• Die Schritte wurden leichter, schon seit dem ersten Anblick der prächtigen Villa. Man sah ihr das Alter und die Würde der Familie an die es bewohnt.


    Er kannte diesen Anblick, noch aus früheren Tagen als Junge, bevor er auszog. Auszog auf der Suche nach Wissen, Abenteuer und räumlicher Weite. Nun war er wieder da. Bereit sich seiner Familie unterzuordnen, zu tun was zu tun sein wird.


    Er trat an die Türe und klopfte. Es öffnete einer der Sklaven, ein neuer Vitulus unbekannter, und rief fragend:" Was ist euer Begehr". Er rief ihm zu:" Ich bin Gaius Claudius Vitulus und möchte zum Pater vorgelassen werden". Eilligst bemühte sich der Sklave ihn hereinzubitten und vorzuführen.


    Am Arbeitszimmer angekommen begrüßte er freudig seinen Pater Marcellus Claudius Macrinius. Auch er wurde begrüßt und seine Aufgabe zu Ehren des römischen Volkes und seiner Gentes wurde ihm erteilt. In die Legio I Traianana Pia Fidelis sollte er sich begeben und auch den Imperator sprechen. Er sah ernst zurück und sagte:" Jawohl Pater, ich werde dies befolgen und meinen Dienst für Rom leisten."


    Er wandte sich ab und wurde vom Diener zu seinem Diener geführt. Erst würde er sich ausruhen und in der Casa bleiben. Viel hatt er noch zu erzählen was er unterwegs getroffen wie getan hat.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Entspannt lag er auf seiner Ruhestätte in seinen Privatgemächern der Villa Claudia, so entspannt wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Das Essen in der Villa war gut, noch besser als er es in Erinnerung hatte. Diese luckulischen Freuden hätten jedwede Reise rechtfertigen können. Ihn durchflossen die Erinnerungen, an viele karge Tage, an denen ein mürber Teig zum Frühstück noch ein guter war. An denen er für solch ein Essen, wie er es hier genossen hat, gemordet hätte.


    Dies musste niedergeschrieben werden, wenn er nicht zulassen wollte, dass es durch den trügerischen Verstand verfälscht, gestrichen und schließlich gänzlich vergessen würde. So weit wird er es nicht kommen lassen, er verstand sich nicht umsonst in der Kunst des Schreibens, worauf er fast ebenso stolz war wie auf seinen Stand.


    Er ließ einen der Sklaven Papyrus und eine Feder herbeiholen. Dann legte er sich bequemer dahin, das Papyrus in eine optimalere Lage bringend. Und schrieb:


    "
    Ich war Stolz, doch ich wusste nicht worauf. Ich war wagemutig, doch ich wusste nicht wozu. Ich wollte erkunden, doch ich wusste nicht wo. In Rom kann es nicht sein was ich suche. Diese undefinierbare Liebe zur Ferne, eingeschlossen in einem gläsernen Kasten, der sich bei einer falschen Bewegung doch bewegt und ein klares, helles Geräusch von sich gibt und mich daran erinnert, dass er da ist. Gerade in solch einer Stimmung war ich, als...
    "

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()


  • Ich war Stolz, doch ich wusste nicht worauf. Ich war wagemutig, doch ich wusste nicht wozu. Ich wollte erkunden, doch ich wusste nicht wo. In Rom kann es nicht sein was ich suche. Diese undefinierbare Liebe zur Ferne, eingeschlossen in einem gläsernen Kasten, der sich bei einer falschen Bewegung doch bewegt und ein klares, helles Geräusch von sich gibt und mich daran erinnert, dass er da ist. Gerade in solch einer Stimmung war ich, als mein Freund Marcellus Okcitan Genius von einem Haussklaven hineingeführt wurde. Er trat in mein Zimmer, das in der prächtigen alten Villa, welche schon seit ungezählter Zeit der Gens Claudia ein Zuhause bot, lag. Er musterte mich, der ich noch trotz der schon weit oben stehenden Sonne noch meine Glieder entspannte, und fragte: „Du liegst selbst zu solch fortgeschrittener Zeit noch auf deiner Ruhestätte?“
    Vitulus: „Ich war noch ein wenig in Gedanken versunken. Was führt dich in unser Heim?“ Genius: „Nun, ich wollte vor allem um dein Wohlbefinden schauen, außerdem wollte ich dich zu einem Fest zu Ehren des Bacchus in unser Casa einladen, es fände in drei Tagen statt.“ Ich richtete mich in meinem Lager auf und antwortete erfreut: „Ich komme natürlich sehr gerne, diese kurzweiligen Gesellschaften sind genau was ich brauche.“ Genius blickte mich lächelnd an und sagte: „Sehr gut, die wird nämlich die letzte Gelegenheit dass wir uns für längere Zeit sehen…“ Ich blickte ihn verwundert an, doch er fuhr fort: „Ich werde nämlich im Auftrag meines Vaters den Ausbau unserer Landgüter in Illyrien beaufsichtigen.“ Illyrien, durchzuckte es mich. Dieses ist schroffe Klippen, Inseln, hohe Berge und auch weite Ebenen, doch vor allem ist es ein fremdes Land, fremder als alles das ich in Rom finden konnte. Ich erwiderte, sichtlich beeindruckt: „Illyrien? Und deine Familie lässt dich solch ein Unterfangen in deinem Alter bereits erledigen, derart weit von Rom?“ „Nun,“ erwiederte er „so alleine werde ich nicht sein, mein Onkel Lucius Okcitan wird mich in Delminium erwarten, allerdings möchte mein Vater, dass ich mich mit unseren Geschäften vertraut mache und ihm zur Hand gehen soll.“ Wir tranken noch gemeinsam einen süßen Wein, den wir uns noch etwas versüßten, bis er aufbrach und ich ihm alles Gute wünschte. Seine Reise jedoch ging mir nicht aus dem Kopf...

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!