[Officium] Legatus Legionis

  • "Verstehe!"
    Licinus hörte seinem Vorgesetzten genau zu und prägte sich die Maßnahmen, die beschlossen worden genau ein.
    "Nun, eine komplette Trennung wird kaum möglich sein, da die beiden Außengruppen immer mit der Torwache in Kontakt kommen werden.
    Ich möchte folgendes vorschlagen:
    Für die Patroullie in der Stadt verwenden wir jene Einheiten, die direkt an den thermae gelagert sind"
    - womit er die erste cohors praktisch freiwillig meldete - "Die Männer legen direkt am Tor jede unnötige Ausrüstung ab - ein provisorischer Unterstand? - und begeben sich direkt in die Thermen um die Dämpfe abzuwaschen.
    Die übrigen Soldaten nehmen nicht den direkten Weg zu den thermae sondern um die principia herum und durch den Eingang gegenüber des praetoriums.
    Für die Patrouillen und die Fourage nehmen wir die Abteilungen aus dem Nordteil des Lagers. Sie benutzen nur die decumana.
    Die Wachen begeben sich auf den Wällen zu den Toren. Die Tore werden verschlossen gehalten. Die Kommandeure der ankommenden Einheiten zählen bis 100, bevor sie die göffneten Tore passieren. In dieser Zeit ziehen sich die Wachen zurück."


    Mehr fiel ihm zum Lager selbst nicht mehr ein, also ging er nun auf die Stadt ein:
    "Straßensperrungen sollten kein Problem sein, die Sperren können wir wie Annäherungshindernisse aus pila muralia in sehr kurzer Zeit hochziehen.
    Eine provisorische Kommandostelle würde ich in der curia noch einrichten, außerdem eine Signalstelle auf dem höchsten Gebäude der Stadt zur besseren Kommunikation im Notfall."

    Genaue Vorstellung von der Art dieser Notfälle oder den Signalen hatte er noch nicht, aber es erschien ihm eine richtige Idee.

  • Das war wirklich kein schlechter Einwand. Ursus spann ihn noch weiter. "Wir haben doch reichlich Zelte, davon können ein paar vor dem Tor errichtet werden. Die Torwachen müssen die Zelte dann eben mitbewachen. An eine Kommandostelle in der Curia habe ich auch gedacht. Das ist nun einmal der Ort, wo alle hinkommen, um zu fragen, was sie tun sollen. Das mit der Signalstelle allerdings ist mir noch nicht eingefallen. Sehr guter Gedanke! Das Gebäude muß von der Castra aus zu sehen sein, das ist wichtig." Es zeigte sich wieder einmal, was die jahrelange Erfahrung eines Mannes, der sich von unten hoch gedient hatte, wert war. "Ich würde es für gut halten, wenn Du mit Deinen Männern direkt in der Stadt zum Einsatz kommst." Das war nur ein halber Befehl. Ursus würde sich Einwände durchaus anhören, da er die große Erfahrung des Iuliers sehr schätzt. Aber er hielt es für eine gute Idee, gerade weil Licinus ein so erfahrener und ideenreicher Mann war. Natürlich schickte er ihn so mitten in die Gefahr. Doch waren Soldaten nicht dafür da, in die Gefahr geschickt zu werden? Und zwar gerade die Besten, weil eben sie es waren, die fähig waren, eine Gefahr zu meistern? Außerdem glaubte er, aus den Worten des Iuliers eine gewisse Bereitschaft herauszuhören.

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/bote.jpg]| Tacitus


    Hatte er einen Fleck auf der Nase? Oder warum starrte der Scriba des Legaten ihn so verwundert an. Ein Bote dürfte eigentlich nichts ungewöhnliches sein. Während der Scriba im Officium verschwand, rieb er sich eilig mit dem Ärmel übers Gesicht und versuchte den Staub der Reise aus seinen Kleidern zu klopfen. Um einen anständigen Eindruck zu machen. Der Scriba kam zurück und machte einen großen Bogen um ihn, während er ihm mitteilte, dass er nun hinein durfte. Kurz schnupperte er möglichst unauffällig an seinen Kleidern, Schweiß und Pferd hin darin, aber nichts was ein Soldat nicht kennen dürfte. Doch anstatt sich weiter mit dem seltsamen Verhalten des Mannes weiter zu beschäftigen, strafte er seine Haltung und trat dann ins Büro.
    „Salvete, Legatus!“ Sollte er salutieren? Mit Soldaten hatte er es bisher noch nicht zu tun gehabt

  • Der decurio hatte bewußt nicht den direkten Weg zum officium legati genommen. Er hatte sich umgesehen und so einen ersten Eindruck seiner neuen Einheit bekommen.


    Ohne Zwischenfälle erreichte er das officium legati und ging auf den mit Akten beschäftigten scriba zu.


    "Decurio Decimus von der LEG XXII, versetzt zur LEG I. Hier meine Versetzung."


    Er reichte dem scriba das Schreiben ...



    AUF BEFEHL DES PRAEFECTUS LEGIONIS UND MIT ZUSTIMMUNG DER KAISERLICHEN KANZLEI


    WIRD DER DECURIO
    TITUS DECIMUS CURSOR
    MIT WIRKUNG VOM
    KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (1.2.2011/108 n.Chr.).


    ZUR
    LEGIO I PRIMA
    VERSETZT.


    Tiberius Octavius Dragonum


    ... wartete, bis dieser gelesen hatte.


    "Und nun melde mich dem legatus."

  • "Ein Zelt, ja das ginge natürlich auch. Dann sollten wir nachts aber Fackeln aufstellen, damit die Wachen es auch ja gut sehen.
    Freie Ausrüstung kann immer Diebe anlocken. Gerade in Zeiten wie diesen."

    Licinus war vielleicht übervorsichtig, aber es gab Dinge die brachten die besten und die schlechtesten Sachen in Menschen zugleich hervor. Und er würde sich schwer wundern, wenn solche Krankheitswellen nicht dazu gehörten.


    Nun kam zu der halben Freiwilligmeldung von vorhin noch ein halber Befehl, und damit war die Sache wohl klar.
    "Natürlich, legatus, die primi ordines stehen voll und ganz zu deiner Verfügung. Meine Einheit insbesondere."
    Es war im Endeffekt doch nichts anderes als im Krieg. Die erste cohors war die Speerspitze der legio und die erste centuria der vorderste Punkt. Sie waren dort, wo die größte Gefahr drohte. Sie waren die ersten, die dem Feind ins Gesicht blickten und ihn bekämpften.
    Auch wenn sich Licinus bei dem Gedanken ertappte, dass ihm ein leibhaftiger, vor allem aber sichtbarer Gegner lieber war, als eine Krankheit und ihre ominösen Dämpfe, so sah er es als seine Pflicht an und diese war ihm heilig.
    "Ich werde mich dann als allererstes um die Signalstation kümmern, sobald ich die Stadt erreicht habe," griff er den vorherigen Punkt wieder auf.



  • "Salve, Decurio", grüßte der Scriba und nahm dann das Schreiben entgegen, um es zu studieren. Dann erhob er sich. "Warte bitte einen Moment." Das Schreiben nahm er mit, als er zum Legaten hinein ging. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder heraus kam. "Bitte, tritt ein, Decurio." Die Urkunde hatte er offenbar beim Kommandanten gelassen.



  • "Ja, beleuchtet werden muß das Zelt sicherlich. Ich bin sicher, das bekommen wir in den Griff. Zur Not postieren wir ein paar Männer dort am Zelt, sie müssen ja nicht in Berührung kommen mit jenen, die aus der Stadt kommen." Ursus sah da kein großes Problem. Die Legionen hatten schon weit schwierigere Situationen gemeistert. "Ich weiß, daß ich mich auf Dich und Deine Männer in besonderer Weise verlassen kann." Das sagte er mit großem Ernst, Licinus sollte wissen, daß Ursus ihn nicht in die Gefahr schickte, weil er ihn opfern wollte. Ganz im Gegenteil hoffte er, daß dieser Mann völlig unbeschadet aus der Sache heraus kam. "Tu das. Vor allem brauchen wir eindeutige Signale, die leicht erlernt werden können. Die Offiziere müssen darin geschult werden und sie sollen dann ihre Männer schulen."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    "Im Notfall," bestätigte Licinus skeptisch, hoffend, dass es nicht notwendig sein würde.
    Licinus hörte die Anerkennung in der Stimme seines Vorgesetzten deutlich heraus und wusste, dass seien Worte ernst gemeint waren.
    "Dann werde ich mich als erstes darum kümmern, dass wir klare Signale zur Verfügung haben." Was wohl in erster Linie einmal hieß herauszufinden, für was genau sie eigentlich Signale brauchen würden. Darüber würde er noch eine ganze Weile grübeln müssen, fürchtete er, um wirklich nichts zu vergessen.
    "Ich bitte dann darum wegtreten zu dürfen."Schließlich gab es keien Zeit zu verlieren.

  • Ursus nickte. "Erlaubnis erteilt. Wir sehen uns dann in zwei Stunden zur Stabsbesprechung." Die würde er so kurz halten wie möglich, aber eben so lang machen wie nötig. Alle Offiziere mußten wissen, was sie zu tun hatten und welche Informationen die Männer erhalten sollten.

  • Zitat

    Original von Aurelia Flora
    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/bote.jpg]| Tacitus


    Hatte er einen Fleck auf der Nase? Oder warum starrte der Scriba des Legaten ihn so verwundert an. Ein Bote dürfte eigentlich nichts ungewöhnliches sein. Während der Scriba im Officium verschwand, rieb er sich eilig mit dem Ärmel übers Gesicht und versuchte den Staub der Reise aus seinen Kleidern zu klopfen. Um einen anständigen Eindruck zu machen. Der Scriba kam zurück und machte einen großen Bogen um ihn, während er ihm mitteilte, dass er nun hinein durfte. Kurz schnupperte er möglichst unauffällig an seinen Kleidern, Schweiß und Pferd hin darin, aber nichts was ein Soldat nicht kennen dürfte. Doch anstatt sich weiter mit dem seltsamen Verhalten des Mannes weiter zu beschäftigen, strafte er seine Haltung und trat dann ins Büro.
    „Salvete, Legatus!“ Sollte er salutieren? Mit Soldaten hatte er es bisher noch nicht zu tun gehabt


    "Salve", grüßte Ursus den Mann zurück und musterte ihn neugierig. Er kannte ihn nicht. Das war auch kein Wunder, hatte er die Mutter von Flora und Narcissa doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr besucht. Das schlechte Gewissen meldete sich. Allerdings hatte er auch immer sehr viel zu tun gehabt, redete er sich vor sich selbst heraus. "Du hast eine wichtige Botschaft für mich? Worum geht es?" Hoffentlich war die Mutter der Mädchen nicht erkrankt oder gar... nein, gar nicht erst an so etwas denken. Die Aurelier waren in der letzten Zeit mehr als oft genug vom Tod heimgesucht worden.

  • Während des Wartens gingen dem decurio so mancherlei Dinge durch den Kopf. Am meisten beschäftigte ihn der neue legatus. Er hatte in seiner Dienstzeit Kommandeure kommen und gehen sehen. Er hatte sie kennengelernt und war mit jedem von ihnen zurechtgekommen. Das war in Aegyptus so und trotz der Unstimmigkeiten in der Germania nicht anders.


    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder heraus kam. "Bitte, tritt ein, Decurio."


    Der decurio nickte dem scriba freundlich zu, trat ein und salutierte vor seinem neuen legatus.


    "Decurio Decimus, turma I der LEG XXII DEIOTARIANA in Nikopolis, versetzt zur LEG I TRAIANA in Mantua, meldet sich zum Dienst, legatus."

  • „Salve, Decurio“, grüßte Ursus den Offizier und deutete auf den bereitstehenden Stuhl. „Du siehst mich ein wenig überrascht, denn die Kanzlei hat es leider versäumt, Dich anzukündigen. Nichts desto Trotz brauche ich dringend einen fähigen Decurio.“ Er schob Cursur einen Becher hin und deutete auf die zwei bereitstehenden Krüge. „Bitte, bediene Dich. Du wirst durstig sein. Wie war die Reise?“

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/bote.jpg]| Tacitus
    Wohin sollte er nur mit seinen Händen? Tacitus versuchte nicht nervös an dem Ärmel seiner Tunika herum zu zupfen oder sich fahrig durch die Haare zu gehen. Schließlich ließ er sie hängen und versuchte einen möglichst selbstbewussten Eindruck entstehen zu lassen. Was Angesichts der schlechten Nachricht, die er mit sich brachte nicht gerade einfach war. Die Frage war nur, wie sollte er mit der Sprache heraus rücken… unterwegs hatte er sich so einiges überlegt, aber nun war sein Kopf seltsam leer. „Äh… ja, die hab ich!“ Es war ihm anzumerken, dass er sonst solche Botengänge nicht übernahm. Er gehörte in den Stall, dort fühlte er sich am wohlsten. „Also meine Herrin schickt mich, leider mit schlechten Nachrichten“, er setzte eine ehrlich betrübte Miene auf. „Es gab einen schrecklichen Unfall… Aurelia Narcissa ist verunglückt…“

  • Der Sklave war nervös. Sehr sogar, was wirklich kein gutes Zeichen war. Ursus musterte den Mann, der unruhig an seiner Tunika und seinen Haaren herumspielte. Als er seinen Mund aufmachte, tat er das auch noch sehr zögerlich. "Verunglückt? Narcissa? Ihr Götter! Wie geht es ihr? Ist sie schwer verletzt?" Daß sie tot sein könnte, kam ihm nicht eine Sekunde in den Sinn. Nicht sie auch noch! Nicht die süße, liebe Narcissa. Sie war so jung und voller Leben! Hatte ihr Leben Vesta weihen wollen. Nein, es war unmöglich, daß sie tot sein konnte. Sie mußte verletzt sein. Nichts, was Zeit und Geduld nicht heilen konnte.

  • Es war gar nicht so schwer gewesen bis in das Vorzimmer des Legaten zu gelangen. Nervös wie er war, klopfte er und hoffte auf eine Antwort. Als man ihm das Herein gestattete, trat er fast schon bedächtig vor. "Salve, mein Name ist Marcus Artorius Celer. Ich bin der Neffe des Tribunus Angusticlavius Artorius Reatinus und ich bitte um ein Gespräch beim Legaten. Es geht um das Ansuchen eines Patronats. Wäre es möglich zu erfragen, ob er dafür derzeit Zeit und Muse hat?" Fragend betrachtete er den Mann, der augenscheinlich für den Legaten arbeitete und wartete auf dessen, schlimmstenfalls negative Antwort.

  • Ein Zivilist. Na, wo kam der denn auf einmal her? "Salve", grüßte der Scriba und musterte Celer abschätzend. "Ich werde ihn fragen, einen kleinen Moment." Der Mann betrat das Officium seines Kommandanten und kam kurze Zeit darauf wieder heraus. "Ja, er hat Zeit für Dich. Geh nur hinein."

  • Seine Nervosität wurde nicht gerade besser und ein klein wenig konnte man sie ihm wohl auch ansehen, auch wenn er sich zusammenriss. Dennoch bemerkte man durchaus, dass er nun in Sphären vordrang, die er nicht gewohnt war. So betrat er den Raum und stellte sich, nach einem leichten Räuspern vor. "Salve Legatus Legionis Aurelius Ursus," meinte er und klang dabei respektvoll und höflich aber eben auch etwas nervös. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer, ich bin der Neffe des Tribunus Angusticlavius Artorius Reatinus." Ja, soviel schon mal dazu. Das hatte einigermaßen geklappt. Aber wie nun weiter? All seine Worte, die er sich zusammen gelegt hatte, waren weg. Verschwunden. Einfach in ein tiefes Loch getaucht ohne ihn zu fragen. Also musste er schnell nach neuen Fischen. Bei den Göttern. Augen zu und durch. "Ich," begann er und zögerte kaum merklich. "Hatte eine Unterredung mit meinem Onkel, bei dem es auch um die Frage nach meinem Patron ging, welcher ein Mann aus Mediolanum war, der jedoch nicht mehr unter den Lebenden weilt. Mein Onkel legte mir daraufhin ans Herz mir einen neuen Patron zu suchen und empfahl mir, bei Dir vorstellig zu werden." Nun, das ging ja auch einigermaßen. Ein wenig mit der Tür ins Haus, aber vielleicht verzieh er ihm das ja, angesichts des ungewohnten Terrains und der Nervosität. Nur... wie jetzt weiter?

  • Da somit alles gesagt sein durfte, erhob sich Licinus und verließ das Büro des Kommandeurs.
    Durch seinen Kopf spukten Gedankenfetzen der Art "Feuer", "Fahnen", "Aufstand", "Farben?", "Gestänge", "Amphittheater", die alle mehr oder minder wichtig waren für seine kommenden Aufgaben.
    "Offizier erkrankt?"
    Mechanisch grüßte er noch den cornicularius, bevor er nachd em officium auch das Vorzimmer verließ.
    Draußen dann murmelte er die Gedanken vor sich hin, er hatte das Gefühl, sich dann besser konzentrieren zu können.
    "Brand? Unnötig, sehen sie."
    "..."

  • Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Seine Nervosität wurde nicht gerade besser und ein klein wenig konnte man sie ihm wohl auch ansehen, auch wenn er sich zusammenriss. Dennoch bemerkte man durchaus, dass er nun in Sphären vordrang, die er nicht gewohnt war. So betrat er den Raum und stellte sich, nach einem leichten Räuspern vor. "Salve Legatus Legionis Aurelius Ursus," meinte er und klang dabei respektvoll und höflich aber eben auch etwas nervös. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer, ich bin der Neffe des Tribunus Angusticlavius Artorius Reatinus." Ja, soviel schon mal dazu. Das hatte einigermaßen geklappt. Aber wie nun weiter? All seine Worte, die er sich zusammen gelegt hatte, waren weg. Verschwunden. Einfach in ein tiefes Loch getaucht ohne ihn zu fragen. Also musste er schnell nach neuen Fischen. Bei den Göttern. Augen zu und durch. "Ich," begann er und zögerte kaum merklich. "Hatte eine Unterredung mit meinem Onkel, bei dem es auch um die Frage nach meinem Patron ging, welcher ein Mann aus Mediolanum war, der jedoch nicht mehr unter den Lebenden weilt. Mein Onkel legte mir daraufhin ans Herz mir einen neuen Patron zu suchen und empfahl mir, bei Dir vorstellig zu werden." Nun, das ging ja auch einigermaßen. Ein wenig mit der Tür ins Haus, aber vielleicht verzieh er ihm das ja, angesichts des ungewohnten Terrains und der Nervosität. Nur... wie jetzt weiter?



    "Salve, Artorius Celer", begrüßte Ursus den jungen Mann zunächst zurückhaltend. Immerhin kannte er ihn nicht und wollte erst einmal hören, worum es ging. Als Celer dann erwähnte, er sei der Neffe von Reatinus, hellte sich die Miene des Legaten sofort auf. "So, ein Neffe meines alten Freundes Reatinus. Erzähle mir doch erst einmal, was Du mit Deinem Leben bisher angefangen hast und wie Du Dir Dein zukünftiges Leben so vorstellst." Er legte Wert darauf, seine Klienten zumindest ein wenig zu kennen. Und wollte seine Entscheidung, ob er den jungen Mann unter seine Fittiche nahm, auch ein wenig davon abhängig machen. Obwohl natürlich die Tatsache, daß er ein naher Verwandter von Reatinus war, schon sehr für den jungen Mann sprach und ihn schon aus diesem Grund als Klienten empfahl.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    „Salve, Decurio“, grüßte Ursus den Offizier und deutete auf den bereitstehenden Stuhl. „Du siehst mich ein wenig überrascht, denn die Kanzlei hat es leider versäumt, Dich anzukündigen. Nichts desto Trotz brauche ich dringend einen fähigen Decurio.“ Er schob Cursur einen Becher hin und deutete auf die zwei bereitstehenden Krüge. „Bitte, bediene Dich. Du wirst durstig sein. Wie war die Reise?“


    Der decurio lächelte gequält. Die Götter schienen ihm nicht wohlgesonnen zu sein. Er brauchte sich nur in einer anderen Provinz bei einer anderen legio zu befinden, schon bekam er mit den Kommandeuren Schwierigkeiten. Seine Erlebnisse in der Germania steckten noch zu tief in den Knochen.


    Er dankte dem legatus, nahm Platz und ging ging kurz auf die ihm gestellte Frage ein.


    "Die Reise zu Schiff war bedingt durch das durchwegs schlechte Wetter eher beschwerlich, die Reise zu Pferd hingegen verhalf mir
    einerseits zum Kennenlernen des Landes und andererseits dazu, meine Dienstfähigkeit wieder voll herzustellen."


    Dann überlegte er kurz. Die Ungewißheit ließ ihm keine Ruhe.


    "Mein Versetzungsschreiben ist doch in Ordnung, legatus?"

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