[Officium] Legatus Legionis

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus sah das Schmunzeln und erwiderte es. Denn er dachte bei sich, daß Reatinus Septima noch nicht sehr gut kannte und sich vielleicht noch umschauen würde. "Meine Frau wird in dem Haus einen großen Teil ihres Lebens verbringen müssen. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, ihre Wünsche berücksichtigt zu sehen. Es ist gut zu wissen, daß Du den Umgang mit solch anspruchsvollen Kunden gewöhnt bist." Vielleicht unterschätzte er die Erfahrungen des Freundes ja auch. Es gab sicher auch noch anspruchsvollere Kunden.


    "Beim Kauf wurden mir Pläne übergeben, die ich Dir gerne zur Verfügung stelle. Ich würde mich aber wohler fühlen, wenn Deine Leute als erstes die Daten überprüfen würden. Ich weiß nicht, ob diese Pläne, und ich meine vor allem die Maße, wirklich zuverlässig sind. Die Bausubstanz habe ich von Baufachleuten vor dem Kauf prüfen lassen. Das Haus ist groß und etwa fünfzehn Jahre alt. Was den Stil angeht, so möchte ich Dich an meine Frau verweisen. Ich bitte Dich darum, nur beste Materialien zu verwenden, dafür bin ich auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen."


    Reatinus nickte... wenn die Baupläne nicht stimmten und sie mit falscher Planung eine Arbeit begannen, konnte das ziemliche Umwürfe und Komplikationen bedeuten. So konnten sie sich vergewissern und eventuelle Fehler im Plan finden. "Ich verstehe... dann werde ich Leute hin schicken, welche die Details planen und klären werden. Ist deine Gemahlin also die direkte Ansprechperson?"



  • "Posca habe ich nicht da, könnte es aber holen lassen. Aber der Wein ist gut und stark verdünnt durchaus erfrischend. Ich kann ihn empfehlen." Es war tatsächlich schon recht warm, obwohl natürlich hier noch nicht so sehr wie in Rom. Ursus empfand es noch als sehr angenehm. Die Becher wurden entsprechend den Wünschen gefüllt, dann begannen sie mit ihrer Besprechung der Werbeaktion.


    "Das wird ein ziemlicher Schwertransport, wenn Du alle Platten mit auf Deine Reise nehmen willst. Vielleicht solltest Du die Anschläge vorausschicken, damit Deine Reise nicht zu langwierig wird. Wieviel Zeit hast Du dafür veranschlagt?" Er ging im Geiste die Route durch. "Zwischen Arretium und Roma könntest Du auch noch Asisium besuchen. Oder eben auf dem Rückweg zwischen Sulmo und Arminium. Barium fände ich auch wichtig aufzusuchen, es könnte sich als ergiebig zeigen." Zu den Handwerkern, die Licinus mitnehmen wollte, nickte er zustimmend. "Wie stellst Du Dir die Vorführungen der Männer, insbesondere unserer Spezialisten vor? Wirst Du besondere Materialien benötigen?"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus nickte... wenn die Baupläne nicht stimmten und sie mit falscher Planung eine Arbeit begannen, konnte das ziemliche Umwürfe und Komplikationen bedeuten. So konnten sie sich vergewissern und eventuelle Fehler im Plan finden. "Ich verstehe... dann werde ich Leute hin schicken, welche die Details planen und klären werden. Ist deine Gemahlin also die direkte Ansprechperson?"


    "Das Haus hat einige wunderschöne Mosaike. Im Impluvium beispielsweise. Und im Balneum. Die würden wir gerne erhalten beziehungsweise ausbessern lassen." Tatsächlich war dies geradezu Kunstwerke. "Ja, meine Frau ist die Ansprechpartnerin für die Feinheiten. Bei eher technischen Problemen allerdings solltest Du Dich auch an mich wenden. Also übergehe sie da nicht, da kann sie empfindlich sein. Aber was solche Fragen angeht, möchte ich gerne involviert sein."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    "Keine Umstände." wehrte Licinus ab.
    "Ich nehme auch gerne den Wein." wenn er so erfrischend war, warum auch nicht?


    "Fünf Wochen.*" antwortete Licinus ohne mit der Wimper zu zucken.
    Mehrfach hatte er nachgerechnet und war zu diesem Ergebnis gekommen. Schlimmer noch: "Und das, wenn ich je nur einen Tag in den jeweiligen Orten bleibe und wir zügig vorankommen. Für jede weitere Stadt mindestens einen Tag mehr." Er würde eine lange Zeit von der Truppe entfernt bleiben.
    "Ja, wenn wir die Platten voranschicken könnten wäre das sicher sehr begrüßenswert. Wenn du weitere Männer entsenden kannst, wäre mir das sehr hilfreich.
    Bei den Vorführungen der Männer, nun, ehrlich gesagt, dachte ich in erster Linie an Ansprechpartner, weniger an Vorführungen. Aber wenn es öffentliche Bauvorhaben in der Nähe gäbe, könnte man mal mit den Verantwortlichen reden.
    Die übrigen Männer könnten auch ein paar Schaukämpfe abhalten.**"


    Sim-Off:

    * Berechnung:
    Dauer Rom - Mantua wurde mehrfach mit einer Woche ausgespielt. Wir hätten die vierfache Strecke zurückzulegen. Minus, das was Soldaten schneller sind als Zivilisten: Gute drei Wochen Reisezeit, plus neun Tage (einen für jede von Licinus vorgeschlagene Stadt).
    ** Würde ich gerne nicht so genau planen und dafür je nach Publikumsverkehr improvisieren.

  • Es war der erste Tag seines Strafdienstes. Er fing nicht gut an. Schweigsam hatte er Ursus begleitet und stand lange im officium. Das Grummeln hatte Baldemar noch zurückhalten können, doch die Anspannung war ihm anzusehen. Jemand betrat den Raum. Iulius also. Der Germane sah ruckartig zu Ursus. Offensichtlich degradierte dieser ihn gerade zum Getränkegeber. Er versuchte an Septima zu denken. Seine rollenden Augen zeigte er nicht offen. Gelangweilt hörte er zu und gab die Getränke in den jeweiligen Becher. Keinerlei Unterwürfigkeit war zu erkennen. Was immer posca war. Baldemar gab Wein in die Becher, den er mäßig verdünnte. Für ihn war es Wasser mit Wein. Wie gut das der Wein im Krug bereits verdünnt war. So hatte er höchstwahrscheinlich ein annehmbares Mischungsverhältnis.
    Der Germane reichte die Becher an. Das Schnalzen verkniff er sich. Sein Gesicht zeigte Anspannung. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt stand er stolz und gerade da.
    Das Thema langweilte zunehmend. Sie wollten werben? Für diese Armee? Baldemar bemühte sich um ruhiges Atmen. Frija hatte ihn darum gebeten, keine Fehler zu begehen. Einen Versuch war es wert. Das er durchaus zum Schweigen neigte, kam dem Germanen entgegen.
    Schaukämpfe? Er grinste. Was für herrliche Gedanken. Römer die sich gegenseitig den Kopf einschlugen. Aber wahrscheinlich würden sie sich nur gegenseitig mit Stöckchen stupsen.

  • Baldemar tat, was ihm befohlen worden war, und Ursus war durchaus erleichtert. Wenn der Germane ihn jetzt vor seinem Primus Pilus blamiert hätte, dann wäre das nicht nur das Ende dieser Woche gewesen, sondern auch das Ende des schönen Lebens, das Baldemar führte. Ursus wußte durchaus, wie man einem anderen das Leben madig machen konnte. Zwar war nicht zu übersehen, wie ungern Baldemar gehorchte, doch immerhin tat er es. Ohne Widerworte.


    "Nun, wir müssen wohl damit rechnen, daß es auch eine Woche länger dauern kann. Unvorhergesehenes passiert immer auf solch langen Reisen." Wirklich eine lange Zeit, Ursus runzelte die Stirn. Den immer engagierten Primus Pilus würde er hier schwer entbehren. Aber die Werbeaktion war eine notwendige Maßnahme. Sie brauchten Nachwuchs. Dringend.


    "Dann schicken wir die Platten voraus. Männer haben wir genug, besondere Aufgaben liegen ansonsten nicht an. Ich denke, wir können sie leicht eine Weile entbehren." Selbst wenn zwischendurch ein Einsatz vonnöten war, so knapp an Männern waren sie auch wieder nicht, daß sie ohne diese Abordnung nicht klarkommen würden.


    "In Rom sind Waffen nicht erlaubt, auch uns nicht. Allein die Praetorianer und die Stadteinheiten dürfen welche tragen. Am besten sprichst Du erst auf dem Forum und lädst die Menschen dann auf das Marsfeld ein. Für Rom nimm Dir auf jeden Fall zwei oder noch besser drei Tage Zeit. Und gib ihnen etwas zum Bestaunen und zum Anfassen. Ich kenne Rom und ich kenne den Pöbel. Wenn sie auf jemanden zugehen müssen, um ihn zu befragen, dann ist das schon zuviel. Du mußt ihnen etwas bieten, das interessant und spannend ist. Vielleicht sollten unsere Experten Modelle anfertigen und Probestücke, fertige sowie halbfertige herstellen, um ihre Tätigkeit anschaulich darzustellen. Und ja, auf jeden Fall Schaukämpfe, zumindest in Rom. Nicht so sehr Mann gegen Mann, die Menschen sind durch die Gladiatoren allzu verwöhnt. Aber die Stärke der Legion liegt ohnehin im gemeinsamen Handeln. Das sollten wir in diesen Vorführungen auch zeigen."

  • Der Sklave, der sie bediente erschien Licinus merkwürdig. Fast so, wie ein probatus, der sich nicht nicht recht in das militärische Gefüge einer Einheit eingefunden hatte. Aber konnte das sein?


    "Natürlich. Ich werde mich jedoch bemühen es auf ein Minimum zu begrenzen." Die Strecke war ja weit, aber sie hatten alle Vorteile auf ihrer Seite. Gut ausgebaute Straßen, bestes Reisewetter und keine Fußkranken, alles war vorhanden.
    "Auf dem Marsfeld, ja, das wäre wohl der angebrachteste Ort für unsere Vorführungen. Aber apropos Stadteinheiten, da wir schon bei ihnen sind. Meinst du es wird möglich sein, dass wir bei den Urbanern und der classis Quartier beziehen?" Licinus ging zwar davon aus, dass man sich unter Militärs gegenseitig helfen würde, aber er wollte die Meinung seines Vorgesetzten hören. "Alternativ könnten wir auf dem marsfeld campieren."
    Modelle... Modelle, dachte Licinus einen weiteren Schluck von dem wirklich guten Wein trinkend, wäre es nicht besser...
    "Ich hätte da noch eine Idee für die Zimmerleute:
    Wir könnten mit den Platten auch die Rohmaterialien für einen scorpion oder etwas ähnliches mitschicken und diesen im Laufe der Reise bauen und immer wieder zusammensetzen."

    Und sicher auch neugierige Fragen provozieren, was sie denn da bauen würden.

  • Ursus grübelte über diese Frage nach. Er wußte schlicht keine Antwort, da er mit den Stadteinheiten nie näher zu tun gehabt hatte. Doch eigentlich galt das Gastrecht auch im Militärbereich. "Bei der Classis kommt ihr bestimmt unter. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie ich den Praefectus Urbi einschätzen soll. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, daß er die Gastfreundschaft verweigert, doch nimm vorsichtshalber alles Notwendige mit, um in Zelten zu übernachten. Andererseits sollten die Praetorianer oder die Vigiles ebenso gastfreundlich sein. Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich nicht wenig gespannt, wie die Reaktion ausfallen wird. Ich könnte natürlich jetzt gleich eine Voranfrage starten. Dann wären wir ganz auf der sicheren Seite." Bis Licinus aufbrechen konnte, würde ja noch etwas Zeit vergehen.


    Man konnte geradezu sehen, wie es hinter der Stirn des Iuliers arbeitete. Und tatsächlich äußerte er gleich darauf eine Idee. Ursus nickte dazu, allerdings war seine Stirn dabei nachdenklich in Falten gelegt. "Ich dachte ebenfalls schon daran. Aber wird das nicht zuviel Material? Andererseits... könntet ihr das Material auch vor Ort besorgen und nur die Teile mitnehmen, die sich unterwegs schlecht fertigen lassen."

  • Es wurde nicht besser. Zumindest ignorierten sie ihn nun. Was nicht unangenehm war. Die Hände griffen, hinter seinem Rücken fest ineinander. Schmale Augen sahen sich im Raum um. Wie kam dieser Cimon nur damit klar, der Schoßhund dieses Römers zu sein? Es deutete sich an, das die Männer dringend einen heben mussten. Der Mundwinkel zuckte. Nachwuchswerbung? Wofür? Um unschuldige Wilde zu jagen? Die Zähne knirschten leise. Dennoch blieb er schweigsam.

  • Den praefectus urbi nicht einschätzen können. Licinus verstand nur Bahnhof. Gelegentlich waren zwar Gerüchte zu ihm vorgedrungen, das in der Führungsebene des Reiches nicht alles so glatt lief, wie es sein sollte, aber solche gab es immer. Aber wenn es schon so weit ging. Dennoch, es war nicht an ihm die Politik zu kommentieren.
    "Müssen wir ja sowieso, wenn wir nicht allnächtlich das Bett mit tausend Wanzen teilen wollen." antwortete er stattdessen lakonisch, eine gute Meinung von den meisten Herbergen hatte er nämlich nicht.
    "Nun, wir brauchen eh einen leichten Wagen, für das Handwerkszeug, da sollte noch Platz für etwas Material sein. Und wenn wir damit ähnlich vorgehen, wie mit den Tafeln, dann sehe ich da kein Problem."

  • Officium
    Ursus schmunzelte. Die Gasthäuser waren ohnehin nicht darauf eingerichtet, eine größere Gruppe von Soldaten aufzunehmen. Außerdem wußte man beim eigenen Zelt, was man hatte. "Ein paar der Gasthäuser unterwegs sind brauchbar. Wenn man genug Geld bezahlt." Er konnte seiner Frau nun einmal nicht zumuten, im Zelt zu schlafen. Jedenfalls nicht ohne größte Not.


    "Sind solche Wagen vorhanden? Wie sieht es überhaupt mit der Ausrüstung aus? Wann wurde die letzte vollständige Inventur vorgenommen? Gibt es Bedarf an bestimmten Materialien? Haben alle Spezialisten ihre notwendigen Rohstoffe und Werkzeuge? Ich weiß, diese Fragen wären eher an den Praefectus Castrorum zu richten, aber der ist ja leider nicht anwesend."

  • Das Bett mit Wanzen teilen? Baldemars Mundwinkel zuckte verräterisch. Leicht überrascht sah er zur Seite. Ursus fragte ziemlich viel. Aber was ging ihn das an? Seine Hände hielten sich, hinter seinem Rücken, aneinander fest. In seinen Gedanken erinnerte er sich an seinen Rich. Der hatte auch ständig so viele Fragen gestellt. Baldemar reiste gedanklich in seine Vergangenheit. Die Körperspannung zeigte immer deutlicher den stolzen Germanen in ihm.

  • "Wägen sind vorhanden, ja!" Jede legio verfügte schließlich über einen "kleinen" Fuhrpark und durchaus nicht nur über schweres Transportgerät.


    "Zu den übrigen Fragen muss ich passen. Ich bin mit den Inventuren nicht befasst, daher kann ich nur sagen, dass bei mir seit deutlich über einem Jahr keine Männer mehr für eine Generalinventur angefordert wurden.
    Aber auch von mangelnden Ausrüstungen habe ich noch nichts gehört."

    Was natürlich auch nur heißen mochte, dass die einzelnen Abteilungen möglicherweise auf eigene Faust organisierten.

  • "Dann setzen wir in den nächsten Tagen gleich eine vollständige Inventur an. Ich möchte einen Überblick darüber, was vorhanden ist, was bei normalem Dienstbetrieb so verbraucht wird und was an Vorräten für den Notfall optimalerweise vorgehalten werden sollte. Natürlich mußt Du das nicht abwarten. Nimm mit, was Du brauchst. Die Werbung ist wichtig und sollte nicht unnötig aufgeschoben werden." Daß der Praefectus Castrorum nicht da war, hatte wirklich seine Nachteile. Aber Ursus würde schon damit fertig werden. Die Tribune mußten eben mit anfassen. "Sprich Dich mit den Spezialisten ab, mach eine Liste von den Materialien, die Du benötigst."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Das Haus hat einige wunderschöne Mosaike. Im Impluvium beispielsweise. Und im Balneum. Die würden wir gerne erhalten beziehungsweise ausbessern lassen." Tatsächlich war dies geradezu Kunstwerke. "Ja, meine Frau ist die Ansprechpartnerin für die Feinheiten. Bei eher technischen Problemen allerdings solltest Du Dich auch an mich wenden. Also übergehe sie da nicht, da kann sie empfindlich sein. Aber was solche Fragen angeht, möchte ich gerne involviert sein."


    Reatinus grinste... typisch Frauen eben. Man sollte die technischen Sachen wohl in die Männerhände geben, aber die Frauen nach ihrer Meinung fragen. Irgendwoher kannte er dies. "Wunderschöne Mosaike, die es zu erhalten gilt... alles klar", bestätigte Reatinus mit einem Nicken und rückte sich in seiner Sitzhaltung ein wenig zurecht, "In Ordnung. Sobald du mir die Pläne überreichst, werde ich sie einstudieren und einige Diener entsenden, sich das Haus anzusehen. Du wirst gewiss nicht enttäuscht sein."

  • "Eine Generalinventur und eine Verbrauchsaufstellung." wiederholte Licinus. Letztere war eine Sache der praepostiti der einzelnen fabricae, da konnte er wenig bis gar nichts tun. Aber nun war die Reihe an ihm Fragen zu stellen:
    "Welchen Zeitraum hast du dafür ins Auge gefasst? Und sollen auch die centurien das eigene Inventar überprüfen? Dann bräuchten wir entsprechend länger, weil wir weniger Männer für die horreae et cetera abstellen könnten.
    Was meine Reise angeht werde ich mit einigen Männern reden und das Material zusammenstellen.
    Eine genaue Aufstellung wirst du natürlich bekommen."

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus grinste... typisch Frauen eben. Man sollte die technischen Sachen wohl in die Männerhände geben, aber die Frauen nach ihrer Meinung fragen. Irgendwoher kannte er dies. "Wunderschöne Mosaike, die es zu erhalten gilt... alles klar", bestätigte Reatinus mit einem Nicken und rückte sich in seiner Sitzhaltung ein wenig zurecht, "In Ordnung. Sobald du mir die Pläne überreichst, werde ich sie einstudieren und einige Diener entsenden, sich das Haus anzusehen. Du wirst gewiss nicht enttäuscht sein."


    "Wenn Du die Gelegenheit hast, dann schau sie Dir an. Allein das Balneum! Die Mosaike stellen die Reisen des Odysseus dar, herrlich farbenprächtige Bilder, man kann sich gar nicht sattsehen. Meine Frau hatte das Haus sofort ins Herz geschlossen, das kannst Du Dir sicher vorstellen." Ursus schmunzelte bei der Erinnerung daran. "Es ist wirklich ein schönes Haus, wenn es erst hergerichtet ist. Die Pläne wirst Du heute noch erhalten. Laß alles ansehen und ausmessen, dann sprechen wir darüber, was genau gemacht werden soll und Du sagst mir, was das wohl kosten wird." Dabei konnte Ursus sicher sein, daß er nicht über's Ohr gehauen wurde. Und andererseits würde Reatinus auch wissen, daß Ursus nicht geizig war und ihm einen guten Gewinn schon gönnte.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Eine Generalinventur und eine Verbrauchsaufstellung." wiederholte Licinus. Letztere war eine Sache der praepostiti der einzelnen fabricae, da konnte er wenig bis gar nichts tun. Aber nun war die Reihe an ihm Fragen zu stellen:
    "Welchen Zeitraum hast du dafür ins Auge gefasst? Und sollen auch die centurien das eigene Inventar überprüfen? Dann bräuchten wir entsprechend länger, weil wir weniger Männer für die horreae et cetera abstellen könnten.
    Was meine Reise angeht werde ich mit einigen Männern reden und das Material zusammenstellen.
    Eine genaue Aufstellung wirst du natürlich bekommen."



    "Wie lange diese Arbeiten dauern werden, kann ich nicht abschätzen, hier fehlt mir noch die Erfahrung. Da keine dringenden Aufgaben anliegen, abgesehen von den üblichen Patrouillen und der Werbeaktion, werden wir uns einfach zügig daran machen. Eine Gelegenheit für mich, eben die Erfahrungen zu sammeln, die mir fehlen. Ich dachte daran, den Verbrauch eines ganzen Jahres in Augenschein zu nehmen, um auch die jahreszeitlich bedingten Schwankungen mit berücksichtigen zu können. Ich hoffe, der Verbrauch wird immer sorgfältig verbucht. Sonst beginnen wir eben jetzt damit, um im nächsten Jahr zuverlässige Zahlen zu haben." Ursus grübelte einen Moment lang nach. "Ja, auch die Centurien sollen das eigene Inventar überprüfen, auch im Hinblick darauf, was in naher Zukunft ersetzt oder repariert werden muß. Es ist mir klar, daß so etwas nicht in wenigen Tagen zu bewältigen ist, aber ich möchte einen vollständigen Überblick erlangen um in Zukunft unseren Bedarf abschätzen zu können." Immerhin oblag es ihm, eventuell weitere Mittel anzufordern, sollte die Legionskasse nicht ausreichend bestückt sein. "Vielleicht sollten wir bei der Gelegenheit, oder vielmehr direkt im Anschluß, auch gleich die Gebäude inspizieren. Der Sommer bietet sich ja an, um eventuelle Renovierungsarbeiten vorzunehmen."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    "Das würde mich wundern, wenn nicht," antwortete Licinus, "Und selbst wenn tatsächlich keine schriftlichen exisitieren sollten, dann denke ich sollten wir von den praepostiti zumindest eine Schätzung als Grundlage anfordern." Aber Licinus konnte sich nur schlecht vorstellen, dass es wirklich keien Unterlagen gab.
    "Ich denke, wir sollten mindestens fünf Tage ansetzen. Davon einen für die Inventur innerhalb der centuriae. Ich muss dazu sagen, dass diese Schätzung auf die einzige Generalinventur zurückgeht, an der ich selbst beteiligt war. Noch als probatus." Womit auch gesagt war, wie genau seine Erinnerung daran noch war. Außerdem war er damals nur für die horrea eingeteilt worden.


    "Die Gebäude wurden meines wissens nach im letzten Jahr erst gründlich inspiziert, ich denke, das dieses Jahr die Routinekontrollen zu Herbstbeginn ausreichend sein dürften."


    [SIZE=7]edit: kleine Änderungen im letzten Absatz.

  • Ursus nickte nachdenklich. "Ich gehe eigentlich auch davon aus, daß ordentliche Listen und eine gründliche Buchführung vorliegen. Aber wenn ich höre, daß die letzte Generalinventur so viele Jahre zurückliegt, wird es wohl allerhöchste Zeit, herauszufinden, was in diesen Lagerhäusern so alles vor sich hinschlummert. - Veranschlagen wir ruhig eine Woche für die Arbeiten. Es ist ja nicht so, als würde uns jemand drängen. Ich möchte, daß diese Inventur wirklich gründlich durchgeführt wird." Vielleicht gab es Vorräte, die sie auf die Männer verteilen sollten, bevor sie überlagert waren. Ursus rechnte fast mit allem. Auch damit, uralte Dinge zu finden, die man nur noch wegwerfen konnte.


    "Gut, wenn die Gebäude kürzlich erst überprüft wurden, können wir uns das wohl zumindest sparen. Wie sieht es mit der Frischwasserzufuhr aus? Ist da alles in Ordnung?" Immerhin gab es für über fünftausend Mann einen sehr hohen Bedarf an dem kostbaren Naß. Gerade zum Sommer hin war diese Frage nicht ganz unwichtig.

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