Der Tempelbezirk von Mantua

  • Überrascht hob ich die Brauen. Das lustrum fand also im castellum statt. Naja, was hatte ich auch anderes erwartet, immerhin ging es darum, die Waffen der Soldaten zu reinigen, da wäre ein Umweg über den Tempelbezirk wohl eher wenig förderlich gewesen. Der Gedanke an viele steppende Männer auf einem Haufen allerdings ließ mich wieder schmunzeln.


    "Tja, man kann den Fortschritt scheinbar nicht aufhalten", entgegnete ich auf seine Bemerkung bezüglich des Marsfeldes. Das ganze römische Heer auf dem Marsfeld? Das musste wirklich gewesen sein, als Rom noch in den Kinderschuhen gesteckt hatte. Amüsiert schüttelte ich den Kopf und musterte den Priester erneut. Ich fragte mich, ob er das wohl miterlebt hatte. Den Falten und Runzeln nach zu schließen war es jedenfalls möglich...


    "Natürlich, so war das auch nicht gemeint. Aber ich selbst verspüre eine sehr viel größere Ehrfurcht, wenn ich im Tempel der großen iuppiter stehe. Man fühlt sich näher bei den Göttern. Es ist einfach ein ganz anders Gefühl, als ihnen am Hausaltar zu opfern", beeilte ich meine Gedanken zu erkläutern. Allerdings hatte ich dabei den Eindruck, dass der Geist des ehrenwerten sacerdos wo vollkommen anders herumschwirrte als hier bei mir. Ich ließ zwei Sekunden verstreichen und folgte dann unauffällig seinem Blick, der ins Nichts führte. Dass er eben noch die Fliege verfolgt hatte, konnte ich ja nicht wissen. Schlussendlich räusperte ich mich.


    "Sacerdos?"


    Sim-Off:

    Vielen Dank für die Erklärung, "Aushilfspriester". :D Wie wäre es also mit einem Iuppiter-Tempel? Und: könnte man vielleicht ein eigenes Unterforum für den Tempelbezirk machen? :)

  • "Papperlapapp! Fortschritt - Rückschritt - nur vier Zeichen entscheiden über die Richtung! Man kann alles aufhalten, wenn man nur will!" Serenus scheint kaum aufzufallen, dass sein Gespräch möglicherweise ein wenig am Ansinnen des jungen Duumvirs vorbeigeht. So alt ist der Priester bei genauerem Hinsehen übrigens gar nicht, nur seine Ansichten und Ziele sind vielleicht etwas überholt. Vielleicht resultiert seine Übellaunigkeit aber auch nur aus der Ungerechtigkeit der Welt und aus der Entfernung nach Rom. Ganz bestimmt sogar, wäre er nur in Rom, dann würde er sogar Fliegen und Kinder in den Tempeln dulden. Natürlich geht Serenus nicht davon aus, das sich in Rom Kinder in Tempeln herumtreiben, Kinder in Rom haben zu arbeiten oder zu lernen. Bleibt also nur das lästige Fluggetier.


    "Aber ich verstehe dich schon." fängt er dann doch wieder vom eigentlichen Thema an. "Wenn ich in deiner Villa stehe und mir eine Büste von deinem Kopf anschaue, dann fühle ich mich dir auch näher, als wenn ich nur irgendwo in deiner Stadt herumwandle." Ungeachtet der Tatsache natürlich, dass der Sacerdos noch nie in irgendeine Villa Mantuas eingeladen worden ist. Die Sitten und Traditionen gehen eben auch hier den Tiber herunter. Als Priester kann man heutzutage schon froh sein, wenn man am Abend einen Opferkuchen mit nach Hause nehmen kann. Es sei denn man ist in Rom. In Rom kann ein Sacerdos jeden Abend ganze Wagenlandungen Opfergaben mit nach Hause nehmen und jeden Abend große Festmähler damit geben. In Rom ist einfach alles besser, in Rom, da ist es sowieso am schönsten.


    "Einen extra Tempel für Iuppiter meinst du also? Der Göttervater wird sich sicher nicht beschweren. Vielleicht für einen speziellen Aspekt? Dem Iuppiter Capitolinus wird im Tempel der Trias schließlich schon Tribut gezollt. Vielleicht dem Iuppiter Lucetius? Oder dem Stator, ich bin ja der Ansicht, dass dem Stator viel zu wenig Bedeutung zukommt, gerade hier in der Pro... ich meine hier in der Gegend. Vielleicht auch dem Pluvius?"



    Sim-Off:

    Passt schon. Als Absolvent der Probatio rerum sacrarum kennst du dich mit dem Tempelbauen/-weihen dann ja auch aus. ;) Ein eigenes Board gibt es normal nur, wenn es auch einen gesimmten Kult gibt, also mehr als einen Sacerdos, bzw. überhaupt mindestens einen Sacerdos. Für einen speziellen Tempel kann man immer noch einen eigenen Thraed im Board Mantua öffnen, wenn es soweit ist.

  • Zusammen mit der ihr etwas zaghaft erscheinenden Dolabella betrat Epicharis wahllos einen der mantuanischen Tempel. Schnell hatte sie einen Sacerdos ausfindig gemacht, den sie nun ansprach.


    "Verzeih, ehrbarer Sacerdos, wir sind hier, um Mercurius zu opfern. Könntest du uns wohl helfen, einen geeigneten Ort zu finden? Meine Großcousine und ich sind lange nicht mehr in Mantua gewesen, sodass uns die Orientierung fehlt, was die Tempelanlagen anbelangt."


    Entschuldigend blickte die Claudierin den Sacerdos an und sah dann zu Dolabella. Sie selbst hielt einen Korb, in dem sich einige Opfergaben befanden. Sie hatten sie aus der Villa Claudia mitgenommen. Darunter befanden sich Opferkekse, ein Opferkuchen und die Blüten eines winterblühenden Baumes aus dem Garten der Villa. Auch einige Sesterzen hatten die Claudierinnen mitgenommen. Epicharis war sich nicht sicher, ob Dolabella jemals einem Gott selbsttätig geopfert hatte. Sie selbst hatte es schon einige Male getan, noch bevor sie nach Tarraco aufgebrochen war.

  • Dolabella ist still neben ihrer Großkusine gegangen, sie weiß gar nicht was jetzt passiert und betrachtet alles etwas argwöhnisch aus dem Hinterhalt sozusagen. Bevor sie sich hier blamiert wird sie lieber erstmal gar nichts sagen. Nur ihre Augen die lebhaft blitzen zeigen das sie sehr wohl bei der sache ist.

  • Wie alles in Bezug auf den Cultus Deorum in Mantua ist der Sacerdos alt, langsam und eingerostet. Er blickt die beiden Damen blinzelnd an und nickt dann freundlich. "Das hier ist der Minervatempel, wie ihr sicherlich mit euren jungen Augen an der Statue hinter mir erkennt." Er weist hinter sich und ein seeliges Lächeln umspielt seine Lippen. "Minerva ist eine so gütige Göttin, so voller Weisheit und Wissen." Er nickt leicht vor sich hin. "Ihr Glücklichen, dass ihr im Minervatempel gelandet seid, auch für euch gibt es Wissen." Eine knochige Hand hebt sich langsam und steif an einem dürren Arm empor und weist aus dem Tempeleingang hinaus. "Zur Tür hinaus, die Treppen hinab und vor dem Opferstein nach Links. Eins ... zwei ... drei ... vier ... oder fünf? Nein, nein, vier Häuser weiter und rechts abbiegen. Dort die ... eins ... zwei ... die dritte Ecke, da steht der Schrein des Mercurius. Er ist recht groß, ihr könnt ihn gar nicht verfehlen." Mühsam streckt der alte Sacerdos seine beiden Hände zur Seite, um anzudeuten, wie groß der Schrein ist.




    INVENTAR - CULTUS DEORUM MANTUAE

  • Dolabella erschaudert irgendwie als dieser Mann auf sie zukommt und zu ihnen spricht. Sie versucht sich zusammenzureißen , aber irgendwie fühlt sie sich angewidert als sie diesen überaus dünnen Arm sieht und die knochige Hand die zeigt und erklärt. Wäre nicht das seelige Lächeln des Mannes , das sie rührt und warm stimmt würde sie Mühe haben diesen Ekel den sie spürt zu verbergen. So aber lauscht sie auf die Worte des Alten und schaut gebannt darauf was Epicharis tut

  • Epicharis lächelte freundlich, während der Mann den beiden Claudiern den Weg erklärte und dabei in Gedanken die Abzweigungen durchging, schließlich die Größe des Schreines andeuten wollte. Mit keiner Miene zeigte sie, dass die Erscheinung des Alten ihr vor Augen führte, wie vergänglich Menschen doch waren und dass niemand ewig lebte. Im Gegenteil, ihr Ausdruck zeigte Güte und Dankbarkeit, als sie den Kopf neigte.


    "Hab Dank, Sacerdos. Mögen die Götter stets über dich wachen", sagte sie, ehe sie sich gemächlich Dolabella zuwandte. "Komm", sagte sie sanft und setzte sich mit dem Korb über dem Arm in Bewegung, um den Tempel zu verlassen. Sie war sich vollkommen dessen bewusst, dass Dolabella sie beobachtete, und versuchte daher, als gutes Beispiel voranzugehen.


    Kaum hatten sie den Tempel der Minerva verlassen, folgten sie der Wegbeschreibung des alten Mannes. Epicharis hoffte, dass sich der Priester nicht vertan hatte und sie sicher ankamen, denn Dolabella wollte schließlich weiterpacken und nach Rom reisen. Aber das hier war nun wichtiger, das musste sie einfach einsehen.


    "Hast du wenigstens einen Zettel dagelassen oder später einen Brief geschickt, nachdem du weggelaufen bist?" fragte sie die Jüngere.

  • Irgendwie bewundert sie die Großkusine um ihre perfekte Haltung, das freundliche Wesen zu jedermann, das Auftreten, die Ausstrahlung. Eine Menge werde ich mir abgucken und lernen müßen denkt sie sich , die Worte die an sie gerichtet sind hört sie nur leise , erst ei´nige Minuten später "wacht " sie auf und schaut die Großkusine an.
    Was sagtest Du ? Oh verzeih...nein ich hab keinem Bescheid gesagt... oje ich hab alles verkehrt gemacht was man nur tun kann, ich hoffe Vater zerreißt mich diesmal nicht dafür. Ich werd es wieder gut machen müßen, nachdenklich .

  • Zuerst erwiderte Epicharis nichts darauf, sondern beobachtete Dolabella verstohlen von der Seite her. Der Ton in ihrer Stimme verriet, dass sie sich wirklich grämte, und die Claudierin wollte lediglich sehen, ob sie es auch wirklich so meinte. Dolabella schien nachdenklich und ernsthaft zerknirscht, sodass Epicharis schließlich sprach.


    "Ja, das solltest du wirklich. Aber ich kann dir versichern, dass jeder früher oder später Fehler macht und sie nicht einmal gleich bemerkt. Als ich oft bei Tante Sagitta in Tarraco Ferien gemacht habe, sind mir eine ganze Reihe Fehler unterlaufen", erzählte sie, um Dolabellas schlechtes Gewissen zumindest etwas zu mindern.


    "Man hat mich beispielsweise in der Öffentlichkeit auf einem Pferd gesehen. Das mag sich für eine Plebejerin schicken, aber ganz bestimmt nicht für eine Patrizierin. Jetzt weiß ich es, damals wusste ich es nicht. Und das war bei weitem nicht das einzige. Als kleines Mädchen habe ich mich mit den spanischen Kindern sogar geprügelt..."


    Das stimmt zwar nur halb, weil die meisten Jungs gehörigen Respekt vor ihr gehabt hatten, aber es schadete nichts, wenn sie es Dolabella so erzählte. Sie schmunzelte in Erinnerung daran, blickte aber dabei geradeaus und wies auf einmal nach vorn, wo in der Entfernung der Schrein zu erkennen war.
    "Ha, sieh mal, wir sind fast da."

  • Dolabella sah überrascht auf bei ihren Worten, dann seufzte sie.
    Es ist alles nicht so leicht, ich will aber Vater nicht enttäuschen...ich werd mir Mühe geben. Weißt Du Achaia ist so anders als dieses Italia, ich vermisse es schrecklich und bin dennoch unendlich froh hier zu sein Als Epicharis das mit dem Reiten erzählt hatte, hat sie aufgelacht und daran gedacht wieviel sie heimlich in Achaia geritten ist...
    Dann sah sie in die Richtung in den auch die ältere zeigte
    Na dann ......laß uns opfern...ich danke Dir Epicharis für Deine Hilfe das kam aufrichtig udn ehrlich und weiter ging sie dir restlichen Schritte mit ihr

  • "Ich wäre gern einmal dort gewesen. Erzähl doch etwas von Griechenland", bat Epicharis Dolabella, während sie dem Schrein stetig näher rückten. Dann waren sie auch bald an dem Schrein der Mercurius angelangt und Epicharis stellte den Korb ab. Sie öffnete die reichlich verzierte Klappe auf Brusthöhe und zog eine Art Lade heraus. In einem kleinen Behältnis waren einige wenige vetkrocknete Fäden Weihrauch und Holzstäbchen zu finden. Epicharis griff nach einem dieser Glimmhölzer und entfündete es an der kleinen Feuerschale, die stets neben dem Schrein brannte. Stumm brachte sie den Weihrauch zum glimmen, sodass bald wenige weiße Schwaden aufstiegen, als die Weihrauchfäden knisternd zusammenschrumpelten. Epicharis trat zurück und sah zu Dolabella.
    "Du kannst loslegen", sagte sie sanft. Sie war sich sicher, dass der Gott ihnen nun Aufmerksamkeit schenken würde.

  • Loslegen? Dolabella war etwas verwirrt, sie wußte nicht was die ältere von ihr erwartete jetzt , dann nahm sie aber auch eine Kerze entzündete diese und nachdem sie sie abgestellt hatte, kniete sie sich zur Fürbitte nieder in der Hoffnung das es so recht war. Über Griechenland würde sie viel zu erzählen haben, sie sehnte sich in diesem Moment sehr danach und wenn sie an den Ärger dachte der ihr wohl mit dem Vater noch bevorstand, bereute sie bereits ihre Flucht. Dolabella begann..

  • Sie wusste nicht, ob sie lachen und erschrocken sein sollte. War denn das einfache Wachs einer Kerze alles, was Dolabella zu opfern gedachte? Epicharis blickte sie prüfend an, während sie vor dem Schrein kniete und stumm betete. Dolabella schien ganz in dem Glauben zu sein, ihr Tun wäre angemessen. Epicharis überlegte, was sie nun tun sollte. Sie wollte ihre entfernte Cousine nicht auf offener Straße zurechtweisen. Vermutlich verschüchterte sie das gar so sehr, dass sie nicht mehr opfern wollte. Also entschloss sich Epicharis dafür, Dolabella stumm zu zeigen, wie man Mercurius richtig opferte, damit Dolabella es sich abschauen und lernen konnte..


    So kniete sie sich neben Dolabella und fischte den Opferkuchen aus dem mitgebrachten Korb. Sorgsam stellte sie ihn neben Dolabellas Kerze und die Glutschale aus Weihrauch.


    "Mercurius, wir danken dir dafür, dass du Dolabella sicher heim geleitet hast, auch wenn ihre Reise sicherlich nicht zum besten Zeitpunkt und in angemessener Weise erfolgte", sagte Epicharis leise und ehrfürchtig. Sie griff nach den Opferkeksen und legte sie zum Kuchen. Normalerweise hätte man die Gaben verbrannt, doch war dies an einem Schrein nicht möglich. Dolabella schenkte sie ein Lächeln und deutete auf die restlichen Kekse im Korb, die aus Spelz und Dinkel gebacken waren. Sie selbst entnahm dem Korb die kleine Amphore guten Weines und stellte sie auf den schmalen Tisch. Für die Lorbeeren war kaum noch Platz, aber Epicharis legte sie einfach auf Kuchen und Kekse, senkte anschließend den Kopf.


    "Großer Mercurius, nimm diese Gaben zum Dank für die Begleitung an, mit der du meine Großnichte beschenktest", sagte Epicharis und linste aus halb geschlossenen Augen zu Dolabella hinüber um zu sehen, was sie gerade tat.

  • Dolabella, betete weiter, war etwas beschämt darüber das sie offensichtlich sovieles falsch gemacht hatte und nahm sich vor in Zukunft aufmerksamer zu sein, vor allem wissbegieriger wenn es um's Lernen ging. Hatte man doch in Griechenland offenbar nicht ganz so stramm auf all dies geachtet, wie es hier geschah. Sie tat es ihrer Kusine nach, war aber in Gedanken schon bei ihrem Vater in Rom, sie vermisste ihn immer mehr und fühlte sich schrecklich allein.

  • Wenn Dolabella etwas veränderte, so ließ sie sich nicht das geringste Bisschen davon anmerken, wie Epicharis bedauernd feststellte. Schämte sich das Mädchen so sehr oder hatte es in der Tat nichts bemerkt? Epicharis seufzte sehr leise, erhob sich schließlich und wandte sich nach rechts, um das Gebet richtig zu beenden. Dann griff sie nach dem Korb und sah ihre Großcousine an.


    "Nun denn", sagte sie und wirkte leicht enttäuscht. Doch mit der nächsten Frage überspielte sie es.
    "Erzählst du mir nun von Achaia?"

  • Imperiosus und Marcellus kamen im Tempelbezirk an. Lange schon hatte Tibierus nicht mehr zu den Göttern gebetet und er wollte dies nun tun. Zwar hätte er es auch im Castell tun können, doch jetzt, wo sie einen Tag frei hatten, konnte er dies ebenso in einem Tempel machen.


    Am Eingang des Tempels wusste Imperiosus nicht, ob er seine Uniform ausziehen sollte oder nicht. Darum rief er einen Tempeldiener herbei.


    " Verzeiht mir, Ehrbarer Sacerdos. Mein Freudn und ich würden gerne unseren Göttern ein kleines Opfer dar bringen. Ist es erlaubt, dass wir mit unseren Uniformen in den Tempel dürfen ? "


    Der Artoria wusste nicht, wie der Sacerdos reagieren würde, aber sollte es verboten sein, so würden sie beiden ihre Uniform niederlegen, um den Tempel betreten zu dürfen.

  • Der Sacerdos schaute Imperiosus nur an, überlegte kurz, bevor er eine Antwort formte.


    " Mmmh, wenn sie keine Waffen tragen, lasse ich sie mal rein... "


    Tiberius nickte und natürlich trugen sie ihre Waffen nicht, schließlich hatten sie frei. Marcellus und er traten in den Tempel ein. Als sie bei der großen Götterstatur ankamen, die Handflächen scahuten nach oben und die beiden knieten sich vor der Statur.


    " Mars, wir danken dir, für deinen Schutz. "


    Marcellus legte die Opfergaben, die sie mitgebracht hatten auf den Schrein. Nachdem er damit fertig war, ging er in seine ausgangsposition zurück.


    " Wir bitten dich, beschütze uns, die Kameraden und die Legio I, damit wir auch weiterhin die Feinde Roms besiegen und siegreich sein werden."


    Nun war der Artorier ruhig und man hörte absolut nichts. Nach einer kurzen Zeit standen beide auf drehte sich nach rechts, so wie es die Zeremonie her gab und gingen zum Ausgang. Marcellus hatte selten zu den Göttern gesprochen, doch vielleicht sollte er es mal wieder häufiger machen, dachte er sich.

  • Begleitet von seinem Sklaven Chion, schlenderte Modestus durch die Straßen des Tempelbezirks und betrachtete die verschiedenen
    Tempel. Vor allem interessierten ihn die verschiedenen architektonischen Aspekte, denn er selbst hatte den Entschluss gefasst, seinen
    Namen an einem Tempel zu verewigen. Im Moment tendierte er zu einem Pseudodipteros, aber für den Fall dass es bereits einen in
    Mantua gab, würde er sich umentscheiden müssen, weshalbe er auch an diesem Tag durch den Tempelbezirk lief. Für welche Gottheit
    er diesen Tempel bauen wollte wusste er noch nicht, weshalb er sich noch mit einem Sacerdos sprechen wollte. Falls es noch einen
    lebendigen in Mantua gab.

  • Den Wegbeschreibungen und Anweisungen seines Onkels folgend hatte er es zumindest schon einmal geschafft seine Füße bis zum Tempelbezirk der Stadt zu führen ohne sich zu verlaufen. In solchen Momenten hatte es unzweifelhaft einen Vorteil in dem Moloch Rom eine Weile gelebt zu haben und dort sich zurecht finden zu müssen. Mediolanum war im Vergleich zu der Stadt ja auch nur ein Dorf - so wie Mantua. Aber er empfand die Größe durchaus als recht angenehm und genoss es nicht am Rande der Suburba sich aufhalten zu müssen, nicht das Leben mit den Massen an Menschen zu teilen und nicht jeden Moment damit rechnen zu müssen zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Es war durchaus angenehm und ein Teil von ihm spielte ernsthaft mit dem Gedanken Rom den Rücken zu kehren und gänzlich hier zu bleiben. Aber er wollte nichts überstürzen, sondern sich Zeit mit einer Entscheidung lassen. Egal wie sie ausfallen würde: ob für oder gegen die Legion, ob für oder gegen Mantua. Frei nach dem Motto: Interim fit aliquid.


    Nun war allerdings erst einmal die Zeit für das Opfer für seinen vor so langer Zeit verstorbenen Vater. Für die Abbitte all der schlechten Gedanken, die er im Laufe der Jahre ihm gegenüber - ob seine Unwissenheit, in dem ihn seine Großeltern und seine Mutter bewusst gelassen hatte - oftmals gehegt hatte. Nun wusste er - oder hatte zumindest die Hoffnung, das dem so war - die Wahrheit und so wollte erdem Mann endlich das geben, was er verdiente.


    Vor einem entscheidenden Problem stand er allerdings noch. Ratlos drehte er sich im Bezirk um sich selbst und suchte zunächst einmal nach dem Tempel des Plutos und dann würde die zweite Problematik auftauchen... wie opferte man eigentlich? Konnte er es alleine? Wenn ja, was musste er machen? Oder gab es einen Priester, der ihm helfen konnte oder das für ihn tat und er stand nur dumm daneben? Selten, sehr sehr selten verfluchte er die Tatsache, dass weder seine Großeltern noch seine Mutter besonders götterfürchtig waren und entsprechend selten Opfergänge machten. Auch hatte man ihm nur einige kleine Dinge gelehrt, wenn es um den Hausaltar ging, den seine Mutter in der Romer Wohnung ja noch nicht mal hatte haben wollen, weshalb er sich da nicht weiter mehr mit beschäftigt hatte. Er seufzte und fühlte sich ein klitzekleines bisschen verloren...


    Sim-Off:

    Falls wer mag... :)

  • Fortuna war offensichtlich auf Celers Seite, selbst wenn er wenig zur Aufrechterhaltung der Pax Deorum beigetragen hatte. Denn einer der Aeditui (genaugenommen der des städtischen Capitols) spazierte just in diesem Augenblick über den Platz mit den meisten Tempeln und bemerkte den ratlosen Genossen.


    "Suchst du etwas?"


    sprach er den Artorier an, nicht ahnend, dass dies ein längeres Unterfangen werden würde.




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