[Officium] Legatus Legionis

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Salve, Tribunus. Ja, der Legat erwartet Dich bereits. Geh ruhig hinein." Der Scriba winkte den Artorier einfach durch, die Anweisungen des Legaten waren da eindeutig gewesen.


    Reatinus nickte knapp, es ging wider Erwarten alles sehr schnell. Scheinbar war man auf sein Kommen auch direkt eingestellt. Der ritterliche Tribun ließ sich nicht zwei Mal bitten und hielt auf die Türe zu, klopfte noch, um sich anzukündigen und trat schließlich mit all seiner morgendlichen Frische in das Officium.


    "Salve, Legatus", salutierte er, "Du suchst nach mir?"

  • Als sein Tribun eintrat, schaute Ursus auf. Er erwiderte den militärischen Gruß und lächelte. "Salve, Tribunus. Komm, nimm Platz." Trotz des eher förmlichen Grußes war sein Tonfall doch ziemlich freundschaftlich. "Es ist Post aus Rom gekommen. Und wie Du Dir denken kannst, bedeutet dies nur wieder Arbeit für uns. Normalerweise würde ich diese Aufgabe dem Praefectus Castrorum übertragen, aber da wir zur Zeit keinen solchen haben, möchte ich Dich bitten, das zu übernehmen." Er reichte Reatinus das Schreiben, das aus Rom eingetroffen war.

  • Reatinus nahm Platz und hatte schon im Gedanken, dass dies eine lange Sitzung sein würde. "Danke", sagte er und lauschte den Ausführungen seines Vorgesetzten aufmerksam. "Post aus Rom", echote er mit leichtem, sarkastischen Unterton, "Die scheren sich noch um uns? Sieh an, sieh an." Man hörte ja kaum etwas aus Rom, obwohl nur eine kleine Reise weit weg.


    Der artorische Tribun nahm das Schreiben entgegen, las es sich sorgfältig durch und stockte... alle Bürger. Meinte der wirklich alle?! Tausende an Männern?! Und dann sollte er noch zwischen Senatoren, Rittern gemeinen Bürgern unterscheiden! Das versprach viele lange Stunden in seinem Officium.
    "Das hört sich nicht an, als bräuchte ich eine Weile dafür. Rund 5.000 Mann durchzuzählen und in einer Liste zu führen, das geht nicht so schnell. Aber ich nehme mich dessen an.

  • Ursus lächelte leicht, als er das Entsetzen auf der Miene des Freundes sah. "Du sollst die Listen ja nicht alle selbst schreiben. Delegiere. Laß die Centurionen Listen für ihre Einheiten schreiben. Die Stabsoffiziere sollten dann kein Problem mehr sein. Das sollte nicht länger als ein paar Tage dauern, bis alle Listen da sind. Mach auch gleich einen aktuellen Truppenstärkebericht daraus, dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen."

  • Reatinus atmete auf... ja, der Schock über die aufkommende Arbeit hatte seine Kreativität etwas unterdrückt. Aber er war ja letzten Endes Stabsoffizier, um auch den Anderen etwas Arbeit aufzuhalsen. "In Ordnung", antwortete er, "Ich werde mich schnellstmöglich darum kümmern!"

  • Ein eifriger Scriba betrat nach Fertigstellung der Listen, beladen mit gleich mehreren Schriftrollen den Vorraum des Legaten, wo ebenfalls ein Scriba saß. "Salve, Kollege", grüßte er mit einem Grinsen auf der Wange, "Der Tribun schickt die Listen mit den in der Legion dienenden römischen Bürgern!"




    Liste römischer Bürger,
    dienend in der Legio I Traiana Pia Fidelis

    (Sortiert nach Stand)



    ________________________________________


    * Bespielte IDs mit Sternchen markiert


    Stab:


    Legatus Legionis:


    *Titus Aurelius Ursus:


    Senatorische Tribunen:


    Cnaeus Geminius Serenus


    Ritterliche Tribunen


    *Servius Artorius Reatinus
    Galeo Maenius Marullus
    Tiberius Curtilius Orfitus
    Potitus Virginius Flaccus
    Galeo Atilius Rusticus


    COH I, CENT I


    Senatoren:


    Sisenna Vibidius Rebilus
    Kaeso Mettius Madarus
    [...]


    Ritter:


    Cossus Memmius Geminus
    Tiberius Sextilius Maluginensis
    [...]


    Bürger:


    *Gaius Tallius Priscus
    *Marcus Iulius Licinus
    Potitus Arpineius Carus
    Paullus Crepereius Thalna
    Lucius Talius Paulus
    [...]



    [...]


    COH IX, CENT IV


    Ritter:


    Kaeso Cloelius Triciptinus
    Paullus Statius Flamma
    [...]


    Bürger:


    *Lucius Pompeius Cavarinus
    *Tiberius Germanicus Messalla
    Publius Matius Serapio
    Faustus Gessius Caldus
    [...]



    Gez.



  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus atmete auf... ja, der Schock über die aufkommende Arbeit hatte seine Kreativität etwas unterdrückt. Aber er war ja letzten Endes Stabsoffizier, um auch den Anderen etwas Arbeit aufzuhalsen. "In Ordnung", antwortete er, "Ich werde mich schnellstmöglich darum kümmern!"



    Der Schock hatte Reatinus tatsächlich deutlich im Gesicht gestanden. Aber nun war er doch sichtlich erleichtert. „Zu irgendwas muß ein hoher Rang schließlich gut sein, nicht wahr? Es gibt keinen festen Termin für diese Aufgabe, aber ich fürchte, zuviel Zeit können wir uns dabei nicht lassen. Bring die Unterlagen dann einfach zu mir.“

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Ein eifriger Scriba betrat nach Fertigstellung der Listen, beladen mit gleich mehreren Schriftrollen den Vorraum des Legaten, wo ebenfalls ein Scriba saß. "Salve, Kollege", grüßte er mit einem Grinsen auf der Wange, "Der Tribun schickt die Listen mit den in der Legion dienenden römischen Bürgern!"


    "Salve", grüßte der Scriba des Legaten freundlich zurück. Kollegen mußten zusammenhalten, sonst wurde das Leben allzu schwer. "Ah, ja, danke. Immer her damit." Der Mann nahm die Schriftrollen entgegen und fing sofort an, sie durchzusehen.

  • Der Scriba wartete geduldig ab, bis der Helfer des Legaten die Unterlagen sorgfältig durchsah. Dazu gab er ihm ruhig auch etwas mehr Zeit, denn von Berufswegen wusste er selber, dass lange Dokumente sehr aufwändig zu prüfen und nachzuvollziehen waren.
    Als der andere Scriba anschließend so aussah, als wäre er fertig, sah er ihn neugierig an. "Und", fragte er, "Alles in Ordnung?"

  • Tatsächlich ließ der Scriba sich Zeit mit der Durchsicht. Eile mit Weile, das war ein sehr weiser Spruch. "Soweit ich das überblicken kann, sieht es gut aus. Und nun werde ich das Ganze noch aufbereiten müssen für Rom. Naja, zum Glück wird so etwas nicht zu oft von uns gefordert, was?" Er grinste den Kollegen kurz an. "Kannst Deinem Tribun sagen, daß der Legat die Listen bekommen hat, ich bringe sie gleich rein."

  • Nachdem er nun endlich vorgelassen wurde, bemühte sich der Bote, nicht ganz so abgehetzt auszusehen. Er klopfte sich noch kurz den Staub leidlich von der Kleidung (was allerdings nur dazu führte, dass sein Aufzug nun staubige Flecken anstatt einer geschlossenen Staubschicht aufwies) und trat ein.
    “Legatus Aurelius, ich habe eine dringende Nachricht von eurem Vetter Aurelius Lupus aus Rom“ fing er auch schon ohne Umschweife an, nachdem er den Aurelier mit einem knappen Salut gegrüßt hatte. Es brachte nichts, erst auf die „Was willst du“-Frage zu warten. Sein Auftraggeber hatte ihm eingebläut, wie der Wind zu reiten. 4 Pferde hatte er verbraucht, und geschlafen hatte er nicht. Aber seine Belohnung war stattlich.


    Er hielt eine versiegelte Rolle vor sich, so dass der Senator sie nehmen konnte, und verneigte sich dabei respektvoll. Er hatte keine Ahnung, was in der Rolle stand, nur, dass er auf Antwort warten solle. Und den Brief nur persönlich übergeben sollte.



    Vetter,


    verzeih die eilig niedergeschriebenen Zeilen und die knappe Begrüßung, aber für höfliches Geplänkel bleibt keine Zeit. Es ist schreckliches passiert.
    Marcus hat sich das Leben genommen. Die Sklaven fanden ihn, ein Dolch im Herzen. Wieso er das getan hat, das wissen nur die Götter. Aber ich vermute, er wollte dem Skandal um seine Frau entgehen. Celerina war in die Vorfälle bei den Nemoralia verwickelt. Ich weiß nicht, was geschehen ist, nur dass sie sich im Haus meines Patrons das Leben noch an dem Abend genommen hat. Marcus brachte sie von dort nach Hause, wo sie aufgebahrt wurde, anstatt bei den Flaviern aufgebahrt zu werden, wie es Sitte und Recht gewesen wäre. Und einen Tag später nahm nun er sich das Leben.


    Ich muss dir denke ich nicht die Wichtigkeit der nächsten Tage vor Augen führen. Ich denke, alle sind sich einig, dass nichts davon an die Öffentlichkeit dringen darf. Weder davon, dass Celerina im Haus des Pontifex pro magristro gestorben ist, noch, dass Marcus sich deshalb das Leben nahm.


    Ich versuche, die Frauen hier in ihrem Kummer zu trösten, so gut es geht. Nur denke ich, es ist notwendig, dass du möglichst rasch nach Rom kommst, um der ganzen Gens Halt zu geben und ein Zeichen nach Außen zu setzen. Ich weiß, es ist dir nicht gestattet, das Pomerium zu betreten, aber zumindest bei der Beerdigung in sieben Tagen auf der Gräberstraße wäre deine Anwesenheit nicht nur persönlich, sondern politisch mir ein großes Anliegen.


    Verzeih, wenn diese Zeilen harsch erscheinen, aber die Sonne über der Aurelia ist im sinken begriffen, und ich versuche, möglichst viel von ihrem Feuer für uns zu retten. Den Boten habe ich angewiesen, auf Antwort zu warten, so du ihm eine mitgeben möchtest.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]

  • Ursus begrüßte den sehr abgehetzt wirkenden Boten kurz mit einem Kopfnicken und konnte sich die Frage nach dem Grund seines Hierseins auch gleich sparen, da der Mann von sich aus damit heraussprudelte. Sextus hatte ihm Nachricht geschickt? So dringend, daß ein Bote sich derart abhetzen mußte. Das konnten keine guten Nachrichten sein. Nur kurz zögerte seine Hand, das Bündel anzunehmen. Stumm deutete er auf einen Stuhl, damit der Mann sich setzen möge - bevor er hier auch noch zusammenbrach. Dann öffnete er den Brief und begann zu lesen.


    Marcus tot! Das war unmöglich! Das konnte nur ein makabrer Scherz sein! Nein, so etwas würde Sextus sich nie erlauben. Dann war es wahr? Unfähig, die weiteren Worte aufzunehmen, starrte Ursus die Schriftrolle an. Seine Hand krampfte sich um das Papyrus, zerknitterte es, so daß einige Brösel auf die Tischplatte fielen. Er sog die Luft scharf ein. "NEIN!!!!", brüllte er dann, um gleich darauf die Schriftrolle fallen zu lassen und sich die Hände vor das Gesicht zu schlagen.


    Der Scriba hetzte herein, starrte seinen Kommandanten kurz ratlos an, zog es dann aber vor, wieder an seinen Platz zurückzukehren.


    Für den Boten folgte eine unangenehme Stille. Eine ganze Weile dauerte es, bis der Legat das Schreiben wieder aufnahm, um weiterzulesen. Es war mühsam. Immer wieder verschwammen die Zeilen vor seinen Augen. Es gab auch eigentlich nichts zu überlegen. "Geh zu meinem Haus. Laß Dir etwas zu essen geben und einen Schlafplatz. Ruh Dich aus. Die Antwort... werde ich selbst überbringen." Seine Stimme klang rau und mühsam beherrscht. Er wartete, bis der Mann draußen war, dann ließ er seine Stabsoffiziere rufen, um ihnen klarzumachen, daß sie einige Tage ohne ihn auskommen mußten. Ein Sklave bekam den Auftrag, derweil einige Dinge für ihn zu packen. Er nahm nur wenig Begleitung mit, um schneller voran kommen zu können.

  • Licinus betrat an einem späten Nachmittag das Vorzimmer des legatus nickte dem cornicularius zu. Seine Reise durch Italia lag nun schon etwas zurück und er wollte die Resultate mit dem legatus besprechen.


    "Salve,
    ist der legatus da?
    Und wenn ja, meinst du ich kann ihn stören?"

    Erkundigte Licinus sich bei dem Unteroffizier. Im Arm trug er eine Liste, die das Rekrutierungsbüro zusammengestellt hatte, von der er aber nicht wusste, ob der legatus sie bereits kannte. Ihr Inhalt waren die Antworten auf die Fragen, wie die Leute darauf kamen in der legio zu dienen.

  • Der Primus Pilus! Na, der würde schon nicht wegen unwichtiger Kleinigkeiten herkommen. "Salve, Centurio Iulius", grüßte der Mann zackig und nickte. "Er ist da. Und Du darfst auch rein." Der Legat saß über der Post, da war er bestimmt über jede Störung froh.

  • Licinus klopfte nochmals rasch an die Tür, bevor er eintrat.


    "primus pilus Marcus Iulius Licinus meldet sich zum Rapport bezüglich der Ergebnisse der Rekrutierungskampagne" schnarrte er herunter, was zur Begrüßung gesagt werden musste, nachdem er den legatus gegrüßt hatte.

  • Als der Iulier eintrat, schaute Ursus in der Tat erleichtert auf, froh über die Unterbrechung der momentan etwas stupiden Arbeit. "Salve, Iulius und willkommen zurück", erwiderte er den Gruß und deutete auf den Stuhl ihm gegenüber. "Darf ich Dir etwas zu trinken anbieten? - Dann laß mal hören." Daß die Reise erfolgreich gewesen war, wußte Ursus zwar schon, allein durch die vielen Zugänge in der letzten Zeit, aber die Einzelheiten interessierten ihn dennoch. Sehr sogar.

  • "Danke legatus!" nickte Licinus, was sowohl das Willkommen und den Stuhl meinte, und setzte sich auf den angebotenen Platz.
    "Danke, etwas gewärmten Wein, vielleicht. Es wird langsam kalt.
    Ich nehme an, du willst einen vollständigen Bericht? - Also gut."

    Licinus leckte sich über die Lippen, bevor er anfing.
    "Also, los los ging es wie besprochen in Cremona. Bis Rom verlief alles nach Plan.
    Die dortige Vorführung gestaltete sich etwas... ungewohnt. Wir sollten einmal Einsätze gegen Amazonen proben."

    Da bemerkte Licinus, dass er in Rätseln sprach und bemühte sich um eine etwas klarere Ausdrucksweise.
    "Ich hatte einen kleinen Preis ausgesetzt für den Mann, der es schaffte, durch eine Reihe unserer Männer zu brechen. Es hat einiger Provokationen bedurft, bis sich überhaupt jemand meldete und dieser Kerl. Nun, er hatte kein Chance, war wohl auch betrunken. Dann kamen diese beiden Mädels."
    Licinus grinßte ironisch.
    "Wir sind reingefallen."

  • Der gewärmte Wein ließ sich leicht organisieren, auch Ursus war durchaus dankbar für einen warmen Schluck. Dann lehnte er sich zurück, um den Bericht anzuhören und schaute tatsächlich mehr als fragend drein, als Licinus ein Training gegen Amazonen für angebracht erklärte. Ursus grinste breit und wollte schon nachfragen, als der Centurio dies schon ganz von allein tat. Und ihn damit zum schallenden Lachen brachte. "So, wie haben die Mädels das denn angefangen?"

  • "Es war nachdem Betrunken, ein Mädchen näherte sich den Soldaten und stellte einige Fragen. Ich dachte mir nichts dabei, dachte lass sie fragen, die Soldaten freut es und wenn es noch jemand probieren will, können sie noch immer aus dem Weg gehen.
    Irgendwie, der Soldat war da recht ungesprächig, hat sie ihn überzeugt seinen Schild halten dürfen. Wahrscheinlich hat sie ihn besonders süß angesehen."

    Licinus musste selbst die ganze Zeit darüber schmunzeln, als er erzählte, im Nachhinein war die Sache ja auch recht amüsant.


    Sim-Off:

    Ich glaub, ich hab doch zu früh hier angefangen, bzw dachte es ginge in Rom schneller weiter

  • Von den Wachsoldaten hierhergelotst, erschien Vala im Vorzimmer des Legionskommandanten, die Ernennungsurkunde in seiner Hand schwenkend.


    "Salve, mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich bin der neue laticlavische Tribun der ersten Legion. Man hat mich hergeschickt um die erste Einweisung zu bekommen."

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