Domus Aeliana - Cubiculum Quarto

  • “Ja, sehr gerne. Vielleicht freunden sich die beiden miteinander an.“


    Obwohl Quarto sich irgendwie nicht so recht vorstellen konnte, dass Paulina einer einfachen, uneigennützigen Freundschaft irgendeinen Reiz abgewinnen konnte.


    “Teile mir nur den genauen Tag mit, dann werden wir gerne kommen. Wer wird denn ansonsten noch zugegen sein, wenn ich fragen darf?“

  • “Ahja, sehr schön. Daran, den amtierenden Consul und seinen Bruder, den ehemaligen Praefectus Praetorio einzuladen dachtest du nicht zufällig?“, bekannte Quarto recht offen, auf welche Gäste er zudem noch gehofft hatte.

  • "Sie dürften sicherlich eine interessante Ergänzung für den Abend abgeben. Ich werde sehen, ob die beiden etwas Zeit aufbringen können." sagte er und nahm sich vor die beiden Herren ebenfalls auf die Gästeliste zu setzen.

  • “Ach, lobe mich nicht. Ich tue was ich kann, doch ist es nur wenig, was ich in deinem Fall zu bewirken vermag. Denn ein Mann wie du bedarf kaum einer Fürsprache. Dafür hast du selbst genug Einfluss und großes Ansehen.“

  • "Einfluss und Ansehen habe ich jedoch eher in Germania als in Rom. Hier innerhalb der Stadt zähle ich zur Masse der eher unbedeutenden Senatoren." sagte er und war auch überzeugt davon.


    "Deine Fürsprache, auch wenn du sagst ich bedürfe ihrer nicht, öffnete mir dennoch so manche Tür auf meinem Weg."

  • “Das freut mich natürlich zu hören. Auch deshalb, weil es zeigt, dass mein Name, oder der Name meiner Familie im Reich etwas gilt.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der anstehenden Wahl. Das du gewählt wirst, daran habe ich eigentlich keinen Zweifel.“

  • Auch der Gastgeber stand auf.


    “Ich habe für deinen Besuch zu danken. Es war mit wie immer eine große Freude.“


    Dann verabschiedete er seinen Clienten, nicht ohne ihm nochmals Fortunas Beistand bei den kommenden Wahlen zu wünschen, auch wenn er dabei wiederholte, dass Prudentius Commodus diesen bestimmt nicht übermäßig nötig haben würde.

  • An
    Marcus Decimus Livianus
    Castellum der Legio I Traiana Pia Fidelis, Mantua


    Salve Marcus Decimus Livianus!


    Ich danke Dir für Dein Schreiben in dem Du mir den Wunsch von Lucius Iunius Silanus mitgeteilt hast. Er wurde damals aus eigenem Entschluss mein Client und selbstverständlich entlasse ich ihn aus dem Klientelverhältnis, wenn es sein Wunsch ist.
    Dennoch hätte ich es für angebracht gehalten, wenn er selbst bei mir persönlich oder zumindest brieflich vorstellig geworden wäre.
    Dessen ungeachtet wünsche ich ihm natürlich alles Gute in Deinen Diensten und den Segen der Götter.



    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - PRIDIE KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (28.2.857/104 n.Chr.)


    Quarto siegelte den Brief, den er soeben höchst selbst handschriftlich verfasst hatte und gab ihn dann seinem Sklaven.


    “Sorge dafür, dass dieses Schreiben zugestellt wird.“


    Der Sklave nahm den Brief, verneigte sich und entschwand.

  • "klopfklopf" machte es an der Tür zu Quartos privatem Zimmer und dann ging auch schon die Tür auf und Adria trat ein, mit ihrem kleinen Sohn vor ihrer Brust haltend, der in die gleiche Richtung blickte wie sie.
    "Hallo? Hat da vielleicht jemand ein wenig Zeit für uns zwei?"
    Sie störte ihn nur ungerne, aber wusste genauso gut, dass er für den Kleinen fast alles liegen ließ. Man konnte es ihm nicht verdenken. Sobald der Kleine seinen Vater erkannte, konnte man auch auf seinem entzückendes Gesicht Freude darüber erkennen und ein übermütiges Fuchteln mit den Händen.

  • "Sobald er dich sieht erstaunlich gut. Gerade vorhin hat er noch ein anderes Gesicht gemacht."
    Sie nahm Platz uns setzte Gaius auf ihren Schoß.
    "Zeigst du uns deine Zähne?", fragte sie den kleinen Buben und schob leicht seine Oberlippe nach oben. "Siehst du? Der erste Zahn kommt schon. Und das schmerzt ihn, wenn er nicht gerade durch irgendetwas abgelenkt wird."
    Sie hielt seine beiden Hände, zog ihn in die Höhe bis er auf seinen kleinen Füßchen wackelte und ließ ihn dann wieder niederplumpsen.
    "Wie geht es dir? Gibt es was neues? Man hört ja ab und zu so einiges Gemunkel. Irgendetwas soll sich zusammenbrauen.", fragte sie mit einem besorgten Gesicht.

  • Lächelnd besah Quarto sich seinen kleinen Sohn und wirkte ausgesprochen stolz dabei.
    Dann wurde er angesichts der Frage seiner Frau jedoch ernst, sehr ernst...


    “Ja, du hast richtig gehört, es gibt schlechte Neuigkeiten aus dem Osten. Die Parther, sie fordern wieder einmal das Imperium heraus. Sie haben Armenia überfallen, heißt es."


    Er runzelte bedenklich die Stirn.
    "Das alleine müsste uns persönlich dennoch nicht weiter beunruhigen, wenn der Kaiser sich nicht entschlossen hätte, selbst an der Spitze einer Legion in den Krieg zu ziehen. Das allerdings kann Folgen haben, die ich jetzt noch nicht absehen kann. Vielleicht wäre es sogar eine gute Idee, wenn du dich mit dem Kleinen auf unser Landgut nach Campania begeben würdest.“

  • "Er will wirklich selbst?" Sie machte eine kurze Pause und spielte geistesabwesend mit dem Kleinen auf ihrem Schoß weiter. Es war ihr davon noch nichts zu Ohren gekommen und den Gedanken hätte sie selbst nie gewagt.
    "Du machst dir sicherlich zuviele Sorgen." Sie glaubte ihren Worten aber selbst nicht so recht. "Aber wenn es wirklich soweit kommt, dass es in Rom gefährlich wird, werden wir aus Land gehen.
    Wird dich der Kaiser brauchen?"

    Die Frage klang eigenartig, aber sie konnte sie nicht genauer formulieren. Gerade noch hatte sie keine Sorgen und nun war das Thema auf Krieg gekommen.

  • “Ich werde ihm meine Dienste anbieten und wenn er zustimmt, dann werde ich ihn begleiten müssen. Das wird dir nicht gefallen, ich weiß es, aber es ist nötig. Nicht allen Männern die ihn begleiten werden kann man vertrauen und größtenteils sind es Militärs, die dazu neigen, nur die kriegerischen Aspekte dieser Unternehmung zu betrachten. Dabei werden die Waffen der Diplomatie vermutlich ebenso wichtig und entscheidend sein und das kann ich nicht irgendwelchen Heißspornen oder Jung-Senatoren überlassen. Denn dieser Feldzug muss ein Erfolg werden.“

  • Sie konnte ihn durchaus verstehen, auch wenn es ihr ganz und gar nicht gefiel. Doch wenn der Kaiser und das Imperium brauchte, dann sollte es so sein.


    Ihr Problem der Betriebe, wegen dem sie eigentlich gekommen war, ließ sie nun doch unter den Tisch fallen, vielleicht ergab sich nochmals ein besserer Zeitpunkt darüber zu sprechen.
    Sie trat hinter Quarto, strich ihm mit einem sehr leisen Seufzen sanft über Nacken und Schulter. "Wir überlassen dich wieder deiner Arbeit und sehen uns später beim Essen. "

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