Octavia Margarita

  • "Danke, das ist lieb von dir." Warum hatte Victor nur die Aufgaben als Pater Familias an Maximus weitergegeben. Unter seiner Hand wäre so etwas sicher nicht passiert. "Aber du kannst momentan nichts tun. Genauso wenig wie ich. Ich werde abwarten, was mein Bruder sagt. Vielleicht ist noch gar nichts beschlossen, und Commodus hat mich angelogen. Ich traue ihm das durchaus zu." Es würde dennoch nichts daran ändern, dass er sie nicht in Ruhe lassen würde.
    Margarita betrachtete ihren Cousin. Er schien sich nicht ganz wohl zu fühlen, daher beschloss sie, das Thema dabei zu belassen. "Aber sag, was führt dich nach Rom?"

  • Eindringlich musterte Victor seine Cousine, als sie dann aber das thema wechselte liess er die Sache vorerst auf sich beruhen. Aber Maximus konnte sich schon auf etwas gefasst machen, wenn er ihn wieder sah.


    "Rom? Achja,... der Quaestor Sacri Palatii hat mich vorgeladen, ich sollte eine Zeugenaussage machen... zu einer Sache wo ich nicht anwesend war."


    Noch immer grollte Victor dem Schicksal deswegen.


    "Aber was macht das Leben im Palast? Macht es dir Spaß?"

  • "Eine Zeugenaussage zu einer Sache, bei der du nicht anwesend warst?" fragte sie verwundert nach. Sie hoffte nur, dass er nicht in irgendwelche Illegalitäten verwickelt war, ging dann jedoch auf seine Frage ein. "Meistens ist es recht ruhig im Palast. Die kaiserliche Familie lebt zurückgezogen, selbst die Cubicularii bekommen sie nur selten zu Gesicht. Aber es ist dennoch eine gute Arbeit. Ich trage meinen Teil dazu bei, dass hier alles reibungslos läuft und ich bin stolz darauf, so nahe an unserem Imperator dienen zu dürfen."

  • "Es ging um üble Nachrede im Wahlkrampf..."


    Dann musterte er sie., während sie vom Leben im Palast erzählte. Scheinbar schien ihr das keine Probleme zu bereiten und so erhob er sich von seinem Stuhl..


    "Ich freu mich, dass es dir hier gefällt und ich denke du wirst es nochmal zu was wichtigerem als Arbeitsbiene bringen. Tja, aber leider wird es langsam mal wieder Zeit, dass ich mich auf den Weg mache... sollten wir uns nicht nochmal treffen, bevor ich Rom wieder verlasse, wünsch ich dir alles Gute und mögen dich die Götter mit ihrem Segen begleiten... und Iuno Maximus malträtieren falls er dich weiterhiin schlecht behandelt. Vale Margarita!

  • Bei seinen Worten über Iuno und Maximus musste Margarita unwillkürlich lachen. Danke, Victor. Und danke für den Besuch, ich habe mich sehr gefreut. Mögen die Götter auch dich begleiten, vor allem, wenn du wieder nach Germania zurückgehst."
    Sie begleitete ihn noch zur Tür. "Vale, Victor. Und grüße Maximus trotz allem von mir, falls du ihn sehen solltest." Sie schaute ihm noch nach, bis er um die nächste Ecke gebogen war und schloss dann die Tür.

  • Margarita war gerade dabei ihr Zimmer ein wenig aufzuräumen. Zwar gab es nicht viel in diesem Zimmer, was aufgeräumt werden musste, aber dennoch musste es ab und an getan werden.
    Da sie sowieso gerade daneben stand, öffnete sie daher die Tür direkt auf das Klopfen hin. "Ja, bitte?" Sie betrachtete den vor dem Zimmer stehenden Herrn. Wie ein Palastangestellter sah er nicht aus.

  • "Verzeiht die Störung werte Dame,doch ich habe hier ein Schreiben für Qctavia Margarita,seit ihr dies?"
    freundlich lächelte ich und hielt das Schreiben hoch

  • "Dann ist dies hier für euch!" ich grinste und gab ihr das Schreiben.



    Salve Margarita,


    Es tut mir leid, dass ich erst so spät antworten kann. Aber bis vor kurzem befand ich mich noch mitten im Gefecht, weshalb mich dein Brief natürlich nicht erreichte. Die Germanen versuchten wieder einmal den Limes zu überschreiten, doch konnten wir sie erfolgreich zurückschlagen und ich habe die Schlacht relativ schadlos überstanden. Wie es Victor geht kannst du sicherlich besser beurteilen, er verbringt schließlich mehr Zeit in Rom als im Castellum.
    Nun zu deinem Anliegen, dass mich dann doch sehr erschüttert hat. Wie eine Ausgeburt des Hades? Ich hoffe er hat dir nicht weg getan, dich geschweige denn angefasst? Dies hätte ich sicherlich nicht gewollt. Auch wenn du es in diesem Moment vielleicht nicht glauben magst, aber an dem Wohlergehen meiner Schwester liegt mir nach wie vor sehr viel. Du musst auch wissen, dass ich Commodus sehr gut kenne. Er mag sicherlich nicht der freundlichste Römer sein, trotzdem bin ich überzeugt dass er dir ein guter Ehemann sein kann. Des Weiteren hat er mir sehr viel Geld geboten, wodurch die Gens Octavia wieder lange ohne Sorgen leben kann. Ich hab es letztlich nur für die Familie getan und erwarte von dir einfach, dass du dieses Opfer bringen kannst. Doch auch bei dem vielen Geld kannst du dir sicher sein, dass ich dich auch für diese Summe auch nicht an jemanden verkauft hätte, den ich nicht als würdig erachte dich zur Frau zu nehmen. Bedenke doch auch die Vorteile, die du durch diese Hochzeit bekommst. Du darfst dich fortan Patrizierin nennen, was dir einen großen Gesellschaftlichen Aufstieg verschafft und dir sehr viele Türen öffnen kann, unterschätze diese zusätzliche Macht niemals.
    Abschließend möchte ich dir aber auch noch mitteilen, dass bis ich wieder einmal in Rom bin, es keine Hochzeit geben wird, da ich in jedem Fall dabei sein möchte. Außerdem kannst du Commodus ausrichten, sollte er dich bis dahin wie ein Stück Dreck behandeln oder dir auch nur Ansatzweise Schaden zufügen, so behalte ich das Geld und die Hochzeit ist geplatzt.
    Ich hoffe meine Beweggründe sind dir nun verständlicher geworden. Denk immer daran: Es ist zum Wohle der Familie, zum Wohle der Gens Octavia.


    dein Bruder,
    Maximus


    "ich wünsche noch einen schönen Tag." ich verbeugte mich und ging.

  • "Ich danke dir." Sie blickte ihm noch einen Moment nach, bevor sie die Tür wieder schloss und sich auf ihr Bett setzte. Nachdem sie die Schriftrolle ausgerollt hatte, warf sie zuerst einen Blick auf den Absender. Wie nicht anders zu erwarten war, wer sonst würde ihr schon Briefe schicken, war es endlich die Antwort von Maximus. Sie atmete tief durch und begann zu lesen.
    Als sie am Ende angekommen war, ließ sie das Papyrus sinken und starrte eine Weile auf den Boden vor dem Bett. 'Zum Wohle der Gens Octavia', diese Behauptung wäre zum Lachen gewesen, wäre die Angelegenheit nicht so ernst. Was hatte die Gens Octavia schon für sie getan? All die Jahre in Griechenland hatte sie so wenig aus Rom gehört und nun stand die Casa fast leer. Die Familie war überall verstreut, jeder kümmerte sich um sich selbst, alles was sie zusammen brachte waren Ergeignisse wie die Beerdigung von Anton. Was schuldete sie der Gens Octavia, und wofür? Und doch verfehlten Maximus Worte nicht ihr Ziel. Zweifel stiegen in Margarita auf, ob er vielleicht recht hatte. Und auch der Hinweis auf ihr persönliches Schicksal beschäftigte sie. Welche Macht würde es wirklich bringen, an der Seite von Commodus zu stehen und wäre es das wirklich wert, an seiner Seite zu stehen?
    Unschlüssig rollte sie die Nachricht wieder zusammen und legte sie zur Seite. Sie würde sich Zeit lassen mit der Entscheidung. Bis Maximus wieder hier war, konnte es dauern.

  • Auf dem Weg von einem Ende des Palastes zum anderen lief Margarita an den Zimmern der Cubicularii vorbei und bemerkte, dass an beinahe jeder Tür ein Zettel hing. Auch an der zu ihrem eigenen Zimmer. Sie trat neugierig näher, nahm den Zettel von der Tür und las ihn.
    "Merkwürdig." murmelte sie, beschloss jedoch die Sache sofort zu erledigen. Sicher ging es nur um eine Routineangelegenheit, Änderungen in den Sicherheitsvorschriften oder ähnliches.

  • Nachdenklich saß Margarita an ihrem kleinen Tisch und starrte auf das leere Papyrus vor sich. So viele Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, ein wildes Chaos aus Erinerungen und Gefühlen. Als sie nach all den Jahren in Griechenland nach Rom zurückgekehrt war, fühlte sie sich erschlagen von der Vielfalt, der Lebendigkeit der Stadt. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie Decimus Maximian auf dem Markt getroffen und versucht hatte, ihm ihre Vorstellungen von ihrem Leben zu erklären. Sie erinnerte sich an den Morgen mit Aurelius Commodus am Tiber. Commodus. Ob er ihr eines Tages die Ruhe geben konnte, nach der sie sich in dieser verwirrenden Stadt sehnte? Sie hatte versucht ihrem Leben einen gewissen Gleichklang zu geben als sie die Arbeit im Palast aufgenommen hatte, doch nichteinmal hier war ihr dies gelungen. Einzig Hungaricus hatte es geschafft ihr das Gefühl zu geben, dass die Welt um sie herum still stand. Doch Hungaricus hatte sein eigenes Leben, auf ihn wartete bereits eine andere Frau. Lange noch hatte Margarita ein schlechtes Gewissen gequält, hatte die Schuld, die sie auf sich geladen hatte an ihren Nerven gezerrt.
    Doch Margarita hatte erkannt, dass es keine Schuld gab, dass es auch keine Unschuld gab nach dem ersten mal, und vorher nur Unwissen. Es gab nur Taten, aufzuwiegen durch Taten. Margarita hatte einen Fehler begangen, in dem sie Hungaricus und Livias Leben gestört hatte, doch sie würde das Ungleichgewicht auf der Waagschale wieder ausgleichen. Sie hatte ihren Glauben an die Götter wiedergefunden und sie war sich sicher, dass diese ihr Hungaricus mit Absicht geschickt hatten. Er hatte sie wachgerüttelt aus ihrer Trübsal und ihrem Dahinleben, er hatte ihr klargemacht, dass die Welt sich nicht änderte, wenn man es nicht selbst in die Hand nahm.
    Sie nahm den Stylus in die Hand und begann sorfältig einen Brief an ihren Bruder zu schreiben. Als sie ihn beendet hatte, nahm sie ein weiteres Papyrus zur Hand und schrieb eine kurze Nachricht an Hungaricus. Zuletzt schrieb sie eine Notiz an den Magister Officiorum.

  • Vom Officium des Magister Officiorum kommend, blickte Margarita ein wenig irritiert auf das wenige Gepäck, welches sie zu einem Bündel geschnürt hatte. Doch es nützte nichts, dass sie sich wieder und wieder in dem kargen Zimmer umschaute, sie besaß nicht mehr. Die Kette, die ihr einst Commodus geschenkt hatte, lag sicher verpackt in der Mitte des Bündels und Margarita hatte sich geschworen sie unter keinen Umständen wegzugeben, was auch immer geschehen mochte. Commodus würde ihr in ihrer Ehe wahrscheinlich noch unzählige Schmuckstücke schenken, doch diese eine Kette würde sie bis es soweit war immer an ihren gemeinsamen Sonnenaufgang erinnern. Mit einem Seufzen nahm Margarita ihren Mantel auf und schlang ihn sich um die Schultern. Dann packte sie das Gepäckbündel und verließ das Zimmer.
    Am Ende des Ganges warf sie einen letzten Blick zurück. Es war eine gute Zeit gewesen im Palast und eines Tages würde sie hierher zurückkehren.

  • Es waren schon einige Tage vergangen seit der Standpauke durch Margarita, die Stimmung unter den Cubicularii war wieder entspannter und Amatia wurde vorausgeschickt, um bei Margarita nachzufragen, ob diese strikte Weisung, es war fast ein Hausarrest, noch immer gilt.
    Sie klopfte bei ihrem Zimmer, doch es war versperrt und niemand meldete sich.
    Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen drehte sie sich um und ging wieder. Sie wird etwas später wieder auf die Suche nach Margarita gehen.

  • Den ganzen Tag wieder nichts gesehen oder gehört von Margarita, und auch wieder nicht in ihrem Zimmer zu finden. Man machte sich doch schon Sorgen ob ihr vielleicht etwas zugestoßen ist, irgendwer in diesem Haus musste doch etwas wissen. Also auf zum Magister Officiorum.

  • An ihrem ersten Arbeitstag ist auch einer der frühen Handlungen von Artoria Medeia das alte Zimmer ihrer Vorgängerin aufzusuchen.


    Sie klopft kräftig an der Zimmertür. Als sie keine Antwort hört, betritt sie die Räume. Ihr Blick schweift schnell über die leeren, privaten Schränke.


    Ihre Schritte werden gleich zu dem Arbeitstisch von Margarita gelenkt. Sie betrachtet für einen Moment schweigend den Haufen von Papyri und Tafeln, die sich im Laufe der letzten Zeit dort angesammelt haben.


    Sie sieht sich dann entschlossen um, greift eine Kiste und packt den gesamten Schriftverkehr dort hinein, um ihn aus dem Zimmer in ihr Eigenes zu bringen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!