Auch auf mein Gesicht schlich sich ein Lächeln. Ich nickte und öffnete den Käfig, griff mit einer Hand hinein und holte den Vogel heraus.
"Lass dich nicht wieder einfangen...", murmelte ich leise und ließ die Taube fliegen.
[Schrein] Minerva
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Er sah ihr einen Moment hinterher und dann die junge Frau an.
Ich denke, aus Dir wird einmal eine gute Sacerdos werden, lächelte er. -
"Ja? Glaubst du?"
Fröhlich strahlte ich mit der Sonne um die Wette. "Danke." -
Ja, das glaube ich.
Irgendwie sah sie süß aus, wie sie so strahlte und er konnte sich ein weiteres Lächeln nicht verkneifen.
Und was wirst Du als Nächstes tun? -
"Als nächstes? Hm..."
Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. "Naja...wahrscheinlich sollte ich mich als Erstes darum kümmern, welcher Gottheit ich denn nun diene." -
Das solltest Du, ja, lächelte er.
Was sagt Dir Dein Herz? Um alles andere, habe ich ja schon gesagt, kann ich mich gerne kümmern. -
Grübelnd starrte ich ins Leere und dachte eine Weile nach.
"Mars...denke ich. Das wollte ich ja ursprünglich und ich glaube Mars liegt mir mehr als Ceres." -
Der Gott der Vegetation und des Krieges. Eine gute Wahl. Gut, wenn Du es wünschst, werde ich mit der Pontifex darüber reden. Sei denn, Du möchtest es alleine tun.
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"Ich will sie nicht unnötig stören...und wenn du sie ohnehin siehst, wäre es sehr nett von dir, wenn du das dann gleich erwähnen könntest.", meinte ich lächelnd.
Mit einem Grinsen fügte ich hinzu: "Ich wäre dir ewig dankbar." -
Es ist nichts, wofür Du mir ewig dankbar sein musst, lächelte er.
Nun, dann werde ich jetzt noch einmal schauen, ob sich die Schlange im Officium etwas aufgelöst hat und werde dann nach Hause zu meiner Frau gehen. Sie sollte nicht zu lange warten. -
"Danke."
"Oh, also, wegen mir musst du nicht noch einen Umweg machen, die Sache, welchem Gott ich nun diene wird auch bis morgen warten können.", schmunzelte ich.
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Er grinste nur und schüttelte den Kopf.
So lange reicht es schon noch.
Dann verabschiedete er sich von ihr und ging zum Officium. -
Ein paar Tage war er den üblichen Dingen nachgegangen, aber nun, nach der letzten Opferung dieses Tages für einen wohlhabenden Bürger Tarracos, schweiften seine Gedanken wieder ab. Wieder zu jener Frau, die er vor nicht all zu langer Zeit weinend auf den Stufen gefunden hatte.
Er hatte sie nicht vergessen und auch ihren Namen nicht und so verabschiedete er sich von den Tempeldienern und ging zu einem bestimmten Ort. -
Das war bereits die vierte Opferung heute und so langsam kriegte er mit dem Popa, der ihm half zu viel. Der gute Mensch war total fahrig und er hatte ihn schon mehrmals darauf hinweisen müssen, dass das so nicht ging. Nun nahm er ihn beiseite und wiess ihn, zwar freundlich aber bestimmt, zurecht.
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Claudia kam zum Minervaschrein und blieb ersteinmal davor stehen. Sie betrachtete ihn einige Minuten lang. Dies war Maximus' Vermächtnis für Tarraco. Zumindest ein Teil davon. Der wichtigere Teil war Helena, auch wenn sie dies sicherlich nicht so sah. Durch ihn war sie hierher gekommen und durch ihn hatte diese Stadt das Glück und die Ehre sie beherbergen zu dürfen.
Claudia wurde etwas traurig, als sie an ihr letztes Gespräch mit Helena dachte. Sie hatte die Familie verlassen. Sie, die in Claudias Augen eine der stärksten Frauen der Familie war, hatte sich durch Maximus' Tod so sehr aus der Bahn werfen lassen.
Sie versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben und betrat den Schrein.
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Als ich den Schrein der mInerva betrat, sah ich dort Claudia. Im Respektvollem Abstand wartete ich, bis sie ihr Opfer dargebracht hatte.
Auf mich wirkte sie bedrückt und traurig. Um ihr nicht zu nahe zutreten ging ich wieder hinaus, um dort auf sie zu warten.
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Sie kniete eine Zeit lang vor einer kleinen Minervastatue und betete leise. Nach einiger Zeit begann sie einige kleinere Gaben darzubringen um danach wieder schweigend da zu sitzen.
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Nachdem sie noch eine Weile so da gesessen hatte verliess sie den Schrein.
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Ich sah wie Tiberia Clauid den Schrein verließ. Vorsichtig trat ich aus dem Schatten und begrüßte sie höflich.
Salve, Claudia, ist es nicht ein wundervoller Tag?
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Claudia sah ihre Schülerin und dachte in diesem Moment darüber nach, dass sie dieser noch dringend beibringen müsse, wie sie Mitglieder des Collegiums anzusprechen hatte.
"Salve Livilla, ja es ist ein recht schöner Tag." sagte sie in einem sehr gleichgültigen Tonfall.
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