Domus Aeliana - Tablinum

  • Sehr neugierig beäugt er den Vorschlag und ab und an ist ein "Ah und Oh" zu vernehmen.


    "Ein wahrer Künstler seines Faches... nur eine Kleinigkeit würde ich vielleicht noch ändern.


    Die Eingänge West-, Süd- und Ost Porticus ein wenig mehr nach Außen rücken. Ein Säulengang jeweils um den Besucher das Raumgefühl eines ewigen Tunnels zu vermitteln, bevor er in die Halle des Kaisers tritt."


    Er schaut sich ganz genau die tragenden Säulen an, um sie mit seinem nicht weniger vorhandenen Wissen zu Architektur abzugleichen und nickt hier und da zufrieden.


    "Im Falle des Falles... ist mit einer positiven Bauzusage des Architekten zu rechnen?"


    Den Ansatz des Abrisses einiger Wohnhäuser winkt er mit der Hand ab und ist sich sicher, das ein solches Projekt keinen Privatmann sein Recht läßt, wenn er das überhaupt hat.

  • “Deine lobenden Worte freuen mich. Die seitlichen Eingänge sind absichtlich kleiner als der südliche gehalten, denn dieser soll als Hauptportal gekennzeichnet sein. Die Statue des Kaisers würde in diese Richtung blicken, denn dann würde sein Angesicht dem Reiterstandbild des Iulius Caesar entgegen sehen, dass schon jetzt in der Mitte des Forum Iulium steht. Dieses müsste nicht einmal in seiner Lage verändert werden, war es doch bisher auf den Tempel der Venus Genetrix gerichtet.
    Aber sicherlich könnte man die äußeren Portiken verlängern. Es fragt sich nur, ob man damit der Kuppel nicht von ihrer Wirkung nimmt. Was meinst du? Schließlich bist du der Magister Architecturae.
    Technisch sei es machbar, sagt der Architect. Zwar wäre die Kuppel größer, als alles bisher versuchte, aber das gießen selbst tragender Strukturen mit Caementitum sei mittlerweile ein erprobtes Verfahren, dass einen solchen Bau erlaubt.“

  • Mit einem flauen Gefühl im Magen kam Adria vom Aedilis Plebeii nach Hause. Ihr geliebter Gatte saß im Tablinum und sie nutzte die Gelegenheit sofort, ihm ihr Leid zu beichten.


    "Ich glaube ich habe ein kleines Problem.", begann sie, während sie ihm über den Rücken strich und sich dann neben ihm niederließ.


    "Du kannst dich sicher noch daran erinnern, dass ich von Sedulus nach seinem Tod fast seinen ganzen Besitz geerbt habe laut gesetzlicher Erbfolge. Du warst damals Prätor und ich war deswegen auch bei dir. Darunter war auch noch einiges an Getreide. Übriggeblieben aus seinem Bäckerbetrieb, das er einfach noch nicht verarbeitet hatte. Der Betrieb wurde weder durch mich noch durch jemand anderen aus der Familie weitergeführt und ich habe dann das Getreide zum Verkauf angeboten, da ich sonst nichts damit anfangen konnte."
    Sie atmete besorgt tief durch und sprach weiter.
    "Kannst du dich daran erinnern, ob ich damals deshalb bei dir anfragte? Also mir der Verkauf erlaubt war?
    Der neue Aedil hat mir nämlich über 700 Sesterzen Strafe aufgetragen wegen diesem blöden Getreide!
    Und ich habe jetzt irgendwie das ungute Gefühl, ich hätte es gar nicht am Markt offen anbieten dürfen."

  • Quarto runzelte die Stirn, konnte er sich doch an einen ähnlich gelagerten Fall erinnern, den er erst vor kurzem verhandelt hatte. Ähnlich, aber nicht identisch.


    “Du hast den Betrieb geerbt, dich dann aber für eine Betriebsaufgabe entschieden? Dann liegt der Fall doch klar.“

  • "Ich habe ihn geerbt aber durfte ihn gar nicht weiterführen, weil ich bereits vier Betriebe habe.
    Allerdings hat er das Getreide nicht selbst produziert sondern eingekauft für seine Produktion.
    Und der Fall ist anscheinend nicht klar. Ich habe es dem Aedil erklärt, er wollte daraufhin das Edikt aber nicht zurücknehmen."

  • Quarto stand auf und begann in einem Regal, zwischen unzähligen Schriftrollen, eine ganz bestimmte zu suchen. Schließlich fand er sie, zog sie heraus und rollte sie vor sich auf dem Tisch aus. Nach kurzem studieren tippte er auf eine Stelle im Text und meinte:
    “Nun, es kommt darauf an, wie man § 3 (2) des Lex Mercati interpretiert. Oder besser gesagt, welches Gewicht man einem einzigen Wort in diesem Absatz beimisst. Es ist das Wort >weiterhin<.
    Stünde es nicht dort, so wäre die Sache vollkommen eindeutig. So aber könnte man es zu deinen Ungunsten auslegen, auch wenn ich der Ansicht bin, dass dies nicht die Intention sein kann, die diesem Gesetzes zugrunde liegt.“

  • "Und was mache ich jetzt?
    Bist nicht du als Consul Oberwächter über die anderen Magistrate und Anlaufstelle, wenn man mit der Arbeit des Aedils nicht zufrieden ist?"
    , strahlte sie ihn mit hoffnungsvollem Blick an.

  • Crotilo betrat im Windschatten des Sklaven das Tablinum.


    "Salve, Consul. Am Tor wurde ein Brief für dich abgegeben, den ich dir persönlich übergeben soll."


    Er reichte Quarto die beiden Schriftrollen.



    Ad Princeps Senatus
    Cos L Aelius Quarto
    Domus Aeliana, Roma


    Salve verehrter Consul,


    zwecks Gründung eines Veteranenvereins schicke Ich dir hiermit die Unterlagen des Vereins zur Vorlegung im Senat.


    Vale


    T Didius Gordianus
    Pater Factionis Factio Russata


    Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Germania



    Satzung


    Der Veteranenverein hat es sich zur Aufgabe gemacht die zahlreichen Veteranen der römischen Armeen unter seine Obhut zu nehmen, die Wünsche und Befürfnisse dieser zu berücksichtigen.
    Die Schlagworte des Vereins lauten:


    VINUM ~ AMBUBAIAE ~ CANTICUM


    Mitglied im Veteranenverein kann derjenige sein, der seinen Militärdienst mindestens drei Monate absolviert hat. Senatoren sind aus dem Verein ausgeschlossen.


    Die Mitglieder treffen sich mindestens einmal im Monat an einem privaten Orte. Der Veteranus Maior beruft dieses Treffen ein.


    Dem Veteranus Maximus obliegt es die Generalversammlung aller Veteranes einzuberufen.


    Verdünnter Wein und sonstige Firenzchen sind verpönt und führen zum Auschluß aus dem Verein. ;)



    Ränge:


    Veteranus Minor
    Veteranus ist ein einfaches Mitglied des Vereins. Um Veteranus zu werden, muß man mindestens drei Monate in einer der Militärienheiten des Imperium gedient haben und mindestens einfacher Miles gewesen sein.


    Veteranus Maior
    Der Veteranus Maior leitet eine Gruppe von Veteranen in einer Stadt. Er wird unter ihresgleichen gewählt, kann Versammlungen einberufen und Beschlüße zur Abstimmung stellen.


    Potor (=Säufer 8))
    Dies sind Veteranen, die sich als besonders trinkfest und durch kameradschaftlichen Geist ausgezeichnet haben.


    Veteranus Maximus
    In Anlehnung an den Titel des Pontifex Maximus trägt der Hirte unter den Veteranen den Titel Veteranus Maximus. Er wird unter den Altgedienten und erfahrenen Veteranen gewählt.

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