[Officium] Rekrutierungsbüro

  • Marcus nickte zufrieden und ging auf die Tür zu. Aber hatte er nicht etwas vergessen? Ach ja, die Tabula mit den Daten des neuen Probatus. Schnell wandte er sich wieder um, ging zum Schreibtisch und griff nach dieser. Eigentlich war Marcus ja schon neugierig, wer der Neue war, aber für harmlose Konversation war ein anderes Mal noch Zeit. So verließ Marcus mit dem Probatus das Officium und führte ihn in die Ausrüstungskammer, die nur einige Schritte entfernt lag. Da hatte zumindest der Architekt beim Bauen mitgedacht.

  • Herrje, grad war Marcus vom letzten Rekruten zurückgekehrt, da kam schon der Nächste. Was war denn los?, dachte sich Marcus. Wollten die Mütter alle ihre Söhne loswerden? Schnell räumte Marcus einige Tafeln zur Seite, musterte skeptisch sein Chaos und hoffte, daß es keine Inspektion war. Aber die würden nicht klopfen. Marcus ließ sich plumpsend auf einen Stuhl fallen und griff nach dem Weinkrug, woleider nur Essigwasser drin war.


    "Herein!"

  • Als er nach einigen Momenten hereingebeten wurde, trat Marcus ein und schloss die Türe hinter sich. Hinter dem Schreibtisch saß ein Miles, der einen Weinkrug in der Hand hielt. Durfte man hier während dem Dienst trinken? Er schmunzelte innerlich, wandte sich dann aber dem Soldaten zu.


    "Salve, Marcus Caecilius Ahala mein Name. Ich bin Rekrut und möchte der Legio beitreten." ;)

  • Schwungvoll goß sich der Optio Marcus (:]) aus dem Krug in einen tönernen Becher und sah auf als der Anwärter eintrat. Schwupps, schon stellte sich der Neue schon vor. Ja, wie sollte man denn da den vollen Namen mitkommen? Schnell griff Marcus nach einer Tabula. Mist, schon beschrieben! Nächste, auch schon voll...Dritte, ah ein paar Notizen von ihm. Schnell wischte Marcus das weg.


    "Salve, wir war der Name? Marcus Caecilus...Alaha?...Alla? Alus? Caecilus, aus der römischen Gens Caecilius...hm, bist Du mit Caecilus Macro verwandt?"


    Marcus kritzelte die ersten beiden Namen schon auf, der Cognomen war ihm einfach entgangen. Da fiel ihm noch ein anderer prominenter Name aus dieser großen und alten Gens ein. Geistesabwesend griff er nach dem Essigwasser, trank einen Schluck und verzog angewidert das Gesicht. Was für eine Brühe! Leise schmatzend, um den Geschmack zu übertönen, sah er zu Ahala.


    "Caecilius Crassus? Auch mit dem verwandt?"

  • Schon etwas amüsiert über das kleine Chaos im Rekrutierungsbüro musterte er den Legionär. (:P) Zwischen Optio und Legionär unterscheiden konnte er schließlich noch nicht. Etwas nervös wackelte er mit den Zehen und wartete darauf, dass der Legionär (:P) was zum Schreiben fand.


    "Ähm ... A... H... A... L... A..." buchstabierte er dem Soldaten seinen Beinamen. Der hatte wohl etwas schlechtere Ohren. Sein Centurio hatte wohl zuviel gebrüllt. Und wenn man direkt daneben steht, dann konnte das bestimmt auch einen Hörschaden geben. Marcus nahm sich vor immer guten Abstand zu Vorgesetzten zu halten.


    "Caecilius Macro? Hm, hab ich schonmal gehört, kann allerdings gerade keinen Verwandtschaftsgrad nennen. Crassus ist der Vetter meines Vaters."


    Marcus wusste nicht, ob der Soldat etwas mit dem Begriff Onkel 2. Grades anfangen konnte, daher machte er es unkomplizierter. Er unterdrückte ein Grinsen, als der Soldat ein anscheinend nicht schmeckendes Gesöff zu sich nahm. Stattdessen lächelte er nur leicht.

  • Sim-Off:

    ;) War mein Amüsement, daß wir beide Marcus schreiben --> Optio Marcus zur Unterscheidung ;)



    Marcus schrieb mit. Das war doch mal ein Anwärter nach seinem Geschmack, buchstabierte ihm den Namen. A...h...a......l...a! Notiert! Marcus probierte noch mal das Essigwasser und nach dem zweiten Schluck schien es tatsächlich nicht mehr allzu schlimm zu sein. Die Caecilier waren wirklich eine große Familie. Schulterzuckend wandte er sich wieder die Tafel zu um zu sehen, was er noch fragen sollte. Grübelnd kratzte er sich am Nacken. Ah ja! Er sah auf und legte lässig einen Fuß auf einen freien Hocker.


    „Gut, dann kommen wir mal zu Deinem Hintergrund. Wer waren Deine Eltern, wo bist Du geboren worden? Hast Du irgendwelche Krankheiten? Verrücktheiten in Deiner Familie? Etwas, was wir wissen sollten?“


    Marcus musterte ihn durchdringend und unterdrückte dabei ein amüsiertes Grinsen. Ob der Anwärter ehrlich sein würde? Marcus war es selber ja auch nicht gewesen, aber nach Verrücktheiten wurde er auch nie gefragt.

  • Sim-Off:

    ;)


    Schweigend beobachtete Marcus den Optio beim Notieren seines Cognomen. Was auch immer in diesem Krug war, er wollte es nicht trinken.
    Von Disziplin in Abwesenheit von Vorgesetzten schien dieser Soldat auch nichts zu halten. Aber das konnte ihm egal sein.


    "Ähm ... Meine Mutter war Caecilia Metella Sabina, meinen Vater kenne ich nicht." Leider war Marcus Mutter schon einige Jahre lang tot. "Ich wurde in Roma geboren. Krankheiten? Nunja, ich bin etwas anfällig gegen eine Erkältung, deswegen bin ich auch zur Prima und nicht zur Secunda gekommen." Verrücktheiten? Hatte der Soldat da Probleme? "Öhm ... Ähm ... Nein, eigentlich nicht dass ich wüsste."

  • „...deswegen bin ich auch zur Prima und nicht zur Secunda gekommen...“ Die Worte hallten in Marcus nach. Verblüfft sah der Optio auf und sah den Anwärter sprachlos an. Der war ja gnadenlos ehrlich oder nahm er ihn auf den Arm? Prüfend musterte Marcus den jungen Mann. Ein Bastardsohn auch noch? Herrje! Das würde den Patriziern gar nicht gefallen. Behaupteten sie doch, daß nur die besten Söhne hier hin geschickt wurden. Das gefiel Marcus glatt wieder an dem Mann. Außerdem glaubte Marcus durchaus, daß solche Männer auch noch was aus sich machen können. Marcus kannte seinen Vater, abgesehen vom Namen, schließlich auch nicht. Die Überlegungen ließ Marcus sich nicht anmerken, stand auf und legte die Tafel zur Seite. Die Arme hinter dem Rücken verschränkend trat er auf seinen Namensvetter zu.


    „Deswegen zur Prima und nicht zur Secunda? Mann, wir sind eine Einheit, die überall in die Welt geschickt wird. Wir begleiten den Kaiser auf Feldzüge, ob in Numidia, Parthien oder das rauhe und kalte Germania. Bei Mars, gemütliches Lagerleben wirst Du hier nicht haben! Und das warme und milde Klima Italias nicht immer genießen können. Sind wir gar hier in einem Urlaubslager? Nein, geschunden wirst Du hier mindestens, und ich betone, MINDESTENS wie in der Secunda. Du wirst den harten Drill eines Centurio erdulden müssen, der germanische Sitten gewohnt ist.“


    Marcus Augen waren schmal, er funkelte ihn an und deutet aus dem Fenster hinaus.


    “Sieh mal, dort hinten ist der Exerzierplatz! Siehst Du, wie die Männer über den Platz taumeln, mehrere Schilde in den Armen? Siehst Du wie der Hinterste zusammen bricht? Siehst Du, daß ihm keiner hilft? Das könntest Du sein! Das wird Dir blühen! Hier in der Prima werden keine zweitklassigen Soldaten aufgenommen. Wir schützen den Kaiser und das römische Volk. Wir müssen die Besten sein. Willst Du nicht lieber doch zur Secunda?“


    Marcus Augen durchbohrten den Mann, sein Gesicht war eiskalt. Marcus mochte es zwar nicht, den Mann einzuschüchtern oder ihn in seinem Entschluß wanken zu lassen. Aber der Caecilia sollte sich ganz sicher sein, warum er in die Prima wollte. Nicht weil in Italia es wärmer war!

  • Etwas eingeschüchtert hörte er dem Mann zu. Sein Hauptentscheidungsgrund war bestimmt nicht das Klima. Er wollte dem Kaiser dienen und er würde ihm dienen. Weil ein Legionär hier große Töne spuckte, ließ er sich nicht fertig machen. Er schaute dem Soldaten in die Augen, als er aufstand und ihm das alles erzählte. Sein Blick war zunächst noch freundlich, wurde dann aber immer kälter und ausdrucksloser. Dann musste er einige Momente überlegen. Sich richtige Worte zurechtlegen.


    "Ich habe nichts anderes erwartet. Denkst du, ich habe mich nicht darüber informiert, welcher Einheit ich beitrete? Natürlich ist der Drill und das Training hier härter als in Germanien, nicht zu unrecht ist das hier die Legio Prima, oder irre ich mich, Miles?"


    Immer noch schaute er dem Mann in die Augen. Sein Blick hing nicht auf dem Exerzierplatz, er wollte nicht sehen was sich dort abspielte. Es konnte gut sein, dass der Mann, der dort anscheinend zusammenbrach bald er sein könnte. Aber er zweifelte nicht an sich selbst. Selbstbewusst sprach er weiter.


    "Ich habe kein Problem damit versetzt zu werden. Ich werde auch für den Kaiser mein Leben aufs Spiel setzen. Du kannst nicht wissen ob ich zweitklassig bin, das siehst du erst bei meiner Ausbildung.


    Er wurde doch ein wenig nervös, zeigte es aber nicht. Er würde sich bestimmt nicht die Blöße geben. Nicht hier vor einem Soldaten der Legio Prima.


    "Ich denke ich habe meinen Entschluss gefasst, und werde ihn auch durchsetzen, ansonsten wäre ich nicht hier."


    Er rührte sich immer noch nicht von der Stelle.


    Sim-Off:

    Is ja richtig fies hier :D

  • Sim-Off:

    8):]


    Kaum eine Handbreit stand Marcus von dem Anwärter entfernt. Marcus dunkle Augen durchbohrten den Caecilia forschend und prüfend. Schweigend hörte sich Marcus an, was der Römer sagte. Marcus wollte schließlich auch nur sicher gehen, daß sich der Mann wirklich der Konsequenzen bewußt war, was es bedeutet in die Legio einzutreten. Dabei glaubte Marcus kaum, daß die Secunda einen Deut schlechter war als die Prima. Im Gegenteil, die Secunda hatte durchaus mehr Kampferfahrung. Nach den letzten Worten des Caecilia schwieg Marcus. Er ließ den Anwärter ein wenig zappeln und setzte noch immer keinen freundlicheren Ausdruck auf.


    „Du kannst noch nicht versetzt werden, ehe Du nicht aufgenommen wurdest. Und das liegt an mir zu entscheiden, Caecilius!“


    Marcus schwieg erneut und starrte den jungen Mann an. Sehr gut! Er zuckte weder zurück, noch schien er groß eingeschüchtert zu sein. Aus dem würde man durchaus einen guten Soldaten machen können. Marcus mußte sich arg abmühen nicht zu lächeln, aber ein Funkeln trat in seine Augen, die seinen Gedanken durchaus Ausdruck verlieh.


    „Optio, Caecilius! Du sprichst mich in Zukunft so oder mit Optio Flavius an! Gut, dann sehen wir mal, wie weit Du in Deiner Ausbildung kommst! Willkommen in der Prima!“


    Marcus klopfte ihm auf die Schulter, lächelte plötzlich und die Kälte, die er gerade noch ausgestrahlt hatte, war mit einem Schlag verschwunden. Wieder mit seinem einigermaßen gutmütigen Gesichtsausdruck ging er zu der Tabula zurück und setzte sich.


    “Also, dann machen wir mal weiter! Welche Fähigkeiten hast Du, die Du der Legio besteuern kannst, Probatus? Reiten, Handwerk, Kämpfen, Lesen und/oder Schreiben oder Anderes?“

  • Sim-Off:

    :(


    Marcus wäre fast einen Schritt zurückgewichen, ließ es aber bleiben. Er kam sich vor wie ein Sklave, der etwas arg falsch gemacht hatte und jetzt vor seinem Herrn gestand.
    Er war etwas anderer Meinung als der Optio. Marcus fand, dass die Secunda zwar mehr Erfahrung im Kampf hatte, es aber an Disziplin mangelte. Oder zumindest hatten die Soldaten weniger Disziplin dort als in der ersten. Er hatte gehört, dass die Soldaten der Prima die diszipliniertesten sein sollten.
    Marcus zweifelte etwas daran, dass es an diesem Optio lag, ob er aufgenommen werden würde oder nicht. Da hatte ein vorgesetzter bestimmt auch mitzureden. Und sollte Marcus nicht aufgenommen werden, dann würde er Crassus bitten mit seinem Patron zu reden, und dann würde er bestimmt schnell aufgenommen werden.
    Er erwiderte nichts und blickte weiterhin sturr geradeaus in die Augen des Optios. Er meinte einen Funken Zufriedenheit zu erkennen, aber da konnte er sich sicherlich auch irren.


    "Jawohl, Optio!"


    Jetzt gehörte er also der Legio Prima an. "Mal sehen wie weit du in der Ausbildung kommst" Dieser Satz schoss ihm abermals durch den Kopf. Langsam kamen bei Marcus Zweifel auf, ob er für die Legio geeignet war, allerdings wischte er diese schnell beiseite und antwortete auf die Frage seines mittlerweile Vorgesetzten.


    "Leider habe ich noch kein Handwerk erlernt, Optio! Allerdings kann ich Reiten, Schwimmen, lesen sowie Schreiben!"


    Sein Gesichtsausdruck lockerte sich, auch sein Blick wurde wieder freundlicher.


    "Ich wurde gelehrt ohne Waffen zu kämpfen, mit Waffen leider noch nicht, da das sowieso in Roma verboten ist, Optio!"

  • Primus Pilus Matinius Plautius betrat den Raum auf einem Kontrollgang und hörte die letzten Worte.


    "Das ist immerhin schon mehr als manch anderer Probatus vorweisen kann, obgleich ich mich Frage, wo die Leute in Roma alle immer nur Reiten gelernt haben. In der Stadt auf einem Pferd ist doch blanker Selbstmord!"


    Er ging an dem Mann vorbei und schaute in die Unterlagen von dem Optio rein.


    "Marcus Caecilius Ahala? Hm, hört sich nach Verwandschaft eines Praetorianer-Präfekten in Roma an. Keine Sorge, Probatus, wir werden deinen Arsch schleifen und ausbilden, daß sich dein Verwandter irgendwann die Finger danach lecken wird dich für die Praetis zu bekommen. Was nicht heißt, daß wir dich dann auch rausrücken. Weitermachen Optio!"


    Plautius verließ wieder das Zimmer.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Mühsam kritzelte Marcus die Antworten des neuen Probatus auf seine Tabula als die Tür aufgerissen wurde. So kam Marcus gar nicht mehr dazu, irgendetwas zu antworten. Stattdessen kam sein vorgesetzter Offizier herein. Blitzschnell bewies Marcus dann doch Geistesgegenwart. Schließlich mußte man den neuen Probati ein Vorbild sein. Marcus stand schnell auf, legte die Tabula zur Seite und salutierte- Faust auf Herzhöhe gegen die Brust geschlagen und dann den Arm zum Gruße ausgestreckt, dabei eine aufrechte Haltung. Wie ein Wirbelwind stürmte der Centurio durch Marcus Officium und durch seine notdürftigen Notizen. Genauso mühsam wie bei den Schreibarbeiten unterdrückte Marcus ein Seufzen, mußte dann jedoch grinsen, spätestens nach dem der Centurio wieder draußen war. Doch nur kurz, denn es gehörte sich nicht seinen Vorgesetzten vor dem Probatus zu belächeln. Marcus setzte sich wieder und nahm die Tabula heran.


    “Ja, das war unser Primus Pilus, der erste Centurio Matinius Plautius. Du wirst ihn und seine Art in den nächsten Jahren bestimmt noch genauer kennen lernen. Er scheint immer und überall präsent zu sein, gewöhne Dich schon mal daran. Gut, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Handwerk und so weiter....hmmhmmm!“


    Marcus kritzelte weiter auf die Tabula und nickte schließlich. Das mit dem Waffenverbot quittierte Marcus nur mit einer Augenbraue zucken. Das war ihm durchaus bekannt. Welchem Römer auch nicht?


    „Nun, Du hättest private Stunden gehabt haben können. Insbesondere da Du doch aus einer sehr bekannten Familie kommst. Aber waffenloser Kampf? Besser als nichts! Gut, das macht nichts mit dem Handwerk. Ich kann auch keins! So, Du kannst also reiten? Hast Du schon drüber nachgedacht, Dich bei der Reiterei zu bewerben? Oder möchtest Du lieber später Fußsoldat werden?“

  • Marcus unterließ es sich umzudrehen, als der Primus Pilus - wie der Optio ihm danach sagte - eintrat. Allerdings verfolgte er genau wie der Optio salutierte. Das musste er sich aufjedenfall merken. War allerdings schon ein lustiger Primus Pilus. Er unterließ es ebenfalls Plautius zu antworten. Dann antwortete er allerdings dem Optio. Private Stunden hätte er tatsächlich haben können.


    "Nein, Optio! Ich habe noch nicht darübernachgedacht später zur Reiterei zu wechseln. Es wäre aber natürlich eine Möglichkeit, die sich mir auftun würde, Optio. Allerdings weiß ich nicht, ob ich gut genug für die Reiterei sein werde. Das wird man noch sehen, Optio!"

  • Marcus Schultern zuckten als er die Antwort hörte, Zeichen für sein unterdrücktes Lachen. Offen, ehrlich und frei heraus. Das gefiel Marcus natürlich, der für subtile Botschaften, intrigante Nachrichten oder geheime Verschlüsselungen in Aussagen keinen Sinn hatte. Es war nicht so, daß Marcus sie nicht immer verstand. Dazu war er einfach zu sehr in einer solchen Umgebung aufgewachsen, aber er schätzte Männer mehr, die ehrlich sprachen. Marcus nickte knapp und klappte die Tabula zusammen. Nachdenklich stand er auf. Er sollte sich mal eine Liste machen, was er mit den Anwärtern alles durchgehen musste und wo die einzelnen Stationen bis zum Fahneneid waren. Ein anderes Mal, beschloß er und nickte Ahala zu.


    “Gut, ich werde Centurio Artorius Avitus einen Hinweis diesbezüglich geben. Wird sich wahrlich zeigen, ob Du gut genug bist...für die Reiterei! Dann gehen wir mal! Du brauchst erst mal eine anständige Ausrüstung. In dem Zeug hier wirst Du wohl kaum vor den Kaiser treten können und den Eid schwören!“


    Marcus grinste breit, was seinem zweiten Satz ein wenig die Härte nahm und die Aussage im letzten eher unterstrich.


    „Natürlich nur vor sein Abbildnis. Aber wer weiß, vielleicht hast Du eines Tages die Ehre dem Imperator selber zu begegnen, wenn wir mit ihm in die Schlacht ziehen!“


    Mit der Tabula in der Hand bewaffnet, marschierte Marcus auf die Tür zu, um den Probatus zur Ausrüstungskammer zu bringen.

  • Marcus wusste nicht, ob er den Kaiser einmal sehen würde. Aber er hoffte es natürlich. Und zu den Praetorianern zu kommen, wäre bestimmt auch nicht schlecht. Er konnte seine Gedanken nicht weiterdenken, denn der Optio machte sich bereits auf den Weg zur Ausrüstungskammer.

  • Der Soldat geleitete ihn bis zum Officium und er betrat dieses nachdem er ihm dieses nach einem Klopfen aufgetan hatte. Den Miles darin begrüßte er höflich. "Salve, mein Name ist Sextus Germanicus Sollianus, bis vor zwei Tagen war ich noch Miles in den Cohortes Urbanes und bat um meine Versetzung in die Legio I. Womit wir bei meinem Anliegen wären," meinte er leicht lächelnd. "Ich möchte hier gerne meinen Dienst antreten. Damit reichte er ihm sein Curriculum und das Entlassungsschreiben der CU, da der PU sich ja stets strikt weigerte Versetzungen daraus zu machen, oder zu unfähig war oder einfach seine Leute, die die CU verliessen ärgern wollte, das wusste er nicht. Der Ärger darüber war aber auch schon wieder halb verflogen, wenn auch noch lange nicht ganz.

  • Dies war sein Reich! Das von Miles Appius Cirenthius. Seitdem der faule Optio aus dem Rekrutierungsbüro weg war, hatte er wieder die Stube für sich alleine. Ordnung und akribische Genauigkeit war wieder zurückgekehrt und sein durchstrukturierter Tag. Morgens früh aufstehen, zwei Runden mit den Probati mitlaufen und dann ein Portion kalten Weizenbrei und Wein zu sich genommen. Danach wurde der Platz im Rekrutierungsbüro eingenommen und erst mal genüßlich ein Actaartikel gelesen. Appius haßte nämlich eigentlich den regulären Dienst in der Legion. Aber in der Verwaltung fühlte er sich wohl. Hier kam nichts unvorhergesehenes, alles hatte seinen normalen Dienstablauf und keine Überraschungen sollten ihn erwarten. Keine? Heute was es wohl anders. Gerade las er gespannt den Reiseartikel der Decima aus der Acta. In Germanien war er zwar noch nie gewesen, aber es packte ihn trotzdem. Als Sollianus das Büro betrat hob er den Blick. Ja, ein Neuer so früh am Morgen? Er nickte ihm zu und legte das Papyrus, was er auf dem Abort immer absammelte, zur Seite.


    „Salve, Germanicus! Versetzt..aha!“


    Er griff nach den Papyri und sah schnell darüber hinweg. Und da war es- die Überraschung. Versetzt und gleichzeitig entlassen, im Rekrutierungsbüro und trotzdem schon Soldat gewesen. Appius Augenbrauen wanderten hoch und er sah verblüfft zu Sollianus.


    “Das hier ist doch kein Versetzungsschreiben, sondern eine Entlassung. Was hat es denn bitte damit auf sich?“

  • Er seufzte innerlich und beschloß eines Tages, wenn er das Geld dafür hatte einen Meuchler auf Octavius Victor anzuseten. "Wie gesagt," erwiederte er freundlich, aber ein bisschen merkte man ihm wohl seinen Frust über das Ganze dennoch an. "Ich bat um meine Versetzung. Der Praefectus Urbi jedoch weigert sich konsequent Versetzungsschreiben auszustellen und entlässt die Soldaten nur aus dem Dienst, jedoch ohne jegliche Anspruchsregelungen, wie der Codex Militaris es verlangt, wahrscheinlich, weil er davon ausgeht, dass man eh gleich wieder in die nächste Einheit geht. Einem Kameraden erging es genauso. Ich habe leider weder seine Beweggründe dazu noch seine Gedankengänge in diese Richtung verstanden und selbst in einem beinahe privatem Gespräch wiederholte er seine Weigerung mit den Worten: Andere mögen es so machen, ich nicht!" Er hob und senkte nun die Schultern und sah den Miles an. "Ich wünschte auch, es wäre anders. Und am Tor des Castellums sagte man mir, dass ich hier mich melden solle."


    Sim-Off:

    Das beinahe private Gespräch war eine PN-Nachfrage meinerseist und seine Antwort darauf, falls Du es sim-on suchen solltest ;)


    /edit: Satz eingefügt.

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