Ich griff nach ihrem Arm und schüttelte den Kopf.
"Was würde es bringen? Ich kann nicht reiten."
Ich trank langsam, auch wenn es mir schwer viel, da ich großen Durst hatte.
"Es wird so gehen. Ein paar Tage noch und wir sind aus dem Imperium draussen und fast in endgültiger Sicherheit. Ich werde es mit dem Laufen halt nur etwas langsamer angehen lassen. He, ich werde jeden Tag kräftiger," was wohl eher eine Lüge war. "Ich hab es heute nur ein wenig übertrieben, weil ich mir schon zu viel zutraute."
Ich lächelte sie aufmunternd an, zumindest sollte es aufmunternd sein.
"Wir schaffen das schon so und wenn Du mir noch ein klein wenig Zeit gibst, können wir gleich weiter und schaffen heute auch noch ein großes Stück."
Ich sah auf meine Hand runter, die ihren Arm fest hielt und sah sie zum ersten Mal richtig bewusst seit langem und war selber etwas erschrocken, denn man sah die Zeichen der langen Krankheit und des wenigen Essens, was ich in der Zeit zu mir nehmen konnte und der Seekrankheit. Na prima, das würde einige Wochen mästen im Sommer bedeuten, damit ich im Winter nicht so frieren würde, dachte ich halb ironisch so bei mir. Ich wusste, dass ich immer noch nicht gesund war und es wohl auch noch eine ganze Weile dauern würde, aber ich würde es werden, sobald wir da waren, wo ich hingehörte. Und für Antiope würde mir dann was einfallen.
Sie musste das Gefühl bekommen zu Hause zu sein oder ich würde sie zu sich nach Hause bringen.
Auch sie sollte glücklich werden!
Bei all dem hatte ich immer verdrängt, dass vielleicht niemand mehr da war, von meiner Familie. Aber an diese möglichkeit wollte ich nicht denken. Und das wir gefangen genommen würden? Nein, auch daran nicht. Denn wenn man uns jetzt noch schnappen würde, dann könnte ich genauso gut sterben. Es käme auf das selbe hinaus.
Aber all diese Gedanken verdrängte ich, ganz weit hinten in meinen Kopf. Sie waren nur hinderlich. Noch hinderlicher als diese verdammte Schwäche.
Ich sah Antiope an und suchte ihren Blick. Der meinige war fiebrig, aber entschlossen.
"Lass uns weiter gehen. Langsamer als vorhin aber nicht weniger entschlossen das Ziel zu erreichen. Gemeinsam schaffen wir es."
Ich versuchte zu lächeln und irgendwie gelang es mir wohl auch.