- Büro des Marcus Vinicius Hungaricus -

  • "Ganz sicher nicht? Natürlich wäre es praktischer, wenn ich gleich hier arbeiten könnte. Doch ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass du sonderlich auf meine Anwesenheit in deiner Casa erpicht bist."


    Livia lächelt leicht.


    "Dann nehme ich die Scheidung, ohne dass du diese Aussage auf unsere Verlobung beziehen darfst."


    Sie schmunzelt leicht.


    "Schau nicht so missgestimmt. Das ist schlecht für deine seelische Grundeinstellung. ...und außerdem bekommt man Falten davon." ;)

  • So. Hats geschmeckt?


    Anklopfen war noch nie Ursus Stärke, aber im Büro liefen selten irgendwelche Geschichten. 8)


    Nachspeise habe ich auch mitgebracht. Hier eine Topfenmousse auf Birnenspiegel. Ähm, soll ich noch Wein holen?

  • "Nein, ich gebe ehrlich zu, dass ich das meistens nicht tue. Doch scheinst du mir unter unserem Beisammensein noch ärger zu leiden... Nun, jedenfalls ist sie mir längst nicht mehr so unangenehm, wie sie es zu Anfang war..."


    Plötzlich erinnert Livia sich an ihr erstes Aufeinandertreffen und in Anbetracht der heutigen Zustände ist ein Lächeln unvermeidlich.


    "Erinnerst du dich noch an die Mercati Traiani, damals?"


    In diesem Augenblick betritt Ursus den Raum und unterbricht sie. Staunend hört Livia den Namen des Gerichts und nimmt den Nachtisch verwundert in Augenschein. Sie hat sichtlich mit etwas weniger spektakulärem gerechnet.


    "Das klingt ja wunderbar..."


    Fasziniert überlässt sie die Beantwortung von Ursus Frage ihrem Verlobten.

  • Hungi schaute kurz in die Kanne, nein, noch mindestens halb voll.


    Nein danke, Ursus. Es ist noch genug da. Ich werde dich rufen, wenn wir noch etwas brauchen sollten.


    Ursus nickte, räumte die Teller vom Hauptgericht zusammen und verließ dann mit dem Tablett den Raum. Hungi schmunzelte kurz und sah dann wieder zu Livia.


    So, was war noch... ahja. Ja, ich kann mich erinnern. Eine saftige Ohrfeige hast du mir damals gegeben. Dabei war ich gar nicht mal sooo schlimm. ;) :D

  • Livia ist zunächst noch mit der Nachspeise beschäftigt, kommt jedoch nicht umhin auf diese Aussage zu reagieren. Sie sieht amüsiert zu Hungaricus auf.


    "Tatsächlich nicht? Ich denke, ich erinnere mich noch einigermaßen gut. Du hast einige überaus anzügliche Bemerkungen gemacht und deine Blicke waren auch nicht von schlechten Eltern. Anstatt dir nur eine Ohrfeige zu geben, hätte ich dich am liebsten erwürgt..."


    Schmunzelnd schüttelt sie den Kopf und wendet sich der köstlichen Nachspeise zu. Erneut stellt Livia fest, dass Ursus sich einmal wieder selbst übertroffen hat. Genüsslich isst sie Bissen für Bissen. Am Ende ihrer Portion angelangt, lehnt sie sich entspannt zurück, schließt die Augen und lässt sich den Geschmack noch einmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen. :]

  • Hungis Grinser wurde immer breiter.


    Ahja... dieses Funkeln in die Augen, dieses leichte Zähnefletschen, die bebenden Lippen... du warst wahrlich sehr temperamentvoll. Nicht die schlechteste Eigenschaft bei einer Frau. ;)


    Er zwinkerte ihr einmal zu und wandte sich dann seinerseits der Nachspeise zu. :]

  • Livia blickt auf und sieht Hungaricus entschuldigend an.


    "Die schlechteste nicht, aber auch nicht die beste. Eine anständige Frau sollte ruhig und zurückhaltend auftreten. Meist gelingt mir dies auch, doch in manchen speziellen Situationen scheine ich leider einen gewissen Jähzorn zu entwickeln. Es tut mir leid."


    Ihren Nachtisch hat sie inzwischen aufgegessen, so dass sie den leeren Teller beiseite schiebt und noch einen Schluck von dem Wein nimmt.


    "Trotzdem gibt es da noch eine Frage, deren Antwort mich von dir interessieren würde. Was hast du dir damals überhaupt dabei gedacht, mich so anzusprechen?"


    Forschend sieht sie ihren Verlobten an.


    "Ich meine... Diese anmaßenden Worte, diese Blicke... Weshalb tut man soetwas? Empfindest du das nicht als respektlos, einer Dame gegenüber?"


    Ihr ist es offensichtlich von ganzem Herzen schlichtweg unverständlich.

  • Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich bin ja selber nicht anders, wie du sicher schon im Senat bemerkt hast. Einem Senator steht ein solches Verhalten auch nicht gerade gut zu Gesicht. Und wenn ich dann geärgert werde... wie dem auch sei.


    'Die Portion ist irgendwie viel zu klein.' dachte sich Hungi. 'Soll ich einen Nachschlag verlangen oder nicht. Hmm... in Anbetracht meiner Sitzarbeit: Nein lieber nicht.'


    Hm... keine Ahnung. Ich war enorm gut gelaunt, eine schöne Frau hat mir den Weg gekreuzt, da war ich dann ein wenig übermütig. ;)

  • "Du bist ja auch ein Mann..."


    Livia schmunzelt leicht und mustert Hungaricus eingehend.


    "Tatsächlich? Hmm... Verfährst du immer so, wenn dir bei guter Laune eine hübsche Frau über den Weg läuft?"


    Sie beugt sich nach vorn und legt ihre Hand auf seine, die auf der Tischplatte ruht. Mit einem Lächeln fährt sie fort und streichelt ihm sanft über den Handrücken.


    "Ich hoffe doch, dass du dies nach unserer Eheschließung dann -zumindest in der Öffentlichkeit- ein wenig eindämmen kannst?"


    Bittend sieht Livia ihn an. Dies ist ihr wirklich wichtig und dass sie im Befehlston nichts bei ihren Verlobten erreichen kann, hat sie mittlerweile gelernt.

  • Hungi räusperte sich. Oh, er hasste es, wenn eine Frau ihn so ansah, er konnte dann in der Regel nichts ablehnen. Und dann noch diese Berührung dazu... Argh, Frauen sind doch alle gleich. Liegt das in ihren Genen oder lernten sie das von ihren Müttern, wie man Männer um ihre Finger wickelte? Innerlich rang er mit sich und seine Antwort fiel ihm schwer, wenngleich er versuchte - ob erfolgreich oder nicht - sich nichts anmerken zu lassen.


    Gut. Ich werde es tun. Mein Wort drauf.


    In diesem Moment merkte er so richtig, wie seine Freiheit eingeschränkt wurde. Vorbei waren die Zeiten, wo er ohne behelligt zu werden, einer Frau nachstellen konnte. Aber gut, das hatte er gewußt, daß das passieren würde, und seit er die Lex Iulia de adulteriis kannte, wußte er auch um die Folgen, wenn er eine ehrbare Frau verführen wollte. Damit konnte er leben. Mußte er. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Nun blickte er seinerseits eindringlich in ihre Augen.


    Wenn auch du für mich etwas tun würdest...

  • "Danke."


    Livia lächelt erleichtert und drückt seine Hand kurz, bevor sie ihn wieder loslässt und ihre Hand zu sich zurücknimmt. Jetzt bleibt ihr nur noch zu hoffen, dass er auch persönlich in der Lage ist, dieses Wort zu halten. Aufmerksam mustert sie Hungaricus, als der nun seinerseits eine Bitte äußern will.


    "Ja? Was ist es denn?"


    Livia überlegt, was er sich wohl von ihr erbitten wollen könnte. Eine leichte Gänsehaut entsteht in ihrem Nacken als ihr der Gedanke kommt, dass er ein festgelegtes Mindestmaß an körperlicher Zuneigung versprochen haben wollte. Sie zwingt sich jedoch, ruhig zu bleiben und nicht zu sehr über die vermutlichen Details dieses Vorgangs nachzudenken.

  • Hungi lehnte sich nach vorne, fixierte sie mit seinen Augen und lächelte sie gleichzeitig unverwandt und verschmitzt an. Ihm würden schon ein paar Dinge einfallen, doch die kann er nach der Hochzeit ebenso haben. Und er hatte Zeit...


    Du würdest mir damit eine enorm große Freude machen, wenn...

  • Livia ist verwundert und irritiert. Sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, was ihr Verlobter sich nun von ihr erbitten will. Ihre Neugier ist geweckt und mit einem leichten Lächeln geht sie auf sein Spielchen vorerst ein, lehnt sich wieder ein Stückchen vor und sieht ihn fragend an.


    "Das könnte ich? Wie?"

  • Verstohlen wie ein kleiner Schuljunge schaute er sich noch immer verschmitzt grinsend um, tut so, als würde die Luft rein sein - was sie aber ohnehin ist - und rückt seinen Stuhl um zwei, drei Handbreit zu ihr hin. Dann neigte er sich noch näher zu ihr und konnte förmlich ihre Wärme, die ihre Haut abstrahlte, schon spüren. Er senkte seine Stimme und sprach zu ihr in fast verschwörerischer Weise:


    Könntest du mir die Kanne Wasser geben? Ich habe fürchterlichen Durst.


    Und sofort lehnte er sich wieder zurück in seinen Stuhl, breit grinsend von einem Ohr zum anderen. :D

  • Zuerst ist Livia vollkommen überrascht und sieht Hungaricus verblüfft und sprachlos an. Mit soetwas hat sie nun garnicht gerechnet. Doch dann lacht sie leise und schüttelt amüsiert den Kopf, dass er sie tatsächlich hat so hereinlegen können. Doch nun gilt es das Spiel weiterzuspielen. Mit einem vergnügten, höflichen Lächeln nickt sie Hungaricus zu.


    "Aber selbstverstendlich, Marcus. Es ist mir eine Freude, um nicht zu sagen eine Ehre, dir dieses kostbare Nass in seiner so soliden und zugleich überaus zerbrechlichen und wunderschönen Umhüllung anzureichen."


    Graziös greift sie zu dem begehrten Objekt, erhebt sich aus ihrem Sessel und geht halb um den Tisch herum. Wie sie es von ihrer Mutter einst einmal gelernt hat, mimt sie in vollendeter Haltung die perfekte Gastgeberin. Aus einer fließenden Bewegung heraus schenkt sie ihrem Verlobten ein und sieht ihn anschließend schmunzelnd an.


    "Ist es so recht, Liebster? Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"


    Der Schelm blitzt versteckt in ihren Augen, doch sie behält die Fassung bei.

  • Hungi lachte kurz auf, nahm dann den Becher und tat so, als prüfte er den Wasserstand im Becher.


    Wahrlich formvollendet. Brilliant. Eine wahre Muse für alle Gastgeberinnen. Keine andere könnte das mit mehr Anmut und Eleganz.


    Er nahm einen Schluck Wasser, schmunzelte seinerseits wieder und wurde dann jedoch wieder ernster. Die Verlobungszeit ging nun doch schon wirklich lange, es wurde Zeit...


    Nein eigentlich nicht... Doch, du könntest etwas tun. Auch wenn das Eherecht noch ein wenig dauern wird, bis es fertig zusammengeschrieben ist. Aber es wird Zeit, daß wir die Priester für ein geeignetes Datum für unsere Hochzeit fragen.

  • Lächelnd stellt Livia den Wasserkrug wieder an seinen Platz und betrachtet ihren Verlobten unauffällig während er trinkt. Sie stellt überrascht fest, dass sie ihn in diesem Moment sogar ganz gut leiden kann. Schmunzelnd und diese merkwürdige Anwandlung ausnutzend beugt sie sich noch ein Mal leicht vor, sieht ihn lächelnd an und streichelt Hungaricus sanft über die Wange. Sie wird ihn vermutlich schon bald genug wieder hassen. Schnell lässt Livia also wieder von ihm ab und begibt sich wieder auf ihren eigenen Platz. Von hier aus erscheint ihr die Situation dann doch einfach sicherer und kontrollierbarer.


    "Hmm... Der Termin wird sicher noch ein heikles Thema werden. Vom 18. bis 21. Februar geht es nicht. Der März, der Mai und die Junihälfte fallen auch weg. Außerdem halt nicht an den Kalenden, Nonen und Iden der Monate. Soll ich mich bei den Auguren nach einem günstigen Termin im April erkundigen? Oder doch erst in der zweiten Junihälfte?"


    Livia greift noch einmal zu ihrem eigenen Wasserbecher und trinkt nachdenklich einen Schluck, während sie sich die verschiedenen möglichen Termine noch einmal durch den Kopf gehen lässt.

  • Hungi stutzte kurz, als er ihre Hand auf seiner Wange spürte. Sie berührte ihn und das noch freiwillig? Sachen gabs... Er maß dem jedoch vorerst keine größere Bedeutung bei. Ein Schluck Wasser noch, dann stellte er den Becher ab und fuhr sich nachdenklich durch seinen Bart.


    März, Mai und erste Junihälfte fallen weg... April oder zweite Junihälfte... Ich denke, fragen kostet nichts. Halten wir uns beide Optionen offen, dazwischenkommen kann immer etwas. Oder was meinst du?

  • Livia nickt nachdenklich.


    "Der Juni wäre in jedem Fall der sicherere Termin. Wir sollten schließlich auch bedenken, dass der Senat meist seine Zeit braucht, um sich mit solch neuen Themen zu beschäftigen. Wirst du deinen Entwurf eigentlich auch noch dem Cultus Deorum vorlegen, da das Gesetz Teil des Codex Religiosus sein wird?"


    Schmunzelnd fügt sie noch eine Frage an.


    "Wie wird es eigentlich heißen?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!