Officium Magistratus - Arbeitszimmer des Magistraten

  • Eine Iunierin also - keine wirklich übermäßig einflussreiche Familie, wenn man von Iunia Attica absah, aber sicher auch keine schlechte Herkunft, was für die junge Frau vor ihr sprach.
    "Möchtest Du vielleicht etwas trinken, Iunia Maecia? Einen Becher Wasser? Bei der derzeitigen Hitze kann man gar nicht genug trinken, manchmal glaube ich, die Sonne wollte uns austrocknen," plauderte sie lächelnd und betrachtete die junge Frau vor ihr.


    "Nun, bevor ich Dir sagen kann, ob ich Dich einstelle, würde ich gern ein bisschen mehr über Dich erfahren. Es ist nicht sehr üblich, dass eine Frau den Weg in die Verwaltung sucht, und der Grund dafür würde mich erfahren - ebenso, was Du bereits gelernt hast und was Du glaubst, der Curia hier an Können und Wissen beisteuern zu können."

  • Nein, für mich nichts zu trinken, ich danke dir.
    Nun, ich würde mich geehrt fühlen dem Kaiser in dieser Form zu dienen und auch meine Schwester schlug diesen Weg ein. Natürlich könnte ich nur als Scriba beginnen, denn da ich noch sehr jung bin, habe ich leider noch keine Qualifizierungen vorzuweisen.
    Derzeit bin ich nur bei verschiedenen Kusen angemeldet. Lesen und schreiben kann ich natürlich und ich möchte behaupten, dass ich ein gewisses Organisationstalent habe, was meine Schwester Iunia Attica, die in der kaiserlichen Finanzverwaltung beschäftigt ist, jederzeit bestätigen wird.
    Ebenso bin ich sehr zuverlässig, aber wie ich schon sagte, hatte ich bis jetzt leider keine Möglichkeit das alles in einer Stellung unter Beweis zu stellen, denn erst jetzt bin ich in dem Alter in das Berufsleben einzusteigen.


    Hoffnungsvoll sah ich ihn an, sicherlich nicht sehr überzeugend....


    Doch ich denke, gerade weil ich noch so jung und unverbraucht bin, könnte ich der Curia von großem Nutzen sein, ich bin sehr motiviert.

  • Das klang alles vielversprechend und sie passte auch recht gut in das Arbeitsmodell, das sie sich für die Curia Ostiae in Zukunft vorstellte - zwei Magistrate, zwei Scribae, und einen Duumvir. Ein junges, frisches Gesicht zu haben konnte nicht schaden, und wenn sie tatsächlich das Organisationstalent Iunia Atticas besaß, wäre sie eindeutig ein Gewinn. Die Iulierin schien einige Momente in Gedanken versunken, bevor sie leicht nickte.
    "Und wie stellst Du Dir Deinen weiteren Lebensweg vor? Als Scriba zu beginnen ist eine Sache, aber du hast sicherlich auch ein Ziel vor Augen - sei es die Hochzeit, die Mutterschaft, ein wichtiger Verwaltungsposten .. was auch immer. Was wünscht Du Dir für Deine Zukunft, Iunia Maecia?"

  • Ich musste einen Moment nachdenken. Was wünschte ich mir für die Zukunft?


    An eine Heirat oder Mutterschaft denke ich im Moment noch nicht dafür fühle ich mich noch zu jung. Erst einmal möchte ich finanziell unabhängig sein, unabhängig von meiner Familie und auch nicht abhängig von einem Mann.
    Beim Scribia soll es also nicht bleiben und ich hoffe dass eines Tages ein recht hoher Posten der ehrlich Lohn von guter Arbeit sein wird.
    Meine Schwester ist für mich eine Art Vorbild.

  • "Ein gewisser Ehrgeiz kann Dir in der Verwaltung auch nicht schaden," sagte die Iulierin und nickte sachte. Dass sie in ihrer Schwester ein Vorbild sah, hielt sie für eine gute Sache, immerhin hatte es Iunia Attica sehr weit gebracht und nahm bei Hofe eine besondere Vertrauensstellung ein, ihr nachzueifern war also keine schlechte Idee.


    "Nun, ich erwarte von meinen Mitarbeitern jederzeit eine vollkommene Offenheit und Loyalität zur Stadt. Es werden sicher einige Männer versuchen, auf Dir dafür herum zu trampeln, dass Du es als Frau wagst, Deinen Weg abseits der Ehe zu finden, und Du sollst wissen, dass ich Dir in solchen Dingen jederzeit beistehen werde. Ich bin der festen Ansicht, dass die Bekleidung eines Amtes vom Können und Einsatz eines Menschen abhängen sollte, nicht vom Geschlecht."

  • Sie gefiel mir, sie hatte die selbe Einstellung wie ich.
    Langsam taute ich etwas auf und traute mich einige Fragen zu stellen.


    Wie wird die Stelle denn bezahlt und was genau wären meine Aufgaben, was würde mich erwarten?
    fragte ich neugierig.

  • "Je nach Zuschuss-Ausschüttung der Regio Italia kannst Du ein Gehalt von bis zu vierzig Sesterzen erwarten, sobald ich den neuen Schlüssel habe, kann ich es Dir genau sagen," erwiederte sie freundlich und lächelte dann offen.
    "Nun, Deine Hauptarbeit wäre die Bearbeitung des Aktenmaterials, welches Dir von den Magistraten zugewiesen wird. Ebenso nimmst Du eingehende Briefe entgegen und leitest sie an die Personen weiter, für die sie bestimmt sind, ansonsten sind Deine Aufgaben variabel und hängen von den Dingen ab, die aktuell erledigt werden müssen."


    Sim-Off:

    Du hast da die Signatur eines Aquarius - wenn sich Dein Charakter bereits eine Arbeit gesucht hat, kannst Du hier leider nicht Scriba werden, ich würde Dich bitten, das abzuklären. Jeder Job, der eine eigene Signatur besitzt, gilt als 'Vollzeitstelle', Du solltest Dich also entscheiden, was Du tun möchtest :)

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Sie war überrascht, den Comes Italia so bald wiederzusehen, aber diese Überraschung überspielte sie schnell und gekonnt, indem sie sich erhob und seinen Worten lauschte.
    "Sei mir gegrüßt und willkomen, Aelius Callidus," erwiederte sie, wenngleich die Besorgnis nicht aus ihrer Miene weichen wollte. Auch sie hatte den unklaren Ausgang der Wahl mit einiger Besorgnis aufgenommen und sich überlegt, wie sie darauf reagieren sollte, aber dass er nun erschienen war, machte es um einiges leichter. "Artorius Corvinus ist im Haus, ich werde ihn holen lassen, wenn Du es möchtest, allerdings weiss ich noch nicht, wie ich Octavius Dio erreichen soll, ausser vielleicht am Haus der gens Octavia hier in Ostia. Ist denn die Anwesenheit von beiden notwendig?"


    Callidus schaute sich beiläufig im officium um, dann wanderte sein Blick jedoch zu dem Mann, der ihn begleitete.


    > Es reicht, wenn einer der beiden anwesend ist. Die Götter werden ja oder nein sagen. So lass einen zur porta Romana kommen und wir werden sehen, ob er aufbrechen oder in Ostia bleiben soll. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Gut, dann werde ich Corvinus bitten, uns zu begleiten," sagte sie und erhob sich sogleich. "Wartest Du eben? Er ist sicher im Augenblick bei der Arbeit. Wenn Du möchtest, kannst Du Dir gern etwas zu trinken nehmen, in diesen Wochen ist die Hitze hier wirklich mörderisch."

  • Nur wenig später kehrte sie mit Artorius Corvinus gemeinsam in ihr Officium zurück, wo sie dem Comes sachte zunickte. "Wir wären dann soweit für .. das Vorhaben," sagte sie und atmete tief ein. Ein solches Unterfangen, um den Willen der Götter zu erkunden, erfüllte sie mit einem vagen Unbehagen.

  • Sim-Off:

    Ja, es ist ein bischen anders gelaufen, als ich mir das dachte. Ich werde das noch klären.


    Na, das klang doch recht vielversprechend.


    Und wie groß sind die Aufstiegschancen?

  • Bedächtig folgte Corvinus seiner Duumvir und trat hinter ihr hervor, Callidus sachte zunickend. "Salve Comes. Ich bin Decimus Artorius Corvinus", sprach er, um zumindest ein wenig die Höflichkeit zu wahren, dann streckte er ihm die Hand aus. "Was für ein Vorhaben?"

  • "Nun, da ansonsten die Curia voll besetzt ist, wirst Du für einen höheren Posten als den eines Scriba gegen die aktuellen Amtsträger kandidieren müssen und die Bürger zuvor also mit Deiner Arbeit davon überzeugt haben, dass Du die richtige Wahl bist - automatische Beförderungen wird es hier nicht mehr geben," meinte sie lächelnd, aber auch gelassen. Sie wollte dieser jungen Frau schließlich keine Illusionen machen, die ihr Flausen in den Kopf setzen würden.


    Sim-Off:

    bevor das nicht geklärt ist, kann ich Dich nicht einstellen, das verstehst Du hoffentlich ;)

  • Gut, vielen Dank für deine Auskünfte.
    Ich werde mir das ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen und mich dann bei dir melden.


    nickte ich und stand auf.


    Vale.


    Sim-Off:

    ja, natürlich verstehe ich das. Tut mir auch sehr leid, dass es jetzt so gekommen ist. Wie gesagt, ich sag dir dann Bescheid.

  • Freundlich nickte sie ihr zu und betrachtete die junge Frau ein weiteres Mal eingehend. "Natürlich ... ich hoffe, Du hast noch einen schönen Tag, Iunia Maecia! Vale!" Als sie die Tür hinter sich schloss, blickte ihr die Magistrata sinnierend nach und atmete dann leise ein. Eine weitere Frau in der Verwaltung konnte wirklich nicht schaden, aber ob sie sich nun wirklich darauf einlassen würde ... man würde es sehen.

  • Aus einem Gespräch mit dem Mann drehte sich der Comes um und wandte sich dem Artorier zu.


    > Salve, Artorius Corvinus! Wie du schon richtig sagtest, ich bin Marcus Aelius Callidus, Comes der regio Italia. Ich erfuhr von dem Ergebnis der Wahl in Ostia. Dies ist Quintus Terentius Macrinus, ein Augur des Kollegiums in Rom. Offenbar schienen die Menschen nicht einig, oder die Götter wollten gar selsbt entscheiden. Nun, dies wird ihnen jetzt zugestanden, denn ihren Wunsch nicht zu befolgen wäre ein großer Fehler. Wir werden nun zur porta Romana aufbrechen, um dort zu erfahren, ob dein Weg in die Kurie Roms den Segen der Götter erfährt. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Langsam räumte sie ihre Sachen zusammen, es war nun das zweite Mal, dass sie ihr Officium räumte und in ein anderes umziehen würde - diesmal das des Duumvirs. Was war doch in den wenigen Wochen alles passiert - noch immer war sie erstaunt darüber, dass alles plötzlich eine solche Eigensdynamik gewonnen hatte. Aber so musste es wohl auch sein. Lieber viel zu tun haben als nichts, dachte sie lächelnd und nahm die Grünpflanze hoch, um auch sie in ihrer Umzugskiste zu verstauen, die einem der Sklaven der Curia anvertraut wurde. Ein letztes Mal blickte sie sich wehmütig um - wer würde dieses Officium erhalten, Corvinus oder Dio? Aber das würden die Männer unter sich ausmachen müssen, ihr Platz war nun an anderer Stelle. Leise schloss sie die Tür ihres ehemaligen Officiums hinter sich und als sie ging, hatte dieser Klang etwas endgültiges.

  • ~* Officium des Magistratus Decimus Artorius Corvinus *~


    Dies ist das Officium des Magistratus Ostiae
    Decimus Artorius Corvinus. Hier empfängt er
    Besucher und arbeitet an allen Schriftstücken,
    die im täglichen Gebrauch anfallen. Besucher
    mögen sich bei einem Scriba anmelden.

  • ~* Officium des Magistratus Titus Octavius Dio *~


    Dies ist das Officium des Magistratus Ostiae
    Titus Octavius. Hier empfängt er seine
    Besucher und arbeitet an allen Akten,
    die im täglichen Gebrauch anfallen. Besucher
    mögen sich bei einem Scriba anmelden.

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