"Salve Magister! Ich bin Marcus Octavius Vespasianus. Ich wollte mich bei dir melden, da ich ja der neue Duumvir bin. Aber ich kann auch später wiederkommen, wenn es dir nicht gut geht."
Unsicher und betroffen schaute er den Magister an.
"Kann ich irgendetwas für dich tun? Soll ich einen Medicus rufen?"
Agrippa trat liess sich von einem Scriba im Officium ankündigen ...
Aquinas nahm einen Schluck Wein. Es beruhigte den Hals und linderte den Schmerz.
"Kümmert Euch nicht um mich, denkt stets an Rom und an Eure Pflichten, denn nur so wird man sich Euer erinnern.
Wie ich sehe, habt Ihr bereits das Büro bezogen, daß ich einst eingerichtet. Auch habe ich mitbekommen, daß es einige neue Mitbürger in Corduba gibt.
Ihr braucht sie bloß aufzusuchen und ihnen trotz aller Karrierewünsche die neue Heimat ans Herz zu legen. Denn dann werden sie eine wirkliche Bereicherung der Regio sein. Vom letzten Legatus Augusti habe ich noch Mittel zur finanziellen Unterstützung: Betriebe, Gehälter, für ein paar Woche ließe sich da verlockende Angebote zaubern, danach muß ich mit dem neuen Prokonsul verhandeln, falls ich nicht ins Elysium gehe..."
Aquinas mußte kurz inne halten. In dem Moment kündigte sein Scriba Agrippa an, seinen Bruder, und Prokonsul von Hispania. Er bat ihn einzutreten, die Gelegenheit war günstig.
Vespasianus beugte sich vor um Crassus besser hören zu können.
"Einen ähnlichen Plan hatte auch ich. Wenn der Binnenhafen fertiggestellt ist, bieten sich ja einige interessante berufliche Möglichkeiten. Aber erzähl mir doch bitte etwas mehr über die Betriebe, die zur Verfügung stehen."
Salvete meine Freunde, lasst euch durch mich micht stören
"Da habt ihr mich mißverstanden. Corduba verfügt nicht über stadteigene Betriebe. Aber wir könnten Gelder locker machen, um neuen Bürger Betriebseröffnungen zu subventionieren."
Aquinas wandte sich Agrippa zu und winkte, weil er nicht rufen konnte, er möge doch herkommen.
"Aquinas, ich bin wegen deinem Brief sehr beunruhigt, was fehlt dir geliebter Bruder?"
"Ich habe bereits letzte Woche ähnliches verfügt."
Aquinas wandte sich zumnächst dem Duumvir zu. "Ja, ich habe von eurem Eifer gehört. Mein Respekt, Ihr legt Euch ins Zeug und das ist gut so. Laßt Euch von gelegentlichen Nichtreaktionen nicht entmutigen."
Er gab ihm ein Manuskript historischer Daten, und empfahl ihm das Archiv, wo er nach älteren Dienstanweisungen und Ereignissen in der Stadt suchen könne. Als Vespasianus damit beschäftigt war, widmete sich Aquinas seinem Bruder.
"Danke das du so schnell kommen konntest. Ich plage mich seit einiger Zeit mit einer schweren Lungenentzündung und der Medicus verheißt mir nichts Gutes. Du könntest doch vielleicht einen weiteren besorgen, denn soviel ich weiß, gibt es einen in Cartago Nova? Zudem kannst du mich bis auf weiteres in der Curia entschuldigen. Die Götter entscheiden, ob ich ins Elysium gehe oder nicht, möglicherweise sollte ich ein Orakel besuchen.
Aber nochwas Geschäftliches. Wir haben einen Regionalis in Baetica. Wer hat ihn bestimmt? Wir haben doch einen garnicht nötig. Denn nach der Lex Regionalis kann aber muß nicht ein Regionalis berufen werden, v.a. nicht in Gegenden, die friedlich sind!
Übrigens, ich vermute, daß ein Grund meiner Krankheit mangelnder Luxus sein könnte, wahrscheinlich auch zu wenig OPfer für die Götter."
"Ich werde alles nötige veranlassen und dir einen Medicus zu kommen zu lassen und du wirst ganz sicher nicht vor mir ins Elysium gehen, ich verbiete es dir, ältere Bruder sollten ihre jüngeren Brüder nicht zu Grabe tragen müssen, deshalb opfern wir noch heute Asklepios, damit er dich wieder heilt."
"Ich schlage vor, du ziehtst dich eine Weile auf den Familien Landsitz zurück, dort wirst du alles bekommen was du begehrst, da wird es auch nicht al Luxus mangeln."
"Du meinst den Regionarius Nepos? Den hab ich ernannt, aus dem einfachen Grund zur Vorbeugung, die Baetica ist zwar vollstängig romanisiert, aber dennoch gibt es vereinzelt Banditen ..."
Ich, mein Gehilfe und der Procunsul betraten den Raum, ich sah sofort den Patienten auf einer Liege. Ich wies mein Gehilfen an er solle meine Geräte bereit legen und mir die Tinktur für eine Lungenentzündung hinüberreichen.
"Salve ich bin Marcus Flavius Obscuro, Medicus aus Tarraco. Könnt Ihr bitte Euren Namen sagen, seit wann Ihr die Schmerzen habt, hattet Ihr diese Entzündung schon einmal und danach Euren Mund öffnen?"
Agrippa stand neben Crassus und hoffte darauf, dass ihn dieser heilen kann.
"Kannst du bereits etwas erkennen? Wird er wieder gesund?"
Ich nahm meine Hand und fühlte seine Stirn.
"Er hat hohes Fieber und er ist vollgeschwitzt, Anzeichen einer akuten Lungenentzündung. Genaures kann ich noch nicht sagen, wenn dies sich bestätigen sollte, sehe ich die Chancen eher schlecht, aber es kommt immer drauf an in welchen Stadium er ist und wie stark sein Körper ist."
Ich wandte mich wieder zu meinen Patienten.
"Dürfte ich Eure Kleidung zerscheiden, damit ich mir Eure Brust anschauen kann?"
Nebenbei wies ich mein Gehilfen an, er solle doch ein Gefäß mit Wasser und Lappen holen.
Vespasianus wollte gerade an die Tür klopfen, als er merkte, daß sie bereits einen Spalt offen stand. Als er hörte, daß der Medicus anwesend war, zog er sich wieder zurück.
Aquinas lächelte etwas verkrampft. Er sah hinüber ob die Türe geschlossen war. Sie war es und er gab mit der Hand dem Medicus sein Einverständnis. ZUgleich sprach er:
"Meinen Namen, warum meinen Namen, kennt ihr mich nicht?"
Als er mir die Erlaubnis gab, kramte ich meine Schere hervor und schnitt seine Tunika in zwei. Und konnte ich seine Brust genauer untersuchen.
"Ich weiß wer Ihr seit. Ich möchte testen ob Ihr nicht eine Gedächtnisstörung oder dergleichen habt, weil dies könnte ein weiteres Zeichen sein."
Ich sah rote Flecken auf seiner Brust und sein Hals war geschwollen. Ich winkte mein Gehilfen zu mir.
"Geh bitte wieder zu meiner Praxis und hol die Lungen-B Tinktur, aber zügig."
Wendete mich wieder zu ihn.
"Ich muss Euch etwas drehen, damit ich Euren Rücken ansehen kann."
Hm, sehr merkwürdig.
"Hattet Ihr in Eure Familie jemanden der an Lungenversagen verstorben ist?"
"Nein, wir Matinier sin ein starkes Geschlecht! Wenn ich daran denke, an unsere Vorväter, geht es mir gleich viel besser!"
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