“Mir scheint, dich macht dieses Schreiben ein wenig ratlos. Du bist eine sittsame junge Frau, es ist nur zu verständlich, dass es das tut.
Wenn du erlaubst, dann werde ich dir meine Meinung zu diesem… Heiratsangebot sagen.“
Erneut ließ er eine Olive im Munde verschwinden und erst nachdem er sich gegessen hatte, sprach er weiter.
“Die Prudentier gehören zu unseren engsten und wichtigsten Verbündeten. Der Vater dieses jungen Mannes ist der amtierender Konsul und der bedeutendste meiner Klienten.
Der Sohn ist ebenfalls mein Klient. Er hat bereits eine beachtliche Karriere bei den Cohortes Praetoriae hinter sich und wurde nun, wie du weißt, vom Imperator Caesar Augustus mit einem eigenen Kommando an der Nordgrenze betraut. Das ist beachtlich in seinem Alter. Ihm steht gewiss noch eine große Zukunft bevor und ich würde mich nicht wundern, wenn er es seinem Vater eines Tages nach tut und ebenfalls das Konsulat erreicht.
Du siehst also, ich kann nur gutes über deinen Verehrer sagen und das ich mich über eine Bekräftigung des Bundes zwischen den Gentes Aelia und Prudentia freuen würde, na, dass errätst du vermutlich ebenfalls.“
Er lächelte.
“In unseren Kreisen wurden Ehen niemals nur aus Liebe geschlossen, mein Kind.“