Besprechung mit dem Magister Officiorum

  • Der Kaiser lässt die Schriftrolle sinken, die er in der Hand hielt.


    "Octavius Detritus? Tribun der Cohortes Urbanae, nicht wahr? Schicke ihn zum Princeps Senatus."


    Sim-Off:

    Auch wenn er dort erst morgen vorspricht, gilt die heute ablaufende Anmeldefrist hiermit als gewahrt.

  • Nicht aufgrund eigener Anliegen, sondern dieses mal auf Bitte des Kaisers erreichte Callidus das officium, in dem der Augustus es pflegte die Gespräche mit dem magister officiorum zu führen, und grüßte heute höchst untertänig.


    > Herr, du hast mich rufen lassen? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zufrieden registriert der Kaiser, dass der Magister Officiorum rasch erscheint.


    "Ja, es gibt einige Dinge zu erledigen. Meine bevorstehende Abreise in den Osten ist ja nun allgemein bekannt, wenngleich ohne konkreten Termin. Der Audienzverkehr ist ab sofort auf das nötigste zu beschränken. Es sind genug andere Vorbereitungen zu treffen, so dass ich nur noch äußerst wichtige Gäste persönlich zu empfangen gedenke. Alles andere soll auf schriftliche Beantwortung umgestellt werden, so wie wir das für die zeit des Feldzugs ohnehin benötigen werden.


    Desweiteren wird es notwendig sein, dass sich um Prinz Acuma aus Dacia gekümmert wird. Sein Aufenthalt war eine Bereicherung, für mich und dem Augenschein nach auch für ihn. Auf den Feldzug wird er mich aber nicht begleiten können. Da auch sein Gastgeber Aelius Quarto mit mir reisen wird, wird es das beste sein, ihn wieder nach Dacia reisen zu lassen. Ich bin mir sicher, er wird positive Eindrücke berichten und seine Rückkehr wird keine Gefahr für die Stabilität der Provinz darstellen.


    Dann benötigen wir einen freien Termin, möglichst in nicht allzu weiter Ferne, an dem ich einige Ernennungen in den Ritterstand und auf Kommandoposten vornehmen kann. Eine kleine Zeremonie hier auf dem Palatin, aber dennoch dem Anlass angemessen. Wann könnten wir das ansetzen."


    Eine Tafel auf dem Tisch des Kaiser zeigt eine nicht ganz kurze Liste von Namen von Personen, die zu laden wären.

  • Callidus hatte natürlich schon einiges, was man auf dem Palatin erzählte, über die Reise gehört. Doch nahm er überrascht wahr, dass auch sein Verwandter den Heereszug begleitete. Er hielt es nicht für das Schlechteste, aber die Abwesenheit des Kaisers in Rom könnte auch hier destruktive Kräfte freisetzen. Eine unruhige Zeit würde es so oder so.
    Callidus brauchte nicht viel in den Wachs zu ritzen, waren es doch Anweisungen allgemeiner Natur.

    > Ich werde die Beamten auf diese Situation einstellen und besonders die Audienzen in den nächsten Tagen verwehren, außer sie sind von größter Wichtigkeit. Was die Abreise des Prinzen angeht, so werde ich mich darum kümmern, dass er wohlbehalten Dacia erreichen kann. <

    Callidus ging die Termine der nächsten Zeit durch und fand eine baldige Möglichkeit.

    > Augustus ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLVII A.U.C. (10.5.2007/104 n.Chr.) würde sich die Gelegenheit bieten. Oder ist der Termin zu knapp bemessen? Ich könnte auch Ladungen für PRIDIE ID MAI DCCCLVII A.U.C. (14.5.2007/104 n.Chr.) aussenden lassen. <


    Angesichts der zahlreichen Namen, die das Täfelchen des Kaisers zierten, ging Callidus im Hinterkopf bereits die Planungen für die Ernennung auf dem Palatin durch.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der Kaiser wägt schnell ab und nickt.


    "Nehmen wir den ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLVII A.U.C. (10.5.2007/104 n.Chr.). Für die meisten Gäste sollte das passen, sie sind in Rom."


    Er schiebt die Liste herüber.


    Matinius Fuscus
    Terentius Cyprianus
    Terentius Alienus
    Ferrius Minor
    Prudentius Balbus
    Lucius Iunius Silanus


    "Wenn Terentius Alienus nicht in Rom zu finden ist, dann schicke keine Ladung bis nach Germania. Dann regeln wir das insgesamt schriftlich. Iunius Silanus müsste in Rom zu finden sein, vielleicht kann die Decimus Livianus da weiterhelfen."


    Der Kaiser denkt einen Moment nach, ob er im letzten Moment nicht noch jemanden vergessen hat und gibt dem Magister Officiorum Zeit, Namen für weitere Formalitäten zu nennen, falls sie bei diesem Anlass auch durchgeführt werden könnten.

  • Callidus nahm die Tafel, diue ihm der Augustus reichte.


    > Ich werde mich umgehend um die Ladungen kümmern, mein princeps <


    Und in der Tat nutzte Callidus die Pause des ersten Mannes im Staate, um einen weitere Person ins Spiel zu bringen.


    > Angesichts des Feldzuges und deiner Abwesenheit ist der reibungslose Ablauf in den Offizien des Palastes von größter Wichtigkeit. Das bedeutet nicht, dass es derzeit Reibungen gäbe, doch halte ich es vielleicht für nützlich, wenn gewisse Positionen gestärkt sind. Dir ist sicher Tiberius Iuvenalis bekannt, ein primicerius aus dem officium, das sich insbesondere um den Briefverkehr kümmert. Nach meinen Erkundigungen ist er ein äußerst tüchtiger Mann und auch wenn er einer patrizischen Familie entspringt, die Senatoren stellt, so waren die Tiberier stets eine der treuesten Familien gegenüber deinem Haus. Ich habe vor, dem magister domus Augusti vorzuschlagen ihm größere Verantwortung zu übergeben. Wäre dies auch in deinem Sinne? <


    Über den Besuch des Durus schwieg Callidus selbstverständlich, konnte dieses Anliegen jedoch auch mit gutem Gewissen vertreten.
    edit: so wartete er nun erst die Reaktion Iulianus´ ab, bevor er zu seinem nächsten Anliegen kam.

  • Der Kaiser macht eine abwägende Geste, denn Patrizier am Hof sind nicht die beste Lösung für die Besetzung der dortigen Ämter. Schließlich nickt er.


    "Schlage es dem Magister vor. Die Ernennung sollte aber in kleinerem Rahmen erfolgen, nicht zu dem gerade besprochenen Anlass. Ein Name steht nämlich nicht auf der Liste, ist aber dennoch einer der wichtigsten Gäste: Decimus Meridius soll an diesem Termin seine Ehrungen als ehemaliger Statthalter erhalten. Lade auch ihn."


    Noch einmal wartet der Kaiser, ob es weitere Hinzufügungen gibt.

  • > Ja, mein princeps! Ich werde mich um beide Angelegenheiten kümmern. <


    Callidus´Blick wanderte kurz durch den Raum, bevor er wieder den Kaiser traf.


    > Nun...also.....es wurde eine Audienz verlangt, durch Artorius Corvinus. Du magst ihn vielleicht nicht kennen. Er ist Mitglied der Kurie Italias. Er verlangte schon bald nach der Ernennung des neuen Comes eine Audienz, um über dessen Absetzung zu sprechen, da dieser verschwunden schien. Damals war deine Entscheidung noch jung und Aurelius Cicero meines Wissens ein tugendhafter Mann. Doch ist mir auch jetzt, durch meine Kontakte zur Kurie, nach einiger Zeit zu Ohren gekommen, dass die Situation noch immer desolat ist. Nicht nur, dass der Comes sich abgesetzt zu haben scheint, die Diskussionen in der Kurie sollen kein wesentlich besseres Bild zeigen.
    Lucius Octavius Detritus, ehemaliger Comes und Quaestor, und ich haben über mögliche Reformen gesprochen, um die Situation zu stabilisieren. Dies ist noch nicht gänzlich ausgereift. Doch will ich dich hier auf die instabilen Zustände innerhalb Italias aufmerksam machen, bevor du es Richtung Osten verlässt. <


    Es war nicht leicht, den Augustus in dieser Zeit mit einer weiteren schlechten nachricht zu konfrontieren, jedoch schien die Sache seiner Aufmerksamkeit zu bedürfen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der Kaiser zögert kurz, ob er andere Dinge dringend erledigen muss, lässt den Magister dann aber sprechen.


    "Unangenehme Dinge erledigt man besser direkt. Auch wenn wir sicher nicht aus dem Stand eine Lösung finden, selbst wenn eure Pläne ausgereift wären. Also sprich. Es wäre zu einfach gewesen, wenn das Reich an seinen Ecken in Aufruhr ist und Italia gänzlich ruhig bleibt."

  • > Nun, wir hielten die Kurie für ein Relikt alter Zeit. Italia ist friedlich, die Einwohner haben lange das Bürgerrecht, Bundesgenossenkriege sind längst Vergangenheit. Die Curia Italia besteht um iherer selbst willen. Aber sie brachte nicht viel hervor außer Männern, die sich zu profilieren wünschten und ihren Städten fehlten. Lucius Octavius Detritus und ich schlugen aufgrund unserer Erfahrungen vor, den Verwaltungsapparat der Regionalkurie aufzulösen. An seiner Stelle soll eine kaiserliche Verwaltung unter dem curator rei publicae aus senatorischem Stand treten, dieser curator kann nach deinem Ermessen durch einen ritterlichen procurator kalendarii ergänzt, überwacht oder ersetzt werden. So würde der bisherige Verwaltungsapparat näher an dich und den Palatin gebunden werden. Diese Beamten würden auch die Finanzaufsicht übernehmen, die derzeit durch den rei nummariae peritus ausgeführt wird. Die Städte hätten weiterhin einen Ansprechpartner, würden ihre Honoratioren aber nicht unnütz verschwenden, indem sie diese in eine Kurie nach Rom senden, in der nichts Produktives mehr geschehen kann. Einzelne Feinheiten an der lex de administratione könnten hier natürlich folgen. Bevor aber überhaupt an einen soclhen Vorschlag im Senat zu denken ist, müsstest du diese Sache gutheißen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dem Kaiser fallen sofort einige Fakten besonders auf.


    "Wenn ich an die letzten Ereignisse denke, dann musste ich selber den Comes bestimmen. Ob ich nun einen Comes bestimme oder einen Mann, der ähnliche Aufgaben unter einem anderen Titel durchführt, ist eine Frage der formellen Ausgestaltung. Ich stehe dieser Änderung also neutral gegenüber, würde sie für mich doch keine maßgebliche Änderung meiner Handlungsweise bedeuten.


    Ob die Provinzcurie unnütz ist, wird im Ermessen der Städte liegen und ich fürchte, diese werden das anders sehen. Gerade jene Männer, die Mitglieder der Curie sind und davon profitieren, würden sie vermutlich ungerne abschaffen wollen. Es muss also offensichtlich und belegbar sein, dass sie nichts nützt, bevor ein entsprechender Schritt mit Leichtigkeit zu gehen ist."


    Eine Umsetzung gegen größere Widerstände lehnt der Kaiser nicht grundsätzlich, aber angesichts der derzeitigen sonstigen Lage eher ab.


    "Es wird ein wenig Überzeugungsarbeit nötig sein. Wenn ihr diese für notwendig haltet, dann kann ich euch nur ermuntern, diese auch aufzunehmen. Das ist Teil der Politik."

  • Überzeugungsarbeit? Teil der Politik? Callidus ging im Geiste angesichts dieser Stichworte gleich die Möglichkeiten der Bestechung und Erpressung durch, um Stimmen für dieses Anliegen gewinnen zu können. Aber es würde schwierig und sicherlich teuer, wie Politik es halt war. Desweiteren hatte er zu wenig Bezug zu diesem Gremium, um darauf einwirken zu können.


    > Sicherlich Schritte, die eine große Umwälzung verlangen würden und welcher aufstrebende Decurio würde diese Bühne für seinen Auftritt streichen wollen. Aber vielleicht würde die Berufung eines beständigen Mannes für die Aufsicht über Italia zunächst reichen, um den Wirren ein Ende zu setzen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Welcher Mann, der sich gemäß deines Vorschlags aus den Reihen der Senatoren oder aus der Gruppe der Ritter rekrutieren müsste, wäre dafür kurzfristig geeignet?"


    Der Kaiser blickt fragend, bevor er fortfährt.


    "Es ist nich so, dass ich nicht zahlreiche Männer wüsste, denen man diese Aufgabe anvertrauen kann. Aber eben jene führen meist schon andere Ämter, Aufgaben und Titel. Gerade bei der Einführung wäre es wichtig, diese neuen Ämter mit Männern zu besetzen, die sich der Sache verpflichtet fühlen und nicht nur den Ruhm ernten wollen, der erste Name auf der Liste der Amtsträger zu sein."

  • Callidus hatte besonders bei Vorschlägen dieser Art gewisse Magenschmerzen, denn besonders bei den Senatoren spielten eigene Interessen und Ambitionen mit. Davon hatte ihm bereits Quarto erzählt.


    > Möglicherweise stünde der jüngst zurückgekehrte Senator Decimus Meridius während deiner Abwesenheit dafür zur Verfügung, wenn du ihm dieses Amt anvertrauen solltest. Er hat auch Erfahrung mit der Verwaltung einer Provinz. Oder aber Senator Hungaricus. Er genießt als ehemaliger praefectus praetorio sicher großes Ansehen bei den Veteranen, seine Loyalität ist nicht anzuzweifeln. Aus den Reihen der Ritter käme vielleicht ein in der Verwaltung kundiger Mann wie Decimus Maior in Frage, der dir ebenfalls lange treu an der Seite stand. Ein in Germanien bekannter Duumvir namens Duccius Germanicus leitete dort überaus lange die Geschicke seiner Stadt und erscheint auch einer solchen Aufgabe gewachsen. Doch würde ich mir niemals anmaßen dir in derartigen Personalfragen Ratschläge zu erteilen. Ich bin sicher, dass du den geeignetsten Kandidaten finden wirst. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Der Kaiser denkt eine Weile über die genannten Namen nach und es ergibt sich in einem Kopf eine Reihenfolge nach Präferenzen. Doch der Kaiser möchte sie nicht äußern.


    "Namhafte Vorschläge zum Teil. Ich werde darüber nachdenken und vielleicht auch mit den Herren sprechen müssen. Äußerst ungünstig angesichts meiner knappen Zeit."


    Der Osten bietet keine Möglichkeit zum Aufschub, Italia schon.


    "Ich lasse dich rufen, wenn es etwas diesbezüglich zu tun gibt. Gibt es sonst noch etwas."

  • Callidus nutzte ein bis zwei Sekunden, um darüber nachzudenken, doch fiel im nichts mehr ein.


    > Ich danke dir für die Zeit, mein princeps, in der du meinen Worten Gehör schenktest. Es gibt derzeit keine weiteren Anliegen meinerseits oder Dringlichkeiten, denen du dich widmen müsstest. <


    Und mit diesen Worten und einem tiefen Nicken gegenüber dem Kaiser bereitet der magister officiorum seinen Rückzug vor.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Um, wie so oft, dem Kaiser die Neuigkeiten zu unterbreiten, betrat Callidus dessen Räumlichkeiten, in die er von euinem Diener eingelassen worden war.


    > Mein princeps! Ich möchte dich über zwei Dinge informieren. Aelius Hadrianus bat um eine Audienz, die ich ihm verwehrte. Aufgrund seines aufrührerischen Verhaltens musste ich ihn durch die Wachen vom palatium entfernen lassen, hatte ihm aber zuvor das Angebot unterbreitet, dir von seinem Anliegen zu berichten, was ich hiermit tue. Er wollte für sich etwas Geld von dir erbitten. <


    Das war leider auch schon alles, was Callidus sagen konnte. Da dieser Punkt nicht weiter von Belang war und er auch keine Antwort des Augustus darauf abwarten wollte - was wäre auch zu sagen gewesen? - fuhr er direkt fort.


    > Ein zweiter, wichtigerer Punkt ist der Besuch bei den vigiles zusammen mit dem praefectus urbi . Senator Octavis Victor suchte mich hierfür auf und ich nannte ihm als Datum und nach Betrachtung deiner Termine ANTE DIEM XVII KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (15.6.2007/104 n.Chr.). Die vigiles werden deinen Besuch für diesen Tag erwarten. <


    Sim-Off:

    Ja, ist heute, aber es fiel mir während der Woche irgendwie unter den Tisch. :(

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sim-Off:

    Hier purzelt einiges durcheinander und unter den Tisch...


    Der Kaiser nimmt beide Meldungen mit einem Nicken entgegen. Da der Magister nach dem ersten sofort weiter spricht, kann er sich einen Kommentar ersparen.


    "Danke für die Festlegung des Termins. Wir werden den Einsatz kurz halten."


    Dann hat er selber direkt etwas anzufügen.


    "Ich hörte, dass Decimus Mattiacus von seiner Reise durch Germanien zurück und bereits in Rom ist. Lade ihn zu einem Gespräch. Seine Reiseberichte interessieren mich und seine juristischen Qualitäten werden ebenfalls benötigt."


    Trotz Parthia muss sich der Kaiser schließlich auch um anderen Dinge kümmern.

  • Der magister officiorum nickte bestätigend.


    > Decimus Mattiacus, ja, ich werde mich um seine Einladung kümmern, so dass er dir umgehend zur Verfügung stehen wird.
    Gibt es noch weitere Anliegen von deiner Seite? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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