- Sklavenunterkunft der Antiope -

  • Ich konnte kaum Zusammenhänge finden, das Zuhören fiel mir schwer. Doch ich hörte, dass sie von Malachias sprach und das konnte nichts gutes bedeuten. Ich ballte eine Hand zu einer Faust und schwor mir blutige Rache, sofern er etwas mit allem zu tun haben würde.


    Bitte Selnya... Bitte du darfst mich nicht verlassen, ich brauche dich doch. Ich verstehe nicht alles und ich möchte nicht, dass du weiter sprichst. Ich werde sicherlich anders erfahren, was sich zugetragen hat, du musst dich ausruhen.


    Ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Jeder der ihr Schmerz zufügte würde dafür leiden müssen und auch wenn sie sich selbst Schmerzen zufügte würde ich es nicht dulden.

  • Der Ansatz eines Lächelns war in meinen Mundwinkeln zu sehen und ein
    "Dich vermisst" und "lieb... Dich" kam noch über sie, ehe ich mit geschlossenen Augen liegen blieb und es genoss in ihren Armen zu liegen. Zwischendruch driftete ich immer wieder weg, aber ich wollte jede uns gemeinsame Minute nutzen, denn wer wusste schon, wie lange sie uns zusammen liessen.

  • Ich streichelte ihr immer noch sanft durchs Haar und summte leise zur Beruhigung eine alte Melodie aus meiner Heimat, die ich immer sehr geliebt hatte.


    Ich hab dich auch lieb, doch döse ruhig ein wenig. Danach wird es dir ganz bestimmt besser gehen. Außerdem wollen die Sklaven hier noch Essen und Trinken herbeischaffen, vielleicht könntest du ja endich mal wieder etwas essen.

  • "Kein... Hunger..." kam nur leise über meine Lippen. Ich wollte nicht schlafen. Ich wollte sie mit jeder Faser meines Bewusstseins mitbekommen.
    "... vermisse...." Aber die Erschöpfung und der Kampf waren größer und mein Kopf rollte sanft zur Seite, als ich wieder einschlief. Doch ich verlor nicht das Bewusstsein, schlief nur tief und fest und während des Schlafes umspielte der Ansatz eines Lächelns meine Lippen.

  • Ich schloss lächelnd meine Augen. Kleine liebe Selnya,... Zärtlich fuhr ich ihr weiterhin durchs Haar. Vielleicht würde sie nciht wissen dass ich da war, doch sie konnte sich sicher fühlen und fühlen dass ich bei ihr war.


    Hoffentlich würden wir so bald nicht getrennt werden. Ich sah zur Tür, hoffte dass der Sklave wieder hereinkommen mochte, denn all die Wunden an Selnyas Körper fielen mir nun schmerzhaft auf. Meinen eigenen verletzten Arm ignorierte ich völlig.

  • Ich schlief, träumte und lächelte und dann sah ich wieder Malachias vor mir und seine Worte und meine Hände verkrampften sich. Wieder spürte ich die Fesseln und diesmal spürte ich sie schmerzhaft ins Fleisch schneiden. ICh ballte die Fäuste und mein Gesicht veränderte sich und ich bewegte meine Hände, als würde ich mich wieder versuchen von den Fesseln zu befreien. Schweiss trat mir auf die Stirn, mein Gesicht verzerrte sich und ich ballte die Faust so stark, dass meine Handwunde wieder zu bluten began, wo sie gerade erst am verheilen war. ICh atmete schwer, angestrengt und man konnte in meinen Atemzügen Wut hören.

  • Besorgt sah ich ihr ins Gesicht, denn ihre Hand krampfte sich um meine Finger, die ich ihr im halbwachen Zustand dargeboten hatte. Ich erkannte, wie sich die Haare langsam verklebten unter dem Angstschweiss, ich bekam selbst ein wenig Angst. Besonders als ich sah wie sich der Verband der Hand in meiner Hand langsam rot färbte...

    Hilfe...


    murmelte ich leise. Ich konnte nichts tun, ich hatte ja nichts mehr.

    Hilfe!!!


    Wurde ich nun lauter, besorgt ein wenig den Schweiß abwischend.

  • Ich wachte nicht auf. Hörte nur immer und immer wieder seine Worte und sah sein hämisches Grinsen. Mein Mund bewegte sich. Schrie, ohne ein Ton immer wieder ihren Namen. Dann bäumte ich mich auf, wie ich es getan hatte, als ich endlich von den Fesseln losgekommen war. Ich riss die Augen auf, sah ihn vor mir, wollte losstürmen und brach bewusstlos zusammen.
    Nur langsam, aber doch sichtbar, bildete sich auch ein kleiner roter Fleck auf meinem Brustverband, aber die Wunde war nur oberflächlich aufgebrochen, so dass das nicht schlimm war. Es waren die wahnsinnigen Schmerzen, die mich umgeworfen hatten.

  • Ursus hörte den Hilfeschrei und rannte gleich in die Unterkunft.


    Was ist denn los...?


    Doch eine Antwort brauchte er keine. Sah er doch, wie verschwitzt die andere auf dem Lager schon mehr oder weniger dahinvegetierte. Dann bemerkte er, wie Antiope schon geschreckt auf die Hand der anderen stierte. Blut.


    Ich komme gleich wieder. sprachs und verschwand, um gleich danach mit einem sauberen Tuch wiederzukommen.


    Was brauchst du noch? Warmes Wasser? Was noch?

  • Ich versuchte sie hinunterzudrücken, doch als ich sah dass ihr Verband um die Brust auch rot wurde, wurde ich langsam verrückt, ich spürte unsäglichen Hass. Was hatte Curio mit ihr getan? Ich wollte es nicht wirklich wissen, ich wollte ihn nur noch büßen lassen.


    Scheißkerl...


    Ich zischte leise und legte Selnya ganz vorsichtig zurück, damit ich aufstehen konnte. Eilig trat ich aus dem Zimmer heraus, darauf bedacht bald wieder da zu sein. Mein Blut kochte und ich schrie wütend, als ich niemanden fand, der mir helfen konnte. Schnell hastete ich wieder zurück zu Selnya, legte meine Hand ängstlich und wütend auf ihre Stirn.


    Es bidleten sich Tränen der Wut, eines Tages würde Curio seine Greueltaten ausbezahlt bekommen. Er wusste doch wie zerbrechlich Selnya war und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich die Prozedur ausgehalten hätte. Vermutlich hatte er mich nur aus Angst zu Hungaricus gegeben.


    Edit// Doch dann kam endlich Ursus herein - die große Mutter möge ihn preisen - und sorgte sich sogleich. Ich lächelte dankbar.


    Vielleicht wären weitere saubere Verbände nicht schlecht... Dann kann ich mich auch noch um die anderen Wunden kümmern. Warmes Wasser wäre toll, danke, Ursus!


    Ich machte mich vorsichtig daran den Verband um den Arm zu lösen und als er abwar konnte ich erkennen, dass es eingerissen war. Wie konnte soetwas geschehen?

  • Mein Atem ging wieder flach und ich war blasser als noch etwas zuvor. Die Hand blutete stark. Der Schnitt der Scherbe war zwar genäht gewesen, aber die Naht war durch meinen Anfall eben aufgeplatzt. Nach einer Weile rührte sich meine gesunde Hand kurz, aber ich kam nicht zu mir, schwebte zwischen Bewusstlosigkeit und wach sein.

  • Mehr Verbände, heißes Wasser... kommt sofort.


    Ursus eilte aus dem Zimmer. Saubere Tücher waren kein Problem, die lagen hier in der Truhe, hmm nur das Wasser mußte er aufsetzen fiel ihm gerade ein. Er brachte Antiope die anderen Tücher und rauschte in die Küche, wo er einen Topf nahm und Wasser aufsetzte. Wenigstens war der Ofen noch warm von vorher, so würde es nicht sooo lange dauern.

  • Ich besah mir die Wunde und wusch sie vorsichtig mit dem Wasser aus, das Ursus mir nach kurzer Zeit des Wartens brachte. Ganz vorsichtig und so, dass es Selnya nicht wehtat. Fest nun wickelte ich einen Verband herum, den Ursus mir gebracht hatte.


    Dann machte ich den Verband um ihre Brust ab und war entsetzt was ich da sah. Vorsichtig tupfte ich das ständig hervortretende Blut ab.


    "Ursus, bitte hole den Medicus, den Sklaven oder was auch immer hier Ahnung von Medizin hat und auch die entsprechenden Utensilien.

  • Obwohl ich noch halb bewusstlos war, spürte ich die Behandlung und um meine Mundwinkel konnte man Falten des Schmerzes erkennen. Ich stöhnte leise auf und kalter Schweiß trat auf meine Stirn. Tonlos bewegten sich meine Lippen leicht und unverständliche Worte wurden von ihnen geformt.
    Meine gesunde Hand fuhr suchend über die Lagerstatt, nur ganz leicht, schwach und doch unablässig.



    Edit: Der Sklave, der sie gebracht hatte, betrat die Kammer.
    Was ist passiert? Was ist los?
    Sorge war in seiner Stimme zu hören.

  • Ich ergriff ihre Hand, sicherlich suchte sie meinen Schutz. Curio, dafür würdest du bezahlen. Selnya war bei dir und dann hast du die Aufsicht, gleich ob diese Schandtat von dir oder Malachias ausgeführt wurde. Erleichtert registrierte ich den Sklaven.


    Selnya hat geschlafen und hat sich erschrocken aufgebäumt. Daraufhin sind... all.. diese Wunden aufgeplatzt. Woher kommen sie, wer hat ihr das angetan?


    Ich sah ihm verbittert ihn die Augen.

  • Meine Hand fand ihre und sogleich wurde ich ruhiger. Auch meine Atmung beruhigte sich vollends und die Blaesse meines Gesichtes schien etwas abzunehmen.


    Der Sklave druckste ein wenig herum, entschied dann aber, dass sie es so oder so erfahren wuerde.
    Nun, der Herr liess sie auf die Veranda an einen Pfahl binden. Weshalb, nun, diese Beweggruende blieben mir verborgen, ich nehme an, um sie vielleicht mit dem Gesang des Nachbarsjungen, wohl auch Germane, zu strafen oder warum auch immer. Du weisst, wie schlecht es schon zuvor um sie stand und wie geschwaecht sie war. Nun, sie war nun auch voellig apathisch und verweigerte jegliche Nahrungs- oder Fluessigkeitsaufnahme.
    Malachias sollte sie zwar dazu bringen, etwas zu sich zu nehmen, aber ob er ueberhaupt einen Versuch startete, kann ich nicht beantworten.
    Vor einigen Tagen, nur kurz vor den Geschehnissen, kam eine edle Frau, man sagte mir, eine Patrizierin in die Casa Scribonia und wieso auch, liess man Selnya zu ihr bringen. Ich weiss nicht, was waehrenddessen geschah, aber danach schien sie noch schlimmer dran. Mehr dem Tode nah als dem Leben. Einfach zu Tode erschoepft, wenn Du verstehst, was ich meine.
    Ihre Handgelenke waren da schon schlimm zerschunden, denn die Fesseln hatten sich reingeschnitten und sie scheint oefter Alptraeume gehabt zu haben, in derer sie sich versuchte zu befreien, aber auch das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
    Jedenfalls wurde sie zurueck auf die Veranda gebracht und Malachias hat sich einen Spass daraus gemacht sie aufzustacheln. Ich habe nicht alle Worte verstanden, aber es ging wohl um Dich und dass man Dir schon boese mitgespielt hat. Daraufhin ist sie voellig ausser sich geworden. Wie sie letztlich von den Fesseln los kam und woher sie die Scherbe hatte, die sie ploetzlich in der Hand hielt, dass weiss wohl nur sie alleine. Jedenfalls haben die Fesseln die Handgelenke so schlimm verletzt und die Wunde in der Hand stammt von der Scherbe, die sie fest umklammert hielt, so fest, dass sie tief in die Hand schnitt. Aber das schien sie gar nicht zu bemerken.
    Sie griff Malachias an und verletzte ihn, leider nur leicht. Dann kam diese Frau dazwischen und auch der Herr und Selnya wich von ihnen zurueck. Es schien, als wuerde sie etwas zu sich selber sagen, vielleicht ein Gebet oder so. Jedenfalls riss sie ploetzlich den Arm hoch und rammte sich die Scherbe tief in die Brust. Dass sie nicht das Herz traf und somit sofort starb, nun das verdankt sie wohl der Patrizierin, die gerade noch rechtzeitig dazwischen ging.
    Aber seit dem Tag geht es ihr so schlecht und nur, weil der Arzt die entsprechenden Kraeuter und Medizin und Veraztung kannte und befahl, dass man ihr taeglich eine bestimmte Menge Bruehe, Wasser und Sud einfloesste, ist sie noch am Leben. Bis sie hierher kam, zu dir, war sie nicht einmal bei Bewusstsein, seit den Geschehnissen.

    Der Sklave schwieg nach dem langen Vortrag und musterte Antiope und Selnya. Er hatte die Befuerchtung, dass sie es nicht schaffen wuerde. Sie sah so unendlich schwach aus.

  • Ich streichelte fortwährend durch Selnyas weiches Haar, während mir der Sklave berichtete was geschah. Und es hörte sich für mich komisch an, denn ich wusste vieles nicht. Ich wusste nicht, was eine Patrizierin war, wohl wieder so eine seltsame Bezeichnung der Römer. Und mir war es eigentlich auch gleich. Bei dem Gedanken an Malachias verfinsterte sich mein Blick.


    Kannst du dafür sorgen, dass ein Medicus oder ähnliches Selnya versorgt? Ich bin nicht in der Lage und irgendjemand muss ihr helfen. Oh wie ich dieses Schwein Malachias hasse. Ich schwöre bei allem was mir wichtig ist, dass er diese Schandtat noch bereuen wird.


    Ich zischte und war kurz davor vor Wut überzuschäumen. Ich sah besorgt zu Selnya hinunter, wischte ihr mit meiner freien Hand ein wenig Schweiß von der Stirn. Selnya, warum wolltest du mich verlassen? Hat Malachias dich dazu gezwungen? Ich hatte dir versprochen dir einmal meine Landen zu zeigen und dieses Versprechen würde ich halten. Ganz gleich was geschehen würde, wir würden eines Tages freikommen. Und zwar aus eigener Kraft.

  • Ich stöhnte leise auf und mein Gesicht verzog sich kurz schmerzhaft, ehe es sich wieder entspannte.



    Der Sklave nickte.
    Ich gehe sogleich auf die Suche nach einem. War hier nicht vorhin noch dieser andere Sklave, vom Haus, ich werde ihn suchen und bitten mir zu helfen.




    Meine Lider flatterten für einen Moment und meine Hand griff ihre etwas stärker und doch noch so unendlich schwach.

  • Ich nickte ihm zu und gab ein leises "Beeil dich" von mir, ehe ich wieder nach Selnya sah und mich zu ihr hinunterbeugte um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.


    Du musst durchhalten, für mich. Eines Tages und es wird nicht eines sehr fernen Tages sein, dann werde ich dir die Freiheit geben, du sollst deine Familie wiedersehen, doch vorher zeige ich dir noch meine Heimat! Glaub mir, Selnya, wir werden noch viel erleben, meine kleine germanische Amazone.


    Ich küsste sie zärtlich auf ihre Stirn.

  • Wieder flatterten meine Augenlider und dann öffnete ich sie ganz langsam. Darum kämpfend, dass sie aufblieben.
    Meine Lippen bewegten sich, aber ich brachte keinen Ton über sie.


    Ich eile, sagte der Sklave und eilte tatsächlich schnellstens raus.



    Nach einer kleinen Ewigkeit endlich kam der Ton heraus. "Antiope... ohne Dich ... oder Familie.... kein Sinn....."
    Wieder schlossen sich meine Augen und ein weiteres Mal drohte ich wegzudriften und die Schwärze gewinnen zu lassen.

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