Das Nachtlager der Sklaven

  • Sciurus nahm von einem anderen Sklaven ein Peitschensortiment in Empfang und stieß die Sklavin vor sich in den Raum. Der Schlafraum war ein geeigneter Ort für eine Auspeitschung, da das Objekt der Strafe am Ende gleich auf dem Stroh liegen bleiben konnte.


    "Hat dir der Herr schon einen Namen gegeben?" Er könnte ihn ihr bei dieser Gelegenheit gleich beibringen. "Und dann zieh deine Tunika aus. Du willst sie dir sicher nicht versauen. Denn du wirst hier so schnell keine andere bekommen." Prüfend nahm er eine der Peitschen und wog sie in der Hand. Gut ausbalanciert, perfekter Griff.

  • Hier wollt er mich also auspeitschen. Offensichtlich machte er das zum erstenmal. Für mich war es nicht das erste mal.


    Mit einem mitleidigen Lächeln lies ich meine Tunika fallen und stand nackt vor meinem Folterknäblein. Wenn er nicht ganz blind war, musste er nun sehen, das ich ein Kind erwartete. Trotzdem war mein Körper immer noch sehenswert. Vermutlich war es das, was er sehen wollte. Sollte er!

  • "Du hast also noch keinen Namen. Wenn du Glück hast, bekommst du einen, sonst wirst du ewig das dumme Geschöpf bleiben."


    Er fuhrt mit der Hand über die einzelnen Lederriemen der Peitsche. Eine gefächerte Peitsche hatte den Vorteil, dass die Wucht des Schlages sich auf mehrere Riemen verteilte und diese daher nicht ganz so tief ins Fleisch schnitten, wie ein einzelner. Als Sciurus aufsah, stand sie bereits unbekleidet vor ihm. Er hatte schon lange keine nackte Frau mehr gesehen. Seine Herrn waren alles Herrn gewesen und vor allem der letzte hatte Wert darauf gelegt, nur männliche Sklaven in seinem Haushalt um sich zu haben. Die letzte Frau, an die sich Sciurus erinnern konnte, war seine Mutter gewesen und damals war er noch zu jung gewesen, um irgendetwas dabei zu empfinden. Der Körper der Sklavin war schön, das musste er zugeben. Doch etwas störte die Proportion. Er zog die Augenbrauen zusammen, wie konnte man nur so unförmig fett werden. Und vor allem, was war das für ein Herr, der sie so gemästet hatte wie ein Schwein.


    Er wies mit der Peitsche auf den dicken Bauch. "Du wirst das abtrainieren. Der Herr will keine fetten Sklaven."

  • Seine Blicken verrieten mir, das er noch nie eine Frau nackt gesehen hatte. Er schien nicht zu wissen, wo er zuerst hinschauen sollte. Als er mich wiederholt nach meinen Namen fragte, konnte ich sehen, das er meinen Bauch begutachtete. Als er meinte ich sei zu fett, musste ich fast lachen.


    "Mein Name ist Cloelia. So wurde in Tarraco gerufen. Was meinen Bauch angeht .... ich bin schwanger und erwarte ein Kind. Du scheinst noch nie eine nackte Frau gesehen zu haben und mit Sichicherheit hast Du noch nie eine angefasst, sonst könntest Du den Unterschied sehen, Du Narr! " verhöhnte ich ihn laut und mit kalter Stimme. Dann setzte ich noch einen drauf. "Offensichtlich hast Du deinen Herrn bisher als Frau gedient, richtig?"

  • Augenblicklich verengten sich Sciurus Augen zu dünnen Schlitzen. Sie hätte es kurz und schmerzhaft haben können. Doch sie wollte es nicht. Er legte die gefächerte Peitsche zurück in den Peitschenkasten und nahm statt dessen eine heraus, die nur einen einzigen dünnen Lederriemen besaß. Angewiedert betrachtete er ihren Körper mit dem unförmigen Bauch.


    "Ich haben meinen Herren gedient, wie ein Sklave seinen Herren dient." Seine Stimme war eisig. "Im Gegensatz zu dir hat mir das ein Leben eingebracht."
    In Sciurus Welt gab es nur gute und schlechte Sklaven. Dazwischen konnte nichts existieren. Gute Sklaven dienten ihren Herren und hatten ein Leben. Schlechte Sklaven hatten gar nichts.
    Er holte blitzschnell mit der Peitsche aus und schlug sie vor Cloelia, so dass der Riemen eine rote Spur auf ihrem Bauch hinterließ.


    "Daher hat dein Herr dich also hiergelassen. Das ist das Problem mit den Weibern. Erst holen die Herren sie in ihr Bett und dann können sie nicht selbst dafür sorgen, dass die Frucht die sie gesäht haben im Acker verdörrt. Aber keine Sorge, ich werde sie dir austreiben."
    Erneut holte er zum Schlag auf Cloelias Bauch aus.

  • Überlegen lächte ich ihn an. Ein typisches Geschöpf seines Herrn. Nur ja nicht nachdenken, nur ja nicht daran zweifeln an diesem System. Sich nicht fragen, wer den Reichtum dieser Herrn erarbeitet hat. Einfach es als Naturgesetz hinnehmen, das es Herrn und Sklaven gibt. Daher war er so wütend, daher dieser Haß auf mich.


    Als der erste Schlag meinen Bauch traf, war der Schmerz unerträglich. Ich schrie, fasste unwillkürlich an meinen Bauch. Bisher hatte man mir den Rücken und den Hintern ausgepeitscht, mein ehemaliger Herr, vor Catus, hatte dabei Lust empfungen, mich auf die Fußsohlen zu schlagen, aber diese Schmerzen waren zu ertragen. Dieser Schmerz nicht. Der zweite Schlag traf mich genau so hart. Ich begann zu schreien, mich von ihm weg zu drehen, ich krümmte mich vor Schmerzen, lag seitwärts auf dem Stroh und versuchte mein Kind zu schützen. Es war ja auch mein Kind.

  • Es erstaunte Sciurus, dass ein Schlag auf den Bauch so eine durchschlagnde Wirkung hatte. Er würde sich dies für die Zukunft merken. Am Rücken hatten die meisten Sklaven schon eine dickere Haut und jeder hatte irgendwie gelernt eine Auspeitschung zu ertragen. Sciurus stieß Cloelia mit dem Fuß an und schlug noch einmal zu. Sie versuchte, ihren Bauch zu schützen, was den Effekt hatte, dass der Peitschenriemen nicht nur über die Seite ihres Bauchs schnitt, sondern auch über ihre Arme.


    Angewidert über die Zurschaustellung ihres Schmerzes fragte er tonlos: "Wer ist dein Herr?"

  • "Ich gehöre mir!", schrie ich ihm ins Gesicht und spuckte auf seine Füße. Dabei wand ich mich auf dem Stroh und drehte ich mich auf den Bauch. Tränen rollten meine Wangen hinab. Aber keine Schwäche zeigen, nicht vor diesem Kriecher! Lieber würde ich hier sterben, bevor ich ihm etwas von meinem Stolz gebe.

  • Sciurus stöhnte. Glaubte sie vielleicht, er hätte nichts Besseres zu tun, als sie halb zu Tode zu prügeln. Am liebsten hätte er kurzen Prozess gemacht, doch der Herr des Herrn hatte gesagt, dass sie am Leben bleiben sollte.


    Er nahm einen Strick zur Hand und band ihr die Hände zusammen, dann die Füße. Er hatte einige Mühe damit, doch er achtete darauf, dass die Stricke fest um ihre Knöchel lagen. Dann nahm er nun doch die gefächerte Peitsche und schlug mehrmals auf sie ein. Es war ihm mittlerweile egal, wo er sie traf, hauptsache nicht im Gesicht, dies würde ihren Wert mindern. Worauf es ihm ankam war viele blutige Striemen zu schlagen.

  • Als er versuchte mich zu fesseln, trat und schlug ich um mich. Ein paar mal traf ich ihn auch im Gesicht und ich zerkrazte im die Arme. Obwohl ich ihm oft geschickt das Fesseln schwer machte, brachte seine Stärke mich doch schliesslich wehrlos auf dem Boden zu liegen. Ich rollte mich auf den Bauch. Auf den Rücken konnte er schlagen.
    Natürlich beschimpfte ich ihn, bespuckte ihn und verfluchte ihn.
    Das brachte mir eine wütendende Prügelorgie ein. Wie ein Wilder schlug er auf mich ein. Mein nackter Körper rollte sich hin und her. Ich fühlte wie er mich blutig schlug, dabei schrie ich, aus voller Kraft. Schreien, lindert den Schmerz, das hatte ich schon lange begriffen. Bis eine gnädige Ohnmacht mich befiehl und es um mich herum schwarz wurde.

  • Es ärgerte Sciurus, dass er ihre Tritte und Kratzer ertragen musste. Sie hätte es kurz haben können, doch sie wollte es ausführlich. Sie hätte es schmerzhaft, aber nicht schmerzhafter als üblich haben können. Doch sie war eine schlechte Sklavin. Als er merkte, dass ihr Körper erschlaffte, beugte er sich hinab und zog ihren Kopf an den Haaren herum. Sie lebte noch.


    Er stand auf und ging zum Eimer, wo die Sklaven ihre Notdurft verrichteten. Er hob seine Tunika an und entleerte seine Blase zielgenau. Dann nahm er den gut gefüllten Eimer auf, betrachtete die gelblich-bräunliche Brühe und trat zu Cloelia. Das Urin würde gut in ihren Wunden brennen. Ohne zu zögern trat er einen Schritt zurück und kippte den Inhalt des Eimers über die nackte Sklavin.


    Dann wandte er sich angewidert ab, verließ den Raum, in welchem sich der Gestank ausbreitete, und schloss die Tür. Er würde dafür Sorge tragen, dass er diese Nacht im Zimmer des Herrn schlief. Die Sklavin und den Unrat konnte ein anderer Sklave aufräumen, vielleicht wollte sich hinterher auch noch einer der grobschlächtigeren Kerle an ihr vergnügen. Sciurus wandte sich zum Zimmer des Herrn um sich zu säubern. Anschließend musste er dem Herrn des Herrn Bericht erstatten, dass die Sklavin vorerst bestraft sei, doch noch einiges an Erziehung notwendig sein würde.

  • Mir wurde kalt, als ich vor Schmerzen wach wurde. Ich roch den Gestank, der mit zusätzlich Übelkeit verursachte. Solche Schmerzen hatte ich noch nie gehabt. Mein Bauch tat weh, er fühlte sich hart an, ich schrie, schrie vor echtem Schmerz. Dann wurde es nass zwischen meinen Beinen. Mir wurde Schwindlig, ich erbrach, der Schmerz lies nicht nach, dann fühlte ich wie ich mein Kind verlor. Wie es aus meinem Bauch verschwand, wie .............


    Wieder fiel ich in tiefe Ohnmacht.

  • Als Sciurus die Tür aufmachte wehte ihm noch immer ein unguter Geruch entgegen. Die anderen Sklaven hatten das Zimmer gereinigt und sogar Cloelia gegenüber hatte sich jemand erbarmt. Sie lag in einer Ecke des Zimmers auf frischem Stroh, eine Decke über sich. Sciurus konnte nicht erkennen, ob sie noch immer die Fesseln trug, doch er wollte es für die anderen hoffen. Sie schien noch immer bewusstlos oder zumindest in einem tiefen Schlaf. Sciurus war es gleich. In der Küche wurde getuschelt, dass sie schwanger gewesen sei und ihr Kind verloren hatte. Er wusste, dass sie ein Kind in sich getragen hatte und wenn es weg war, um so besser.


    Er drehte sich zu Slyria und wies mit dem Kopf in die Kammer. "Hier wirst du schlafen. Ansonsten hast du hier drin nichts verloren, Arbeit findet sich immer. Hast du einen Namen?"

  • Als ich eintrat sah ich die verletzte Sklavin erst garnicht. Aber den Geruch fand ich abscheulich. Was musste das für ein Herr sein. Und dieser Sklave gefiel mir erst recht nicht. "Nette Unterkunft" murmelte ich ironisch und sagte dann an Sciurus gewandt: "Kannst du nicht hören oder so? Ich sagte dir bereits an der Porta, dass ich Slyria heiße. Oder hast du ein so schlechtes Gedächnis und der Weg hierher war so lang, dass du meinen Namen schon wieder vergessen hast?


    Dann fiel mein Blick auf Cloelia, und ich erkannte was mit ihr los war. Sofort beachtete ich Sciurus nicht mehr, und eilte zu ihr. Als ich sah, dass man sie ausgepeitscht hatte, und roch, dass man sie danach mit Urin begossen hatte, stieg Ärger in mir hoch. Leise stammelte ich: "Wer? ... "

  • Sciurus konnte es sich nicht verkneifen, die Augen zu verdehen. Da sie ihm den Rücken zuwandte machte es keinen Unterschied.


    "Ich brauche mir deinen Namen ohnehin nicht zu merken, Slyria," sagte er betont langsam und blickte dann zu dem dummen Ding. "Schau sie dir gut an. Sie war eine schlechte Sklavin. Wenn du damit fertig bist, geh und suche Turda. Sie wird dir eine Aufgabe zuweisen."


    Er drehte sich um, verließ die Kammer und schloss die Tür hinter sich um zu vermeiden, dass der Geruch sich im Rest der Villa ausbreiten würde. Er selbst hätte das kleine Fenster in der Kammer geöffnet, unabhängig, ob es dann darin genau so eisig geworden wäre wie draußen. Doch die anderen mochten es wohl lieber warm und stinkig, sei es aus Rücksicht auf Cloelia oder aus anderen Gründen. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck machte sich Sciurus daran, die unterwegs abgestellte Kanne zu holen und endlich das Wasser für das Zimmer des Herrn aufzufüllen. Es hatte auch Vorteile, der Leibsklave seines Herrn zu sein.

  • Ich murmelte dem Sklaven eine Reihe von Flüchen und Verwünschungen hinterher. Dann wandte ich mich Cloelia zu. Da sie nicht aufwachte, stand ich auf und machte mich auf die Suche nach dieser Turda.
    Nur wo sie war wusste ich nicht. Ich öffnete leise eine Tür, hinter der ich Stimmen hörte.

  • Als ich aufwachte, war ich immer noch gefesselt, doch lag ich auf frischem Stroh. Irgendjemand hatte mich in eine Ecke gelegt und zugedeckt. Trotzdem frohr ich, weil niemand sich die Mühe gemacht hatte, mich anzuziehen. Alles an und in meinem Körper tat mir weh. Ich stankt, das hatte es in Tarraco nie gegeben. Da achtete man streng darauf, dass die Sklaven sich wuschen. Leise stöhnte ich vor mich hin. Erst jetzt wurde mir bewusst, das ich mein Kind verloren hatte. Lautlos begann ich zu weinen.

  • Sciurus öffnete die Tür, in der Hand eine Tunika. Er hörte das leise Wimmern der Sklavin, schloss die Tür wieder und kniete sich vor Cloelia nieder. Nachdem er die Decke zurückgeschlagen hatte, sah er nun selbst, dass der Bauch verschwunden war. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man ein Kind in diesem Zustand verlieren konnte, schließlich konnte man es nicht einfach irgendwo vergessen, doch die Hauptsache war, dass es weg war.


    "Deine Tunika wurde gewaschen. Du kannst sie haben, du kannst die Fesseln loswerden und du kannst dich waschen. Wenn du mir sagst, wer dein Herr ist."

  • Durch einen Schleier von Tränen, sah ich den Mann der mir mein Kind genommen hatte.
    "Ich gehöre, mehr denn je, nur mir. Du Mörder! DU kannst mich totschlagen. Mein Kind hast Du ja schon auf dem Gewissen!"

  • Sciurus lachte freudlos auf. "Totschlagen? Diesen Wunsch werde ich dir nicht erfüllen. Doch Tartaros Qualen werden nichts im Vergleich zu deinem Leben sein."


    Er legte die Tunika beiseite und fuhr mit den Fingern die frischen Narben auf Cloelias Körper nach. "Was treibt dich nur dazu, dich so zu verstümmeln?" Es war ihm wirklich unbegreiflich. Vielleicht war sie krank im Kopf oder einfach nur dumm. Sciurus konnte sich nicht vorstellen, dass sie dies aus freien Stücken tat.


    "Dein Herr ist Flavius Felix. Merke es dir gut, ich werde dich wieder fragen." Er zog die Decke zurück über ihren Körper, stand auf und nahm die Tunika wieder an sich.

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