Domus Aeliana - Oecus

  • Als Avarus eintrat, erhob sich Quarto und ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen:
    “Ah, salve Senator Germanicus Avarus, es ist mir immer eine Freude, wenn du den Weg in mein bescheidenes Heim findest.


    Darf ich bekannt machen: Prinz Prinz Acuma Saldas Lingas Mezena pes rezas Decebalus. Er stammt aus Dakia und ich habe das Vergnügen und die Ehre, ihn zurzeit als meinen Gast zu beherbergen.“


    …und an Acuma gewandt:
    “Das ist Senator Medicus Germanicus Avarus, Legatus Augusti Cursu Publico des Imperium Romanum und Bruder des berühmten Feldherrn Traianus Germanicus Sedulus, des Vaters meiner Frau.“


    …und erneut zu Avarus:
    “Wir waren gerade in begriff eine bescheidene Mahlzeit einzunehmen. Es wäre mir eine außerordentliche Freude, wenn du uns dabei Gesellschaft leisten würdest, Senator.“

  • Der Senator lugte an Quarto vorbei, konnte sich dann aber doch nicht den ganzen Namen in der Eile merken und begrüßte jenen mit einem einfachen "Salve Prinz Acuma."


    Dann wandte er sich an Quarto.


    "Dem bin ich nicht abgeneigt, doch vorher auch dir ein herzliches Salve. Ich hoffe der Familie und dir selbst geht es gut?"

  • “Oh ja, ich danke dir für deine Nachfrage. Adria geht es soweit ganz gut. Aber ihre Schwangerschaft ist weit fortgeschritten und wir erwarten jederzeit ihre Niederkunft. Ich fürchte, sie wird uns keine Gesellschaft leisten können.“


    Mit einer einladenden Geste in Richtung des Tricliniums sprach er weiter: “Ich bitte dich, lass dich an meinem Tisch nieder.“

  • Diesen Wunsch ließ Avarus nicht zweimal ertönen und setzte sich auf eine der Liegen.


    "Ich hoffe nur ich erschien nicht zu ungelegen mit einer halb privaten, halb amtlichen Angelegenheit. Doch fürchte ich mich immer vor dem Ansturm in deinem Officium und komme deshalb lieber zu deiner bescheidenen Behausung."


    Ein kurzes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, die Domus Aeliana war mehr als unbescheiden eingerichtet.

  • “Keine falsche Zurückhaltung, du bist mir selbstverständlich stets willkommen.“, antwortete Quarto lächelnd und klatschte in die Hände, um den noch immer etwas unschlüssig herumstehenden Sklaven Beine zu machen.

  • Der Gast blickte zum Prinzen, dachte sich aber wohl das dieser bei seinem umständlichen Namen sowieso nur die Hälfte verstehen würde.


    "Ich danke dir Senator Quarto..." und nach einem Hauch von Ruhe... " wie mir scheint möchte man mich bereits wieder mit dem Gesetz in Konflikt sehen. Du weißt ja wie sie sind die Neider. Tja wie soll ich beginnen, was mir vorschwebt?"


    Avarus schien innerlich die Ruhe selbst zu sein. Erhöhte Eile konnte man ihm jedenfalls an diesem Tage nicht vorwerfen.

  • Die Sklaven, unter ihnen Nakhti, verloren unterdessen keine weitere Zeit und servierten umgehend die erste Vorspeise. Traditionell bestand sie aus Eiern, in diesem Fall einer reichlich vollen Schüssel mit hart gekochten, einfachen Hühnereiern ohne Schale. Dazu wurde eine Honigsoße gereicht, die mit Liebstöckel, Pfeffer, Pinienkernen und ein wenig Garum abgeschmeckt war.


    “Ovis Apalis.“, verkündete Nakhti, womit er den Namen des Gerichts preisgab und froh war, dass er es sich auf dem Weg von der Culina in den Oecus hatte merken können.


    Andere Sklaven mischten und servierten gleichzeitig den Wein, einen sehr hellen, leichten Falerner.


    Sim-Off:

    Die einzelnen Gänge werden nach und nach selbstverständlich auch in der WiSim serviert.
    Prinz Acuma, Du solltest Dir mal ein solches Konto zulegen. ;)

  • “Auf euer Wohl.“, sagte Quarto und prostete seinen Tischgenossen zu. Dann schüttete er ein wirklich nur kleines Schlückchen des Weins als Opfer für die Götter auf den Boden und trank einen Schluck.


    “Du erwartest also juristische… ähm… Komplikationen?“, nahm er das von Avarus begonnene Gesprächsthema wieder auf.

  • Jener fischelte sich gerade ein etwas weicheres Ei aus der Schale und tunkte es in eine Soße.


    Während er es verspeiste, schwieg er, trank einen Schluck Wein dahinter und nahm erst dann das Gespräch wieder auf.


    "Ich fühle mich eher zu unrecht einer Strafe auferlegt. Ich möchte nur den Kaiser nicht in seiner wertvollen Zeit stören wegen jener Lapalie, die letztendlich auf den ungerechtfertigten Ton des letzten Aediles zurückzuführen ist. Du kennst jenen Aufruf, den jener aufhängen ließ und das Edikt was wenig später folgte?"

  • “Der damalige Aedil muss sich zurzeit vor dem Iudicium Imperialis dafür verantworten. Ich bin Iudex in diesem Prozess und ich fürchte, ich kann dazu im Augenblick nicht viel sagen.“, meinte Quarto und biss in das Ei.

  • "Zum Prozess? Das mußt du auch garnicht, ich lese die Acta Diurna meist sehr aufmerksam. Zumindest wenn mir die Zeit bleibt."


    Germanicus nimmt sich ein weiteres Ei, das er diesmal halbiert. Das Erstere hätte nämlich beinahe dazu beigetragen, das er einem Hustenanfall bekommt. Aber als Kind einer weitläufigen Sippe hatte er es gelernt mehr in den Mund zu stopfen, als normal üblich, um satt zu werden. Doch jene gefahr bestand hier natürlich nicht.


    So strich er mit einem Löffelchen etwas Honigsoße darüber und verabreichte es seinem Magen.


    "Ich halte es jedoch für sinnreich im Senat all jene Edikte des Ediles Plebes Tacitus für Gegenstandslos zu erklären und für den Anfall von Sorge um Recht und Ordnung die neuen Marktaufseher mit der Aufklärung zu beauftragen. In ihrem Ermessen soll es liegen, ob mehr der Hass, als die Aufsichtspflicht den Aedlien zu jenen Edikten trieb."


    Medicus steckte nun auch die zweite Hälfte genüsslich in den Mund und sprach erst wieder, als jener einen Inhalt von 20 g nicht überschritt.


    "Zudem wundert es mich, wie er die Strafe berechnet hat, selbst mit allen später erstanden Grundstücken und den Handelsgeschäften der ganzen Gens komme ich nicht auf einen Wert, der diese Höhe rechtfertigt."


    Er machte eine abweisende Handbewegung, die wohl soviel aussagte wie: 'Heutzutage wird auch jeder Depp gewählt und eingesetzt.'

  • Quarto strich sich nachdenklich über den Bart.


    “Nun… es ist wohl allgemein bekannt, dass der ehemalige Aedil nicht gut auf dich zu sprechen ist. Ich erinnere mich sehr gut an sein Gebaren bei dieser denkwürdigen Zusammenkunft im Hause des Octavius Dio.


    Ob jedoch jedes seiner Edicte falsch ist, dass vermag ich so ohne weiteres kaum zu beurteilen, auch wenn ich dir gerne glauben will, dass du dich zu unrecht bestraft siehst. Hast du gegen seinen Entscheid Einspruch eingelegt?“

  • "In seinem Edikt stand geschrieben -bevor er es änderte (was ich als Fälschung tituliere)- das ich mich an den Princeps wenden söllte, nun Hungaricus lehnte jede Zuständigkeit ab. Bis dato verblieb es im Schattendasein. Doch fühlte sie die jetzige Aediles dazu berufen alte Socken aufzuwärmen."


    Wegräumen kann sie ja, gelernt ist gelernt, dachte Avarus und fügte seinen Worten hinzu:


    "Entweder es wird eine neue sinnlose Schlammschlacht in der Basilika Ulpia inziniert oder ich muß den Kaiser damit belästigen. Du als sein innigster Diener, so dachte ich mir, wärst mehr als geeignet eine Entscheidung zu treffen. Wo wird Iulianus Kopf stehen, wenn er ständig mit Bagatellfällen 'beehrt' wird?!"


    Germanicus Avarus, der Senator und Gast des Quarto nahm vom Wein. Dabei streifte sein Blick den weit gereisten Prinzen.

  • Während die Herrschaft sich unterhielt, begannen die eilfertigen Sklaven damit, die Vorspeise ab- und den nächsten Gang zu servieren. Es war Pisa, eine geradezu bucolische Suppe, aus Erbsen gemacht. Außer Erbsen enthielt sie auch reichlich Lauch, dazu erneut Liebstöckel und Pfeffer, sowie Koriander, Kümmel und Dill.

  • “Nein, da hast du sicherlich recht. Der Imperator Caesar Augustus schätzt es ganz und gar nicht, mit solchen Dingen… nun ja, belästigt zu werden.“


    Quarto schob die Schüssel mit der heiß dampfenden Suppe etwas näher zu sich, tauchte den Löffel ein und rührte ein wenig kritisch dreinblickend darin herum.


    “Du hast also bisher das Edict ignoriert, wenn ich dich recht verstehe. Nun ist es dem zurzeit amtierenden Aedil aufgefallen und er fordert die Strafzahlung ein, von der du jedoch überzeugt bist, dass sie ungerechtfertigt und dazu noch unverhältnismäßig hoch ist, richtig?“


    Er probierte einen Löffeln von der Suppe und schien nicht unzufrieden.


    “Die Amtszeit der jetzigen Aedile neigt sich nun aber auch schon wieder ihrem Ende entgegen. Die Nachfolger sind bereits gewählt.
    Wurde dir eine Frist gesetzt?“

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