Der Sklave hörte die Befehle, die der Mann vor ihm gab. Das er diese Nacht noch laufen musste, hätte er nicht gedacht, doch war wohl leider nicht zu vermeiden.
Cohortes Urbanae - Torwache
- Gaius Octavius Victor
- Geschlossen
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Mit schnellen Schritten, ja, fast gleich einer Antilope schwebte Mereb von der Casa Sergia aus zur Castra. Er war eine neue Erwerbung der Sergia Plotina, die ihn aus nostalgischen Gründen gekauft hatte - schließlich kam er aus Ägypten - und damals wohl auch glaubte, mit dem jungen, kräftigen Mann ein Schnäppchen gemacht zu haben. Bis sie feststellen musste: Er sprach nicht gut Latein ...
Nun hatte sie ihn also geschickt, um den Capsarius Titus Sergius Lupus von den neuesten Geschehnissen in der Casa Sergia schnellstmöglichst in Kenntnis zu setzen.
Vor dem Wachhabenden stellte er sich in Positur, setzte ein hintergründiges Lächeln auf und sprach:
"Salve, mein lieber, guter Mann! Kann kommen Casparrrius Titus Serrrgius Lupus? Ist Nachricht von Casa Serrrgia. Drrringend! Bitte!"
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Leider musste Tacitus mal wieder den Dienst am Tor verrichten und dann hörte er auf einmal so eine nervige, laute Stimme. In Gedanken war er leicht weggetreten, deswegen musste er sich geistig erstmal sammeln und sah dann den jungen Mann vor ihm an.
"Salve.... Erstens: Ich mag es lieber wenn man normal mit mir redet, zweitens: Es wäre ratsam wenn Du mal Deine Sprachkenntnisse auffrischst. Und drittens: Kannst Du mir nicht auch sagen worum es geht und ich sage ihm dann bescheid? Worum geht es denn dass man ihn bei seinem Dienst stören soll?"
Der Miles holte kurz tief luft und sah zu dem Sklaven, er hoffte nur dass dieser auch mal in einem normalen Ton sprechen könnte.
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Der arme Mereb hatte längst nicht alles von der wohldurchdachten Antwort des Wachsoldaten verstanden, ging aber trotzdem sicherheitshalber einen Schritt zurück. Soldaten machten ihm Angst. Mit Schweißperlen auf der Stirn arbeitete sein Gehirn einen weiteren Versuch aus zu sagen, was er zu sagen hatte.
"Casparrrius Lupus selbst wollten, dass Plotina ihm sagt: Wenn Herr Caius Serrrgius Curio, lieber Verwandter, endlich ist wieder in Casa Serrrgia zurrrükk."
Dabei vergaß er vor lauter Aufregung, dass die erwähnte "Plotina" sicherlich nicht stadtbekannt war. Dann trat Mereb doch wieder einen Schritt näher an den Wachhabenden und sagte noch lächelnd:
"Curio war laaange weg, jetzt wieder hier. Jetzt freuen sich alle! Serrrgius Lupus muss es wissen, will es wissen."
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Tacitus musste das Kauderwelsch erstmal in ordentliche lateinische Sätze zusammenfügen und nickte dann. Er sah den Sklaven an, diese Hibbeligkeit die in dessen Sätzen steckten nervten den Miles einfach nur und er wollte ihn so schnell wie möglich loswerden.
"Gut...erklär' mir nur noch kurz wer Plotina sein soll? Eine Sklavin? Oder...naja egal, ich denke dass wird der Capsarius wohl selbst wissen. Gibt es sonst noch etwas? Wenn nicht kannst Du wieder gehen und ich werde Lupus bescheid sagen..."
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Mit vor Anspannung zusammengekniffenen Augen lauschte Mereb der Antwort des Wachhabenden. An der Stelle, die er für die entscheidende hielt, jauchzte er auf:
"Aaaah! Ihr sagen Lupus alles? Das freut Plotina! - Aber Plotina Sklavin? Nein. Plotina ist von Lupus" -
ja, was war sie nur?
"auch Verwandte! Serrrgia! Grrroße Familie! Wünsche ich Euch auch: Grrroße Familie, viele Kinder! Möge Isis Euch schenken Glück!"
Mit solchen und ähnlichen Dankesworten feierte Mereb beim Fortgehen den tapferen Wachsoldaten und sich selbst, hatte er doch diesen ersten Auftrag seiner "Plotina" so herrrvorrrragend errrledigt.
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Verständnislos schüttelte der Miles den Kopf aber konnte sich ein kleines Grinsen doch nicht verkneifen.
"Große Familie...na mal sehen.."
Tacitus hustete kurz leicht auf und nickte dem zweiten Miles am Tor zu ehe er durch das Tor in die Castra ging, in die Richtung des Valetudinarium wo er Lupus vermutete.
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Ich trat an die Wache.
"Ich, Caius Octavius Cato hätte gerne ein Treffen mit dem Praefectus Urbi Octavius Victor."
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Die Wache begrüßte den Mann und fragte sofort nach dem Grund des Besuchs.
"Ave Octavius, aus welchem Grund möchtest du zum praefectus urbi?"
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"Ich möchte zu ihm, da er eine Vertretung des Kaisers ist." erklärte ich, auch wenn ich keine Lust hatte mich jetzt lange mit irgendwelchen Torwachen herumzuschlagen.
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"Also kein Gespräch privater Natur?"
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"... unter anderem auch." erklärte ich.
"Darf ich jetzt bitte passieren?" ich war sichtlich genervt. Warum mussten diese Wachen immer alles hinterfragen. Wollte er mich am Ende noch nach Waffen durchsuchen?
Sim-Off: -
Der Miles sah rüber zu seinem Kumpel, vielleicht hatte ja der was dagegen und leider war dem auch so.
"Gespräche privater Natur kannst du als Octavius auch in der domus des praefectus urbi führen. Dies ist die castra praetoria und keine Besuchsstätte für Verwandte oder Klienten des Octavius Victor. Verschwinde oder wir buchten dich ein."
Der Soldat meinte es durchaus ernst, denn einen Grund den Octavius ins Gefängnis zu werfen,konnten die milites schnell finden.
"Komm verzieh dich du Würstchen!!!"
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Schon wieder waren mehr Tage als erwartet vergangen, seitdem der Praefectus Urbi beim Curator Aquarum gewesen war und dieser ihm einen Bericht über die Kanalinspektion angekündigt hatte. Jetzt wollte Macer diese Ankündigung endlich wahr werden lassen und stand in Toga, mit Wachstafel und in Begleitung seines Sklaven vor dem Tor der Castra Praetoria.
"Ich möchte den Praefectus Urbi sprechen", meldete er sich kurzerhand selber an, was den Slaven zwar völlig nutzlos machte, aber Macer für einen kurzen Arbeitstermin völlig ausreichend erschien.
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Die Wachen nahmen sofort Haltung an, als sie den ihnen sehr wohl bekannten ehemaligen Legaten und amtierenden Curator Aquarum erblickten.
"Ave Curator, mein Kamerad wird dich sofort zum praefectus urbi führen."
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"Octavius Victor ist derzeit ein Vertreter des Kaisers. Ich bin Comes der Regio Tarraconiensis, Princeps der Curia Provincialis der Provincia Hispania udn derzeit der Vertreter des Proconsuls von Hispania. Ich muss Octavius Victor schnellstens sprechen. Das Private werde ich wann anders vertagen."
Ich hatte wirklich nicht vor mich jetzt über den Miles ärgern zu müssen... aber ließ mir keine Wahl...
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"Zugang verwehrt!" meinte der Soldat knapp und war schon bereit den jungen Mann mit einem Arschtritt auf die Straße zu befördern.
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Meine Leibwächter bauten sich neben mir auf. Daher war ich mir sicher, dass es schwierig werden könnte, wenn er versuchen sollte mich zu verhaften.
Wenn er gewusst hätte in welch gefährlichen Zone er sich befand, wären ihm wohl solche Sprüche vergangen.
"Das sehe ich anders. Was wäre wenn in Hispania eine neue Revolte vom Zaun brechen würde und ich als Comes sofort aufgebrochen bin, um den Kaiser, in dessen Abwesenheit seinen Vertreter, zu informieren? Der Kaiser würde ich kreuzigen lassen."
Ich bewegte mich keinen Meter von der Stelle...
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Die Hartnäckigkeit des Octavius war wirklich lobenswert, jedoch hatten die Wachen während ihrer Laufbahn schon jede Art von Ausrede gehört und gaben auch nicht nach, denn immerhin hatte die Wache zu entscheiden wer rein durfte und wer nicht. Die Soldaten ignorierten den Mann und gingen wieder zurück zum Tor, die Leibwächter hinter dem Comes waren ihnen sowieso egal, denn die milites der cohortes urbanae hatten ja immer ihren guten Freund "gladius" dabei.
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Es war mal wieder soweit, Wachablösung im Carcer Tullianus. Diesmal waren wieder Männer der CU dran dort Dienst zu tun. So stand Sedulus vor dem Tor der Castra.
Salve Milites! Grüßte er die Wachen.
Ich möchte zum Praefectus Urbi.
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