- Büro des Marcus Vinicius Hungaricus -

  • Hungaricus war gerade - wieder einmal - in seine Arbeit vertieft. Er schaute auf und nahm erst mal einen Schluck gekühlten Weins. Dann betrachtete er sie einmal eine Zeit lang, wie sie seinem Blick auswich. Gut, das bedeutete, daß sie wußte, was sie für einen Schmarrn zusammengebaut hat.


    So, Cassia. Ich könnte dich für deine Taten foltern und töten lassen, aber das will ich nicht, noch nicht. Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen? Und: Wie sieht deine selbstgewählte Strafe aus?

  • Bei seinen Worten biss ich auf meine Zähne und schloss die Augen. Wie so oft in letzter Zeit wünschte ich mir, ich wäre mit ihnen geflohen. Ein Zittern erfasste mich und ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht aus dem Büro zu rennen, was meine Lage nicht einfacher gemacht hätte.


    "Ich habe nicht viel zu sagen. Ich habe ihnen geholfen, und das weißt du auch." Dann sah ich ihn an "Aber ich bereue meine Tat nicht."


    Ich schluckte, aber meinte jedes Wort ernst was ich sagte, auch wenn ich wusste, dass es für micht nicht gut war was ich sagte.


    Leise fügte ich hinzu "Ich habe keine Strade gefunden."

  • Sie bereut es nicht... argh, diese dumme kleine Sklavin... Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.


    Du hast keine Strafe für dich gefunden? Nun gut. Du hast Glück, ich werde bald nach Hispania abreisen, das bedeutet, wir beide haben noch Zeit, eine angemessene Strafe für dich zu finden. Und eines sage ich dir: meine Verachtung für diese Tat ist weder durch die zeitliche Entfernung noch durch deine Worte verringert worden, und ich glaube nicht, daß sich das in der Zwischenzeit ändern wird.


    Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich mir eine wirklich schöne Strafe für dich ausgesucht habe, wirst du weiter auf Wasser und Brot gehalten. Weiters sollst du auch schwere Ketten um deine Füße bekommen und erschwerte Arbeit verrichten, mal sehen, ob du es dann bereust.

  • "Ich werde es nie bereuen. Aber wieso werde ich bestraft? Ich bin nicht geflohen, obwohl ich die Möglichkeit hatte. Sie hätten es auch ohne meine Hilfe geschafft, mich hätten sie nicht gebraucht.viel dazu beigetragen habe ich nicht. Sie war doch noch nicht einmal deine Sklavin."


    Mein Ton war relativ ruhig, so ruihg ich mich eben halten konnte.
    Was tat ich hier eigentlich? Ich würde meine Strafe bekommen, das stand schonmal fest.

  • "Ja sicher reicht es. Genauso wie es immer gereicht hat, wenn Antiope wohl ein falsches Wort gesagt hatte und du sie dann gleich auspeitschen lassen hast."


    Warum sagte ich überhaupt noch einen Ton? Ich sah auf die Tür.


    "Kann ich jetzt gehen?"

  • Hungi saß über seinem Schreibtisch, formulierte die Einladungen, fand sie einmal zu steif, einmal zu verlogen, einmal zu... ehrlich. Argh, er hätte doch den Rhetorikcursus an der Schola machen sollen, aber jetzt war es zu spät. Nach vielen verschwendeten Papyri konnte er doch eine Rohfassung schreiben, die so irgendwie in der Mitte war.


    Ursus!


    Der brave Sklave erschien.


    Hier, das soll ein Schreiber vervielfältigen. Hier hast du die Gästeliste. Bring danach die Briefe zu den Casae. Hier hast du Geld.


    Ursus nickte und verschwand.

  • Ich betrat das Zimmer und sah schüchtern zu Boden. Irgendwann würde ich Fremden gegenüber vielleicht nicht mehr so sein.


    "Sei gegrüßt Herr, mein Herr Senator Felix schickt mich mit diesem Schreiben, welches ich Dir persönlich überreichen soll."


    Ich trat einen halben Schritt näher und reichte es ihm, ehe ich wieder einen ganzen Schritt zurücktrat.



    Salve Hungaricus,


    alter S..enator. Wie ich hörte hast Du Dich verlobt, erst mal herzlichen Glückwunsch dazu. Ich werde natürlich Deiner Einladung folgen und zu eurer Verlobungsfeier erscheinen, doch vorher noch möchte ich Dich zu mir in die Villa Flavia Felix einladen.
    Ich habe einen meiner Sklaven zum Lernen des Rechtswesens abgestellt, und nun müsste irgendwer sein erlangtes Wissen überprüfen. Dafür kann ich mir keinen Geeigneteren vorstellen als Dich, und daher bitte ich Dich dieser Einladung nachzukommen. Du wirst für Deinen Aufwand natürlich durch ein lukullisches Mahl und ein Unterhaltungsprogramm genau nach Deinem Geschmack entschädigt werden.


    Vale,
    FLX


    PS: Die Botin kannst du dir auch schon vorher ausleihen.

  • Hungi musterte die Sklavin, als sie in sein Büro trat. Ebenmäßiges Gesicht, Rundungen an den richtigen Stellen, nicht schlecht, nicht schlecht. Er nahm den Brief entgegen und las ihn. Seine Augenbraue schob sich dabei hoch.


    Sklave? Rechtswesen? Wozu muß ein Sklave das wissen? Und: Was glaubt der, was ich bin? Ein griechischer Hauslehrer? Tzö!


    Leise las er weiter.


    [SIZE=7]Lukullisches Mahl... Unterhaltung nach meinem Geschmack... Hmm... Botin?[/SIZE]


    Er schaute auf.


    Felix ist dein Herr?

  • Die Botin schon vorher ausleihen... Irgendetwas reizte ihn daran, doch dann schüttelte er innerlich den Kopf.


    Bringe deinem Herrn die Nachricht, daß ich kommen werde. Und wehe, der Sklave taugt nichts. Und sage ihm noch, daß mich das PS angenehm überrascht hat, ich das aber bei ihm vielleicht vertiefen werde.


    Einen leicht dreckigen Grinser konnte er sich nicht verkneifen.


    Nun geh. Oder nein, warte. Führe mich gleich zu ihm.

  • Ich war noch überraschter, nickte dann aber scheu.
    "Ja, Herr, sofort."
    Mh, er wollte doch nicht, mh.
    "Jedoch bin ich nur zu Fuß hier, wenn Dir dies nichts ausmacht, mich so zu begleiten."
    Ach arme Mia, zu wenig war sie ausser Haus beschäftigt um sich mit solchen Dingen auszukennen.

  • Ich folgte dem Ianitor bis in das Büro des Senators, der dort an seinem Schreibtisch saß.


    "Salve Senator, ich bringe eine dringende Nachricht aus Hispania."


    Ich holte den versiegelten Brief aus der Transportrolle und reichte sie ihm.


    Senator Marcus Vinicius Hungaricus


    Salve Senator,


    ich schreibe euch diesen Brief um euch auf etwas aufmerksam zu machen, das meiner Meinung nach nicht unbedingt ganz richtig ist.
    In den letzten Tagen wurden in der Provinz Hispania durch die hiesige Legatin eine Vielzahl von Diplomae vergeben.
    Ein Stein des Anstossen bei diesen vielen Diplomae, abgesehen von der inflationär hohen Anzahl, ist die Tatsache, dass einige an Personen aus dem engeren Bekanntenkreis der Legatin vergeben wurden.
    Desweiteren fielen mir 2 Diplomae auf, die an Mitglieder der Flotte für den Dienst in der Flotte vergeben wurden. Hierbei frage ich mich, ob die Legatin erstens dazu befugt ist und zweitens, ob diese Diploma korrekt vergeben wurden, da es sich eigentlich um zivile und nicht um militärische Auszeichnungen handelt.


    Es ist durchaus möglich, dass ich falsch handele, wenn ich euch über diese Entwicklung informiere, aber mein Gewissen lässt es nicht zu, dass ich Dinge, die mir suspekt erscheinen ignoriere. Ich würde euch gerne bitten, dieser Sache nachzugehen.


    Vale
    Tiberia Claudia
    http://imperium-romanum.info/images/sigs/cd-sacerdos.png


    Post Scriptum: Ich sende eine Kopie dieses Schreibens an einen weiteres Mitglied des Senats, in der Hoffnung, dass wenn ihr euch dieser Sache nicht annehmt, er es tut.

  • Ich überlegte kurz.


    "Es wurde nicht ausdrücklich nach einer Antwort verlang, doch es wurde auch nicht gesagt, dass keine erwünscht ist."

  • Nun denn. Tiberia Claudia... Dann schick ich es wohl nach Tarraco in die Villa...


    Er griff zu Stilus und Papyrus.



    Sacerdos Tiberia Claudia
    Villa Tiberia
    Tarraco, Provincia Hispania


    Salve Tiberia Claudia,


    ich habe dein Schreiben erhalten und werde mich dieser Sache annehmen.


    Vale,


    M. Vinicius Hungaricus

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