Der Landsitz der Claudier

  • Marcellus erreichte mit seinem Pferd den Landsitz, auf welchem er sich in hektischen Zeiten zurückzieht, um über diverse Themen nachzudenken, die wichtiger Entscheidungen frönen.


    Er gibt sofort seinem Vorarbeiter Anweissungen, wie sich alle Angestellten und Sklaven verhalten sollen.


    Eine kleine Casa, in der ein Teil des Personals wohnt, wird ihm freigemacht. Dort erwartet er in Aufregung den neuen Besuch!


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  • Lucilla kommt gemeinsam mit dem Sklaven ihres Bruders, Verus, an dem Landsitz des Senators an.


    Gerade, als sie die Casa Vinicia wieder verlassen wollte, war sie Verus über den Weg gelaufen und bei seinem Anblick hatte sie sofort die Stimme ihres Bruders im Ohr. Sie dachte an seine Standpauke, wenn sie alleine zu diesem Landsitz fahren würde. Tage-, nein wochenlang würde er ihr das vorhalten. Also hat sie Verus kurzerhand eingepackt, mit der Weisung, nichts zu hören, nichts zu sehen, aber trotzdem anwesend zu sein.


    Lucilla spricht den erstbesten Menschen an, der ihr über den Weg läuft und fragt, wo sie Gaius, den Bauer und Händler findet. Dieser weist sie zu der kleinen Casa.


    Lucilla klopft an die Tür.

  • Lucilla öffnet die Tür und betritt neugierig, mit einem Lächeln auf den Lippen die Casa.


    "Salve Gaius."

  • "Salve Lucilla! Es ehrt mich dass du gekomen bist. Setz Dich....hier habe ich ein paar Köstlichkeiten ergattert. Deine Anwesenheit erfreut mich besonders....weisst Du...ich schätye Menschen, die nicht zu sehr auf Aeusserlichkeiten bedacht sind bzw. nicht nur nach Ruhm und Geld streben"


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  • Lucilla setzt sich auf eine der Liegen.


    "Nun, ich entstamme selbst einer Familie die lange Zeit Wein und Getreide anbaute und damit handelte. Erst in den letzen Generationen hat sich ihr Ruhm aufgebaut."


    Sie zuckt mit den Schultern.

  • Plötzlich betritt ein Bote der Prätorianer die Casa:


    "Senator, verzeiht, es ist dringend. Eine Botschaft des Kaisers."


    Marcellus wurde ploetzlich unruhig.


    "Gut, gebt her, lasst uns allein. Lucilla, ich glaube, ich muss dir etwas erklären."


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  • Lucillas Augenbrauen wandern in die Höhe.


    Noch kann sie sich nicht entscheiden, welches der vielen Gefühle in ihr nun die Oberhand gewinnt. Vielleicht der Ärger über diese Farce, das Bedauern ihrer eigenen Einfältigkeit, oder doch die Neugier auf einen Mann, der sich bereits hinter seinen eigenen Angestellten verstecken muss...


    "Nun, das denke ich auch... Senator."

  • "Ich habe mich bei dir nicht unter meinem richtigen Namen vorgestellt. Das hat einen Grund. Ich habe dich gesehen und wollte wissen wer du bist. Ich habe gemerkt, dass meine Gefühle zu dir stärker sind, als ich je zu denken gewagt hätte. Trotzdem kenne ich dich noch nicht so lange, als dass ich hätte einschätzen können, an wen du mehr interessiert bist. An Macrinius, den Senator oder an Marcellus, den Mann, den Menschen. Ich bin erfreut dass dich letzteres interessiert hat. Trotzdem verstehe ich, wenn du enttäuscht bist. Es täte mir aber furchtbar leid."


    Marcellus blickte hoffnungsvoll in Lucillas Antlitz.


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  • Noch immer ein wenig skeptisch blickt Lucilla zurück. Dann zuckt sie mit den Schultern. Sie weiß auch nicht, was schlimmer ist. Dass sie einem Händler gefolgt ist, oder dass sie nun mit einem Senator zusammensitzt. Kurz blickt sie zu Verus, der sich unbeteiligt im Hintergrund hält und mit einer Säule zu verschmilzen scheint. Meridius würde ihr für beide Versionen die Ohren lang ziehen, also was macht es noch für einen Unterschied.


    "Ich kann deine Gründe nachvollziehen, wenn auch nicht wirklich verstehen. Aber da ich jetzt schon einmal hier bin, kann ich auch noch ein Weilchen bleiben."


    Sie lächelt ein wenig verschmitzt.

  • "Fein....dann kann ich Dich jetzt ja in MEIN Landgut begleiten. Komm...die Tafel ist angerichtet....anschliessend zeige ich Dir mein Gestüt und die herrlichen Weinberge und Olivenhaine...."


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  • Immer noch vor sich hinlächelnd erhebt sich Lucilla und folgt Macrinius.


    Dabei mustert sie ihn verstohlen. Wie hatte sie nur glauben können, dass er ein einfacher Bauer und Händler wäre.

  • Es war schon spät....Marcellus und Lucilla genossen die Atmosphäre, den guten Falerner und den herzhaften Käse mit Walnüssen. Gemütlich lagen sie auf den Sofas und Marcellus erzählte von seinem bewegtem Leben. Ab und zu lachten sie vergnüglich und schauten sich tief in die Augen.


    "Lucilla, ich empfinde viel für Dich.........ich würde Dich gerne zur Frau nehmen und Dich somit zu einer Claudierin machen....zu Claudia Lucilla."


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  • Alle Fröhlichkeit weicht aus Lucillas Blick und macht großem Staunen Platz.


    "Ich..."


    Das geht alles ein wenig schnell. Sicher, sie hatte einen schönen Abend mit Marcellus verbracht, doch wie sie die unterschiedlichen Gefühle beurteilen soll, die sie nun überfluten, weiß sie nicht zu sagen.


    "Das geht ein wenig schnell. Ich bin sehr geehrt von deinem Angebot..."


    Sie denkt an Meridius. Er würde ihr den Kopf abreißen, wenn sie nun all ihre Erziehung über Bord wirft. Lucilla atmet tief durch.


    "Aber, ich bin mir noch nicht sicher, was die Gefühle zwischen uns angeht. Seit ich hier in Rom bin, scheinen meine Gefühle allgemein ein wenig durcheinander geworfen und... nun, ich will dir nichts versprechen, was ich später nicht halten kann. Dieser Abend war sehr schön, Marcellus, und wenn es dir wirklich ernst ist, dann würde ich mich freuen, wenn wir uns wiedersehen."


    Sie blickt in seine Augen, mit gemischten Gefühlen abwartend, was dort nun zu sehen ist.

  • "Lucilla, mach Dir keine Sorgen um mich. Ich kann zur Genüge warten. Ich bin ein Mann, der direkt spricht. Ich bevorzuge es, den Menschen, die mich umgeben, direkt das zu sagen, was ich empfinde. Dein Herz wird irgendwann den richtigen Weg finden. Was mich betrifft, werde ich nach dem Grundsatz leben: Du oder keine. Und jetzt mach Dich auf den Weg. Ich habe einige Leckereien für Dich bereitgestellt. Weiters einige Amphoren leckeren Falerners aus den claudischen Gütern, die Dein Bruder sicher schätzt....Vale, edle Römerin.....Vale Lucilla!"


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  • Lucilla verabschiedet sich von Marcellus.


    In ihrem Kopf schwirren schon wieder tausende Gedanken herum. Sie ist froh, dass Marcellus ihre Entscheidung respektiert und nimmt sich vor, ersteinmal alles gründlich zu überdenken.


    Mit Verus und den Leckereien im Gepäck verlässt sie den Landsitz.

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