Das Nachtlager der Sklaven

  • In seinem kleinen Sklavinhirn ist kein Platz für Freiheit. Er ist wohl als Sklave geboren worden, der arme Wicht. Ich aber war Frei bevor man mich zur Sklavin machte. Der Kerl der mich versklavte und verkaufte, hatte auf die selbe Art versucht mich zu erziehen, zu brechen, er hatte keinen Erfolg.


    "Du wirst mich erschlagen müssen!", rief ich ihm nach.

  • Für das Erschlagen sah sich Sciurus nicht zuständig, dafür gab es grobere Expemlare in diesem Haus, doch dies würde sie früh genug erfahren. Es faszinierte ihn, dass die Todessehnsucht dieses Ding so fest in ihren Klauen hielt. Sein einziges Problem dabei war der Herr des Herrn. Nachdenklich schloss Sciurus die Tür der Sklavenkammer und kehrte zurück an seine Arbeit.

  • 'Warum konnte ich meinem Kind nicht folgen? Warum schlug er mich nicht tot?'
    Die Schmerzen im Bauch waren immer noch stark, so das ich in einen unruhigen alptraumhaften Schlaf fand.

  • Wieder trat Sciurus in den Raum hinein. Es roch schon besser. Er schlug die Decke über Cloelia zurück und rüttelte an ihr.


    "Steh auf, der Herr will dich sehen." Er zog sie auf die Beine und legte ihr die Decke um. Da sie mit den Fußfesseln keine besonders großen Schritte machen konnte, zog er Cloelia mehr, als dass sie lief. Irgendwie schaffte er sie bis ins Atrium.

  • Immer noch benommen und nackt, strauchelte ich hinter diesem Knaben her. Inzwischen muss mich jemand notdürftig gewaschen haben. Habe ich wirklich so feste geschlafen?

  • Es war bereits Abend, als sie auch in die Unterkünfte kam. Die arme Sklavin, die ausgepeitscht worden war, war nicht mehr da. Andere Sklaven waren schon in der Unterkunft, so fragte ich sie nach dem Verbleib der Sklavin.
    "Die? Die wurde im Circus bei den Ludi den Löwen vorgeworfen" Die Antwort schockierte mich doch sehr, deshalb beschloss ich noch etwas beflissener hier meine Arbeiten zu erledigen. :)

  • Nadia hatte auf Furianus gehört und war geradewegs in die Sklavenunterkünfte gelaufen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie zitterte. Sie hatte Angst vor dem was passieren würde und versuchtee sich in Gedanken zu rufen was nur schief gelaufen war.
    Sie mochte diesesn Constantius, aber sie hatte auch gleichzeitig Angst.
    Was die beiden da gesprochen hatten, hatte ihr Herz in tausend Teile zerrissen und sie ließ sich nun auf eines der Lager nieder.
    Sicher hätte sie auch in das Cubiculum von ihrem Herrn gehen können, aber der wollte sie nicht mehr sehen und sie wollte es nicht weiter herausfordern.
    Nadia lehnte sich an die Wand an und schloss ihre Augen, versuchte die Gedanken zu verbannen die sich in ihren Kopf frassen.

  • Der alte Sklave Silvius kam zum Sklavenlager, wo er Nadia sicherlich finden würde.
    Als er sie erblickte, an eine Wand lehnend, schritt er schnell auf sie zu.


    "Das ist vom Herrn Lucius Furianus. Und dieser beutel auch."


    Er schmiss ihr den Beutel und das Papyrus entgegen. Lief dann wutentbrand aus der Kammer.


    Nadia.
    Du hast einige Besorgungen zu erledigen.
    Ich habe wieder Lust auf diese schönen Trauben, aber nicht die aus Italia, die aus Hispania müssten es sein.
    Auch fehlen einige Gewürze, heute war das Essen darum etwas fad.
    Ahja, auch neue Sandalen könnte ich gebrauchen. Kaufe am besten gleich drei Paar, Vorrat schadet nie. Aber die guten aus Achaia, nicht aus anderen Provinzen.
    In dem Beutel befindet sich mehr als genug für den Einkauf.
    Beeile dich, ich habe Hunger.


    gez. F. Furianus

  • Ohne den Alten weiter zu beachten nahm sie den Beutel und das Papyrus entgegen und las aufmerksam was Furianus geschrieben hatte. Sie würde sich gleich auf den Weg machen und irgendwie hatte sie ziemlich viele Gedanken auf einmal. Heute war es besonders merkwürdig. Sie steckte alles ein, sogar seinen Brief und ging los zum Markt

  • Sie betrat die kümmerliche Unterkunft und sah sich um. Es war niemand zu sehen. Gut, so konnte sie erstmal über Furianus nachdenken. Er hatte sich irgendwie auch verändert. Sie merkte nicht, dass es schon Abend war und draußen die Sonne schon lange untergegangen war. Sie lag auf ihrem Haufen Stroh und blickte schon seit einigen Stunden die Decke an.

  • Slyria war im Sitzen und an die Wand gelehnt eingeschlafen. Am nächsten Morgen erwachte sie durch den Lärm, den die anderen Sklaven veranstalteten. Die anderen Sklaven machten sich auf den Weg zu ihren täglichen Arbeiten, doch Slyria blieb noch etwas sitzen.

  • Der alte Sklave Silvius ging gemäsigten Schrittes in die Sklavenkammer um wieder nach Slyria zu suchen.
    In einer Ecke kauernd entdeckte er das Geschöpf.


    "Hey, warum arbeitest du nicht?!"


    Dann musste er plötzlich niesen und hielt sich die Hand vors Gesicht.


    "Aber auch egal, du wirst verkauft. Naja, selber schuld sage ich da nur."


    Und der Slave schüttelte den Kopf.

  • Slyria schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah schon wieder diesen alten Greis. "Warum arbeitest du ni...?" Bei seinen weiteren Worten, verstummte Slyria. Verkauft? "Was meinst du mit verkauft? Wieso?" Sie wusste nicht ob es wahr war. Aufjedenfall war sie jetzt hell wach und ihre Gedanken überschlugen sich. War das die Antwort von Furianus wegen ihrem Verhalten gestern?

  • Der Sklave zuckte mit den Schultern.


    "Ich bin zwar nicht sein Leibsklave und weiß auch nicht genau warum du verkauft wirst. Aber ich weiß, dass du am ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (21.2.2006/103 n.Chr.) dich auf dem Sklavenmarkt, natürlich von mir geführt, einfinden sollst."


    Er hustete ein wenig.


    "Ich schätze, dass du das deinem aufmümpfigen Verhalten zu verdanken hast und dieser Geschichte mit dem Essen. Außerdem sagte Herr Furianus vor Kurzem er wolle sich von den alten Sklaven trennen und mal neue einkaufen, da Abwechslung auch mal wieder schön wäre."

  • "Was auch noch öffentlich?" rutschten ihr ihre Gedanken heraus und ihre Stimme klang empört. So etwas hatte sie Furianus nicht zugetraut. Sie stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Nachlager. Der arme Greis blieb verdutzt stehen. :D

  • Nadia hatte sich beeilt hier heil anzukommen. Zum Glück war sie niemanden begegnet, zumindest nicht Sica. Sie weinte noch immer un dließ sich auf einem freien Lager nieder. Es tat alles einfach so weh, dass es schon zum verzweifeln war. Keiner verstand sie egal was sie sagte, es wurde immer wieder falsch aufgefasst. Auch hier zog sie ihre Beine wieder ganz dicht an ihren Körper und legte ihre Stirn auf ihre Knie. Viele Bilder von früher gingen ihr im Kopf rum und sie wünschte sich, dass sie diese einfach verbannen könnte, auslöschen und sich nie wieder daran erinnern könnnte. Leise schluchzte sie vor sich hin.

  • Nie war Turda dort, wo man sie brauchte. Nicht dass Sciurus sehr oft das Bedürfnis hatte, die alte Sklaven um etwas zu bitten, doch manches mal ließ es sich nicht vermeiden, hielt sie doch die unangefochtene Herrschaft über die Küche und alle Bereiche, welche im Hause auf Reinlichkeit ausgelegt waren. Sciurus glaubte, dass selbst Sica Respekt vor ihr hatte, auch wenn er sich nichts von ihr sagen ließ.


    Zwar vermutete Sciurus Turda kaum in der Sklavenkammer, doch da er sie in der restlichen Villa nicht gefunden hatte, beschloss er auch hier nachzusehen. Er öffnete die Tür und war beim Anblick des Nachtlagers wieder einmal froh darüber, seinem Herrn so nahe zu sein. Beinahe hätte er das Häufchen Elend übersehen, welches auf einer Decke hockte und leise Geräusche von sich gab. Da es ungewöhnlich war, dass ein Sklave zu dieser Zeit keine Aufgabe hatte, trat Sciurus in den Raum hinein.


    "Was tust du hier? Hast du nichts zu tun?" Seine Stimme klang mehr verwundert, denn anklagend.

  • Nadia hatte wohl schon eine längere Weile hier gesessen und geweint. Ihre Augen waren gerötet und vielleicht hatte sie ja wirklich gehofft, dass Furianus ihr nachkommen würde, aber er hatte es wohl nicht getan was ihrem Herzen wieder einmal einen weitren Stich versetzte. Bei der Stimme die sie ansprach erschrak sie, da sie erst dachte es wäre wieder Sica der da war, aber als sie den Kopf hob sah sie in ein ihr völlig fremdes Gesicht. "Nein, ich......nein ich habe nichts zu tun." Ausser vielleicht Sica aus dem Weg zu gehen um unter anderem auch der Bestrafung. Sie wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und kauerte sich noch etwas mehr zusammen.

  • Als sie den Kopf hob, versteifte sich Sciurus. Die blonden Haare, die geröteten Augen und die zusammengekauerte Gestalt, dies alles erinnerte ihn an seine Mutter. Das Bild, welches ihm im Gedächtnis geblieben war, zeigte sie eben so, in einer ähnlichen Kammer, weinend, als man ihr ihren Sohn endgültig entriss. Unwillkürlich trat Sciurus auf die junge Frau zu, hielt jedoch einige Schritt vor ihr inne. Da er nicht wusste, wessen Eigentum sie war, war er nicht sicher, in wieweit er sich überhaupt darum kümmern sollte, denn sein Herr hatte keine weiblichen Sklaven. Doch er blieb.


    "Ich bin Sciurus, Leibsklave des Flavius Gracchus. Wer ist dein Herr und was ist geschehen?"

  • Noch einmal wischte sie sich über ihr Gesicht und als sie erneut ihren Kopf hob hätte er nun auch die Spuren sehen müssen die sie von der Begegnung in der Culina hatte. Auch seine Worte führten dazu, dass ihr der Hals zuschnürte. "Mein Herr ist Lucius Flavius Furianus" brachte sie grade so über ihre Lippen. "Was geschehen ist, ist eine zu lange Geschichte. Ich war abgehauen und bin erst jetzt wieder da und ich bin auch schon Sica begegnet" flüsterte sie fast und schloss ihre Augen. "Ichw eiß einfach nicht mehr weiter, es wird immer schlimmer alles zusammen."

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