Domus Aeliana - Servitriciuum Saldir

  • Die junge Frau nahm zögerlich die Schriftrolle in die Hand. Also sollte sie die wohl irgendjemandem in Germanien bringen...ihre Aufgaben wird er ja wohl kaum aufgeschrieben haben.
    "Wer?", fragte sie und richtete ihren Blick auf Quarto.

  • “Du bringst es nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium.“, er betonte den Namen der Stadt.
    “Dort suchst du einen Mann auf und gibst es ihm. Sein Name ist Lucius Sergius Validus.“
    Hatte sie ihn verstanden?
    “V-a-l-i-d-u-s.“
    Er zeigte noch mal auf das Schreiben in ihren Händen. “Den Brief gibst du Validus, ja?“

  • "Validus.", wiederholte Saldir und nickte eifrig.
    Gut, CCAA würde sie finden wenn sie erstmal in Germanien war. Und wenn sie Quarto richtig verstanden hatte, würde sie wohl irgendjemand dahin bringen.

  • Quarto nickte, sie schien ihn verstanden zu haben.
    “Gut. Der Mann holt dich morgen früh hier ab. Bis dahin solltest du deine Sachen gepackt haben.“
    Er wandte sich ab und wollte schon gehen, als er sich nochmals umdrehte.
    “Gute Reise.“
    Mit leicht sorgenvoller Mine ging er davon. Hoffentlich verlangte er nicht zu viel von dem jungen Mädchen.

  • Mit fragendem Blick kratzte sich die junge Frau an ihrem rotblond beschopftem Haupt. CCAA...endlich würde sie ihre Heimat wiedersehen. Zumindest würde sie in die Nähe kommen.
    Auf den Gedanken, dass sie ja, wenn sie schon in Germanien war, einfach abhauen konnte kam sie gar nicht.


    Einige Zeit später erschien ein ihr Unbekannter an der Tür und bedeutete ihr mitzukommen. Er faselte irgend etwas von Mann an der Tür und Germanien. Wahrscheinlich würde ihre Mitfahrgelegenheit auf sie warten, schloss sie daraus.
    Und tatsächlich. Kaum hatte sie die Schwelle überschritten, die ins Freie führte entdeckte sie einen Mann, der aussah wie eine Gestalt aus den Sagen, die man ihr einst als Kind erzählt hatte.
    Er wackelte auf sie zu, nahm ihr ihr weniges Gepäck ab, redete irgendwelche Dinge auf sie ein und bedeutete ihr in die Kutsche zu steigen.
    Saldir zuckte mit den Schultern und tat wie ihr geheißen. Der Strom an Worten nahm kein Ende, als der Händler auf den Kutschbock ketterte und seine Zugtiere die Zügel spüren lies. Ihr war es gleich, sollte er reden so viel er wollte.
    Sie lehnte sich zurück und lies sich von den Bewegungen der Räder auf der holprigen Straße durchruckeln. Und jeder Ruckler brachte sie ein Stückchen näher gen Heimat.

  • Quarto fand seine Sklavin in ihrer Kammer.
    “Saldir, ich… ähm… also… die Domus Aeliana wird bald eine neue Herrin bekommen und ich halte es für unangemessen, wenn sie dann ein so… hübsches Kind wie dich im Hauspersonal … äh…vorfindet. Das könnte… Schwierigkeiten…“, er kratzte sich etwas hilflos am Hals.
    “Na, um es kurz zu machen: Du wirst einen neuen Herrn oder eine neue Herrin bekommen! Du kannst nicht länger hier bleiben.“

  • Ungläubig blinzelte sie ihren Herrn an. So viel Latein verstand sie mittlerweile, dass sie mitbekam was nun los war. Verkaufen? Warum? Was hatte sie den getan?
    Von Sekunde zu Sekunde wurde ihre Miene trauriger und bittender.
    "Ich...nicht verkaufen, Herr....ich immer gehorche...", stammelte sie mit flehenden Rehaugen.

  • “Jaja, du bist ein gehorsames, liebes Mädchen, aber… Es geht nicht anders! Packe deine Sachen, wir brechen gleich auf. Ich… ich werde schon dafür sorgen, dass es dir nicht schlecht ergeht.“
    Ach, sie war zwar fast vollkommen nutzlos, aber dennoch trennte Quarto sich nur höchst ungern von dieser wirklich ansehnlichen Sklavin. Er seufzte leise.

  • Mit glänzenden Augen nickte Saldir gehorsam und sammelte ihr Sachen ein, was nicht allzu lange dauerte.
    "F...Fertig.", verkündete sie schließlich mit belegter Stimme.

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