Domus Aeliana - Oecus

  • "Ebenso, ebenso!"


    erwiderte Durus. Er hatte im Grunde nichts anderes erwartet, als dass es Balbus gut ging - immerhin war er frisch verheiratet! Durus ergriff sich von einem herumlaufenden Sklaven einen Becher verdünnten Wein und trank einen Schluck.


    "Wie läuft die Arbeit? Gibt es neue juristische Anfragen?"


    In diesem Fall würde es nämlich neue Arbeit für Durus geben! Außerdem wollte sich Durus ein wenig über die Lage in der kaiserlichen Kanzlei informieren...

  • Ein Gespräch über die Arbeit war in einer Runde, wie sie hier zugegen war, sicherlich das angenehmst mögliche Gespräch und so ging er sogar recht wenig unwillig auf die Frage des Tiberiers ein.


    "Juristische Anfragen hatte ich in letzter Zeit keine auf meinem Tisch. In der Regel würden die vermutlich auch eher direkt auf dem deinigen landen. Zumindest sofern sie direkt als solche zu erkennen sind." sagte er.
    "Aber du willst doch wohl nicht andeuten, dass du zu wenig Arbeit hast, oder?" fragte er und spielte dabei ein wenig schockiert.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ja, natürlich.“, antwortete der Gastgeber.
    “Bitte.“, fügte er hinzu und tat einige Schritte, um mit Annaeus Modestus etwas abseits der Anderen reden zu können.


    >Ich will dich nicht zu lange aufhalten, denn du bist ja immerhin der Gastgeber. Deshalb will ich mich kurz fassen. Meine Frau und ich erwarten unser erstes Kind. Jedoch hat sich meine in den Kopf gesetzt ihr erstes Kind auf den Balearen bei ihrer Familie zur Welt zu bringen und ist inzwischen schon dorthingereist. Ich wäre natürlich gerne bei der Geburt dabei, aber ich kann mich schließlich nicht einfach so längere Zeit vom Senat entfernen, daher wollte ich dich, Consul, fragen, ob du mir diese Reise gestatten würdest.<


    kam Modestus gleich zu dem Punkt, um dem es ihm ging und versuchte am Gesichtsausdruck des Aeliers abzulesen, ob er die Bitte befürworten würde.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Ein Gespräch über die Arbeit war in einer Runde, wie sie hier zugegen war, sicherlich das angenehmst mögliche Gespräch und so ging er sogar recht wenig unwillig auf die Frage des Tiberiers ein.


    "Juristische Anfragen hatte ich in letzter Zeit keine auf meinem Tisch. In der Regel würden die vermutlich auch eher direkt auf dem deinigen landen. Zumindest sofern sie direkt als solche zu erkennen sind." sagte er.
    "Aber du willst doch wohl nicht andeuten, dass du zu wenig Arbeit hast, oder?" fragte er und spielte dabei ein wenig schockiert.


    "Ah, sehr gut. Ich wollte nur sichergehen."


    meinte der Senator und strich sich übers Kinn. Natürlich bekam er selbst die rein juristischen Anfragen, doch viele Bittschriften implementierten doch auch juristische Probleme, wie er aus seiner Zeit am Palatin wusste.


    Als Balbus dann jedoch nach seiner Beschäftigung fragte, schnellte Durus' Augenbraue rasch in die Höhe - wollte der Prudentier ihm etwa unterstellen, dass er zu wenig zu tun habe? Dann jedoch bemerkte er, dass es wohl ein Scherz gewesen war, daher stellte er rasch auf ein Lächeln um.


    "Nein, nein - ich bin ausreichend beschäftigt, keine Angst!"


    Plötzlich kam ihm eine Idee des Themenwechsels - eine Angelegenheit, die möglicherweise weniger dienstlich war und die Stimmung auflockern konnte.


    "Ist die Umstellung von der Truppe auf den Palatin eigentlich nicht schwierig gewesen? Ich könnte mir vorstellen, das da schon einiges anders war als unter Soldaten..."

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Plötzlich kam ihm eine Idee des Themenwechsels - eine Angelegenheit, die möglicherweise weniger dienstlich war und die Stimmung auflockern konnte.


    "Ist die Umstellung von der Truppe auf den Palatin eigentlich nicht schwierig gewesen? Ich könnte mir vorstellen, das da schon einiges anders war als unter Soldaten..."


    Der plötzliche Themenwechsel kam in der tat plötzlich und überraschend, traf aber nicht auf Widerstand.
    "Hmmm...." machte er. "Schwierig würde ich nicht sagen." sagte er. "Eigentlich war es für mich kein grosses Problem, aber ich denke, dass meine Untergebenen es in der ersten Zeit etwas schwer hatten. Ich brauchte einige Zeit bis ich mich darauf eingestellt hatte, dass Notarii und ähnliche Beamte besser reagieren, wenn man nett zu ihnen ist, als wenn man ihnen einfach nur Befehle gibt."

  • "Hm, das ist wahr."


    meinte Durus, obwohl er seine Angestellten natürlich darauf getrimmt hatte, jeden Befehl genauso zu befolgen wie eine freundliche Bitte. Aber das waren natürlich auch Sklaven und Freigelassene und keine freien Bürger. Die waren da sicherlich anspruchsvoller...


    "Und wo gefällt es dir besser? Willst du zur Truppe zurück oder hast du genug davon?"

  • "Die Arbeit mit dem Kaiser im Palast ist natürlich äusserst erfüllend und gefällt mir sehr." Sollte es auch, sass er doch an den Schalthebeln der Macht und konnte grossen Einfluss darauf nehmen, was der Kaiser erfuhr und wie und wann die kaiserlichen Entscheidungen umgesetzt wurden.


    "Wenn ich allerdings ganz ehrlich bin, war es bei der Armee auch nicht schlecht. Vor allem war vieles einfacher, aber zurückwollen würde ich derzeit trotzdem nicht." Ausser natürlich, der Kaiser würde ihm das Kommando über die Garde anvertrauen, auch wenn er befürchtete, dass in einem solchen Fall der Haussegen mehr als nur schief hängen würde.

  • Aufmerksam hörte Ursus bei dem Gespräch zwischen Tiberius Durus und Prudentius Balbus zu, da die beiden Germanicer miteinander beschäftigt und Modestus und der Consul etwas abseits ein eher privates Gespräch zu führen schienen.


    Schade, daß er Prudentius nicht näher kannte. Gerne hätte er ihn bei Gelegenheit mal unter vier Augen gefragt, wie er den Zustand des Kaisers einschätzte. Es hatte Ursus sehr erschreckt zu sehen, wie krank er war. Oder ob er nur einen besonders schlechten Tag gehabt hatte? Warum eigentlich hatte der Kaiser noch keinen Nachfolger bestimmt? Sollte ein Mann in seiner Position, der schon so lange krank war, nicht Vorsorge treffen? Die beiden Männer, die dazu am ehesten etwas sagen konnten, Quarto und Balbus, waren hier anwesend. Wer kam schon öfter mit dem Kaiser zusammen als diese beiden? Doch dies war kaum der richtige Rahmen, so etwas anzusprechen. Und er wohl auch noch lange nicht in der Position, um der Mann zu sein, der ein ein solches Thema anschnitt. Sicherlich machte sich jeder der hier Anwesenden so seine eigenen Gedanken dazu. Wieder einmal verfluchte Ursus sich dafür, noch so jung zu sein. Gewiß gab Runden, in denen über diese Dinge diskutiert wurde. In denen klar wurde, wer die Männer waren, denen es in Zukunft vielleicht zufiel, das Reich zu regieren. Quarto war sicherlich einer dieser möglichen Männer. Doch wer noch? Ursus war eben noch zu jung, nicht mal Senator. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als abzuwarten und Augen und Ohren offenzuhalten. Zum Beispiel an einem Abend wie diesem.


  • "Soso dann kannst du mir wohl auch nichts über das Kind von Quarto und Adria sagen? Ich hoffe doch es entwickelt sich prächtig."


    Avarus wollte die Quelle Sedulus anzapfen, um später bei dem Gastgeber nich unwissend dazustehen, falls das Thema auf den Sproß des Consuls lenkte.


    "Zweihundert andere Senatoren sind auch nicht geladen. Es würde mich wahrlich intressieren, was dieser Tiberius für Quarto für einen Wert hat. Dient er als sein stiller weltlicher Bote zu den Göttern oder ist es der Schicksalsschlag der die Tiberier in ihrem Heim traf. Aelius Quarto könnte mit dieser Einladung mehr erfahren wollen, wie die Zeichen stehen. Immerhin war es um dieses Thema im Senat recht reserviert."


    Der Onkel guckte überlegend, lenkte seine Aufmerksamkeit aber schließlich ab und ließ sich von dem gestoppten Sklaven stark verdünnten Wein bringen. Dazu natürlich auch ein Becher für den Jungsenator Sedulus aus dem Hause der Germanica. Wieder mit dem Kopf bei dem Neffen zurück, schien Avarus noch eine weitere Frage zu beschäftigen:


    "Ich bin mal gespannt, was es für Kultur heute Abend zu bewundern gibt."


    Wenn da nur die allgemeinen Floskeln zu Ende kamen und dem knurrenden Magen Einhalt geboten wurde. Nach dem Essen etwas Lyrik oder ein Philosoph... ja das konnte ein gelungenes Mahl werden.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Die Arbeit mit dem Kaiser im Palast ist natürlich äusserst erfüllend und gefällt mir sehr." Sollte es auch, sass er doch an den Schalthebeln der Macht und konnte grossen Einfluss darauf nehmen, was der Kaiser erfuhr und wie und wann die kaiserlichen Entscheidungen umgesetzt wurden.


    "Wenn ich allerdings ganz ehrlich bin, war es bei der Armee auch nicht schlecht. Vor allem war vieles einfacher, aber zurückwollen würde ich derzeit trotzdem nicht." Ausser natürlich, der Kaiser würde ihm das Kommando über die Garde anvertrauen, auch wenn er befürchtete, dass in einem solchen Fall der Haussegen mehr als nur schief hängen würde.


    "Ich hätte gern ein Legionskommando übernommen - es gehört einfach irgendwie dazu, auch einmal Lagerluft zu riechen! Aber unerfreulicherweise war es mir damals ja nicht möglich, ein Militärtribunat zu bekleiden - jetzt ist es zu spät!"


    bemerkte Durus. Im Grunde war es ja doch nur ein Zivilist, auch wenn er als kleiner Junge öfter seinen Vater im Legionslager besucht hatte! Doch das war lange Zeit her und ohne Legionstribunat war ihm wohl jede militärische Chance verwehrt!

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich hätte gern ein Legionskommando übernommen - es gehört einfach irgendwie dazu, auch einmal Lagerluft zu riechen! Aber unerfreulicherweise war es mir damals ja nicht möglich, ein Militärtribunat zu bekleiden - jetzt ist es zu spät!"


    "Ein Legionskommando mag ein ehrvoller Teil der politischen Karriere sein, aber wenn ich ganz ehrlich bin, sind die Senatoren, die ein solches Kommando nur als politisches Amt ansehen nicht für ein solches geeignet." sagte er ehrlich. "Als jemand, der in den Armeen Roms gedient hat, würde ich es bevorzugen, wenn die Legionen von echten Berufssoldaten geführt würden, statt von Politikern."
    Vermutlich würde er sein Gegenüber damit ein wenig vor dem Kopf stoßen, doch war es seine Meinung und diese würde er nur selten nicht offen aussprechen.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Ich will dich nicht zu lange aufhalten, denn du bist ja immerhin der Gastgeber. Deshalb will ich mich kurz fassen. Meine Frau und ich erwarten unser erstes Kind. Jedoch hat sich meine in den Kopf gesetzt ihr erstes Kind auf den Balearen bei ihrer Familie zur Welt zu bringen und ist inzwischen schon dorthingereist. Ich wäre natürlich gerne bei der Geburt dabei, aber ich kann mich schließlich nicht einfach so längere Zeit vom Senat entfernen, daher wollte ich dich, Consul, fragen, ob du mir diese Reise gestatten würdest.<


    kam Modestus gleich zu dem Punkt, um dem es ihm ging und versuchte am Gesichtsausdruck des Aeliers abzulesen, ob er die Bitte befürworten würde.


    “Die Balearischen Inseln? Wie erstaunlich! Ich weiß natürlich, dass manche sich nach Cyprus begeben, um in besonderer Weise die Venus zu verehren, aber das man sich zu den Balearen begibt, um dort ein Kind auf die Welt zu bringen, davon höre ich zum ersten Mal.“, bemerkte der Consul ein wenig erstaunt.


    Aber dann hob er die Rechte und fügte hinzu:
    “Natürlich bist du für die Zeit deiner Abwesenheit im Senat entschuldigt. Reise nur unbesorgt zu deiner Frau. Kinder sind das Wichtigste und ein Mann sollte bei seinem Weib sein, wenn sie ihm Nachwuchs schenkt.“



  • Also dem kleinen Gaius ging es das letzte mal als ich ihn gesehen habe doch recht gut. Er wächst und gedeiht wie unsere kleine Sabina auch.


    Lächelte Sedi. Was sollte er auch groß über seinen Neffen berichten, er war ja schließlich nicht sein Kindermädchen. :P
    Von daher war es mit der Quelle Sedulus nicht so wie es sich der Onkel wohl erhofft hatte.


    Da hast du allerdings recht. Hättest du mich nicht gleich von Quarto weggezerrt, so hätte ich ihn ja vielleicht noch fragen können. Aber so...
    Ich habe es nicht so mit den Göttern, und wie es Quarto handhabt weiß ich nicht. Aber es wird wohl seinen Grund haben. Und der Tiberier ist halt nun mal ein hohes Tier im CD, vielleicht ist er ja deswegen hier...


    Sedulus konnte auch nur Vermutungen anstellen so wie sein Onkel. Doch fand er es mit der Zeit äbsch und so interessant war der Tiberier nun auch nicht...
    Sedulus nahm den Wein entgegen und prostete seinem Onkel zu und trank einen Schluck.


    Ich glaube da bist du nicht der Einzigste. Aber ich nehm mal an das Quarto Geschmack hat und uns einiges bieten wird. Nur ob es aller Anwesenden Geschmack sein wird, das wird man am Ende des Abend erfahren oder auch nicht.


    Auf alle Fälle bekam Sedulus langsam aber sicher Hunger. Von daher war erst ein mal gespannt was es denn Gutes zum Essen gab... 8)

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Ein Legionskommando mag ein ehrvoller Teil der politischen Karriere sein, aber wenn ich ganz ehrlich bin, sind die Senatoren, die ein solches Kommando nur als politisches Amt ansehen nicht für ein solches geeignet." sagte er ehrlich. "Als jemand, der in den Armeen Roms gedient hat, würde ich es bevorzugen, wenn die Legionen von echten Berufssoldaten geführt würden, statt von Politikern."
    Vermutlich würde er sein Gegenüber damit ein wenig vor dem Kopf stoßen, doch war es seine Meinung und diese würde er nur selten nicht offen aussprechen.


    Tatsächlich stieß diese Äußerung den Tiberier vor den Kopf. Offensichtlich glaubte Balbus, dass ein römischer Adliger keine Ahnung von Militär hatte! Vom Sohn eines Consuls hatte er Anderes erwartet. Dennoch bemühte er sich, ruhig zu lächeln.


    "Aber ich bitte dich: Das Kommando über römische Bürger ist stets mit einem Imperium verbunden! Eine solche Macht kann nicht einfach an irgendjemanden verliehen werden! Die Führung einer Legion ist durch und durch eine politische Aufgabe, denn sie ist ein Teil der Führung des Staates!"


    Das klang sehr philosophisch, doch im Grunde war es die Begründung dafür, warum nur Senatoren Legionen führen durften. Und wenn man diese Aussage auf ihren Kern herunterbrach, bedeutete sie auch nur: Wer eine Legion führt, der kann damit bereits eine Revolte ausführen und aus der elitären Sicht des Aristokraten war diese Gefahr bei einem Aufsteiger, der nicht an solche Macht gewöhnt war, wesentlich höher als bei einem Mann, der von Kindesbeinen an den Umgang mit Macht gewöhnt wurde.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Aber ich bitte dich: Das Kommando über römische Bürger ist stets mit einem Imperium verbunden! Eine solche Macht kann nicht einfach an irgendjemanden verliehen werden! Die Führung einer Legion ist durch und durch eine politische Aufgabe, denn sie ist ein Teil der Führung des Staates!"


    "Ich sage nicht, dass es irgendjemand sein sollte." sagte er bemüht beschwichtigend. "Es sollen ruhig politisch aktive Männer sein, schliesslich weiss ich um die politische Tragweite eines solchen Kommandos, aber dennoch wäre eine gewisse Erfahrung im praktischen Umgang mit Milites wünschenswert."
    Und damit meinte er nicht lediglich das Rumscheuchen eines Schwertlehrers, wie es in den großen Familien üblich war.
    "Und solche Männer gibt es ja offenbar auch in den politischen Führungsschichten. Dein Verwandter Tiberius Vitamalacus ist da ein gutes Beispiel."
    Es kostete Balbus Überwindung dies zuzugeben, da er diesen speziellen Tiberier noch immer sehr argwöhnisch betrachtete, aber er konnte nicht abstreiten, dass er dem was er von einem Legionskommandanten erwartete recht nah kam.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Die Balearischen Inseln? Wie erstaunlich! Ich weiß natürlich, dass manche sich nach Cyprus begeben, um in besonderer Weise die Venus zu verehren, aber das man sich zu den Balearen begibt, um dort ein Kind auf die Welt zu bringen, davon höre ich zum ersten Mal.“, bemerkte der Consul ein wenig erstaunt.


    Aber dann hob er die Rechte und fügte hinzu:
    “Natürlich bist du für die Zeit deiner Abwesenheit im Senat entschuldigt. Reise nur unbesorgt zu deiner Frau. Kinder sind das Wichtigste und ein Mann sollte bei seinem Weib sein, wenn sie ihm Nachwuchs schenkt.“


    >Ihre Familie lebt eben dort. Aber ich danke dir auf jeden Fall für deine Erlaubnis. Ich möchte dich dann aber nicht weiter von deinen Pflichten als Gastgeber abhalten.<


    meinte Modestus dankbar zu dem Consul und sah zu den anderen Gästen herüber, die gerade über das Militär diskutierten.

  • Der Consul nickte Annaeus Modestus zu.
    “Ich wünsche dir eine gute Reise, mögen die Götter dir beistehen. Und ebenso deiner Frau. Damit sie die Geburt gut übersteht und dir ein gesundes Kind zur Welt bringt, vielleicht ja einen Sohn.“



    Dann war es wirklich an der Zeit, dass er seinen Aufgaben als Gastgeber nachkam.
    Leider musste Aelius Quarto aber feststellen, dass mit dem Erscheinen des neuen Praefectus Praetorio Artorius Avitus an diesem Abend wohl nicht mehr zu rechnen war.


    Er machte seinen Sklaven ein Zeichen.
    Dann wandte er sich an seine Gäste:


    “Bevor einer von euch unter meinem Dach Hunger leidet muss ich einschreiten!
    Ich möchte euch bitten, dass ihr euch zu Tisch legt. Wir wollen mit dem ersten Gang beginnen. Bitte, nehmt Platz!“

  • Die Sklaven führten die Gäste zu ihren Plätzen.


    Medicus Germanicus Avarus, der langjährigste Senator und einstige Praetor, wurde zum rechten Platz auf der mittleren Liege gebeten, dem locus praetorius genannten Ehrenplatz.
    Links neben ihm wurde sein Neffe Quintus Germanicus Sedulus platziert und neben dem Kaeso Annaeus Modestus.
    Auf der rechten Liege, der lectus summus, fanden von rechts nach links (wenn man es von ihnen aus betrachtete) Manius Tiberius Durus, Marcus Aurelius Corvinus und Titus Aurelius Ursus ihre Plätze.
    Der linke Platz auf der rechten Kline, der lectus imus, war traditionell dem Gastgeber vorbehalten, also Lucius Aelius Quarto. Neben ihm, aber in seinem Rücken, war für Tiberius Prudentius Balbus reserviert. Der dritte Platz auf der lectus imus blieb leer.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Ich sage nicht, dass es irgendjemand sein sollte." sagte er bemüht beschwichtigend. "Es sollen ruhig politisch aktive Männer sein, schliesslich weiss ich um die politische Tragweite eines solchen Kommandos, aber dennoch wäre eine gewisse Erfahrung im praktischen Umgang mit Milites wünschenswert."
    Und damit meinte er nicht lediglich das Rumscheuchen eines Schwertlehrers, wie es in den großen Familien üblich war.
    "Und solche Männer gibt es ja offenbar auch in den politischen Führungsschichten. Dein Verwandter Tiberius Vitamalacus ist da ein gutes Beispiel."
    Es kostete Balbus Überwindung dies zuzugeben, da er diesen speziellen Tiberier noch immer sehr argwöhnisch betrachtete, aber er konnte nicht abstreiten, dass er dem was er von einem Legionskommandanten erwartete recht nah kam.


    "Ich dachte, dass nur Männer mit Legionskommandos betraut werden, die bereits mehrere Militärtribunate absolviert haben."


    erwiderte Durus spontan, obwohl er sich im Grunde darüber im Klaren war, dass diese Erfahrung von einem oder zwei Jahren wenig Lerneffekt hatte. Andererseits war es vermutlich sowieso eher wichtig, im Umgang mit Stabsoffizieren sicher zu sein als in dem mit einfachen Legionären. Und diese Qualität hatten Senatoren wohl am meisten!


    Als Balbus dann ausgerechnet Quintus als Beispiel heranzog, nickte er, obwohl er der Meinung war, dass sein Cousin viel zu sehr Soldat und viel zu wenig Senator war.


    "Siehst du - und genau solche Männer werden doch auch mit den Legionskommandos betraut. Wer sich nicht für das Militär interessiert, für den gibt es als Senator auch andere Tätigkeitsfelder."


    Wenn Durus recht darüber nachdachte, war es vermutlich besser, wenn Quintus ein bisschen mehr Kontakt zu Rom bekam, sonst war er vermutlich genauso gefährlich wie jeder ritterliche Offizier, der sich dem Kaiser persönlich und nicht der Res Publica verpflichtet sah.


    In diesem Augenblick tauchten Sklaven auf, die die Gäste auf ihre Plätze verteilten. Durus erhielt einen Platz, der ihn fast etwas beleidigte: Rangmäßig lag der relativ neue Senator Annaeus Modestus höher, ebenso wie Germanicus Sedulus (was man in diesem Fall noch verzeihen konnte, war er doch in gewisser Weise als Anhang des Avarus hier). Dennoch hielt er die Ordnung fast für ein wenig ungeschickt und nicht gerade sehr consular.


    Sim-Off:

    edit: ups, den letzten Absatz habe ich vergessen!

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Siehst du - und genau solche Männer werden doch auch mit den Legionskommandos betraut. Wer sich nicht für das Militär interessiert, für den gibt es als Senator auch andere Tätigkeitsfelder."


    Balbus hatte irgendwie das Gefühl, als würde er mit einer Hasta gegen Wachtürme anrennen, doch machte es ihm auch etwas Spass über dieses Thema zu diskutieren, zumal er sich sicher war in dem Tiberier einen Mann vor sich zu haben, der durchaus vernünftig war und ihm nicht unbedingt Blutrache schwor, nur weil er etwas gegen seinen Stand sagte.


    "Zumeist hast du sicherlich Recht, aber es gibt immer wieder Männer, die sich für grosse Feldherren halten und daher alle Hebel in Bewegung setzen um irgendwie an ein Kommando zu gelangen, auch wenn sie eigentlich nicht die geeignetsten sind." sagte er.


    Das interessante Gespräch wurde dann jedoch unterbrochen, als die aelischen Sklaven auf die Clinen baten. Er nahm den Platz in Quartos Rücken ein und schaute in die Runde, da er das Gefühl hatte, dass nicht alle mit der Ordnung zufrieden sein könnten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!