Legatus Augusti pro Praetore

  • 'Hm, Aventurinus ist ein guter Mann. Nett, kompetent und dennoch...'


    "Es ist sehr entgegenkommend, mir das Ausweichangebot zu machen, aber leider nützt es mir wenig. Mein Anliegen bedarf der persönlichen Bewilligung des Legatus Augusti pro Praetore. Zumindest lege ich darauf Wert." ;)


    Ich überlegte kurz, hatte aber kaum eine Möglichkeit.


    "Gut, ich komme in ein paar Tagen erneut wieder."


    Mit einer leichten Neigung des Kopfes verabschiedete ich mich und verließ die Regia.



    Sim-Off:

    Ich habe das gewusst. Du hättest mich ruhig stehen lassen können. ;) Trotzdem nett. Danke.

  • Etliche Tage später - ich hatte gehört, dass der Legatus Augusti pro Praetore wieder in Italia weilte - ging ich erneut zur Regia.


    "Salve, habe ich heute Glück und treffe Secundus Flavius Felix an?"




    Sim-Off:

    Bitte lasst mich hier einfach stehen bis Felix Zeit hat. ;)

  • Ein Scriba beäugte die Dame kritisch. Sie schien es ja sehr eilig zu haben mit dem Legatus Augusti zu sprechen. Das war sicher keine Beamte. :)


    "Ja, du hast Glück. Er ist im Officium ..."


    deutete auf die Tür hinter sich


    "... und hat glaub ich gerade etwas Zeit für eine kleine Audienz."


    Der Scriba klopfte an die Tür, wartete auf zustimmendes Grunzen von drinnen, und ließ Deandra eintreten.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Erfreut hörte ich die positive Nachricht des Scriba. Aus dem Zimmer selbst drang ein verschlafen anmutendes Grunzen.


    ‚Hm’, dachte ich. ‚Der Statthalter wird sicher recht schnell hellwach werden, wenn er sieht, wer kommt.’ :) Schnell genug, um nicht mit einem Beamten verwechselt zu werden ;), aber langsam genug, dass keinem der Anwesenden erneut ein Griffel entglitt :D, betrat ich den Raum.


    „Salve, Secundus Flavius Felix! Es ist lange her, seit wir uns zuletzt sprachen.“


    Ich ging auf den Statthalter zu und musste schmunzeln.

  • Ich schaute erschrocken auf. Wer war das? Sie kam mir irgendwie bekannt vor...


    "Ah, die Deandra. Sei gegrüßt, Aurelierin! Du hast dich verändert!"


    Was sie wohl wollte? Am besten direkt fragen...


    "Was führt dich aus deinem freiwilligen Exil von sämtlicher Politik zu mir?"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Das Zusammentreffen mit Felix, so nannte ich ihn insgeheim, erinnerte mich immer an die spannungsgeladene Atmosphäre wenn Iupiter zürnte. Trotz Gottesfürchtigkeit liebte ich solche wie andere aufregende Momente. Nur nicht den Einschlag, auf den konnte ich getrost verzichten. Das Knistern jedoch … Ich wiegte den Kopf und musste erneut schmunzeln.


    Die Luft zwischen uns schien immer zu vibrieren. Es war eine Mischung aus sprengstoffgeladener Atmosphäre und Humor, der allerdings etwas schärfer gewürzt war.


    „Nun, an meinem Aussehen hat sich bis auf die Frisur wenig geändert. Selbst der Ohrschmuck ist noch derselbe. Schon möglich, dass ich den Kopf erhobener als noch vor Monaten trage, aber das kann auch täuschen.
    Mein freiwilliges Exil …“
    :D


    Suchend sah ich mich nach einer Sitzmöglichkeit um.


    „… Wie du weißt, komme ich nie mit Lappalien und so habe ich auch heute gewichtige Dinge, die deiner Entscheidung harren, mitgebracht. Müßiggang liegt mir nicht, ich bin auch ohne politisches Amt überaus tätig.“

  • Für einen Augenblick verengten sich meine Augen zu Schlitzen. LAPPalien? Es konnte auch ein Versehen gewesen sein, doch von nun an war ich auf der Hut.


    Ich deutete auf den extra niedrigen, extra harten Schemel für unbequeme Gäste. :)
    Ob sie so schneller zur Sache kommen würde?


    "Dann bin ich aber gespannt welche gewichtigen Entscheidungen meinerseits deine Hausfrauentätigkeit erleichternkönnen..."


    :D

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • ... und prompt kam der Einschlag.


    Für etliche Momente kämpfte ich gegen den Wunsch an, dieses Officium sofort wieder zu verlassen. Seine Reaktionen waren mir wie immer schleierhaft und ganz offensichtlich würde auch dieser Kontakt für mich wenig erfreulich enden.
    Dabei hätte ich meine Pläne gänzlich ohne seine Zustimmung durchführen können, hatte mit meinem Besuch nur den Versuch unternehmen wollen, im Interesse meiner Mitstreiter neuen Kontakt aufzubauen, ihn in das Vorhaben mit einzubeziehen und ja, auch um sein Wohlwollen zu bitten.


    Tapfer unterdrückte ich die Tränen, lehnte zunächst mit einer Geste den unbequemen Schemel ab und … schwankte noch immer zwischen Bleiben und es kurz machen oder sofort Gehen. Nach ebenso zähen wie stummen Augenblicken entschied ich mich für Letzteres, denn es gab hier nichts für mich zu gewinnen. Nur zu verlieren und zwar meine Würde und meine Fassung.


    „Es war ein Fehler zu glauben, ich könnte die Menschen aus Mantua denen von Rom durch Zusammenarbeit annähern. Ich danke dir für die bereits geopferte Zeit.“


    Mit einer leichten Neigung des Kopfes wandte ich mich zum Gehen.

  • Ich sah Deandra mit offenem Mund an. Ich wusste, dass mir ihre Reaktionen immer schon schleierhaft waren, und doch schaffte sie es jedes Mal mich zu überraschen.


    Sim-Off:

    Das passt auch RL. Ich dachte du willst dass ich ein bisschen provoziere? :)
    Felix' letzte Äußerung war jedenfalls keine Absage, er weiß genausowenig wie ich was du von ihm willst.


    "Äh, hallo, Deandra? Sag mir doch erst was ich für dich tun kann!?"


    Extra von Mantua anreisen, in meiner Abwesenheit nach mir fragen, dann nochmal herkommen und ohne einen Grund zu sagen wieder verschwinden wollen - wär doch schade um die Zeit.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Sim-Off:

    Nicht die wörtliche Rede war der Einschlag. Über diesen Satz könnte ich schmunzeln, wenn nicht die restliche Verpackung wäre. Mit Spott und Kälte kann ich umgehen, nicht so mit untergeschobener Biestigkeit, denn so bin ich nicht. Vor allem aber mit Erniedrigung komme ich nicht klar. Wir sind beide sehr stolz. Das wissen wir doch voneinander. ;)


    Ich verhielt meinen Schritt. Selten war ich unschlüssig, zumeist wusste ich genau, was ich wollte. Hier jedoch schwankte ich. Die Erinnerung an Ostia kam in mir hoch. Wie schnell konnte mein verletzter Stolz eine Situation vollkommen zum Eskalieren bringen. Andererseits sah ich das Entgegenkommen von Felix. Eine schwierige Situation, die Unterhaltung würde wieder ein Drahtseilakt werden. Langsam drehte ich mich wieder um.


    Mein Vorhaben, die Zusammenarbeit zu verbessern, legte ich jedoch zu den Akten. Es würde nicht klappen, das zeigte dieser Moment. Dann also nur das Hauptanliegen ansprechen, vielleicht sollte ich die Chance nutzen.


    „Die Ansiedlung von konservativ eingestellten Bürgern in Mantua geht auf eine Initiative von mir zurück. Du erinnerst dich? Ich plane ein weiteres Projekt dieser Art, was ich vorhatte, mit dir zu besprechen.“

  • Sim-Off:

    ??? LAPPalien?
    Ich glaube nicht dass du das in böser Absicht geschrieben hast. Sonst hätte dich Felix längst rausgeworfen. :)


    "Ich erinnere mich, und ich sehe dass Mantua floriert. Ich bin also gespannt was als nächstes kommt!"


    Freundlich lächelnd hoffte ich, dass sie sich doch wieder hinsetzte. Neben dem unangenehmen Hocker stand sein etwas bequemerer Kamerad, zwar immer noch etwas niedrig, aber schön weich und mit Lehne. Ich schielte drauf, vielleicht verstand sie den Wink.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Sim-Off:

    Unschuldiger als ich kann man gar nicht sein, als ich den Begriff verwendet habe.
    Diese Wortspielerei – darauf muss man erst mal kommen. Man hätte was Witziges daraus machen können, wäre da nur nicht immer Felix’ Misstrauen. ;)


    Ich verstand den Wink. Meine angekratzte Würde konnte ich durch die angebotene weiche Sitzgelegenheit in den Hintergrund schieben. Sicher wäre ich an anderer Stelle dennoch aufrecht stehen geblieben. Doch einerseits wollte ich nicht bockig sein und anderseits war mir durchaus bewusst, dass der Senator Felix um einiges machtvoller als ich war. Also gönnte ich ihm den erhöhten Platz und nahm den niedrigeren an. So waren nun einmal die Verhältnisse.


    Bevor ich begann, atmete ich einmal tief durch und versuchte mich ebenfalls in einem zaghaften Lächeln.


    „Ja, Mantua ist eine stetig wachsende Stadt, sie zieht Neubürger an. Ich sehe das Bedürfnis, nach den alten Traditionen zu leben, bei mehr Bürgern als zunächst angenommen. Mantua ist ein Ort des friedlichen Miteinanders geworden. Hier fühlen sich diejenigen wohl, denen unsere entheiligte Zeit sehr zu schaffen macht, denn hier finden sie den Bezug zu unseren Ahnen.


    Nun ist es nicht so, dass Mantua aus allen Nähten platzt – ganz und gar nicht, dennoch halte ich die Zeit für gekommen, nach Mantua nun auch die ebenfalls brach liegende Stadt Misenum mit Religionsanhängern zu füllen. Wir haben bereits überlegt, wer von unseren Mitstreitern nach Misenum zieht. Wir hätten uns dort ansiedeln, einen Kandidaten zur Stadtverwaltung aufstellen und ungefragt die Geschicke der Stadt lenken können. Das jedoch wollte ich nicht. Wie bereits bei Mantua, möchte ich im Einvernehmen mit dir handeln. Mir würde persönlich viel an deinem Wohlwollen für dieses Projekt liegen.“

  • "Hmmm, nicht uninteressant. Doch ich möchte auch die Meinung des Comes zu diesem Thema hören, bevor ich irgendetwas sage."


    Ich schickte einen Diener, der das ganze Gespräch gehört hatte, ihn zu holen und ihm vom bisherigen Verlauf zu berichten.


    "Möchtest du was in der Zwischenzeit? Orangensaft? :)"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Bei diesem Angebot war der Schreck von vorhin schnell vergessen. Ich konnte nicht anders, aus dem zaghaften wurde ein großes Lächeln.


    "Ich finde es erstaunlich, dass du dir über ein halbes Jahr hinweg meine Trinkgewohnheiten gemerkt hast. :) Sehr gerne würde ich einen frisch gepressten Saft nehmen. Danke!"


    Während wir auf Aventurinus warteten, fragte ich mich, ob er im Grunde doch netter war, als es auf mich oberflächlich immer den Eindruck machte. Naja, ich seufzte kurz. Das würde wohl kaum herauszufinden sein. Hauptsache ich würde zukünftige Treffen halbwegs unbeschadet überstehen.


    Jetzt freute ich mich erst einmal darauf, Aventurinus wiederzusehen. Ich hatte ihn in guter Erinnerung behalten.

  • Aventurinus war durch den Bediensteten, der ihn benachrichtigt hatte, kurz über den Inhalt des Gespräches informiert worden. Allerdings waren diese Informationen wohl unvollständig, da Sklaven immer etwas vergessen, mutmaßte Aventurinus.


    "Salve, mein Legatus." begrüßte er zunächst den Statthalter, bevor er sich dessen Besucherin zuwandte.


    "Salve, Deandra. Du bist noch schöner geworden."

  • "Och, keine Ursache. :)"


    Ein weiterer Diener hatte nur auf Deandras Antwort gewartet, er verschwand und betrat zugleich mit dem Comes wieder den Raum. Mit drei Bechern, einer kleinen Amphore Wein für den Legatus Augusti und einer großen Amphore Orangensaft für Deandra und Aventurinus.


    In der Zwischenzeit hatte ich die Schriftrolle mit Notizen, die mein Scriba damals in Ostia über Deandra angefertigt hatte, wieder unauffällig im Akten-Chaos auf meinem Schreibtisch verschwinden lassen.:)


    "Sei gegrüßt, Aventurinus!


    Der Sklave hat dich aufgeklärt worums geht, hoffe ich?"


    Ich hatte keine Lust das Ganze zu wiederholen :)

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Im Beisein von Deandra würde es diesmal für ihn nur O-Saft geben, konstatierte Aventurinus. Egal, er hatte sich vor Verlassen seines Officiums noch ausgiebig mit einem köstlichen Tropfen Wein gestärkt, während ihm der von Felix geschickte Sklave kurz über den Inhalt und Ablauf der bisherigen Besprechung zwischen dem Statthalter und dessen Besucherin berichtet hatte.


    "Ich befürchte, der Sklave hat mir die Hälfte vergessen zu berichten." antowrtete Aventurinus dem Statthalter.


    "Zum Glück gibt es ja Gesprächsprotokolle..." fügte er hinzu und überflog rasch einige ihm von einem Scriba gereichten Blätter.


    "Gut, jetzt bin ich im Bilde."

  • "Salve, Aventurinus! Und du bist charmant wie eh und je.“


    Während ich sehr gespannt auf die weiteren Äußerungen wartete, nahm ich einen Schluck des köstlichen Saftes.


    "Hmmm, vortrefflich. Das nenne ich einen guten Tropfen. Deine Quellen sind hervorragend, Legatus! “


    Ich stellte meinen Becher ab und schaute interessiert von einem zum anderen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!