[Officium] Legatus Legionis

  • Eine vernüftige Frau? Sie war eine kleine Göttin. " Marei, ja... Wir haben uns auf dem Forum der Castra kennengelernt. Sie ist die Freundin von meiner Freundin." Wie sich das anhörte Freundin meiner Freundin. Sie verstanden sich genauso gut. Es hatte gedauert bis Marei Vertrauen gefasst hatte. Den Grund warum, den kannte Antias bis dato nicht. Er fand es selbstverständlich. Weil er wusste, dass man als Sklave vorsichtig sein musste, wem man sein Vertrauen schenkte. " Naja, wir verstehen uns sehr gut. Treffen uns am Tor oder auf dem Forum. Sie ist gerne bei Lucilla." Antias mochte die Kleine.

  • Na, das klang keineswegs so vertraut, wie Ursus das nach Mareis Äußerungen erwartet hatte. Aber natürlich konnte es nur sein, daß der Mann ein wenig vorsichtig war. Schließlich begegneten sie sich hier zum ersten Mal persönlich. Vielleicht fürchtete der Soldat Nachteile, wenn er zu fordernd wirkte. Alles war möglich. Auch, daß er keineswegs vorhatte, die Verantwortung für das Kind zu übernehmen.


    "Marei scheint aber wesentlich mehr für Dich und Deine Freundin zu empfinden, als ich aus Deinen Worten herauszuhören glaube. Sie äußerte den Wunsch, in euren Haushalt zu wechseln. Was sagst Du dazu? Hast Du je mit Lucilla über solch eine Möglichkeit gesprochen?" Warum nur, warum nur hatte er sich eigentlich von seiner Frau dazu überreden lassen, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Achja richtig. Weil er Septima wirklich und wahrhaftig liebte und ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen versuchte.

  • Antias senkte den Blick. " Legat, ich bin Legionär und Kinder....Marei ist uns ans Herz gewachsen und sie ist für uns so was wie eine kleine Tochter. Lucilla wäre einverstanden. Platz haben wir. Marei kann ihr in der Bäckerei helfen. Du kannst dich jederzeit erkundigen wie es Marei geht." Antias war manchmal schwerfällig was das Ausdrücken von Gefühlen anging. Das hatte Caelyn zu spüren bekommen und Lucilla konnte auch ein Lied davon singen. Marei würde sich außerdem gut als große Schwester für seinen Sohn machen, den er sich insgeheim wünschte.

  • Das hörte sich schon ganz anders an. Schon mehr nach dem, was auch Marei auszudrücken versucht hatte. "Das Mädchen ist meiner Frau zu unserer Hochzeit geschenkt worden. An sich halte ich nichts davon, Kinder als Sklaven in den Haushalt zu nehmen. Es ist etwas anderes, wenn sie hineingeboren werden. Aber ein Kind allein ist immer entwurzelt, das kann in einem großen Haushalt wie unserem schlecht ausgeglichen werden. Wir haben dafür gesorgt, daß sie viel lernt. Sie ist zur Schule gegangen, kann also Lesen und Schreiben. - Meine Frau ist einverstanden damit, daß ihr das Kind zu euch nehmt. Unter der Voraussetzung, daß ihr sie nicht ausbeutet, sondern ihr ein schönes, warmherziges Zuhause bietet. Es wäre gesünder von euch, denn Baldemar, ein Sklave germanischer Herkunft, der meiner Frau als Leibwächter dient, hat Marei quasi als Tochter angenommen. Er wird es nicht dulden, wenn sie schlecht behandelt wird. Und glaube mir, er wird ein Auge darauf haben und meine Frau und mich darüber informieren." Ursus schaute Antias wieder prüfend an. "Willst Du sie unter diesen Umständen immer noch zu Dir nehmen?"

  • Die Andeutung des Legaten, mit dem germanischen Sklaven schreckte ihn nicht ab. Er machte sich darum keine Sorgen. Marei sollte es bei ihnen gut gehen. Vor allem hatte er einen Entschluß gefasst, über den er vorher noch mit Chio sprechen musste. " Ja, ich will. Sie wird es bei uns gut haben, das verspreche ich dir. "

  • "Dann werde ich Marei nun holen lassen. Damit sie in Deiner Anwesenheit noch einmal sagen kann, was sie sich wünscht." Zwar war es in gewisser Weise ein Verlust, einen Sklavin einfach so fortzugeben. Andererseits war Marei noch sehr jung und es war bei ihr einfach etwas anderes, als bei den Kindern der Haussklaven. Auch wenn Baldemar und seine Frau alles taten, ihr eine liebevolle Familie zu geben.


    Ursus rief seinen cornicularius und schickte ihn, um Marei herzuholen.

  • Weil die Köchin immer noch krank war hatte sie aus Langeweile versucht dem Stückchen Rasenfläche eine Beetreihe abzugewinnen und goß die umgegrabene und mit Blumenzwiebeln bepflanzte Erde mit einem Eimer Wasser. Nicht zu viel Wasser ermahnte sie sich und erinnerte sich an die Lektionen des Gärtners in Rom. Erstaunt sah sie auf, als Frija zu ihr kam und meinte, sie solle Erde sein und Eimer stehen lassen, denn sie solle zum dominus kommen. Während Frija eilig ihre Kleidung auf Flecken prüfte, ob sie sauber war, richtete Marei die Haarspangen neu. An der Hand ihrer Ziehmutter ging sie mit und verabschiedete sich von ihr, gespannt was der stets beschäftigte Herr von ihr wollte. Ob es darum ging was sie neulich zu Cimon und ihren Zieheltern gesagt hatte? Eilig pulte sie im gebäudeinneren auf dem weg zum officium die erdigen Fingernägel sauber und meldete sich, sobald sie eintreten durfte, wie bei primus pilus mit ihrem Sprüchlein. "Marei, serva Legatus Aurelii Ursus, meldet sich zum Besuch des legatus legionis." Ja, sie hatte einiges von den Soldaten gelernt. Mit einem stummen Lächeln begrüßte sie Servius und blickte den dominus an.

  • Von den Unterkünften aus kommend betrat Fontinalis mit seinem Freund die Principia und klopfte an der Tür des Legaten.
    Mal sehen wie lang es dauert... eine frage die unweigerlich im Kopf des Optios umher geisterte.
    Klopf, Klopf

  • Thyrsus stand daneben, etwas nervös und ugneduldig, aber er hoffte man merkte nichts. Den Brief hatte er nich immer in der Schatulle umhängen, er riskierte nichts bis er wirklich vor dem Legaten stand und sich sicher sein konnte dass nun nichts mehr passieren konnte.
    Na wollen wir hoffen dass Fontinalis wirklich richtig liegt und seine Meinung die seines Legaten ist, ansonsten wird es für uns ein kurzes Leben, sollte es rauskommen dass er auch so denkt.

  • Zitat

    Original von Marei
    Weil die Köchin immer noch krank war hatte sie aus Langeweile versucht dem Stückchen Rasenfläche eine Beetreihe abzugewinnen und goß die umgegrabene und mit Blumenzwiebeln bepflanzte Erde mit einem Eimer Wasser. Nicht zu viel Wasser ermahnte sie sich und erinnerte sich an die Lektionen des Gärtners in Rom. Erstaunt sah sie auf, als Frija zu ihr kam und meinte, sie solle Erde sein und Eimer stehen lassen, denn sie solle zum dominus kommen. Während Frija eilig ihre Kleidung auf Flecken prüfte, ob sie sauber war, richtete Marei die Haarspangen neu. An der Hand ihrer Ziehmutter ging sie mit und verabschiedete sich von ihr, gespannt was der stets beschäftigte Herr von ihr wollte. Ob es darum ging was sie neulich zu Cimon und ihren Zieheltern gesagt hatte? Eilig pulte sie im gebäudeinneren auf dem weg zum officium die erdigen Fingernägel sauber und meldete sich, sobald sie eintreten durfte, wie bei primus pilus mit ihrem Sprüchlein. "Marei, serva Legatus Aurelii Ursus, meldet sich zum Besuch des legatus legionis." Ja, sie hatte einiges von den Soldaten gelernt. Mit einem stummen Lächeln begrüßte sie Servius und blickte den dominus an.



    "Nun, Marei, ich habe Dich rufen lassen, weil Du den Wunsch geäußert hast, in den Haushalt von Lucilla und Legionarius Obsidius zu wechseln. Also zunächst in den von Lucilla, da Obsidius ja hier in der Castra wohnt. Stimmt das? Hast Du Dir das gut überlegt? Oder möchtest Du lieber noch etwas fragen? Mich oder Obsidias. Denk bitte gut nach, denn das hat Bedeutung für Dein gesamtes Leben." Für ein Kind eigentlich eine viel zu schwere Entscheidung. Aber was sollte er machen?

  • Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Von den Unterkünften aus kommend betrat Fontinalis mit seinem Freund die Principia und klopfte an der Tür des Legaten.
    Mal sehen wie lang es dauert... eine frage die unweigerlich im Kopf des Optios umher geisterte.
    Klopf, Klopf


    Zitat

    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Thyrsus stand daneben, etwas nervös und ugneduldig, aber er hoffte man merkte nichts. Den Brief hatte er nich immer in der Schatulle umhängen, er riskierte nichts bis er wirklich vor dem Legaten stand und sich sicher sein konnte dass nun nichts mehr passieren konnte.
    Na wollen wir hoffen dass Fontinalis wirklich richtig liegt und seine Meinung die seines Legaten ist, ansonsten wird es für uns ein kurzes Leben, sollte es rauskommen dass er auch so denkt.


    Der cornicularius rief die beiden herein. "Salvete. Was kann ich für euch tun?" Zum Legaten kam schließlich nur, wer ihn davon überzeugen konnte, daß es sich wirklich um ein wichtiges Anliegen handelte.

  • Thyrsus ergriff das Wort, er hielt es für schlauer immerhin war er ja derjenige der den Wunsch hatte den Legaten zu sehen.
    "Salve, mein Name ist Terentius Thyrsus ich habe eine dringende Nachricht für den Legaten von Artorius Severus."

  • Artorius Severus? Der cornicularius schaute nicht gerade intelligent drein. Artorius Reatinus, der Name würde ihm etwas sagen. "Und der Legat kennt diesen Artorius Severus, da bist Du Dir sicher? Wer ist Artorius Severus?" Irgendeine Funktion oder eine Amtsbezeichnung oder einen Rang würde der Mann doch sicherlich haben.

  • Oha, das war ein Fauxpas sondergleichen, aber wie konnte er die beiden auch nur verwechseln.
    "Entschuldigung, ich meinte Artorius Reatinus, Severus ist nur einfach Soldat und wegen einem einfachen Soldaten komme ich nicht hier her. Artorius Reatinus meine ich, den Legaten."
    Er hielt es für durchaus angebracht nicht zu sagen woher der Legat stammte oder welcher Legion er diente. Es war sinnvoller sich in diesen zeiten bedeckt zu halten.

  • Der cornicularius nickte, auch wenn er viel zu trocken war, um wirkliches Verständnis für solch eine Verwechslung aufbringen zu können. "Ich frage nach." Auch wenn er sicher war, daß der Legat einen Boten des Artoriers ganz sicher empfangen würde, mußte er eben doch nachfragen. Aber schon Sekunden später kam er wieder zurück. "Du darfst nun zum Legaten gehen, Terentius."


    Dann wandte er sich an Fontinalis. "Wolltest Du auch zum Legaten, Optio? In der gleichen Angelegenheit?" War ja ungewöhnlich genug, daß ein Optio einen Besucher hierher begleitete. Es war also anzunehmen, daß es irgendwie eine besondere Bewandnis mit diesem Mann hatte. "Denn dann darfst Du auch mit zu ihm gehen."

  • Thyrsus wollte noch etwas sagen so dass er am Ende nicht alleine darstand, aber das hatte sich direkt erledigt. Er war erleichtert, die erste Hürde wurde genommen und so trat er ein und salutierte erst einmal so gut es nach einer solch langen Reise ging.


    "Salve Legat Aurelius. Ich überbringe dir eine dringende Nachricht meines Legaten Artorius Reatinus." Dabei kramte er bereits den Brief hervor, in der Zeit würde der Aurelier sicher bereits eine Antwort geben.

  • Ein Bote seines alten Freundes Artorius! Hoffentlich bedeutete das nichts Schlechtes. In diesen Zeiten mußte man leider eher mit schlechten Nachrichten rechnen als mit guten. "Salvete, Terentius und Optio. Du hast eine Nachricht von Artorius Raetinus, Terentius?" Er hatte es noch nicht vollständig ausgesprochen, als er einen Brief in der Hand des Mannes sah. Ein fragender Blick ruhte dann auf seinem Optio. War das nicht der, der in Rom gewesen war mit einigen weiteren Männern? Der Tribun hatte Ursus Bericht erstattet über die Ergebnisse. Doch, das mußte der Mann sein, Ursus war sich fast sicher. Aber was genau hatte er jetzt mit der Nachricht von Reatinus zu tun? Ursus streckte jedenfalls erst einmal die Hand nach dem Brief aus.

  • Thyrsus überreichte den Brief dem Legaten und sah dann hinüber zu Fontinalis. Es tat gut einen Freund bei sich zu haben denn nun würde sich entscheiden ob es eine gute oder schlechte Idee war den Botengang zu übernehmen.



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    Ad Titus Aurelius Ursus

    Provincia Italia
    ~~~
    Mantua
    ~~~
    Castellum der Legio I Traiana


    ____________________________________________


    Salve, mein Freund,


    nach langer Zeit endlich ein Brief von mir aus dem entfernten Ägypten, doch leider sind es keine guten Umstände, die meine Kontaktaufnahme mit Dir erfordern. So gerne ich Dir einfach einen freundschaftlichen Brief geschrieben hätte, so beruft mich lediglich die Pflicht, die uns beiden auflastet.


    Du wirst es gewiss unweigerlich mitbekommen haben, in welcher labilen Lage sich unser Reich befindet. Dieser falsche Kaiser namens Salinator hat sich Macht an sich Gerissen und unsere geliebte Hauptstadt zum dunklen Herz seiner Intrigen und machtgierigen Pläne umgewandelt. Alle, die gegen ihn stehen, werden getötet und in den Kerker geworfen.


    In diesen wahrlich düsteren Zeiten, mein Freund, muss ich wissen, auf wessen Seite Du stehst.


    Du weißt, dass ich gegen Dich nicht kämpfen kann. Und Du weißt, wer Salinator ist und welche Machenschaften er verfolgt. Und wir beide wissen, dass wir uns nur als Verbündete gegenübertreten können.



    Mögen die Götter Dich leiten, mein Freund.





  • Im Officium des Legaten angekommen grüßte Fontinalis millitärisch zackig.
    Salve Legatus Legionis. Verzeih die Störung. Aber der Eques hier ist ein Freund von mir und ehemaliger Kamerrad in der II. Ich wollte nur sicher gehn das er vorgelassen wird und das wohlbehalten, ohne Verzögerrungen.
    Fontinalis fand das dies eine komische Situation war.

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