Empfang des Ulpius Catus

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    Die Tore des Thronsaales öffnen sich und die Gruppe betritt den Raum zwei normale Gardisten und der Tribun und ihr Begleiter. Der Tribun grüßt militärisch.


    "Ave Augustus et Caesar!"


    Denn der Caesar, Gaius Ulpius Felix ist ebenfalls anwesend.


    "Hier bringe ich denjenigen, der sich Gaius Ulpius Catus nennt. Wie befohlen!"


    Der Caesar schaut sehr ungläubig in Richtung Tür, doch der Kaiser erhebt sich und kommt dem Gast freundlich entgegen.


  • "Gaius, ich grüße Dich!"


    Er legt dem Ankömling beide Hände auf die Schultern und dreht sich zum Caesar um.


    "Meinst Du nicht, er sieht aus wie sein Großvater!


    Nun Gaius, was führt Dich nach Rom, was habt ihr in Achaea so gemacht? Was kann ich für Dich tun?


    Die Gens Ulpia freut sich ein verloren geglaubtes Mitglied wiedergefunden zu haben! Was hast Du so gemacht mit Deinem Leben?"


  • "Gaius Ulpius Felix erhebt sich vom Schemel, geht schnurstracks auf Catus zu und zieht seinen Gladius"


    Der Augustus und auch alle Umstehenden erschrecken....aber Felix dreht die Waffe um und reicht sie dem Catus:


    "Willkommen, Cousin, dieses Schwert ist tödlich...aber ich hatte nie einen Bruder.....jetzt habe ich Dich....und für Dich würde ich wie für Augustus das Leben geben. Nimm dies als Geschenk an, als Zeichen unserer ewigen Freundschaft!"


    Felix legt einen Arm um seinen Onkel und einen um Catus. Tränen rinnen ihm über das Gesicht.....er flüstert:


    "...wir sind wieder eine Familie....."

  • Es war wie im Traum.


    Ich konnte es immer noch nicht ganz begreifen.


    Gerade als die Worte meinen Mund verlassen hatten, war der Bruder des Senators im Meldeamt erschienen.
    Er hatte mich aufgefordert ihn in die Regina Traiana zu begleiten. Aus seinem Gesicht konnte ich nichts lesen.
    Weder zum Guten noch zum Bösen.


    Ich konnte mich kaum mehr an den Weg durch die Strassen Roms erinnern.
    Meine Knie hatten gezittert und ich war vollauf beschäftigt nach aussen hin Gelassenheit und Ruhe zu bewahren.


    Dann hatten wir die Regina erreicht. Das Portal durschritten. Und schon ertönte die Stimme meines hochranigen Begleiters und kündigte mich an.


    Ich betrat den Raum. Eigentlich wollte ich fliehen. Nur mit ganzem Willen brachte ich meine Beine dazu den Raum zu betreten.


    Und dann das.


    Immer noch hallten die Stimmen Augustus und Caesars nach in meinem Kopf.
    Ich war wie betäubt.
    Der Arm Caesars lag um meine Schultern und Augustus stand mir gegenüber.


    Nicht Misstrauen, nicht Zurückhaltung, nicht Aroganz, war in ihren Worten, Blicken, Gesten und Geichtern gelegen.



    "...wir sind wieder eine Familie....."



    Diese Worte gruben sich teif in mir ein.


    Tränen stiegen in meinen Augen auf.


    "Ich danke euch, Dir Augustus und Dir Caesar .... Mir fehlen die Worte .... Es ist ...
    Ich kann es nicht beschreiben ....
    Es ist als würde die Sonne für mich erneut aufgehen nach langer Zeit der Dunkelheit ....
    Ich danke euch ...


    Die dunklen Tage, die mich nach dem Tode meines Vaters umbrandet hatten.
    Dunkelheit die mich seitdem weg aus Achaea, unstetig durch die entlegensten Provinzen getrieben hatte.
    Ohne Ziel und Halt ...
    Nicht wissend wohin ich gehöre ....


    Und nun, nur eine Wage Hoffnung hatte mich hierher getrieben.
    Und nun hier ....
    Ich ..."


    Mir blieben die Worte in der Kehle stecken. Es war mehr ein Schluchzen und Krächzen.


    Ich hatte die Idee gehabt, hier mein Leben zu ändern.


    Jetzt war es keine Idee mehr.
    Jetzt war es Gewissheit.
    Es war nun die Zeit mit meiner Vergangenheit abzuschliessen.
    Die losen Enden noch zu verknüpfen.
    Es war der Augenblick des Neubeginns.


    Unbewusst reckte ich mich.


    Ich war nicht mehr allein.
    Nicht mehr ziellos steunte ich umher.
    Ich war angekommen.


    Gaius Uplius Catus war zuhause.

  • Nachdem man sich wieder einigermaßen beruhig hatte ging man zu einer Sitzgruppe in einem Nebenraum.


    Der Raum war lichtdurchflutet und an den Wänden standen Büsten großer Römer der Vergangenheit und blickten düster auf ihre Erben hinab, so schien es zumindest.


    Wein und etwas Brot mit Käse wurde gebracht, der Kaiser aß gern spartanisch, wenn er dies konnte.


    "Nimm Platz Gaius,


    Falerner? Ein sehr guter Jahrgang ,,,,


    Nun, mein Sohn, Du bist nun in Rom und kannst die Hauptstadt der Welt erkunden, ich beneide Dich dafür, wirklich, das tue ich.


    Nur, welche Karriere möchtest Du beginnen?
    Eine zivile? Eine militärische, wie es schon viele Ulpier taten? Oder gar eine religiöse? Natürlich hoffe ich, dass Du dies hier in Italia tun wirst!"

  • "Natürlich werde ich in Rom bleiben, .. Onkel."


    Das Onkel ging mir irgendwie noch etwas schwer über die Lippen, ich hoffte das das richtig war. Ich muss zugeben ich war noch einwenig neben mir. Aber ich fühlte mich gut.
    Die Karriere. Ich hatte mir auch schon Gedanken gemacht. Und ich war bisher zum Entschluss gekommen, das ich, obwohl ich mir über meine Eignung nicht sicher war, zur Ehre des Hauses Ulpia und Roms, dem militärischen Weg und nicht den zivilen einschlagen würde.
    Es war doch irgendwie meine Pflicht.


    Doch nun tauchte da eine weitere Möglichkeit auf, die ich noch überhaupt nicht in Betracht gezogen hatte.
    Die Ehre der Götter.
    Und war sie eigentlich nicht naheliegend.
    War dies nicht ein Wink des Schicksals.
    Nach allem was geschehen war ?


    Ich war unsicher.
    Ich war nie ein tiefreligöser Mensch gewesen.
    Natürlich wusste ich das die Götter existierten und ihr Willen die Menschen antrieb.
    Natürlich hatte ich regelmässig geopfert und und zu ihnen gebetet.
    Allerdings weniger aus dem Antrieb, das sie mir beistanden, sondern weil es immer schon so gemacht worden war.
    Ich war bisher immer davon ausgegangen, das, wenn der Blick der Götter auf mich viel, die eher mit missmutigem Kopfschütteln oder bestenfalls mit gewissem Augenzwinkern, wegen meiner Taten geschah.
    Ich musste kurz schlucken, als ich daran dachte, das ich, hm... sagen wir mal mit einwenig weiter Auslegung ihres Willens, ihre Namen schon benutzt hatte, um meine eigenen Taschen in kritischen Momenten zu füllen.


    Konnte es sein, das es ihr Wille war, das ich ihnen diente.
    War ich nicht der denkbar ungeeigneste.
    Oder war es gerade deswegen.


    Ich war voll Zweifel.


    Wer war ich denn, das ich mir erlaubte ihre Zeichen zu deuten und ihren Willen zu sehen ?


    Und doch, war es nicht die Umkehr die ich gesucht hatte ?


    Ich blickte auf.


    "Werter Onkel, ich hatte mit dem Gedanken gespielt den militärischen Weg einzuschlagen. Doch ihr habt mir soeben eine Richtung gezeigt, die wie ein Leuchten mich traf.


    Ich irrte umher und dann nahmt ihr mich hier auf. Besser als ich es je für möglich hielt.
    Hat sich nicht hier der Wille der Unsterblichen gezeigt.
    Ich zweifle an mir selbst.
    Kann es sein, das die Götter mich ausgewählt haben ihnen zu dienen, nach all dem.


    Und doch, ich weiß es nicht mit Gewissheit, aber ich glaube das der Weg den Göttern zu dienen, der religiöse Weg, der Weg ist den ich gehen muss.


    Um so mehr ich nachdenke, um so klarer liegt dieser Weg vor mir.


    Aber ich habe keine Ahnung wie dies geschehen soll."

  • "Gaius,


    als Kaiser bin ich ja auch Pontifex Maximus und als solcher Vorsteher der Religion, diese ist derzeit in einer Restaurationsphase, bei dieser könntest Du als Camillus helfen. Ich werde das in die Wege leiten."


    Winkt einem Sklaven zu.


    "Bringt mir den Codex Religiosus.


    Gaius, da steht drin was du vorerst wissen musst."

  • Wie sprachen noch einige Zeit, über das Leben, Familiengeschichten, Religion und etliches anderes.
    Dann zogen wir uns zurück.
    Ich brachte den Codex in das kleine Arbeitszimmer, das mir für meine Studien zur Verfügung gestellt worden war.
    Es war mir ein wenig schwindelig von all den Veränderungen und ihrem Tempo. Doch ich hatte nun einen Weg vor mir und würde ihn auch gehen.


    Am nächsten Morgen lass ich einige Seiten.
    Aber die Sonne schien und Rom rief.
    So lies ich erstmal die Studien Studien sein, verlies die Regina durch die Hinterpforte und begab mich zum Forum.

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