„Sicher, so ganz Unrecht hast du damit nicht… Freundschaft kann man anbieten“, sagte ich nachdenklich.
Mir war klar, mein Problem in dieser Sache lag nicht allein im Standesunterschied. Mit Aelia und Lucia pflegte ich auch eine beginnende Freundschaft. Ich merkte, das Gespräch zwischen Glaucia und mir wurde schwierig.
Ich atmete tief durch und sagte dann einfach, was ich dachte:
„Nenn mich unselbständig oder auch hartherzig dir gegenüber, aber es gibt da noch einen Grund, weswegen ich Hemmungen habe, ein solches Versprechen einzugehen. Wenn ich mir überlege, dass Sophus eine Freundschaft mit einer Frau eingehen würde, mit der ich mich bereits bis aufs Messer gestritten habe und die ich womöglich verabscheue - und mir fällt da auf Anhieb sogar jemand ein - dann würde mich das sehr verletzen. Verstehe mich bitte! Ich kann unmöglich, solange sich dein Verhältnis zu Sophus nicht geklärt oder verbessert hat, deine Freundschaft annehmen oder sie erwidern.“
Etwas hilflos und doch, in dem Glauben richtig zu handeln, blickte ich Glaucia an.