Domus Aeliana - Peristyl

  • Balbus nickte. "Eine grobe Vorstellung von der Einladungsliste haben wir. Allerdings kenne ich persönlich nicht allzuviele Menschen hier in Rom. Daher wäre ich in dieser Angelegenheit dankbar, wenn du mich beraten könntest und mir sagen kannst, wer noch dringendst eingeladen werden sollte."

  • “Dafür müsste ich aber wissen, wen ihr bereits berücksichtigt habt. Bestimmt wirst du an deine Kameraden bei den Prätorianern denken, vielleicht auch an ein paar Bekannte und Freunde aus Germania und Vespa gewiss an ihre Freundinnen. Aber wie steht es um ein paar Gäste, die dir bei deiner Zukunft behilflich sein können? Einflussreiche Männer und ihre Frauen?“

  • Balbus nickte, denn Quartos Aufzählung entsprach so ziemlich der bisherigen Gästeliste.


    "Auf meiner Liste stehen noch ein paar Namen von Senatoren, die mein Vater schätzte und zu denen er ein mehr oder minder gutes Verhältnis hatte." Er überlegte kurz. "Matinius Agrippa, Decimus Meridius, Flavius Furianus, Purgitius Macer." zählte er dann auf.

  • “Den Praefectus Praetorio Caecilius Crassus wirst du natürlich auch einladen, ja? Wen noch, tja...“
    Quarto überlegt kurz.
    “Wie wäre es mit Quintus Germanicus Sedulus? Er ist auch ein Klient von mir, steht vor der Aufnahme in den Senat und ist zudem der Bruder meiner Frau. Seinen Onkel, den Senator Germanicus Avarus kennst du natürlich auch. Ich weiß, er gehört zu den umstrittenen Männern im Senat, aber er ist sehr reich.
    Ansonsten weiß ich gar nicht, wie ich dir raten soll. Mir scheint, du hast dir bereits die richtigen Gedanken gemacht.
    Jedoch helfe ich gerne auch mit anderen Dingen. Sag es nur rund heraus. Dein Vater war ein treuer Klient, ein guter Freund, und nicht nur stehst du ihm in nichts nach, es ist auch meine Nichte, die du zu heiraten gedenkst.“

  • Balbus nickte bei der Erwähnung Crassus'.
    Als Quarto dann auf Germanicus Sedulus zu sprechen kam fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er an das dachte was dieser Germanicer in Germania scheinbar veranstaltet hatte.
    Dennoch nickte er wieder.


    "Ich kenne Germanicus Sedulus nicht, aber es scheint vorteilhaft zu sein ihn kennenzulernen und gleiches gilt für Germanicus Avarus."


    Er lächelte leicht. "Wenn ich bedenke, dass ich dich und dein Haus durch die Traditionen am Hochzeitstag schon genug mit Arbeit belaste, wäre es anmassend dich in der Angelegenheit um noch mehr zu bitten." sagte er.


    "Allerdings gäbe es da eine andere Sache. Wie du dich vielleicht erinnerst erzählte ich dich von meinem Versprechen deiner Nichte gegenüber, dass ich zur Hochzeit meine Entlassung bei den Praetorianern erwirken würde. Nun wollte ich fragen, ob du mir möglicherweise zu einer zivilen Anstellung, möglicherweise in der Kanzlei, verhelfen könntest."

  • “Mmh...“, machte Quarto und strich sich nachdenklich über den Bart.
    “Ja, dass könnte ich wohl. Bei den höheren Ämtern liegt die Entscheidung zwar beim Imperator Caesar Augustus, und bei dem von dir erreichten militärischen Rang käme nur ein solches in Betracht, aber mein Wort hat ein gewisses Gewicht, wenn ich das in aller Bescheidenheit so sagen darf. Du willst also... wie sagt man?... Den gladius an den Nagel hängen und dich der Verwaltung zuwenden?“

  • "Mir bleibt wenig anderes übrig, wenn ich mich nicht schon von Anfang an Vespas Unmut aussetzten will." sagte er leicht scherzhaft.


    "Ich denke allerdings auch, dass es langsam Zeit wird sich anderen Dingen im Leben zuzuwenden und das lässt sich mit dem Dienst im Militär nicht ganz vereinbaren. Zumal mein Vater auch nie glücklich darüber war, dass ich mich damals der Legion angeschlossen habe statt ihm in die Verwaltung zu folgen."

  • Quarto nickte verständnisvoll.
    “Mein Verwandter Marcus Aelius Callidus hat gerade das Amt des Procurators a libellis niedergelegt. Es wäre frei. Du könntest sein Nachfolger werden. Ja, dass könnte ich mir gut vorstellen. Was meinst du?“

  • Quarto nickte und sah dann zu seinen Büschen.
    “Mein Oleander macht mir dieses Jahr Sorgen. Im Maius zu viel Sonne und jetzt zu viel Regen. Nein, nein, dass bekommt ihm nicht gut.“
    Er runzelte bedenklich die Stirn.

  • Balbus Blick folgte dem Quartos zu den Büschen, doch dessen Kommentar konnte er durch diesen Blick nicht bestätigen. Er war einfach der falsche Prudentier für Gespräche über Gartenpflanzen, dafür wäre sein Vater besser geeignet gewesen. Er seufzte kaum hörbar.
    "Er wird sich sicherlich erholen und im nächsten Jahr wieder in voller Pracht stehen." kommentierte er laienhaft.


    Nach einem kurzen Moment des Schweigens sagte er dann: "Senator, es war mir wie immer eine Freude mit dir zu sprechen, doch leider muss ich dich nun auch langsam wieder verlassen. Der Dienst in der Garde hält derzeit noch einen recht straffen Tagesplan für mich bereit und ich fürchte, dass mein nächster Termin schon bald beginnt."

  • “Oh ja, natürlich. Lass' dich nicht aufhalten. Nakhti wird dich zur Porta begleiten und ich lasse von mir hören, wenn ich mit Valerianus gesprochen habe.“
    Aelius Quarto verabschiedete sich von Balbus. Dann widmete er sich wieder sorgenvoll seinen Pflanzen. Es war in diesem Jahr aber auch wirklich ein sehr regnerischer und kalter Sommer.

  • Nach einem kleinen Spaziergang durch das Haus hatte sie den Aufenthaltsort ihres Onkels endlich ausgemacht. So hoffte sie zumindest. Sie wollte mit ihm sprechen. Eine Sache war bezüglich der Hochzeit noch nicht ganz klar. Aus diesem gespräch erhoffte sie sich eine Klärung ihrer aufgekommenen Frage. Ihr Onkel liebte seinen Oleander und wenn er mal hier war, war dies ein Ort, den er gern aufsuchte. Das Peristyl betretend, sah sie sich um ob er sich denn wirklich hier aufhielt.

  • Und da saß ihr Onkel wie erwartet bei seinen Pflanzen und schien zu dösen. Also ging sie auf ihn zu und blieb dann vor ihm stehen. Sie entwickelte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn nun wecken musste und er gerade einen Moment Ruhe gefunden hatte. Die hatte er ja so selten. Es ging nur leider nicht anders. Wer wusste schon wer nachher zu Besuch kam oder wohin er musste. Sie räusperte sich leise...


    "Onkel Lucius, schläfst du richtig? Onkel Lucius?"


    Wenn er fest schlief würde er sie nicht hören, wenn er nur döste sollten ihre Worte auch in seine Bewusstsein gelangen können und ihn wach machen.

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