[Officium] Rekrutierungsbüro

  • “Gut, den Namen haben wir. Dann gehen wir mal weiter. Wo wurdest Du geboren? Wer sind Deine Eltern? Stand, Krankheiten und Geistesgestörtheiten?“



    Unglaublich was dieser Kerl sich erlaubte!
    Schon lag Lucius eine Erwiderung auf der Zunge, doch er biss sich auf die selbige. Flavius Aristides blickte völlig ungerührt drein. Er betrachtete den Optio wie ein ekliges Insekt.


    "Geboren in Rom. Vater Tiberius Flavius Maximus Medius. Keine Krankheiten"


    Auf die Geisteskrankheiten ging er nicht ein.

  • Ich stand also vor Carteius Cirenthius. Dieser optio legte wirklich einen sehr rauhen Ton an den Tag. Aber wie bereits gesagt. Ich war hier beim Militär und nicht in der Therme.
    Nicht mal einen Stuhl hat man mir angeboten, aber das sollte kein Problem für mich darstellen. Ich ging nun daran nun die Fragen des Mannes vor mir zu beantworten.


    "Mein Vater ist Appius Iulius Cato. Meine Mutter ist Iulius Elva. Ich bin 20 Jahre alt und in Rom geboren."


    Gespannt wartete Marcus nun wie es weitergehen würde.

  • Sorgsam notierte sich Appius die Worte des Iuliers. Der Ablauf war schon seit Jahren, schon gar mehreren Jahrzehnten, in diesem officium gleich. Und gerade das war beruhigend für Appius. Denn alles, was neu war, vermochte ihn aus dem Konzept zu bringen. Er betrachtete sich einen Moment den Namen der gens. Die Iulier waren doch eine berühmte Familie im Gegensatz zu seiner eigenen gens. Und er ahnte schon, dass jener Iulier schneller in der legio Karriere machen würde als er- Appius. Seine Lippen pressten sich zu zwei schmalen Linien zusammen und er hob den Kopf an.


    „Gut, Deine Eltern haben wir dann schon mal. Und wie steht es mit den Krankheiten, Iulius? Schon welche gehabt? Wenn ja, welche? Und siehst Du manchmal seltsame Dinge, glaubst Stimmen zu hören oder hast sonstige Wahnanfälle? Schon mal mit einer lupa eingelassen?“


    Ungerührt ob all dieser doch sehr persönlichen Fragen, sah der optio den jungen Mann vor sich an und erwartete mit gezücktem Griffel die Antworten auf sein Nachfragen.

  • Keine Krankheiten? Appius musterte ihn prüfend, konnte das nicht so ganz glauben, aber wenn der Rekrut das behauptete, würde er das so notieren. Denn seitdem sie wieder den medicus im Lazarett hatten, würde es auch wieder eine Musterung im Anschluss an die Formalitäten geben. Der würde schon erkennen, ob der Flavier log oder die Wahrheit sagte. Das war nicht Appius Aufgabe und damit war das Thema für ihn erledigt. Er notierte es sich alles und sah dann wieder auf.


    “Gut, welche Fähigkeiten bringst Du für die legio mit? Lesen, Schreiben und wie steht es mit der Geometrie? Welche Sprachen sprichst Du?“


    Eigentlich brauchte Appius nicht auf seine tabula herunter zu sehen, er kannte Schritt für Schritt, Frage für Frage auswendig, doch es gab ihm immer ein Gefühl der Sicherheit. So tat er dies mit seinen Augen und saß dabei kerzengerade auf seinem Stuhl als ob er einen Besenstil verschluckt hätte.


    „Handwerkliche Fähigkeiten? Kannst Du Reiten, Schwimmen und wie sieht es mit Deinen Waffenkünsten aus?“



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  • Krankheiten? Als ich das hörte musste ich leicht schmunzeln. Zum Glück konnte Appius das nicht sehen. Nie hatte ich irgendwelche grösseren Krankheiten ausser die mit denen jeder gesunde Römer zu kämpfen hatte. Vom Vater schon seit dem siebenten Lebnesjahr auf den Kampf gedrillt hatte ich nie Zeit wirklich Krank zu werden.


    Ich anworte prompt:


    "Ich hatte nie grawierende Krankheiten und beileibe mit einer Lupa habe ich mich nicht eingelassen. Ich höre keine Stimmen und Wahnanfälle habe ich noch keine gehabt."


    Stehend erwartete ich eine Antwort.

  • Auch diesen Kandidaten würde Appius freilich zu ihrem legioeigenen medicus schicken. Natürlich hielt Appius von dem medicus nicht sonderlich viel, wie von vielen seiner Mitsoldaten hatte er nur eine mittelprächtige Meinung. Selbst wenn sich seine Unzufriedenheit über seine Tätigkeit in der legio- Appius hielt sich immer noch für Höherem berufen- weiter anstaute, von Tag zu Tag das innere Drama in ihm wuchs, so ließ auch heute er sich nichts, rein gar nichts, davon anmerken. Auch in jenem Moment tat er, wie schon seit beinahe zwei Dekaden, seine Arbeit.


    Gut, ein gesunder Römer also. Eine Freude für die römische legio!“


    , sprach er monoton und recht freudlos. Seine Augenbraue erhob sich und er sah kühl zu Cicero.


    „Und das mit den lupae ist löblich. Denk besser daran, nicht mit dieser widerlichen Sitte hier in der legio anzufangen, nur weil es ein lupanar- von dem alle im Kastell reden- in Mantua gibt. Das führt zu nichts Gutem. Dann fahren wir mal fort. Was sind Deine Fähigkeiten? Lesen, Schreiben, Sprachen? Handwerk oder Waffenkünste? Kannst Du Reiten oder Schwimmen?“

  • Appius nickte, sein Griffel grub sich in die dünne Wachsschicht und alles fand seinen Platz, um später in die „ewigen“ Archive der legio zu landen. Mißmutig sah Appius zu dem anderen Flavier- Flavius Aristides und war immerhin froh, daß er nicht den Neuen noch in die Ausrüstungskammer bringen mußte. Der dicken Titus wäre der letzte Schnabelhieb des zeus’schen Adlers an seiner Leber an jenem Tag. Darum klappte er die tabula zusammen und sah den Flavier- Flavius Vindex- ernst an.


    „Du bist Dir bewusst, daß Du mit dem Eintritt in die legio, Dich für zwanzig Jahre verpflichten wirst? Nur die unehrenhafte Entlassung, der Tod oder der Wille des Kaisers können die Jahre verkürzen. Du weißt, daß Du Dein Leben, Deinen Geist und all Dein Streben der legio zu überantworten und zu widmen hast? Bist Du Dir im Klaren, was das bedeutet?“

  • Darauf wartete ich schon. Appius fragte mich nach meinen Fähigkeiten. Erhielt ich doch meine Ausbildung gänzlich durch meinen Vater, auf Millitär gedrillt versteht sich, lernte ich doch auch Schreiben, Lesen und die Kunst zu lieben. Vor allem Ovid lernte ich schätzen. Hatte ich doch sein Werk "Metamorphosen" am liebsten gelesen. Stolz antwortete ich:


    "Ich kann lesen, schreiben und spreche griechisch wie latein. Das Gladius ist mein Handwerk. Auch das Reiten behersche ich. Mein Vater bildete mich für eine militärische Laufbahn aus.
    Ich möchte für Rom kämpfen. Nun sagt mir, wenn ihr mich aufnimmt, schickt ihr mich dann auch in den Kampf?"


    Ich wusste es war etwas voreillig. Aber ich musste ihm klarmachen was ich wollte. Und ich wollte es schnell.


    "Kommen für mich die Equites in Frage? Ich möchte in die Reiterei. Zur Fuss und auch zu Pferd."

  • Sorgsam notierte sich Appius die Antworten, war doch immer wieder überrascht, wie viele junge Männer sich mit dem Lesen und Schreiben beschäftigt hatten und dann doch wieder oftmals entsetzt, wenn er eben solche Männer in sein officium bekam und merkte, daß sie in Wahrheit doch eher mit rudimentären Schreibkenntnissen ausgestattet waren. Aber die wenigstens Soldaten landeten am Schluß in der Verwaltung, die Meisten in den fabricae oder auf den Wachtürmen. Erst als er fertig geschrieben hatte, es schien eine quälend lange Zeit zwischen Ciceros letzter Frage und dem Beenden seines Tuns zu liegen, ließ er den Griffel herunter sinken und sah auf.


    „Ein Kampf? Die meiste Zeit wirst Du wohl damit beschäftigt sein, Wachdienst zu halten und Lageraufgaben zu vollführen. Ob wir in nächster Zeit in einen Kampf, wie Du es auszudrücken pflegst, geraten, ist nicht sicher. Es kommt darauf an, ob unser großer Kaiser mit der legio prima in den Krieg ziehen wird. Erst dann wirst Du wohl zu Deinem Kampf kommen.“


    Immer diese Jugend, dachte sich Appius und klappte die tabula zusammen.


    „Ob Du eques werden kannnst, das entscheidet sich nach Deiner Grundausbildung. Zuerst absolvierst Du diese, dann kannst Du bei Deinem centurio wegen einer Versetzung anfragen. Sollte er diese gestattten und der tribunus der Reiterei stimmt dem zu, wirst Du bei ihnen weiter ausgebildet werden. Aber nur dann.“


    Und da die Bestimmungen strenger geworden waren, was die Dienstjahre anging, hatte es sich Appius zur Gewohnheit gemacht die angehenden probati stets auf den Eintritt in die legio mit den kleinen Fallen aufmerksam zu machen.


    „Du trittst, wenn Du Dich hier einschreibst, für zwanzig Jahre in den Dienst des Kaisers. Du wirst die legio nur mit den Füßen voran, mit der Erlaubnis des Kaisers oder in Schimpf und Schande verlassen können. Dein Leben wird in den nächsten beiden Dekaden der legio gehören, Du kannst verletzt, ausgepeitscht werden oder sterben, wenn Du den Dienst in der legio vollführtst. Bist Du damit einverstanden?“

  • Als Appius das sagte musste ich doch ein wenig Luft holen. 20 jahre sagte er. Natürlich wusste ich um die Zeit. Ich wurde nie auf etwas anderes vorbereitet.
    Doch brauchte ich ein paar Sekunden um mir meine Zukunft vor den Augen ablaufen zu lassen. Meine Antwort würde mich 20 Jahre binden. 20 Jahre.
    Aber was wollte ich mehr als in die Legion. Meine Mutter würde mich lieber eines Tages im Senat sitzen sehen wollen, aber dafür war ich einfach noch nicht reif.
    Wieviele Schriften habe ich bereits gelesen die mich am glanz Roms teilnehmen ließen. Die grossen Schlachten, die Eroberungen, die bezwingung Galliens und viele mehr.
    Ich würde Ja sagen. Ich wollte Ja sagen....und ich sagte:


    "Ja, ich bin mir meinen Aufgaben voll bewusst. Ich will meinen Dienst und mein Leben fortan Rom und dem Kaiser widmen.
    Mir ist bewusst was ich erleiden kann, aber auch was ich erreichen kann. Nehmt mich in eure Legion und ich werde euch nicht entäuschen."


    Meine Brust hob sich nach dieser Antwort gewaltig. Wie bewusst war mir doch was mich erwarten würde. Ein Leben mit Kameraden, Disziplin und harter Arbeit.

  • „... Deinen Geist und all Dein Streben der legio zu überantworten und zu widmen hast? Bist Du Dir im Klaren, was das bedeutet?“


    Was gab es da zu überlegen? Hatte er nicht auf diesen Moment gewartet?


    Sein Blick fiel auf den vor ihm sitzenden Mann.


    Selten einen so missmutigen Mann gesehen wie jenen Appius dort.
    Auf einem Feld, neben einen Esel gebunden, würde er sich besser machen.
    Sah er in 10 Jahren auch so aus?
    Nein sicher nicht.



    "Ja, Centurio!"
    donnert Lucius mit fester Stimme



    Der Anfang war gemacht!

  • „Das wird sich zeigen, probatus!“


    Gab Appius einzig zur Antwort und notierte sich noch einige Dinge, klappte eine andere tabula auf und schrieb dort noch einige Zeilen nieder, dann schob er die tabula in Richtung des Iuliers.


    “Dann setzte Deine Initialen hier hin, damit bist Du nun in die legio prima aufgenommen.“


    Ton- und emotionslos ließ Appius seine Worte erklingen, wartetete bis der frisch gebackene probatus seine Unterschrift geleistet hatte, die ihm nun für zwanzig Jahre in den Dienst der legio verpflichtete und fügte dann an:


    “Willkommen in der legio. Gut, dann gehst Du zuerst zum Lazarett. Dort läßt Du Dich untersuchen, ob Du überhaupt zum Dienst taugst. Wenn der dortige medicus Dir dies bestätigt, gehst Du weiter zur Ausrüstungskammer und lässt Dir die Grundausstattung geben, nimm dafür die tabula hier mit. Anschließend meldest Du Dich bei Deinem centurio…Moment…“


    Appius schlug die tabula mit der Männeranzahl der einzelnen Zenturien auf und überflog die Zahlen.


    “Du meldest Dich bei der Mannschaftsunterkunft der zweiten centuria der cohortes prima entweder bei optio Tallius Priscus oder direkt in der Arbeitsräumen von centurio Flavius Aristides. Einer von den Beiden wird weiteres mit Dir besprechen. Brauchst Du einen Soldaten, um alles zu finden oder kommst Du alleine klar?“




    Sim-Off:

    Verlinkung (die roten Wörter) direkt bei den Ortsangaben. Wenn Du dort irgendwo einen neuen Handlungsstrang anfängst, am Besten eine eigene Überschrift in dem Thread wählen, wie schon hier im Rekrutierungsbüro das gemacht wurde. Bei Fragen einfach eine PN an mich.

  • centurio? Das war wie ein Schlag auf Appius- ohnehin schon geschundene - Seele. Verkniffen beugte er sich herunter und notierte die Zustimmung. Dabei rumorte es in seinem Kopf. Schließlich wollte er schon seit Jahren centurio werden. Mit verkrampfter Hand ließ er den Griffel über die Wachsschicht gleiten und schob dann die tabula in Richtung von Vindex.


    „Setze hier Deine Initialen!“


    , sprach er wirsch und sah dann zu Marcus hinüber.


    „Erledigst Du die anderen Formalitäten, centurio? Das Lazarett ist wieder voll besetzt, er muss vor dem ersten Dienst untersucht werden.“


    Marcus richtete sich von seinem Hocker auf und nickte zustimmend. Immer wieder war er froh, weg von diesen Schreibarbeiten zu sein und dem Mief dieses officium. So war er auch erleichtert bald wieder diesen Raum zu verlassen.


    „Natürlich.“


    Langsam ging Marcus zur Tür und öffnete sie, dort wartete er auf Vindex ehe er sein Wort wieder an den flavischen Verwandten- für den Marcus ihn in seiner ausgesprochenen Naivität hielt- richtete. Gutmütig lächelnd nickte er ihm zu und besah sich, ob Appius ihm noch die nötigen tabulae für die Ausrüstungskammer gereicht hatte.


    „Willkommen in der legio prima, Lucius. Es gibt jetzt noch einige Formalitäten, die es zu erledigen gilt. Als Erstes gehst Du ins valetudinarium. Und pass auf, dass Dir der medicus nichts verabreicht oder sonst was macht. Ich habe gehört, dem sterben mehr Soldaten unter den Händen weg als die Fliegen….ähm…ja, also viele Soldaten sterben dort. Danach geh mal beim Titus in der Ausrüstungskammer vorbei, grüß ihn von mir. Der ist ein ausgesprochen feiner Kerl, zwar auch etwas seltsam, aber der meint es nicht böse. Danach meldest Du Dich wieder bei mir in meinem officium. Wenn Du etwas nicht findest, einfach durchfragen. Ich muss noch mal zum Tor zurück. Bis später, Lucius.“


    Schon marschierte Marcus von dannen und ließ Vindex erst mal zurück, die nächsten Schritte würde er alleine wagen und sich der Maschinerie der legio stellen müssen.



    Sim-Off:

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  • Ich nahm die tabula und setzte mein Initialen darunter. Das wäre also geschafft dachte ich mir.


    "Jawohl, ich komme alleine klar. Ich werde mich sofort auf dem Weg in das Lazarett machen. Vale optio"


    Verabschiedete ich mich, öffnete die Tür, trat heraus und tat also nun meinen ersten Schritt in der Legio.


    So jetzt musste ich nur noch das Lazarett finden.

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Hadrianus
    Nachdem mich der Legionär zur Principia geführt hatte, deutete er auf eine Tür und verschwand. ich klopfte aufgeregt an die Tür


    Starr sah Appius vor sich hin, hielt die letzte Acta in der Hand, war aber nicht in der rechten Laune sie zu lesen. Prüfend ließ er seinen Blick über den beschäftigten scriba, das Fensterbrett- staubfrei, wie jeden Tag- und den leeren Raum vor ihm schweifen. Abermals krochen finstere Gedanken durch seine Geisteswindungen, die Frage- centurio oder nicht centurio. Gerade als er abermals einen Happen der Bitterkeit über seine Nicht-Karriere durchkauen wollte, hörte der optio das Klopfen an der Tür. Marginale Bewegung vollführend sah er zu der Tür und presste seine Lippen zusammen.


    „Herein!“

  • Einige Herzschläge starrte Appius noch an dem herein tretenden Mann vorbei und richtete erst dann seine Aufmerksamkeit auf ihn, griff mehr mechanisch nach der notwendigen tabula, die natürlich wie immer an der richtigen Stelle lag und somit keines Blickes bedurfte. Prüfend musterte Appius den Mann, auf den ersten Blick schien er nicht ungeeignet, doch wer weiß. Sein Griffel gezückt hatte er gerade noch den Namen im Ohr, um ihn sich zu notieren.


    „Salve, Decimus. Verwandt mit dem Legat?“


    Prüfend musterte er den Decimer. Ob er hoffte, hier Vergünstigungen zu erhalten. Nun, dessen neuer centurio würde ihn mit seinen – womöglichen- hochfliegenden Wünsche und Hoffnungen schnell auf den Boden der Tatsache herunter holen, zur Not wohl mit der körperlichen Züchtigung. Manche Legionäre waren nun mal nicht anders lernfähig. Wenngleich Appius das nicht durfte, wie er immer wieder bedauern musste, aber er war nun mal nur ein optio. Mit kühler Miene sprach Appius gleich fort.


    „Egal! Du willst also der legio prima beitreten. Hast Du Dir das auch gut überlegt? Ansonsten, wie ist der Name Deiner Eltern? Wo genau wurdest Du geboren? Wie alt bist Du?“

  • "Ja ich bin mit dem Legaten verwandt, ich bin aus der griechischen Linie, meine Eltern heißen Cato und Tiberia, ich komme aus der Nähe von Corinth und bin 19 Jahre alt" antwortete Hadrianus mitstolz auf seine Herkunft.

  • „Cato und Tiberia. Aha, Ich nehme mal an, dein Vater heißt Decimus Cato und Deine Mutter Decima Tiberia? Hat Dein Vater auch noch einen praenomen oder hat das Dein Großvater vergessen?“


    Ohne von seiner tabula aufzusehen, stellte Appius die Fragen und rümpfte leicht die Nase als er den Geburtsort notierte. Über die Leute aus Corinth hörte man oft übles und da waren Bezeichnungen „Lügner“ und „Betrügner“ doch noch die nettesten Namen. Doch römisches Bürgerrecht war römisches Bürgerrecht und die Legionen konnten nun mal nicht nur im italischen Stammland rekrutieren. Die Zeiten waren leider vorbei.


    „19…gut, dann wirst Du 39 sein, wenn Dein Dienst vorbei ist…und sonst, Krankheiten, Geistesgestörtheiten oder bist Du gesucht als Verbrecher? Schon mal gestohlen, gelogen oder betrogen?“


    Jetzt sah Appius doch auf, seine Lippen waren eine gerade Linie, sein Gesicht offenbarte keinerlei Humor, aber Appius besaß auch keinen oder zeigte ihn wohl nur seiner kleinen Katze- das einzig lebende Wesen, mit dem er einigermaßen zurecht kam.

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