Es hatte zwei Sklaven, zwei Stunden und ein Bissholz gedauert und ich war ein wenig gerichtet.
Das Ohr musste gereinigt, die verkrusteten Wundränder aufgeschnitten werden. Dann wurde es genäht und bandagiert.
Den Wein zur Beruhigung hatte ich abgelehnt, was ich beim Einrenken des Armes fast bereut hätte. Dafür war der Arm nur angebrochen. Heldentum tut weh.
Als ich aufwachte war ich allein. Ich besah meine Hand, die erst vor kurzem Aelias Hand hielt. Aelia! Ich lächelte und rief den Sklaven.
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Ich liess mir von meinem Leibsklaven Pergament, Tinte und Feder bringen um einige Briefe zu schreiben.
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"Bring dies gleich zur Villa Aurelia..."
Salve Flavius Aurelius Sophus,
ich sende Dir Grüsse von Lucius Aurelius Commodus. Ich traf ihn, als er auf einer Erkundungsmission gegen die von Laeca geführeten Verräter einem Camillus das Leben rettete. Da ich dieser Camillus war, gilt ihm und euch als seinem Pater Familias meine ewige Dankbarkeit.
Vale, Spurius Sergius Sulla, Camillus Minervalis -
Geliebte Aelia,
Ich versuchte meine Gedanken in einen Brief zu bringen, doch dieser erwies sich als zu klein
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"Bring dies bitte zur Casa Didia..."
Geliebte Aelia,
ich träumte von einer neuen Welt in der ich einmal sein werde, Du an meiner Seite. Ich war glücklich dort und fühlte mich komplett.
Nun bin ich wach und etwas fehlt mir, Du fehlst mir. Sicher denkst Du jetzt: Such Dir eine andere, doch ich könnte die ganze Welt absuchen bis zum Ende meiner Tage und würde doch nur Dich suchen. Deine Augen, Deine Stimme, Dein Wesen, die ganze Welt an Dir messen und die Welt damit beschämen.
Ich plane eine Expeditionsreise zu den Wurzeln unseres Glaubens, zur Preisung der Göttin Athena. Sobald ich genesen bin werde ich aufbrechen und ich wäre glücklich Dich vorher noch einmal zu sehen.
In ewiger Liebe
Dein Sulla -
Nach kurzem Fußweg stand ich also wieder vor der Casa Sergia.
Auf mein Klopfen hin öffnete mir der Türsklave, welcher mich scheinbar wiedererkannte und mich gleich in Richtung von Sullas Cubiculum schickte.
Schon irgendwie merkwürdig, dass ich nun hier war, fand ich.
Vor dessen Tür angelangt klopfte ich also nochmal an... -
Es klopfte, mein Herz klopfte zurück und ich überlegte ob ich mich leidend stellen sollte, fühlte mich aber nicht danach
"Ja?! Herein!"
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Ein "Herein" ertönte und so öffnete ich die Tür und trat ein.
Als ich den verkannten Helden einbandagiert auf seinem Bett liegen sah kam ich nicht umhin zu Grinsen.
"Salve Sulla...du siehst furchtbar aus!", begrüßte ich ihn und schloss die Tür wieder.
"Du wolltest mich nochmal sehen - hier bin ich." -
Zitat
Original von Didia Aelia
"Salve Sulla...du siehst furchtbar aus""Danke"
Ich lächelte gequaelt
"Wie geht es Dir? Was hälst Du von meiner Idee?"
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"Ich kann nicht klagen.", beantwortete ich die Frage nach meiner Gesundheit.
"Ich würde meinen, mir geht es um einiges besser als dir
Wegen der Reise? Sicher ein vernünftiger Entschluss. Du solltest Minerva auf Knieen danken, dass du noch lebst. Es grenzt schon an ein Wunder.", erwiderte ich, verwundert über die Frage.
"Warum willst du das wissen?" -
"Ich dachte nur... Vielleicht... Ach..."
Wie konnte ich das auch nur hoffen, ich hätte mich ohrfeigen können
"Ich dachte es wäre auch für Dich..."
Jedesmal wenn sie nein sagte starb ich ein Stück, deswegen wand ich mich konnte aber nicht anders
*tiefdurchatmend*
"... von Interesse und Du könntest mir bei der Planung helfen."
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"ICH???", rief ich, wohl ein bisschen zu laut. Hoffentlich waren die Nachbarn nicht allzu empfindlich.
"Moment...du schlägst mir aber jetzt hoffentlich nicht vor, dass ich mit dir kommen soll? Victor würde einen Herzschlag bekommen, von Falco ganz zu schweigen!"
Und von mir wollte ich erst gar nicht anfangen. -
"Wäre das so abwegig Aelia? Es ist schließlich auch Deine Göttin! Das wäre keine Zumutung sondern ein Zeichen deines Glaubens!
Ich hatte aber gefragt ob Du bei den Planungen helfen magst?"
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Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an.
"Bei den Planungen...das würde wohl gehen...", meinte ich schließlich, von meinem schlechten Gewissen dazu angestachelt.
Wie schafften es manche nur, das abzustellen? -
"Sagt Dir die Geschichte von Athena und Arachne etwas?"
fragte ich Aelia und freute mich mit ihr zusammenarbeiten zu können
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"Natürlich.", antwortete ich.
Arachne, die von Athena das Weben gelernt hatte. Die dann mit ihr wetteiferte und zu guter Letzt in eine Spinne verwandelt wurde. -
"Das Kunstwerk der Arachne wurde von Athena zerissen, das von Athena könnte noch existieren. Es stellt den Kampf zwischen Athena und Poseidon um Attika da. Es ist ohne Zweifel göttlichen Ursprungs. Wenn es je existierte und wenn es nicht zerstört wurde dann möchte ich es finden, Aelia!"
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Mit fragendem Blick legte ich den Kopf schief.
"Das, mein lieber Sulla, dürfte sich allerdings schwierig gestalten..", gab ich zu bedenken und fragte mich insgeheim, ob nicht nur sein Ohr, sondern auch sein Kopf etwas abbekommen hatte. -
"Ich möchte zumindest dem Mythos auf die Spur kommen. Du nicht? Oder glaubst Du nicht daran?"
-
"Ich glaube daran Sulla, aber ich glaube nicht, dass das Gewebte einer Göttin einfach so auf der Erde herumliegt..."
Und falls doch hatte es sich im letzten Jahrhundert sicher der gute alte Nero unter den Nagel gerissen. Der hatte ja alles, was protzig und teuer war.
"Aber versuch es ruhig, wer weiß, vielleicht findest du auf der Reise ja auch etwas ganz anderes..."
Was genau ich meinte lies ich erstmal offen.
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