlich der Tempel des Merkur wieder aufgebaut werden kann. Die Arbeit für die schola Atheniensis ist mir indes eine sehr willkommene Abwechslung zur Arbeit des Comes. Somit liegt es mir fern, die Stelle des praeceptor zu bereuen. <


    Callidus schmunzelte ein wenig. Die Arbeit für die schola war nicht unbedingt gering, aber auch ein persönlicher Ansporn für Callidus.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Sobald ich dich zu sehr mit der Schola eindecke sag Bescheid. Ich habe nämlich die Angewohnheit, guten Leuten viel Arbeit zuzustecken." Sie lächelte dabei, aber es war ihr in der Tat zuzutrauen, dass plötzlich Callidus ihre ganze Arbeit in der Schola macht und sie sich langsam und unauffällig zurückzog. Es sollte nicht so sein, aber die Gefahr bestand.


    "Wann werden denn die Villen in Misenum fertiggestellt sein? Habt ihr eigentlich schon Käufer dafür? "

  • Callidus lächelte, denn noch war die Arbeit durchaus machbar und nur die Vorbereitung des Kurses kostete wohl die meiste Zeit.


    > Sollte die Arbeit zu viel werden, werde ich dir das selbstverständlich mitteilen. Jetzt ist es aber alles erträglich.
    Die Villen? Ich wollte mich demnächst auf den Weg nach Misenum machen, um mich davon selbst zu überzeugen. Ich hörte jedoch von Boten, dass die nächsten Arbeiten schneller verrichtet werden können. Das Fundament ist längst gelegt und nun folgen die Aufbauten. Angesichts der Lage der Villen auf der Halbinsel, war wohl insbesodnere das Fundament und die Begradigung der Hügellandschaft ein Problem.
    Interessenten gab es mehrere. So gehören die Flavier dazu, die Tiberier und die Helvetier, wobei man mir sagte, dass der Architekt Senator Geminus zu einem Gespräch nicht merh angetroffen hat. Ich geh davon aus, dass er nicht mehr als Käufer in Frage kommt.
    Nun, verkauft wurde beriets eine Villa, der ein oder andere Interessent wird aber sicher nachziehen, so dass die villae maritimae sicher bald vergriffen sind. Die größte und bestgelegene Villa wird schließlich ja dem Kaiser durch die Stadt überreicht werden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Die Villen wurden auf Hängen angelegt? ", fragte sie interessiert, vielleicht sogar mit glänzendem Blick. Vor ihrem inneren Auge spielten sich Bilder von wunderschönen Anlagen zwischen grünen Wiesen über dem blauen Wasser ab, die richtig zur Erholung einluden.
    "Dass die Flavier und Tiberier zugreifen, verwundert nicht.
    Du erzählst uns damit doch hoffentlich eh kein Dienstgeheimnis?"

  • Callidus lächelte, schwärmte er doch selbst von solchen Villen.


    > Die Villen sind an den Hängen angelegt und bieten aus der Bewaldung heraus einen Blick über das Meer, teils auf die Bucht von Neapolis. Bei klarem Wetter kannst du in der Ferne sogar den Vesuvius sehen. Die Gärten sind am Hang terassenförmig angelegt und marmorne Stufen führen zu den jeweiligen Ebenen, auf denen verschiedene Gewächse angepflanzt werden, oder sich Aussichtsplattformen befinden, gesäumt von Säulen und Statuen.
    Apollonius von Samothrake hat sich einiges einfallen lassen.
    Wir haben die Namen zunächst zurückgehalten, mittlerweile ist es aber kein Geheimnis mehr, wer die Interessenten sind, nein. Man sieht, dass besonderes Interesse von den patrizische gentes ausgeht, naja, die können es sich ja leisten. Aber für eben jene ehrwürdigen Römer war das Projekt ja auch geplant; sie sollen einfach dort die erholung finden, die sie von staubigen und lauten Rom suchen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Mit verträumten Blick hörte sie seinen Beschreibungen zu und malte es sich in ihrer Phantasie aus, wie schön so eine Villa doch wäre, bis er wieder auf die Interessenten zu sprechen kam.


    "Erholung finden und Misenum ein wenig Geld einbringen.", fügte sie seinem Satz mit einem Schmunzeln hinzu.
    "Wobei 'ein wenig' wohl untertrieben sein wird.
    Meinst du, man könnte sich diese Anlagen genauer ansehen, bevor die Besitzer einziehen werden? "

    Besonders die Villa des Kaisers erweckte doch ihre Neugierde.

  • Callidus schmunzelte ebenso.


    > Ich konnte nicht nur hochrangige Persönlichkeiten nach Misenum ziehen, es gelang mir dadurch auch die Stadtkassen erheblich zu füllen und zu sanieren. Für weitere Bauprojekte wird die Stadt, die bei den Zahlungen durch die Kurie im Verhältnis am wenigsten bekommt, nun ausreichend Mittel zur Verfügung haben. <


    Callidus überlegte kurz.


    > Nun, ich denke, das wird möglich sein. Ich selbst bin über den Stand der Bauarbeiten derzeit wenig informiert und werde mir daher ja nun selbst ein Bild machen müssen. Desweiteren will ich sehen, wie viele Villen nun verkauft sind. Das Bauland an sich reicht nur für fünf Villen und den erhabenen Bau des Kaisers. Um Fehler zu vermeiden, wird diese Villa als letzte angelegt. So können Probleme, die bei anderen Villen anfallen, beim Bau des kaiserlichen Domizils direkt vermieden werden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Eine Besichtigung der Villen noch bevor die Besitzer einzogen, übte schon einen gewissen Reiz auf sie aus.
    "Ich werde dich später noch einmal daran erinnern."


    "Du bleibst also auch als Comes noch immer deiner Stadt besonders treu und sorgst dich um Misenum.
    Sind denn dort schon weitere Projekte geplant?"

  • > Ja, ich habe auch damals nur ungern Abschied genommen und die Zeit als Magistrat Misenums war sicherlich eine der besten. Ich werde mich auch in Zukunft sowohl mit meinem Einsatz als auch finanziell um die Stadt kümmern. Ich hatte damals selbst aufgrund der Lage und der Wasserversorgung an Thermen für die Stadt gedacht. Das wäre ein großes Bauprojekt und sehr teuer. Es wird sich jedoch auch zeigen, was die zukünftige Verwaltung umsetzen will. Mit Sergius Glabrio sprach ich auch über die Ansiedlung von Ställen einer factio in Kampanien. Es wird sich zeigen. Stehen die Villen ersteinmal kann man sich über weitere Dinge Gedanken machen, die die Region bereichern könnten. <


    Er nahm einen Schluck aus seinem Becher und starrte ein wenig an die Wand, bevor er seinen blick wieder Adria zuwandte.

  • > Es sind bereits Gelder geflossen. Du kannst das Geld schon jetzt an Apollonius von Samothrake entsenden. Ich denke, er wird sehr flexibel sein, wenn du in Raten bezahlen willst. <



    Sim-Off:

    wegen der Einrichtung habt ihr ja bereits eine pn bekommen...teilt ihm das nur möglichst bald mit.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Quarto war in letzter Zeit etwas vergesslich geworden. Es musste daran liegen, dass er sich im Palast um so viele verschiedene Dinge kümmern musste… oder lag es etwa am Alter?


    “Ähm… bitte verzeih mir, aber wie hoch war noch gleich die Gesamtsumme und geht das Geld an den Baumeister oder an die Stadt Misenum?“



    Sim-Off:

    keine PN - entweder keine bekommen oder aus versehen ungelesen gelöscht

  • > Der Gesamtpreis wird sich auf 6000 Seseterzen belaufen. Zur Deckung der Kosten bekommt Apollonius von Samothrake das Geld direkt. Er wiederum lässt die restlichen Gelder danach der Stadt Misenum zukommen. Bei meinen Einsichten in die Finanzunterlagen habe ich bereits feststellen können, dass Misenum dadurch zu einer der reichsten Städte der regio geworden ist. Auch Mantua ist von solchen Summen weit entfernt.
    Sobald du zahlen willst, kannst du es dem Architekten zukommen lassen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • “Ahja, sehr schön. Das werde ich dann mal umgehend in die Wege leiten. Ich bin zwar kein Vinicius Hungaricus oder Matinius Agrippa, aber sechstausend Sesterzen, dass geht schon noch in einer Summe.“, sagte Quarto mit einem kecken Lächeln auf den Lippen und faltete zufrieden die Hände auf dem Wohlstandsbäuchlein.

  • Callidus lächelte, denn daran hatte er gar keinen Zweifel. Er selbst hatte bereits ansparen können, um die kleine insula zu kaufen, in der er einst gelebt hatte. Gelder für das Nebengebäude legte er sich bereits eifrig zurück.


    > Du sollst nur wissen, dass für dich alle Möglichkeiten in Frage kommen, wie es dir beliebt! <


    Wenn er als Comes nicht mehr ständig in Rom gebraucht würde, könnte er selbst wieder öfter in das Städtchen am Golf von Neapolis.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der Hausherr betrat, vom Cubiculum des Prinzen Acuma kommend, mit seinem fremdländischen Hausgast den Oecus. Er klatschte in die Hände und rief: “Zeit für die Cena!“
    Er trat an das Triclinium und wies auf den Locus Consularis, den bevorzugten Platz, wenngleich das bei nur zwei Speisenden eigentlich nebensächlich war.
    “Bitte, leg’ dich doch zu Tisch, Prinz Acuma. Man wird uns sofort auftragen.“
    Er selbst machte es sich auf dem Locus in Imo bequem, dem traditionellen Platz des Gastgebers.

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