Wie aus der Stadt heraus zu kommen war, das wusste Quarto zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Er konnte ja nicht ahnen, dass sich ihm sehr bald eine Gelegenheit in Person des Urbaner-Centurius Quintilius Valerian bieten sollte. Allerdings wollte er seine Ratlosigkeit in dieser Frage auch nicht offen eingestehen und deshalb sagte er nur:
“Es wird sich sicherlich eine Möglichkeit finden lassen, an den Posten vorbei aus der Stadt heraus zu gelangen. Rom ist zu groß, um es gänzlich abriegeln zu können.“
Dann hörte er sich Centhos Bitte hinsichtlich seines Verwandten an.
“Titus Iulius Italicus? Mmh, ich kenne ihn wohl noch nicht. Aber wenn du ihn mir empfehlen kannst, dann will ich ihn gerne unter meinen Klienten aufnehmen.“
Domus Aeliana - Tablinum
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Proximus nickte sowohl bei Quartos Worten als auch bei denen, welch von Cntho folgten.
Als Centho geendet hatte ergriff er auch das Wort.
Nun Quarto eine weise Entscheidung. Wie Centho schon sagte, kann auch ich Dir, Patron, nicht nach Matua folgen, da ich gerade erst für den Cursus Honorum kandidiere und falls ich gewählt werde in der Stadt nützlicher bin.
Proximus schaute bei den letzten Worten Quarto eindringlich an.
Decius Germanicus Corvus wirst Du Quarto begleiten oder wirst Du in Rom verweilen? Man muss ja wissen wo möglich Ansprechpartner sitzen.
Dann wandte er sich zurück zu Quarto, wo wirst Du in Mantua wohnen? Hast Du schon Pläne.?
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Lucius war sich bei der Aussage dass man es schon aus der Stadt schaffen kann nicht so sicher. Die Urbanii waren eine Polizeieinheit und wenn die etwas konnten dann war es nach gewissen dingen Ausschau zu halten. Und dass sich in der Richtung bald etwas tun würde konnte er ja auch nicht wissen. „Also gut ich werde meinem Verwandten die gute Nachricht überbringen und ihn hier hierher schicken. Dann werdet ihr es noch mal unter einander besprechen können.“ Das war das angebrachteste nach der Zusage. Immerhin versprachen sich Patron und Klient gegenseitige Unterstützung und das sollte man auf keinen Fall über dritte machen. „Nun Marcus bevor wir dererlei besprechen muss die Möglichkeit erst mal da sein. Ich denke dass man erst mal besprechen sollte was bis dahin zu tun ist. Ich werde Dir ein Schreiben für meine Sklaven in Mantua geben. So das du solltest du es dorthin geschafft haben gleich die Zusammenarbeite und somit die Tiere bekommen wirst. Wenn mir einer deiner Sklaven eine Tafel bringen. Dann sollten wir überlegen wenn Du in der Stadt zu deinen Plänen hinzu ziehen willst. Ich fungiere da gern als Bote ich denke das es zu sehr auffällt wenn du jetzt mit all zu vielen Leuten in Kontakt trittst. Bei mir selbst sollte das kein Problem sein da Marcus zur Wahl seht sollte es nicht auffallen wenn ich mit Diesem oder Jenem spreche. Hast Du diesbezüglich Leute im Auge. Ich meine das kommt natürlich jetzt alles sehr knapp aber vielleicht fällt Dir ja auf die Schnelle jemand ein der noch nicht verhafte ist und auch an der richtigen Stelle ist.“ Dass sie für größere Dinge keine Zeit mehr haben würden war ja noch nicht abzusehen.
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“Ja, wenn du es erlaubst, dann komme ich mit dir, Patron.“, bestätigte Corvus auf Proximus' Frage hin, jedoch an Quarto gewandt.
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“Ich hatte gehofft, dass du es tust.“, antwortete Quarto zufrieden, wobei er in Wahrheit auch nichts anderes angenommen hatte.
“Und du wirst auch mitkommen, mein Sohn. Ich will dich an meiner Seite wissen und hier in Rom kannst du ohnehin nicht bleiben. Denn der Mörder wird auch nach deinem Blut trachten.“ -
Paetus, der die ganze Zeit über sehr still gewesen war, sah erschrocken auf, als sein Vater plötzlich das Wort an ihn richtete und ihm ins Gesicht sagte, dass sein Leben bedroht sei.
Weil er nicht auf den Kopf gefallen war, hatte er sich derlei selbst auch schon ausgerechnet. Es war aber etwas anderes, wenn es so offen ausgesprochen wurde. Vielleicht sprach es auch für ihn, dass er sich selbst innerhalb all dessen gar nicht so viel Bedeutung beimaß, als das Salinator sich allzu sehr für ihn interessieren könnte.
“Ja, Vater.“, war schließlich alles, was er heraus brachte. -
Quarto quittierte es mit einem knappen Nicken.
Auf Proximus' letzte Frage wusste er eine einfache Antwort: “Ich hoffe, wir werden in der Castra der I. Legion eine Unterkunft finden.“
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Nun war klar, wo sein Patron "Obdach" finden würde. Man musste ja wissen wo man ihn erreicchen konnte.
In der Folge wartete Proximus einen günstigen Moment ab, bevor er sich nochmals an Quarto wendete.
Quarto, ich habe noch ein persönliches Anliegen. Wie Du weißt strebe ich in den Cursus Honorum. Hierzu muss ich ja auch den § 16 Codex UniversalisPars Prima Abs. 3 befolgen. Ich hoffte ich könne hier auf Deine Unterstützung zählen? Proximus sprach relativ leise, sodaß nur Quarto ihn verstand. Es musste ja nicht jeder wissen.
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Quarto wusste noch, was der dritte Absatz des Paragraphen 16 von einem angehenden Senator verlangte, auch wenn seine eigene Standeserhebung lange zurück lag. Zwar war es ein wenig paradox, dass sich Proximus in dieser Situation über solche Dinge Gedanken machte. Aber Quarto erkannte, dass er es tun musste, wollte er bis auf weiteres den Anschein eines gegenüber Salinator ergebenen Kandidaten erwecken. Außerdem hätte er seinem Klienten in normalen Zeiten auch geholfen. Also nickte er und antwortete ebenso leise:
“Ja, ich werde dir dabei helfen. Ich habe da noch achtzehn heredia [ca. 9 ha] Brache in der Nähe von Misenum. Die kann ich dir überschreiben. Ich gebe zu, dass Land ist trocken und taugt nicht viel, aber es dürfte für deine Zwecke genügen, oder? Nur musst du hoffen, dass sich niemand dafür interessiert, von wem und wie du es erworben hast.“
Er lächelte beinahe verschmitzt.
“Aber ganz umsonst gebe ich es dir nicht.“
Ja, ja, bei aller Fürsorgepflicht, die ein Patron wie Quarto seinen Klienten gegenüber empfand, trennte er sich dann doch nicht so ganz ohne Gegenleistung von seinem Besitz. -
Ich danke Dir Patron,antwortete Proximus
Natürlich genügt es für meine Zwecke.Sobald ich wieder in der Casa der Iulier bin, werde ich einen Sklaven losschicken der entsprechenden Obulus zu Dir bringen wird.
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Quarto nickte und raunte: “Ich werde meinerseits einen verschwiegenen Schreiber damit beauftragen einen entsprechenden Vertrag aufzusetzen.“
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Lucius war erfreut das Marcus wenigstens im Punkt Landbesitz etwas weiter kam. Das war einer der wichtigsten Punkte. Der Census war für neue im Senat wirklich nicht leicht zu bewältigen. Nicht des Geldes Wegen sonder weil im Normal Fall keiner Land verkaufen wollte. Und gleich zwei Land Güter zu ersten um sich einen Platz im Senat zu sicher war wirklich schwer. „Gut dann haben wir wenigstens hier schon weniger Schwierigkeiten. Wir wissen ja alle wie schwer das mit dem Census ist. Wir Verbleiben also so das Du.“ Lucius sah seinen Patron an. „Versuchen wirst nach Mantua zu gelangen. Und ich erst Marcus im Senat unterstütze der dann hoffentlich eine Magistratur erringen wird. Solange ich in der Stadt bin werde ich mich erst mal von dir Distanzieren wenn du die Stadt verlassen solltest. Da Du dann als Verräter gelten wirst. Dann werde ich wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt versuchen in deine Nähe zu gelangen um die auch aktiv zu unterstützen.“ Lucius war sich klar das das alles etwas hypothetisch klang aber es ging erst mal nicht anders. Da seine Möglichkeiten die Stadt unter günstigen Bedingungen zu verlassen drastisch verschlechtern würden wenn er offen zu Quarto stand wenn dieser die Stadt verlies. Jeder bei klarem Verstand würde wissen wo hin er gehen würde. Und das Quarto als Verräter gelten würde wenn er die Stadt verlies war genauso klar.
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Quarto nickte. 'Verräter' – als solchen würden ihn seine Feinde hier in Rom gewiss bezeichnen.
“Meine Feinde werden meinen Namen besudeln und mich mit der schlimmsten Verachtung strafen, dass weiß ich. Doch ich zähle darauf, dass meine Freunde es besser wissen, es nicht vergessen und an meiner Seite stehen, wenn ich ihrer Freundschaft bedarf.“Es folgte eine kurze Pause.
“Nun gut... ich hoffe, wir werden uns alle wiedersehen, wohl behalten und in der Gewissheit, dass die Dinge einen guten Verlauf nehmen.“Er erhob sich, als Zeichen, dass alles besprochen und die Zeit des Abschieds gekommen war.
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„Patronus du kannst auf mich zählen. Auch wenn Du andere Dinge hörst. Aber Du weist das es Winkelzüge erfordern kann wenn man ein Ziel erreichen will. Ich werde aber gemäß dem Versprechen das ich Dir als Klient gab treu zu Dir halten.“ Versprach er erneut noch mal. Aber er wusste wenn Quarto die Stadt verlies und zum Verräter erklärt würde. Dann musste er sich erst mal von ihm distanzieren. Alles andere wäre Selbstmord.
Nach einer kleinen Pause schien Quarto das Treffen beenden zu wollen. „Ja ich hoffe auch dass alles ein gutes Ende nehmen wird. Doch eines ist sicher die Götter begünstigen die die sich gut vorbereiten.“ -
Poximus stand auf. Er schaute in die Runde.
Man war sich wohl einig.
"Sapienti sat. Iniqua numquam regna perpetuo manent"
sprach er dann in die Runde, nachdem er zustimmend zu Centhos Worten genickt hatte. Dann setzte er sich nochmals kurz hin.
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Nakhti trat diskret an seinen Herrn heran. In der Rechten hatte er ein Schreibbrett und darauf lag ein Dokument, dass einer der Schreiber zwischenzeitlich angefertigt hatte. Mit dem Daumen hielt er es an Ort und Stelle, während er sich verbeute.
“'err, worum du gebeten 'ast.“, raunte er ihm zu.Ein zweiter Sklave trat hinzu, bereit mit etwas geschmolzenen Siegelwachs in einem eigens dafür vorgesehenen Stielpfännchen.
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Quarto überflog die dürren Zeilen. Dann nickte er kurz, woraufhin der zweite Sklave den Wachs auf das Dokument träufelte.
Er drückte seinen Siegelring hinein, wartete kurz und übergab Proximus die Urkunde. Die Sklaven winkte er fort.“Hier. Damit bist du der neue Eigentümer des Grundstücks, über das wir vorhin gesprochen haben.“
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