Domus Aeliana - Atrium

  • Quarto musste schmunzeln.
    “Ich hätte dich wohl früher einweihen müssen. Ein Versäumnis, ich entschuldige mich.


    Ja, ich habe mich in Mogontiacum verlobt und in absehbarer Zeit wird dieses Haus auch eine Hausherrin beherbergen. Ich werde die Senatorin Adria Germanica ehelichen aber ein genauer Termin steht noch nicht fest.
    Ihr Adoptivvater soll dann dabei sein und die Hochzeit soll in Rom stattfinden. Doch leider wird er momentan von den Germanen gehindert, nach Italia zu reisen. Ich hoffe, dass sie ihn nicht mehr lange belästigen.“

  • Antonius klatschte die Hände zusammen.


    "Hah! Dann ist es also doch war!"


    Er stand auf und reichte Quarto die Hand.


    "Was für wundervolle Neuigkeiten. Ich gratuliere dir auf das Herzlichste! Dann wollen wir hoffen und beten, daß sich die Lage in Germanien bald entspannt."

  • “Ja, die Lage scheint wirklich sehr bedrohlich zu sein.“
    Er wurde wieder ernst, sehr ernst.
    “Mein Bruder… Aelius Validus… er ist… oder wahr… Duumvir… in Germania Inferior und er ist… verschwunden. Ich mache mir große Sorgen.“

  • “Nein, gar keine. Die örtlichen Behörden wissen genau so wenig wie ich, was mit ihm passiert ist. Der Comes des Bezirks ist er seit kurzem im Amt, doch er hat mir kaum Hoffnungen gemacht. Ich muss wohl mit dem Schlimmsten rechnen.“

  • “Ja, -err.“
    Der Ägypter eilte davon und bald versammelten sich alle Bediensteten des Hauses im Atrium.
    Sie waren auf die neue Herrin gespannt. Würde sie launisch, streng und penibel sein?

  • “Ihr wisst…“, begann Quarto: “…das dieses Haus ab heute eine neue Herrin hat. Es ist mein Eheweib, die aus vornehmem Hause stammende Aelia Adria. Ich erwarte, dass sie keinen Grund zur Klage über euch haben wird, dass ihr folgsam seid und ihr ein wohliges Heim bereitet.“

  • Noch immer versuchte Adria ihre Muskeln mit Schulterrollen und anderen komisch aussehenden Bewegungen zu lockern und folgte dabei den Geräuschen zum Atrium.
    "Guten Morgen euch allen!
    Guten Morgen, mein Ehemann!"

  • “Guten Morgen, oh bezauberndste aller Frauen Roms.“
    Er enthielt sich eines Kusses, obwohl ihm spontan danach war. Aber angesichts der Versammelten Sklaven wäre das mehr als unangebracht gewesen.
    “Ich habe ihnen gerade klar gemacht, welches Glück sie haben dir künftig als Herrin dienen zu dürfen und welche Heimsuchungen sie erwartet, sollten sie es an der nötigen Unterwürfigkeit fehlen lassen.“

  • "Wunderbar."
    Quarto hatte heute eindeutig einen guten Tag und sie wollte ihm seine Ansprache an die Sklaven nicht verderben und machte keine Anstalten, ihnen die Furcht vor so einer "Heimsuchung" zu nehmen.
    "In den nächsten Tagen wird auch meine eigene Sklavin zu uns stoßen. Ich erwarte von euch, dass ihr sie gut in eure Mitte aufnehmt. "


    Sie drehte sich zu ihrem Mann und setzte gleich ein viel freundlicheres Gesicht auf.
    "Wie war deine Nacht? Erholt von den Strapazen der Hochzeitsnacht?"

  • “So, und jetzt hophop wieder an die Arbeit.“, befahl er der versammelten Sklavenschaft, bevor er das vertrauliche Gespräch mit seiner Gattin aufnahm.
    “Hervorragend geht es mir.“, sage er freudestrahlend und den leichten, dumpfen Druck im Kopf ignorierend.

  • Nakhti machte sich daran das Impluvium zu reinigen. Zumindest tat er sehr geschäftig. Das wirkte auch sehr glaubwürdig, denn die Fähigkeit, im höchsten Maße beschäftigt auszusehen, besaßen alle Sklaven, selbst die dümmsten.
    Aber aus den Augenwinkeln beäugte er neugierig die elegante Frau seines Herrn.

  • "Das sieht man dir auch an. Die Ehe scheint dir gut zu tun.
    Ich hoffe es bleibt auch so."

    Sie drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund und es ging ihr gleich besser.
    "Ich werde zumindest mein möglichstes dafür tun."

  • Ein paar Tage seit der Hochzeit waren vergangen und Adria schon ein wenig als Hausherrin eingelebt, hatte jedoch gerade andere Sorgen als diesen noch immer ein wenig suspekten dunkelhäutigen Sklaven und suchte das Gespräch mit Quarto.


    "Mein Liebster, ich muss dich um etwas bitten.
    Du weißt mein Vater, Sedulus, ist gestorben. Die Familie stammt aus Germanien und entsprechend fehlt es uns, also ihnen, noch an einer eigenen Bestattungsstelle. Würdest du ihm die Ehre geben, im Grab deiner Gens bestattet zu werden?"

  • Quarto hörte sich die Worte seiner Gattin an und musste dann nicht lange überlegen:
    “Was heißt hier Ehre für ihn? Es wäre eine Ehre für unsere Familie!
    Natürlich kann er auf dem Totenacker der Aelia begraben werden. Die Grabstätte liegt an der Via Appia. Natürlich kann seine Inschrift nicht mit auf dem Grabmal der Familie stehen, aber für ein eigenes Monument wäre sicherlich noch Platz.“

  • "Ich kenne die Grabstätte schon.
    Und ich danke dir. Wieder eine Sorge weniger.
    Die Bestattung wird in zwei Tagen sein. Ich hoffe es geht alles gut ..."
    und im Gedanken versunken ging sie wieder.

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