• "Fein, also:


    Wenn ich sage 'State!', dann steht ihr stramm.
    Wenn ich sage 'ad dextram!', dann dreht ihr nach rechts.
    Wenn ich sage 'ad sinistram!', dann dreht ihr euch nach links.
    Wenn ich sage 'retro!', dann dreht ihr euch auf der Stelle um .
    Wenn ich sage 'aequatis passibus', dann heisst das im Gleichschritt marschieren
    Wenn ich sage 'pergite!', dann marschiert ihr los.
    Wenn ich sage 'consistite!', dann haltet ihr an.
    Wenn ihr im Marsch die Richtung ändern sollt, dann kommt das Kommando das 'ad dextram pergite' bzw. 'ad sinistram pergite'. Das üben wir jetzt solange, bis es ohne Fehler funktioniert."

  • In der Theorie schienen die Befehle durchaus ihren Sinn zu machen und offenbarten nicht die Schwierigkeit der praktischen Umsetzung, die sich ohne Frage noch ergeben würde.
    Constantius nickte deshalb selbstsicher und antwortete:
    „Verstanden, Princeps Prior!“


    Laufen hatte er bereits vor einigen Jahren gelernt.
    Was konnte also schon so schwer an etwas „Vor“ und „Zurück“ und „dreht euch im Kreis sein“?

  • "Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus Ad sinistram pergite! Unus- duo- tres-quator! ad destram! Unus- duo! Retro pergite! Unus-duo-tres-quator-unus duo tres! retro! Consistite!"

  • Gleich beim ersten Befehl dämmerte es Constantius, dass die Theorie oft einfacher war, als die praktische Umsetzung.


    „Pergite!“


    Im Grunde war der erste Befehl eindeutig. Er solle losmarschieren. Doch welchen Fuß setzte man als ersten vor den anderen. Den Linken oder gar den Rechten? Es erfüllte Constantius mit einer Art beunruhigendem Erstaunen, dass selbst die einfachsten Befehle Raum für Interpretation ließen. Wagemutig entschied sich Constantius für den linken Fuß. Es würde wohl immer noch besser sein als stehen zu bleiben und eine mehr als dumme Frage zu stellen.


    Die folgenden Schritte erwiesen sich als deutlich einfacher. Schnell fand der junge Probatus in den Rhythmus, in den ihn die Worte des Princeps Prior zwangen. Wäre eine gesamte Cohorte marschiert, wäre ihr rhythmischer Schritt mit beeindruckendem Nachhall innerhalb der Mauern der Kaserne ertönt. Doch die Schritte des jungen Probatus allein vermochten sich nicht gegen die Geräuschkulisse Roms durchzusetzen.


    Auch das Links- und Rechtsschwenken erwiesen sich als eindeutig und weniger fehleranfällig als das bloße Losmarschieren. Selbstvertrauen erfüllte Constantius als er mit eisernem Blick den Befehlen des Princeps folgte. Bis..ja bis der Befehl ertönte.


    „Retro pergite“


    Wieder offenbarte sich dem jungen Probatus ein zweideutiges Dilemma. Wieder gab es zwei Möglichkeiten sich umzudrehen. Doch welche sollte er wählen. Gewiss überließ man es nicht den Rekruten diese Entscheidung zu treffen. Es würde ein merkwürdiges Bild auf die diszipliniert marschierenden Truppen Roms werfen, wenn sie sich bei einem einfachen Umdrehen wie ein Haufen Hühner verhalten würden, die ihre Entscheidung des Drehsinns nach landschaftlichen Sehenswürdigkeiten trafen.
    Constantius drehte sich über seine linke Schulter hinweg. Wieder hoffte er instinktiv die richtige Wahl getroffen zu haben.


    Als das erlösende Consistite erklang, nahm Constantius Haltung an und verharrte auf der Stelle. Egal was nun folgen würde, er hatte den ersten praktischen Teil absolviert. Und er wusste nun, dass selbst Kleinigkeiten große praktische Probleme nach sich ziehen konnten. Vielleicht war es die wichtigste Lektion, die er an diesem Tage lernen sollte.

  • Sie machten sich einigermaßen gut. Ab und an sah ich noch ein Fragezeichen im Gesicht - aber das ist einfach: Lernen vom Machen :D


    "Und nochmal weil es so schön war!


    Milites, state! Aequatis passibus pergite!
    Unus - duo - tres - quator - unus.
    Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres.
    Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quator.
    Ad sinistram pergite! Unus - duo -tres - quator - unus.
    Ad Sinistram pergite! Unus - duo -tres - quator - unus - duo -tres -quator.
    Retro pergite! Unus - duo - tres.
    Ad dextram pergite! Unus - duo - tres quator - unus.
    Retro pergite! Unus - duo.
    Ad sinistram Consistite!"

  • Hatte sich Constantius gerade noch über den etwas besinnlicheren Moment und vor allem über eine ausbleibende Standpauke gefreut, so musste er sich nun erneut zur Konzentration zwingen.
    „State“, ertönte es laut aus dem Munde des Princeps Prior.
    Ein Befehl, der sich sehr schnell und recht leicht merken ließ. – schaffte man es nicht, wurde man lautstark und vehement in Einzelunterricht genommen. Und daraufhin vergaß so schnell kein Rekrut mehr, was dieser Befehl für eine Reaktion erwartete.-
    Im Einklang und Harmonie wurden somit die Hacken aneinander geführt und eine gestraffte Haltung eingenommen.


    Und dann begann erneut das, was zuvor dem jungen Rekruten einige Probleme bereitet hatte. Sie mussten erneut marschieren. Sollte Constantius diesmal eine andere Variante probieren oder bei dem bleiben, was sich bereits einmal bewährt hatte? Es wäre gelogen, würde man behaupten, dass der junge Iulier nicht einen gewissen Drang zum Ausprobieren der anderen Variante verspürt hätte. Immerhin würde er nur so definitiv erfahren können, was falsch und was richtig ist. Doch die Lekton, die er beim Säubern der Latrinen lernen musste, vermochte dieses Mal den Entdeckergeist des jungen Constantius zu zügeln.


    Die gesamte Breite des Platzes nutzend marschierten die Rekruten im Gleichschritt auf und ab, schwenkten rechts und links und drehten sich um ihre eigene Achse. Das seltsame Ballett der jungen Männer zauberte auf die Gesichter der beobachtenden Miles ein Lächeln der Zufriedenheit. Ob sie, als sie damals diese Übungen machen mussten, ebenso bescheuert ausgesehen hatten? Da dies eher als rhetorische Frage anzusehen war, war recht klar, dass sich die Meinung verbreitete, dass dieser Jahrgang eindeutig schlechter marschierte als alle Jahrgänge zuvor. Außerdem waren die Rekruten sowieso verwöhnt und hielten keiner Belastung stand. Aber lustig anzusehen war es allemal, deshalb konnten sie ihre erfreuten Blicke auch nicht von den angestrengten Rekruten nehmen.


    Ein lautes „Ad sinistram Consistite“ ertönte. Constantius schwenkte nach links und stand stramm. Er konnte das pochende Blut in seinen Füßen spüren. Vielleicht war an den Gerüchten ja etwas dran, dass man in der Grundausbildungen mindestens ein Paar Caliga kaputt marschieren würde.

  • Mit einer Mischung aus Zufriedenheit und eine Prise voller Lustigkeit sagte ich: "Gar nicht übel! Gar nicht sooo übel! Ich gönne euch für den Rest des Tages frei. Ohne Runden. Genießt ihn. Aber morgen will ich euch dafür alle topfit!"

  • Welche göttliche Worte der Princeps Prior doch gesprochen hatte. Welche beschwingenden Zauber sie doch in den Probati hervorrief. Wie durch ein göttliches Wirken waren Erschöpfung, Schmerz und gelangweilte Monotonie aus den Gesichtern der jungen Männer vertrieben. Schmerzende Füße gingen von selbst in den Laufschritt über und ehemals zornig grummelnde Stimmen verkündeten ein Lautes „Hurra“.
    - Nun gut. Ebenso viele Stimme verkündeten etwas weniger eindrucksvoll: Wir treffen uns in der Taverne !“ -
    Auch Constantius erfreute sich an den Worten des Princeps Prior. Doch statt seinen Kameraden umgehend zu folgen, begab er sich ein weiteres Mal zum Exerzierplatz, um mit dem Pilum zu üben. Erst danach wollte er sich zu seinen Kameraden gesellen. Wer würde schon wissen, wozu er noch das Pilum einmal brauchen würde. Und gewiss wollte er in dem Moment, wo er es benötigen würde, nicht an seinem Ziel vorbei werfen.

  • Ich leirete wieder meine Standardrede runter:


    "Fein, also:


    Wenn ich sage 'State!', dann steht ihr stramm.
    Wenn ich sage 'ad dextram!', dann dreht ihr nach rechts.
    Wenn ich sage 'ad sinistram!', dann dreht ihr euch nach links.
    Wenn ich sage 'retro!', dann dreht ihr euch auf der Stelle um .
    Wenn ich sage 'aequatis passibus', dann heisst das im Gleichschritt marschieren
    Wenn ich sage 'pergite!', dann marschiert ihr los.
    Wenn ich sage 'consistite!', dann haltet ihr an.
    Wenn ihr im Marsch die Richtung ändern sollt, dann kommt das Kommando das 'ad dextram pergite' bzw. 'ad sinistram pergite'. Das üben wir jetzt solange, bis es ohne Fehler funktioniert. Verstanden?"

  • Dies konnte ja nicht so schwwer sein. Jedenfalls dachte er sich das. Trotzdem sollte er sich nocheinmal alle Befehle einprägen. Besonders im Gleichschritt marschieren würde ihm wahrscheinlich noch Probleme bereiten.


    Ich sagte:


    Verstanden, Princeps Prior!

  • "Wunderbar! Aaaaaachtung:



    Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus Ad sinistram pergite! Unus- duo- tres-quator! ad destram! Unus- duo! Retro pergite! Unus-duo-tres-quator-unus duo tres! retro! Consistite!"

  • Ui, soviele Kommandos auf einmal. Ob er sich das überhaupt merken konnte? Hoffentlich.


    Der erste Befehl war: Aequatis passibus pergite


    Also marschierte ich los hob meine Beine etwas höher. Es muss zum Schießen komisch gewesen sein. Aber ich hatte jetzt keine Zeit zu Sura zu blicken. Ich hatte noch viel zu viel Befehle auszuführen.


    Die nächsten beiden Befehle waren scheinbar einfach: Ad dextram pergite und ad sinistram pergite.


    Doch von welchem Standpunkt aus. Ich entschied mich, dass ganze von meinem Standpunkt aus zu sehen, drehte mich erst nach rechts dann nach einem Schritt wieder nach links. Nun vier Schritte, dann nach rechts. Nun musste ich mich umdrehen und losmaschieren. Nach einigen Schritten dann drehte ich mich wieder um sollte stehen bleiben.


    Hoffentlich hatte sich Sura dass so ungefähr vorgestellt.

  • "Gar nicht schlecht, aber gleich nochmal, weil es so schön war!", sagte ich und schon ertönte:


    "Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quator - unus. Ad sinistram pergite! Unus - duo -tres - quator - unus - duo - tres - quator. Ad dextram pergite! Unus - duo -tres. Retro pergite! Unus - duo -tres - quator - unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quator. Ad dextram pergite! Unus - duo. Retro pergite! Unus - duo -tres - quator - unus. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! Unus - duo -tres - quator. Consistite!"

  • Ich hatte kaum aufgehört, als schon der nächste Befehl von Sura kam. Also wieder im Gleichmarsch losmaschieren. Diesmal hatte ich ein besseres Gefühl als die letzten Male und kam mir auch nicht so lächerlich vor. Danach musste ich mich nach rechts drehen, losmaschieren, mich umdrehen und wieder losmaschieren. Ich hielt diese Übungen für Schwachsinn, aber war die Disziplin nicht immer schon eine der grösste Faktoren für den Erfolg des Exercitus Romunus? Die Barbaren rannten einfach drauf los und wir marschierten in Schlachtreihen. Ich verdrängte diesen Gedanken jedoch schnell wieder und wandte mich den anderen Befehlen des Sura zu. Wieder nach links, wieder nach rechts und wieder umdrehen. Los lnks nochmal links und dann stehen bleiben. So war es hoffentlich richtig.

  • "Probati, ich bin zufrieden mit euch. Ihr dürft den Rest des Tages mit was ihr wollt verbringen! Das ist aber eher die Ausnahme!", sagte ich lachend. "Morgen will ich euch aber dafür Topfit bei den Grundausbildungen sehen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!