Nova Roma: Genial oder einfach nur verrückt?

  • Zitat

    Mehr als 2/3 der Posts auf der Mailinglist (NR funktioniert nicht über ein Forum!) sind Streitmails gegen eine andere Person und ihre Ideen!


    *grübel* wenn wir uns ein bisschen zusammenreissen kriegen wir das auch hin! :)

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Hallo.
    Wenn ich mit Verlaub sagen darf...
    Ich halte für den einzigen legitimen Nachfolger des Römischen Reiches der heute noch existiert und auch gewaltige Macht besitzt, die Römisch Katholische Kirche. Dort gibt es den Pontifex Maximus und der ist in Personalunion auch Statthalter Roms. Das alte und in der Neuzeit riesig gewachsene "Reichsgebiet" ist fest in Provinzen "Diözesen" eingeteilt. Statthalter und Niederlassungen "Nuntius" und "Apostolische Nuntiaturen" sind in aller Herren Länder vertreten. Sollte man nun auf die Idee kommen die "Weltliche Macht" an den Vatikan zu übergeben, so haben wir das Imperium Romanum wieder hergestellt.

  • Die Argumentation ist nicht stimmig, da sich die deutschen Kaiser als weltliche Nachfolger des römischen Reiches sahen. (zumindest bis 1871)
    -nur, weil ein paar Amtsbegriffe von der Kirche übernommen worden sind, bedeutet es noch nicht, daß sie der Tradition der römischen Kirche folgt.
    So ist die katholische Kirche schon lange nicht mehr die ursprüngliche christliche Kirche. Am nächsten komm dieser die griechisch orthodoxe Kirche, die sich als fundamentalistischer erwies auf dem Konzil 1054 und sich abspaltete bzw schon 451 die altorientalischen Kirchen, die diesen Weg auf dem Konzil von Chalcedon schon gingen.

  • Es gibt keinen Nachfolger des Römischen Reiches.


    Aufgrund der 4-Reiche-Theorie aus der Bibel wurde nach dem Niedergang des antiken römischen Reiches per renovatio imperii das Frankenreich als Wiedererrichtung angesehen. Die weltliche Gewalt ist mit der translatio imperii sowieso auf den Kaiser per Krönung übertragen worden. Zunächst war zwar schon noch die geistliche Gewalt über der weltlichen angesehen worden, aber mit dem Licet juris-Erlaß von 1338 war das schon Vergangenheit. Außerdem wurde das Hl. Römische Reich dann so verstümmelt, daß man eigentlich kaum mehr von einem solchen reden kann (Schlagwort: Hl. Römisches Reich Deutscher Nation). Und mit dem Untergang 1806 (immerhin auf Druck Napoleons) hat sich niemand als Rechtsnachfolger gefühlt, deswegen auch "Untergang".
    Und außerdem: selbst wenn jemand noch auf die irrwitzige Idee kommen sollte, diesen neu auferstehen zu lassen: nach 199 Jahren wäre der Anspruch sowohl völker- als auch kirchenrechtlich sowas von verjährt...


    Der langen Rede kurzer Sinn: Siehe erster Satz.

  • Zahlen, Zeiträume, Fakten, Daten......
    Nüchternes Wissen um Abläufe der Geschichte. Gut. Was nutzt das aber. Ist es nicht etwas höheres? Etwas spirituelles was hinter dem Begriff ROM steckt? Ist es nicht die IDEE und der Gedanke eines nahezu perfekten Staates der dahinter steckt? Was nutzen die besten Reiche, die besten Staatsformen wenn sie nicht von einer unsterblichen Vision getragen werden. Das ist das eigentliche ROM. Eine Vision einer besseren Welt. Wie und ob sich das wann und wo jemals wieder umsetzen ließ oder läßt, das ist durchaus Diskutabel. Nur... ROM ist nicht tot solange die Idee dieses Stattsgebildes in den Köpfen der Menschheit weiter existiert. Was ich oben meinte war das die RK Kirche Traditionen, Ränge und Einteilungen der Welt als Hüter des Römischen Erbes weiterführt.

  • Mal langsam...


    Du hast nach dem legitimen - und das ist in der Regel der juristische - Nachfolger gefragt, nicht nach dem ideellen...


    Das was du meinst, ist wohl eher philosophischer Natur: Meines Erachtens nach gibt es keinen perfekten Staat, den gab es nie und wird es nie geben. Aristoteles war für die "gemischte Verfassung", Thomas Morus eher für einen totalitären Staat, Hobbes war ja ganz pessimistisch unterwegs (Krieg aller gegen alle) und Kant wiederum sehr optimistisch (kategorischer Imperativ). (Ahja: und Marx und Engels waren vollkommene Idealisten). Also: man sieht, soviele Menschen, soviele Vorstellungen von einem perfekten Staat.


    Und: Deine Bemerkung "Wie und ob sich das wann und wo jemals wieder umsetzen ließ oder läßt, das ist durchaus Diskutabel." ist meines Erachtens nach falsch, es sollte heißen: "Wie und ob sich das ÜBERHAUPT jemals umsetzen lässt, ist diskutabel." Rom war zwar ein in Bezug auf Recht und Politik zweifelsohne sehr fortgeschritten, aber von Perfektion konnte zu keinem Zeitpunkt auch nur irgendwie die Rede sein.

  • Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Apropos Rom und Tradition etc. Überdenkst du bitte deinen Avatar? Sonst wirft dir noch einer in der Sim vor du würdest dich mit fremden Federn schmücken ;)


    Öhm... Dieser Avatar ist ein Persönliches Geschenk eines guten Freundes. Den hat er mir eigenhändig gebastelt. Ich benutze bisher in ALLEN Bereichen in denen Avatare geführt werden können ausschließlich diesen. Ich würde einen anderen nur dann wählen wenn ich eine unmittelbare Strafandrohung des Kaisers bekommen würde. Ich versichere und beeide bei den Göttern das dieser Avatar in keinem Falle der Täuschung unbedarfter Bürger, Soldaten oder Sklaven dienen soll. Lediglich MIR dient er zu unverwechselbaren Identitätsanzeige MEINER Person.

  • Um auch wieder etwas zur oben ablaufenden Diskussion beizutragen. Ich mag keinen Staat als perfekt oder gar als Vorbild idealisieren, der zu seinem Funktionieren Millionen von Sklaven benötigte. Das tut der generellen Faszination vor der Zeit und des doch vergleichsweise hohen Zivilisationsgrades keinen Abbruch. Und immerhin kamen auch viele Inspirationen zur Zivilisierung Europas eben aus Schriften römischen oder hellenischen Ursprungs dieser Zeit.


    Was den "Nachfolger" anbelangt so ist der Ansatz der Unterscheidung auch eher angebracht. Der letzte vollauf legitimierte juristische Nachfolger ging mit der Eroberung Byzanz unter. Das letzte das noch den Anspruch auf juristischer Nachfolge stellte war das deutsche Kaisertum und auch das hat keinen Bestand mehr. Über die ideelle Nachfolge lässt sich dann natürlich wiederum vortrefflich streiten, ich persönlich zumindest halte die katholische Kirche nicht für ideal, da sie nur einen Teil der Christenheit und auch des ehemaligen römischen Reichsgebiets vertritt (bzw. ebenfalls Gebiete von denen Römer noch nie zu träumen wagten). Rein kulturell würde ich die Nachfolge eher in Italien und Griechenland suchen, auch wenn es dort in der Geschichte vielfach durch Invasionen zu Umbrüchen kam.


    Edit: Rechtschreibfehler behoben

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    2 Mal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

  • Zitat

    Original von Petronius Germanicus Secundus
    Das ist das eigentliche ROM. Eine Vision einer besseren Welt.


    Rom war eine Vision einer besseren Welt?? Glaubst du das wirklich in der Geschichte?


    Da bist du aber um Vieles schlauer als die Wissenschaftler, wenn du das beweisen kannst. Es gibt keinerlei schriftliche Beweise dafür, dass sich Rom auch nur annähernd als perfekte Staatsform verstand, sonst hätte es nicht ständig diese gewaltigen Umstürze und Wandlungen erlebt.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Ich glaube auch nicht, daß man den antiken Staat idealisieren sollte. Gerade hier gab es die Möglichkeit so vieler kleiner Hitler, Stalins, Pol Pots etc sich zu profilieren.
    Auch das Schillernde an dieser Zeit sollte einen nicht dazu verleiten einmal einen Blick hinter die Fassade zu werfen:
    aufgrund der Lebensumstände ging es einigen mehr als gut. Die breite Masse kämpfte täglich ums Überleben und dementsprechend hart und rau waren auch die Sitten.

  • Ich wollte man fragen ob da noch jemand dabei ist oder sich auskennt. Das mit dem Staatsgebiet klingt ja etwas schräg. Auf der anderen Seite steht auf der Site der Anmeldung heute u.A.:


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