[Officium] Legatus Legionis

  • Vor wenigen Minuten erst hatte der Scriba die Post gebracht, die heute angekommen war. Viel war es gerade nicht und daß aus Rom so gar keine Nachricht kam, machte Ursus ganz unruhig. Auf keinen seiner Briefe hatte er bisher Antwort erhalten. Das war schon sehr enttäuschend. Auch, daß die Familie sich so gar nicht rührte. Aber gut, besser nicht darüber nachdenken und die anliegende Arbeit erledigen.


    Als jemand hereinkam, schaute er auf und registrierte erstaunt, daß es seine Frau war, die eintrat. "Liebes! Natürlich habe ich Zeit für Dich. Ich hoffe, ich kann Dein liebes Lächeln so deuten, daß Du nicht wegen einer Katastrophe den Weg in mein ungemütliches Officium auf Dich genommen hast?" Er legte die Wachstafel beiseite, die er gerade studiert hatte und schaute auf den Brief, den sie in Händen hielt. Anscheinend hatte sie mehr Glück als er, was die Antwortbereitschaft ihrer Schreibkontakte anging. "Gibt es Neuigkeiten aus Rom?", fragte er daher neugierig und deutete auf den Brief.

  • Es war eine gute Idee von ihr gewesen, Ursus in seinen Diensträumen zu besuchen. So konnten sie beide etwas Abstand wahren und sich richtig unterhalten. Immer noch lächelnd nahm Septima auf einem der Stühle, auf der anderen Seite von Ursus’ Schreibtisch Platz und legte ihm das mitgebrachte Schreiben auf den Tisch. „Ja, es gibt Neuigkeiten aus Rom. Dieses Schreiben habe ich kürzlich erhalten und wollte gerne mit dir darüber sprechen, allerdings habe ich es immer wieder vergessen bei der Cena oder danach zu erwähnen.“ Die Schriftrolle war jene von Tiberius Dolabella, die ihr vor einigen Tagen zugestellt worden war.
    Das Ursus selbst noch keinen Brief von seiner Verwandtschaft erhalten hatte, war Septima nicht aufgefallen. Wobei sie die Grüße von Prisca, die in ihrem Brief an die Tiberia darum gebeten hatte, an Ursus weiter gegeben hatte. Gewiss hätte ihr Mann ihr erzählt, wenn er eben solche Grüße hätte überbringen sollen. Also ging Septima davon aus, dass der Schriftverkehr zwischen Ursus und dem Rest seiner männlichen Familienmitglieder mehr politischer Natur waren. Doch gerade dann hätte ihr Ursus etwas davon erzählen sollen, denn er kannte das politische Interesse seiner Frau.


    Der Senatorengattin Tiberia Septima
    Liebe Freundin der Italienischen Pferdezucht!


    Es schmerzt mich die Lage der Italienischen Pferdezucht zu sehen die, ihren wohlweislich angestammten Platze an der Spitze der Welt wohlkennend, kaum noch in der Lage ist den rein materialistischen Zielen germanischer Schaffic- und Pferdezüchter weiterhin Paroli zu bieten. Schmerzt Dich dies auch? Dann finde dich an den Kalenden des August in der Villa Tiberia in Rom ein um an der Gründungsversammlung der


    SOCIETAS REI EQUARIAE ITALIANA


    teilzunehmen. Werde auch Du Teil einer starken Gemeinschaft!


    Sp.Tiberius Dolabella

  • Schade, sie setzte sich ihm gegenüber und kam nicht zu ihm, um sich umarmen zu lassen oder sich gar auf seinen Schoß zu setzen. Im Gegenteil schien sie eher auf ein sachliches Gespräch aus zu sein. Dabei hatte ihr anfängliches liebreizendes Lächeln einige Zärtlichkeiten verprochen. Ursus versuchte, nicht enttäuscht zu sein, hatte er doch bereits begriffen, daß seine Frau viel Wert darauf legte, ernst genommen zu werden. Also nahm er das Schreiben entgegen und las es gründlich durch. "Was meint er mit Schmerz? Ich dachte, Deine Pferdezucht läuft ausnehmend gut? Und inwiefern möchte er die Züchter vereinigen? Die meisten italischen Pferdezüchter sind einer Factio angehörig." Ursus dachte natürlich, sie hätte schon etwas weiterreichende Informationen.

  • Sehr gut. Ursus blieb ebenfalls auf seinem Platz und nahm das ihm mitgebrachte Schreiben zur Hand. Ohne es gemerkt zu haben, hatte Septima die Luft angehalten. Sie atmete nun möglichst ruhig weiter. „Ja, ich verstehe den Sinn einer Gründung dieser Societas auch nicht. Ich habe Nachricht bekommen, dass sogar der Stallmeister des Kaisers Pferde aus meiner… ähm, unserer Zucht gekauft hast, so dass ich mich lieber nicht einer Societas anschließen würde. Ja, unser Gestüt läuft sehr gut, so dass ich sogar schon über einen Ausbau nachdenke, doch ich wollte zunächst deine Meinung über die Vereinigung hören. Sollte ich dem Verein beitreten? Und was mich ebenfalls stutzig macht… Hast du den Namen unter dem Schreiben gelesen? Ich kann mich nicht erinnern, dass Manius, also mein Onkel, jemald den Namen Dolabella erwähnt hätte. In den paar Monaten die wir nun hier in Mantua sind, scheint sich einiges getan zu haben, wobei mir Manius nichts von einem weiteren Familienmitglied in Rom geschrieben hat.“
    „Was mich zu einem weiteren Anliegen führt. Hast du etwas von meiner Familie gehört? Vielleicht einen Brief erhalten? Ich habe schon vor einiger Zeit sowohl an Corvinus, als auch an meinen Onkel einen Brief geschrieben, dass ich gerne noch vor meiner Niederkunft ein mal nach Rom reisen würde. Ich wollte wissen, wo die Aurelia und die Tiberia ihren Sommer verbringen, damit ich nicht umsonst nach Rom reise. Du hast doch hoffentlich nichts dageben, wenn ich in ein paar Wochen für kurze Zeit nach Rom reise, oder Titus?“ Immerhin hatte er ihr auf der Herreise versprochen, dass sie ab und an nach Rom reisen dürfte, damit sie nicht gänzlich den Kontakt zu ihren Freundinnen und der Familie verlieren würde. Gewiss erinnerte sich Ursus noch an sein Versprechen.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Der Optio schien keinen Zweifel zu haben, daß er siegen würde. Ursus nahm dies durchaus zufrieden zur Kenntnis. "Ja, er soll überleben. Möglichst ohne Verkrüppelung, denn seine Aufgabe als Leibwächter meiner Frau erfüllt er sehr gut. Es soll ein Übungskampf sein, keiner auf Leben und Tod."


    Also ein Kampf mit Lederknubbeln auf den Schwertspitzen. Hoffentlich wusste dieser Germane damit unzugehen. Wahrscheinlich kannte er das gar nicht, dachte sich Priscus. "Solange der Gegner das genauso hält, kriegen wir das hin." Weitere Fragen hatte er nicht.

  • "Ich halte nicht so viel von solchen Vereinigungen. Sie nützen meist nur einzelnen und anderen schaden sie. Zum Beispiel diese Handelsvereinigung der Duccier in Germanien. Sie bestimmt die Preise. Kleine Händler, die sich ihnen nicht anschließen wollen, kommen kaum dagegen an. Und wenn sie sich anschließen, sind sie dem Diktat der Vereinigung unterworfen. Ich will Deinem Verwandten beileibe nichts Schlechtes unterstellen. Seinen Zwillingsbruder kannte ich recht gut, er war in der Aurata und wollte eigentlich ein Rennen für unsere Factio organisieren, bevor er sich zurückzog. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, daß er je von seinem Bruder gesprochen hat." Ursus sprach mehr oder weniger seine Gedanken aus. Seiner Frau gegenüber konnte er das so einfach tun. Jedem anderen gegenüber wäre er weit zugeknöpfter gewesen und hätte sich auf Floskeln zurückgezogen.


    "Von Deiner oder meiner Familie? Nein." Seine Enttäuschung versuchte er nicht einmal zu verbergen. "Niemand hat auf meinen Brief geantwortet. Nunja, vielleicht ist Post verloren gegangen, man weiß ja nie." Trotz dieser Überlegung saß der Stachel der Enttäuschung tief. Aus den Augen, aus dem Sinn, so schien es wohl zu sein.


    Seine Stimmung wurde auch nicht besser, als Septima mit ihren Reiseplänen herausrückte. "Du willst nach Rom? Liebes... Ich selbst würde rasend gerne nach Rom reisen und kann gut verstehen, daß Du Dich hier einsam fühlst und Dich nach der Familie und Deinen Freundinnen sehnst. Aber ist das in Deinem Zustand nicht schädlich?" Es war immerhin ihr gemeinsames Kind, auch wenn die Last von Septima allein getragen werden mußte. Es fiel ihm sehr schwer, dem zuzustimmen. Dementsprechend seufzte er tief, bevor er weitersprach. "Nur, wenn Du mir versprichst, ganz langsam zu reisen und wirklich gut aufzupassen. Und... wenn Du bald zurückkehrst. Ich... weißt Du, ich wäre wirklich gern bei der Geburt dabei. Und wenn Du zu lange dort bleibst, ist die Rückreise vielleicht wirklich zu anstrengend für Dich."

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Also ein Kampf mit Lederknubbeln auf den Schwertspitzen. Hoffentlich wusste dieser Germane damit unzugehen. Wahrscheinlich kannte er das gar nicht, dachte sich Priscus. "Solange der Gegner das genauso hält, kriegen wir das hin." Weitere Fragen hatte er nicht.



    "Das wäre ja noch schöner, wenn nicht. Nein, gleiche Chancen und gleiche Regeln für alle. Gut, dann ist das abgemacht." Ort und Zeit standen fest und Ursus würde Baldemar noch von den Bedingungen in Kenntnis setzen. Eigentlich hegte er auch keinen Zweifel daran, daß Priscus siegte. Immerhin war der ein kampferprobter, durchtrainierter Soldat. Doch auch Baldemar war nicht zu unterschätzen. Niemand hatte ihn unter solchen Bedingungen kämpfen sehen und über seine Kampferfahrung war auch wenig bekannt. Er konnte durchaus für Überraschungen gut sein. "Dann sei also in drei Tagen zur vierten Stunde auf dem Hof der Fabrica. Von mir aus wäre das dann alles, Optio."

  • “Mhm...” Aufmerksam hörte sich Septima die Meinung ihres Mannes zu der SOCIETAS REI EQUARIAE ITALIANA an und antwortete erst nach einer kurzen Pause, um die eigenen Gedanken zu sortieren. „Ich weiß ja noch nicht einmal, worum es bei dieser Vereinigung genau geht. Aber darüber kann ich mir Klarheit verschaffen, wenn ich in Rom bin. Selbstverständlich werde ich meine Familie besuchen und bei der Gelegenheit kann mir Durus bestimmt mehr über meinen Verwandten und vielleicht auch die Societas sagen. Wer weiß, vielleicht begene ich diesem Dolabella sogar persönlich.“ fügte sie lächelnd hinzu und schaute ihren Mann liebevoll an. Ursus sah verdammt gut aus in seiner Uniform, stellte Septima erfreut fest. Wenn er abends ins Praetorium kam, wurde ihm meist die Rüstung schon im Eingangsbereich des Hauses von Cimon abgenommen, so dass Septima ihren Mann nur in seiner Diensttunika oder einer anderen, bequemen Tunika zu sehen bekam.


    Als sie dann über Briefe von ihren Familien sprachen, konnte Septima die Enttäuschung darüber, dass Ursus keinen Brief erhalten hatte, deutlich sehen und hören. Es tat ihr weh, ihren Mann so traurig zu sehen, dass sie sich von ihrem Platz erhob und um seinen Schreibtisch herum ging. Neben seinem Stuhl blieb sie stehen und strich ihm mit der Hand über die frisch rasierte Wange. „Es tut mir leid, dass dir bisher keiner geantwortet hat, Titus. Ich könnte dir aus den dem Brief von Prisca vorlesen, allerdings möchte ich ihn dir nicht zu lesen geben, denn sie schreibt etwas sehr persönliches, was nicht für einen Mann bestimmt ist. Und sie lässt dich grüßen, doch das weißt du ja schon, dass hatte ich bereits abends bei der Cena, direkt nach der Ankunft des Briefes erwähnt.“ Septima trat noch einen Schritt näher und bettete den Kopf ihres Gemahls an ihre Brust. „Bestimmt hat Corvinus zu viel zu tun, als dass er Zeit für einen Brief an seinen Neffen hätte. Von den anderen männlichen Familienmitgliedern habe ich ebenfalls nichts gehört, geschweige denn gelesen.“ Sie löste sich wieder von Ursus und lehnte sich mit dem Gesäß gegen die Schreibtischkante.


    Wie nicht anders zu erwarten, war Ursus nicht begeistert von ihren Reiseplänen. Schmollend schob sich ihre Unterlippe ein wenig vor. Gerade so konnte sich Septima ein ‚Aber…’ verkneifen. Sie seufzte leise. „Ich hatte befürchtet, dass du es nicht gerade begrüssen würdest. Ich verspreche dir nicht überhastet zu reisen und mir jeden Abend Ruhe zu gönnen. Außerdem habe ich meinen Aufenthalt im heißen Rom extra nicht so lange geplant, damit ich noch ohne größere Probleme zurück reisen kann. In den Briefen an Manius und Corvinus habe ich direkt erwähnt, dass wir den Winter in Mantua verbringen werden, da wir die Niederkunft unseres ersten Kindes erwarten.“ Wie immer, wenn sie über die Geburt ihres ersten Kindes nachdachte, leuchteten die Augen der werdenden Mutter auf. Bisher verlief ihre Schwangerschaft ohne jegliche Probleme, so dass Septima keinerlei Angst vor der eigentlichen Geburt verspürte und sich richtig auf ihr erstes Kind freuen konnte. Schützend legte sie eine Hand auf ihren ganz leicht gewölbten Bauch und schaute erneut zu Ursus.

  • "Ja, das ist eine gute Idee, Deinen Onkel zu fragen. Ohne Zweifel wird er euren Verwandten einschätzen können und Dir auch einen guten Rat bezüglich dieser Vereinigung geben können. Laß Dich bitte auf keinen Fall zu übereilten Entscheidungen überreden... ach, was sage ich da. Du wirst es richtig machen. Oft genug schon hast Du Deinen ausgezeichneten Geschäftssinn bewiesen." In der Tat war Ursus sehr stolz auf seine kluge Frau. Es machte Spaß, mit ihr zu diskutieren - und manchmal erwischte er sich dabei, wie er sie für ihre Gewitztheit bewunderte.


    Seine Enttäuschung über die ausbleibenden Briefe seiner Verwandten wurde schnell gemildert, als Septima zu ihm kam und über seine Wange strich. Sanft legte er seinen Arm um sie und schaute zu ihr hoch. Sie schien noch schöner geworden zu sein. Oder war es nur dieser Ausdruck inneren Friedens und innerer Freude, die sie ausstrahlte? Als sie seinen Kopf an ihre Brust zog, legte er eine Hand auf ihr Bäuchlein. Darunter befand sich ihr gemeinsames Kind. Unglaublich, daß hier ein neues Leben heranwuchs. Ein Wunder, anders konnte man es nicht bezeichnen. "Ich würde sehr gerne hören, was Prisca schreibt. Und werde bestimmt nicht so indiskret sein, den Brief selbst lesen zu wollen, wenn ihr da intime Dinge besprecht. Und Marcus... Naja, vielleicht ist er einfach froh, mich los geworden zu sein." Sie hatten sich nie gut verstanden, auch wenn sie immer versucht hatten, trotzdem in allen wichtigen Dingen zusammen zu halten.


    Er seufzte leise, als sie sich doch wieder von ihm löste, um sich an die Schreibtischkante zu lehnen. Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Und Ursus legte seine leicht darüber. "Bitte komm bald wieder zu mir. Überbringe beiden Familien meine Grüße und sag ihnen, sie sollen schreiben. Ich fühle mich hier wie abgenabelt von der Welt. Ach, wie gerne würde ich mitkommen. Meinst Du, Du kannst mal bei der Baustelle vorbeischauen?"

  • Lächelnd beobachtete Septima die Hand von Ursus, die er über ihre auf den Bauch gelegt hatte. 'Wie ein glückliches Ehepaar.' dachte sie im stillen und lächelte. War sie denn glücklich? Jetzt und hier? Ja.
    „Sicher werde ich nach unserem neuen zu Hause schauen.“ erwiderte Septima fröhlich. „Das ist mit ein Grund für meine Reise. Noch kann ich Einfluss auf die Innengestaltung nehmen. Bei der Gelegenheit kann ich dich auch gleich fragen. Ist Artorius Reatinus zur Zeit abkömmlich? Er kümmert sich doch um die Renovierungsarbeiten, so dass ich ihn fragen wollte, ob er mich nach Rom begleiten mag.“
    Langsam beugte sich Septima zu dem Gesicht von Ursus herab und gab ihm einen sanften Kuss. "Heute abend werde ich dir aus Priscas Brief vorlesen." versprach sie mit leiser, verführerischer Stimme. Gewiss würde sie hier, im Officium des Legaten der Prima, mitten in der Principia, nichts unternehmen, um ihren Mann zu verführen, so wie sie es schon mal in der Villa Aurelia getan hatte, aber trotzdem spielte sie gerne mit ihm.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Das wäre ja noch schöner, wenn nicht. Nein, gleiche Chancen und gleiche Regeln für alle. Gut, dann ist das abgemacht." Ort und Zeit standen fest und Ursus würde Baldemar noch von den Bedingungen in Kenntnis setzen. Eigentlich hegte er auch keinen Zweifel daran, daß Priscus siegte. Immerhin war der ein kampferprobter, durchtrainierter Soldat. Doch auch Baldemar war nicht zu unterschätzen. Niemand hatte ihn unter solchen Bedingungen kämpfen sehen und über seine Kampferfahrung war auch wenig bekannt. Er konnte durchaus für Überraschungen gut sein. "Dann sei also in drei Tagen zur vierten Stunde auf dem Hof der Fabrica. Von mir aus wäre das dann alles, Optio."


    Von Priscus' Seite blieb nur eine Frage offen. "Soll ich meinen Centurio über diesen Auftrag in Kenntnis setzen?", wollte er wissen. Immerhin hatte sich das bisherige Gespräch nicht so angehört, als ob dieser schon Bescheid wüsste.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Lächelnd beobachtete Septima die Hand von Ursus, die er über ihre auf den Bauch gelegt hatte. 'Wie ein glückliches Ehepaar.' dachte sie im stillen und lächelte. War sie denn glücklich? Jetzt und hier? Ja.
    „Sicher werde ich nach unserem neuen zu Hause schauen.“ erwiderte Septima fröhlich. „Das ist mit ein Grund für meine Reise. Noch kann ich Einfluss auf die Innengestaltung nehmen. Bei der Gelegenheit kann ich dich auch gleich fragen. Ist Artorius Reatinus zur Zeit abkömmlich? Er kümmert sich doch um die Renovierungsarbeiten, so dass ich ihn fragen wollte, ob er mich nach Rom begleiten mag.“
    Langsam beugte sich Septima zu dem Gesicht von Ursus herab und gab ihm einen sanften Kuss. "Heute abend werde ich dir aus Priscas Brief vorlesen." versprach sie mit leiser, verführerischer Stimme. Gewiss würde sie hier, im Officium des Legaten der Prima, mitten in der Principia, nichts unternehmen, um ihren Mann zu verführen, so wie sie es schon mal in der Villa Aurelia getan hatte, aber trotzdem spielte sie gerne mit ihm.



    So, dann war also das Haus vermutlich einer der Gründe, warum sie nach Rom fahren wollte. Nicht nur die Familie, wenn auch vermutlich hauptsächlich. Aber das war schließlich mehr als verständlich. Ursus fühlte sich glücklich in diesem Moment der Zweisamkeit. Doch schon der Gedanke daran, daß er sie bald über viele Wochen hinweg missen mußte, machte ihn mehr als traurig.


    "Artorius Reatinus. Im Moment liegt hier nichts Größeres an, ich könnte ihn also durchaus eine Weile entbehren. Also, wenn er möchte, soll er Dich begleiten." Er schaute seine Frau verliebt an und seufzte. „Was soll ich nur in der ganzen Zeit ohne Dich tun? Die nächste Reise nach Rom unternehmen wir gemeinsam, das kann ich Dir sagen.“


    Schon allein ihre verführerische Stimme versprach für den Abend ganz besondere Momente. Die er dann für lange Zeit nicht mehr würde genießen können. "Wie schade, daß Du ihn nicht gleich mitgebracht hast", erwiderte er mit nicht weniger verführerischer Stimme und umfaßte ihre Hand, um sie ein wenig näher zu sich heranzuziehen.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Von Priscus' Seite blieb nur eine Frage offen. "Soll ich meinen Centurio über diesen Auftrag in Kenntnis setzen?", wollte er wissen. Immerhin hatte sich das bisherige Gespräch nicht so angehört, als ob dieser schon Bescheid wüsste.



    Ursus überlegte einen Moment. Dann schüttelte er den Kopf. "Du brauchst ihm gegenüber kein Stillschweigen zu bewahren, aber ich selbst werde es ihm mitteilen. Danke, Optio, das war dann vorerst alles."

  • Dies war einer jener Momente, die ihr die Ehe mit Titus Aurelius Ursus so angenehm erscheinen ließ. Er erlaubte ihr nach Rom zu reisen, obwohl er selbst sie nicht begleiten konnte UND sie schwanger war. Welcher Mann hätte dies seinem Weib gestattet? Sie hatte wirklich Glück gehabt, dass Ursus sie, das hässliche Entlein von früher, als Ehefrau ausgewählt und ihr Onkel dieser Verbindung zugestimmt hatte.
    Glücklich erwiderte sie sein Lächeln. „Wo kann ich Artorius denn finden?“ erkundigte sie sich bei ihrem Mann. „Ich hoffe doch sehr, dass unsere nächste Reise uns gemeinsam nach Rom führen wird. Was schätzt du, wie lange wird die Renovierung deines Hauses dauern? Ob es für unseren nächsten Besuch schon fertig sein wird?“ Immerhin würden sie den ganzen Winter in Mantua verbringen. „Wem von den Aureliern hattest du noch gleich die Aufsicht über die Baustelle anvertraut?“ Ursus hatte doch bei ihrer Abreise mit einem seiner Verwandten etwas abgemacht, aber Septima konnte sich nur noch an das Gespräch mit Aurelius Lupus erinnern.
    Als Ursus nach ihrer Hand griff, folgte sie willig seiner Aufforderung und trat näher an seinen Stuhl. Sanft fuhr sie mit ihrer Hand an seiner Schläfe ins Haar. „Wenn ich dich von deiner Arbeit abhalten soll, dann brauchst du es nur zu sagen.“ sprach sie und meinte ausnahmsweise den Brief von Prisca. Wenn ihr Mann heute nicht so viel zu tun hatte, dann würde Septima den Brief holen und ihm diesen schon jetzt vorlesen, statt damit bis heute abend zur Cena zu warten. Das Ursus ihren Satz falsch verstehen MUSSTE, war ihr nicht bewußt.

  • Die Reise gestattete Ursus seiner Frau wahrhaftig nicht gern. Schon gar nicht in ihrem Zustand. Doch er hatte es ihr versprochen und sein Wort war ihm heilig. Außerdem konnte er sie kaum einsperren in diesem Lager, sie würde nur depressiv werden wie Minervina damals. Dann lieber das Risiko der Reise eingehen, als zu riskieren, daß seine geliebte Septima ihre Lebensfreude verlor. Er würde schon für eine ausreichend große* Eskorte sorgen.


    "Um diese Zeit wird er sich vermutlich in seinem Officium hier gleich ein paar Türen weiter aufhalten. Wenn nicht, wirst Du dort erfahren, wo er sich gerade aufhält." Ursus lächelte, denn irgendwie tat ihm der Artorier leid. Septima einen Wunsch abzuschlagen, dürfte dem genauso wenig möglich sein wie ihm selbst.


    "Ich hatte Tiberius Avianus gebeten, nach dem Rechten zu sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß er den Sommer in Rom verbringt, Du wirst ihn gewiß antreffen."


    Sie ließ sich von ihm näher ziehen und strich mit ihrer Hand durch seine Haare. Er liebte es, wenn sie das tat. Es war so eine vertrauliche Geste. Nie hatte jemand anderer als seine Eltern das getan - und sie. Natürlich verstand er sie falsch. Wie hätte er sie richtig verstehen können? "Oh, ein wenig Ablenkung ist eigentlich selten verkehrt", sagte er mit leiser, leicht rauer Stimme. Sein Arm legte sich um ihre Hüften, um sie vollends an sich zu ziehen. Seine andere Hand hielt noch immer ihre Hand und zog diese nun an seine Lippen.





    Sim-Off:

    *also eher übertrieben große ;)

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus überlegte einen Moment. Dann schüttelte er den Kopf. "Du brauchst ihm gegenüber kein Stillschweigen zu bewahren, aber ich selbst werde es ihm mitteilen. Danke, Optio, das war dann vorerst alles."


    Damit war alles geklärt, was Priscus wissen wollte. "Danke. Melde mich ab!" salutierte er und verschließ das Büro wieder, um zu seiner Baracke zurück zu kehren.

  • "Oh gut, dann werde ich Artorius nach meinem Besuch bei dir in seinem Officium aufsuchen." stellte Septima fest.
    Avianus sollte sich also um die Baustelle kümmern. Sehr gut. Dann würde Septima gleich am ersten Tag ihrer Ankunft in Rom versuchen, mit ihm zu sprechen, um zu erfahren, wie die Umbaumaßnahmen von statten gingen.
    Septima trat noch einen Schritt näher an Ursus heran, der sie mit unverkennbar erregter Stimme zu einer Ablenkung aufforderte. Lächelnd ließ sie sich die Zärtlichkeiten gefallen und setzte sich auf seinen Schoß. „So… und an welche Art von Ablenkung hattest du dabei gedacht?“ erkundigte sie sich amüsiert und fuhr mit ihrer zweiten Hand in seine Haare am Nacken. „Ich hatte an sich an den Brief von Prisca gedacht.“ gestand sie verführerisch flüsternd und beugte sich langsam vor, um ihren Mann zu küssen. Inzwischen war Septima einem kurzen Akt der gegenseitigen Zuneigung nicht abgeneigt. Principia hin oder her.

  • Diese Tatkraft war es, die Ursus immer wieder an seiner Frau bewunderte. Dazu dachte sie überaus praktisch und geschäftstüchtig. Sie lernte geradezu begierig und wußte das Gelernte auch sogleich anzuwenden. "Ja, tu das. Ich bin sicher, ihr werdet gut miteinander auskommen. Er ist nicht nur ein guter Offizier und guter Architekt, sondern auch ein guter Freund." Wenn er da nur an die Prügelei damals dachte. Ja, so etwas verband eben.


    "Oh", entfuhr es Ursus vor Überraschung, als Septima ihm eröffnete, daß sie eigentlich an den Brief von Prisca gedacht hatte. Dann grinste er ein wenig schief. "Och, ich dachte an die Art von Ablenkung, die mir zuhause in Rom ab und an zuteil wurde", gestand er und ließ eine Hand sanft über ihren Hals und herab über ihre Brust gleiten. Ihren Kuß erwiderte er durchaus leidenschaftlich. Wo sie waren, war ihm dabei völlig egal. Da sein Scriba wußte, wer hier war, würde er gewiß nicht stören. Zumindest würde er ihm das nicht raten.

  • „So, so, ein Freund.“ wiederholte Septima leise flüsternd, während ihr Lippen über Ursus’ Wange zu seinem Hals wanderten und sie sich nicht mehr für den Artorier, sondern viel mehr für ihren Mann interessierte. Sie genoss die Berührung seiner Hand auf ihrem Körper und vergass darüber ganz, dass sie Priscas Brief hatte holen wollen. „Mhmm… eine Ablenkung wie zu Hause…?“ Ihr Blick ging zu seinem Schreibtisch und wieder zurück zu Ursus. Es lagen einige Tabulae, sowie Schriftrollen und Schreibwerkzeug herum. Dort könnten sie sich nicht lieben, ohne vorher aufzuräumen, oder den Scriba durch herunterfallende Schreibutensilien zu alarmieren. Allein der Gedanke daran, dass sie hier gestört werden könnten, steigerte ihre Lust noch.
    Durch den Brustpanzer würde Septima nicht so viel von ihrem Mann haben, wie wenn er nur eine einfach Tunika oder auch eine Toga trug, doch inzwischen war ihr das fast egal. Ihre Hand begab sich auf Wanderschaft und suchte einen Weg unter seine Tunika.

  • "Hmmm. Genau so eine", bestätigte Ursus und seufzte leise, als ihre Lippen sich ihren Weg über seine Wangen zu seinem Hals suchten. Seine Hände gingen weiter auf Wanderschaft und fanden leicht den Weg unter ihre Kleider. Doch er merkte, daß seine Rüstung nun mehr als unpraktisch war. Das wurde jetzt wahrhaftig nicht leicht, auch wenn sie tapfer versuchte, ihre Hände darunter zu bekommen. "Ich bin etwas arg gut verpackt, hm?" Er zog eine seiner Hände zurück und begann, an seinen Schnallen herumzunesteln. Irgendwie war das alles zuhause einfacher gewesen.

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