[Officium] Rekrutierungsbüro

  • Nach einer letzten erholsamen Nacht in einem weichen Bett im Domus seines Vaters erschien Mamercus schon bald nach einem kleinen Imbiss im Rekrutierungsbüro. Mit jedem Schritt den er weiter auf diesem Weg voran kam, desto sicherer war er sich die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
    Nachdem nach einem knappen Klopfen ein knappes 'Herrein ertönt war betrat er den Raum um nun endgültig zur Tat zu schreiten. Er salutierte und gab schon mal einen Teil der Daten ab, die sicherlich gefordert wurden.


    "Salve! Mamercus Artorius Rusticus, Sohn von Servius Artorius Reatinus, geboren in Nuceria."


    Auch hier sparte er sich zu erwähnen, was offensichtlich war. Denn es gab kaum einen anderen Grund, dieses Büro zu betreten, als sich in den Dienst des Imperiums zu stellen.

  • "Salve!" brummte der Rekrutierungsoffizier zurück.
    "Du willst dich freiwillig melden?! " fragte er rhetorisch, denn warum soltle man sonst hierherin kommen. Immer bekam man hier nur die Neulinge zu sehen. Und gelegentlich einen Ausbilder, der sich beschwerte, dass zu viele der ihm zugeteilten probati Flaschen waren.
    Der optio griff nach einer Wachstafel von dem Stapel zu seiner linken und begann zu fragen:
    "Was hast du bisher gemacht? Irgendwelche Fähigkeiten, die uns von Nutzen sein können? Du bist dir im klaren, dass du als Sohn eines tribunus keine Sonderbehandlung bekommst?"
    Was hatte er da schon alles erlebt, weswegen sich Leute meinten um die Schinderei der Grundausbildung drücken zu können.

  • "Ich bin Zimmermann." Eine schöne Aussage. Beantwortete sie doch sowohl die Frage nach seiner Beschäftigung und auch die nach seinen speziellen Fähigkeiten. Dass er des Lesens und Schreibens mächtig war setzte er für einen guten römischen Bürger voraus, weshalb er es nicht für nötig erachtete, dies zu erwähnen.
    Für den abschließenden Kommentar erntete der Offizier lediglich ein säuerliches Lächeln. Reatinus war eben noch nicht lange genug bei der Prima, sonst hätte sich herumgesprochen, dass der Tribun sich auch für seine Söhne jede Vergünstigung verbat, die nicht aus eigener Leistung verdient war.

  • Um ein Haar wäre dem optio der stilus aus der Hand gefallen, nachdem die letzten probati alle übergebildete Jungs gewesen waren, die statt was anständigem Griechisch oder ähnlich überflüssigen Kram gelernt hatten war dies hier eine erfreuliche Abwechslung.


    "Wie lange warst du Zimmermann?" fragte er nach kratzte aber schon einen entsprechenden Vermerk auf die Wachstafel.


    Die nächste Frage war aufgrund der speziellen Situation natürlich etwas heikel:
    "Hattest du irgendwelche Krankheiten? Geisteskrankheiten in der Familie, für Verbrechen verurteilt worden?

  • Mamercus musste nicht lange rechnen um Auskunft geben zu können. Es mussten knapp "Vier Jahre." gewesen sein. Auch die nächsten Fragen waren wohl nur Routine und er konnte mit reinem Gewissen den Kopf schütteln. Außer einigen wenigen Kinderkrankheiten, die alle glimpflich verlaufen waren, hatte er nie ernstlich gesundheitliche Probleme gehabt. Dann sah er wie der Offizier sich augenscheinlich ziemlich unwohl fühlte, hatte seine nächste Frage doch die geistige Gesundheit der Familie eines Tribunen der Legion zum Objekt. Nur die letzte Frage war fast dazu angetan ihn zu beleidigen. Er war ein gesetzestreuer Bürger und als solcher hatte er sich keines Verbrechens schuldig gemacht und konnte daher auch nicht verurteilt worden sein. Etwas energischer als zuvor beschrieb sein Kopf die Bewegung die eine Ablehnung ausdrückte.

  • "Sonst noch was, was ich wissen sollte?" fragte der optio und fixierte den jungen Mann einen Moment.
    "Ansonsten steht deiner Aufnahme formal nichts mehr im Weg. Immer vorausgesetzt natürlich, die Quacksalber im valetudinarium sagen nichts anderes.
    Da musst du dich jetzt hiermit zur Tauglichkeitsuntersuchung melden."

    sprach's und drückte dem Mann die tabula in die Hand.
    "Danach gehst du in die Rüstkammer und kommst anschließend wieder hierher. Ich gucke solange in welcher centuria wir dich für die Grundausbildung unterbringen.
    Irgendwelche Fragen?"

  • Ein letztes Kopfschütteln, ein Nicken, die wortlose Entgegennahme der Tabula ein weiters Nicken und ein letztes Kopfschütteln später verließ Mamercus mit einem beiläufigen "Danke. Vale." das Büro und marschierte zum Lazarett um sich untersuchen zu lassen. Schon bald würde er hier wieder auf der Matte stehen und die letzten Schritte seines Beitritts in Angriff nehmen.

  • Nachdem er Lazarett und Horrea aufgesucht hatte, stand Mamercus bald schon wieder vor dem Offizier. Beladen mit seiner ganzen Ausrüstung und fragte sich warum man gerade diese Reihenfolge vorgeschlagen hatte. Nach dem Valetudinarium könnte man doch auch direkt wieder zurück zum Rekrutierungsbüro um sich einteilen zu lassen, dann mit dem Offizier zum Eid schwören schreiten um anschließend mit der ganzen Ausrüstung zur neuen Unterkunft zu marschieren. Aber er war nicht hier um Fragen zu stellen, oder etwas in Frage zu stellen oder sich überhaupt Gedanken zu machen.
    Stoisch ertrug er sein Schicksal und fragte nur: "Wo hin?"

  • Der Centurio betrachtete den schwer beladenen Fast-Soldaten. Und las sich die vom Medicus ausgefüllte Tabula gründlich durch. Schließlich nickte er. "Scheint soweit alles in Ordnung zu sein. Gut, du kommst in die cohors IX, centuria IV, zu Centurio Iulius Licinus. Der Centurio ist heute nicht anwesend, daher wirst Du Dich bei Optio Tallius Priscus melden. Der wird Dir dann auch sagen, ob Du zu seiner Ausbildungsgruppe kommst oder zu der des Centurio Lucretius Luscus.
    Bevor Du Dich allerdings bei ihm meldest, gehen wir jedoch noch ins sacellum wo du den Eid schwören musst, der Dich an die Legio bindet."
    Der Centurio ging voran.




  • Mit einem gerade so vernehmbaren 'humph' kommentierte Mamercus die Erläuterungen und Anweisungen des Centurios. Jetzt musste er den ganzen Krempel auch noch zum Sarcellum schleppen ehe er ihn los war. Vermutlich mache man dies um die Spreu vom Weizen zu trennen, immerhin wurden die Legionäre nicht umsonst seit den Zeiten des Marius 'muli mariani' genannt. Da war es nur Recht und billig, dass man sie dieser Art auf die Probe stellte, noch ehe ihr Dienst überhaupt hatte beginnen können. Stoisch rückte er daher sein Bündel zurecht und folgte mit einer eben solchen Miene zum Fahnenheiligtum.

  • Ich betrat jetz schon recht nervös das Meldebüro, und sah einen Soldaten hinter seinem Schreibtisch sitzen, offenbar war er gerade beschäftigt.
    "Salve, Ich bin hier um mich der Legion an zu schließen, Lucius Deciumus Brucetus lautet mein Name."

  • Da das Büro offensichtlich verlassen war ging ich zurück auf den Flur und rief vernehmlich "hallo?", nach meinem Ausruf wurde mir klar das sollte nun jemand sich meiner annehmen dieser mich mit sicherheit für mein Geschrei rügen würde.

  • Da war man einmal während der Dienstzeit auf der Latrine, so schimpfte der Rekrutierungsoffizier in Gedanken vor sich hin, und ansgerechnet dann muss dieser Kerl hier auftauchen.


    "Brüll hier nicht so rum und komm mit," blaffte er dem Decimer entgegen und betrat wieder sein Büro. Hinter dem Schreibtisch angekommen setzte er sich und machte sofort weiter:
    "Merk dir für die Zukunft gleich eins, probatus! Du bist probatus und wenn ein Offizier wie ich meint, dass du warten sollst, dann wartest du auch, klar?!
    Und wie ist überhaupt dein Name?!"

    Die heutige Jugend, nicht mal mehr vorstellen konnten die sich...
    Dabei ignorierte der Mann geflissentlich, dass er dem Neuen gar keine Gelegenheit gegeben hatte sich vorzustellen.

  • Wie ich es erwartet hatte wurde ich für meine Rufe zunächst mal zurechtgewiesen.


    "Lucius Decimus Brutus, lautet mein Name.", antwortete ich und wartete auf einen weiteren Haufen von Fragen und vielleicht noch weiteren Sticheleien des Rekrutierungsoffiziers.

  • "Und Decimus Brutus, der Name deines Vaters?", fragte der Offizier genauer nach.
    "Bist du jemals einem Beruf nachgegangen, eine Ausbildung erhalten, sonst was, was für uns von Wert sein könnte?"
    Ganz offensichtlich waren für diesen Offizier die probati selbst nicht viel Wert, zu viele hatte er schon kommen und gehen sehen.

  • "Kein Beruf also. Vielleicht irgendwelche Krankheiten gehabt. Geisteskrankheiten in der Familie? Irgendwelche Formen von Größenwahn?" entgegnete der Rekrutierungsoffizier kurz und beinahe schon verletzend direkt. Nach seiner Meinung durfte man die Männer nicht zu freundlich behandeln, in ihrem eigenen Interesse. Sonst wäre der Schock der Ausbildung zu groß.

  • Ich überlegte einen Moment, sah einige Gesichter vor mir antwortete dann allerdings, "Nein keine Geisteskrankheiten und Größenwahn war bisher auch niemandem in meiner Familie zu eigen"


    Mittlerweile war es mir egal was nach dieser schroffen Befragung folgte ich wollte das Büro des Rekrutierungsoffiziers nur noch verlassen.

  • Ah, mittlerweile zeigte der Junge etwas Mumm, dachte sich der Mann, ließ sich aber nichts anmerken, stattdessen sagte er scharf:
    "Pass auf mit wem due redest. Außerdem nennst du mich gefälligst centurio oder Herr. Verstanden?"


    Dann griff er ungerührt nach einer Wachstafel, ritzte etwas darin rum und meitne dann:


    "Damit gehst du jetzt in das valetudinarium und in die Rüstkammer. Sag denen, dass du dich freiwillig melden willst, man weiß da schon, was zu tun ist.
    Dann kommst du wieder her.
    Klar?"

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